Nachdem zu Beginn des Halbjahres einige Schüler:innen in Winterberg erste Skierfahrungen sammeln konnten, bereisten 14 Schüler:innen das hochalpine Skigebiet Heiligenblut am Großglockner. Drei wundervolle Pistentage verlebte die Reisegruppe mit jeder Menge Schnee, Spaß und Spiel am Abend.

Skiausflug für Anfänger und Profis: ein integratives Angebot für alle Teilnehmer:innen

Die Fahrt nach Österreich bot für Skifahrende aller Leistungsklassen die ideale Möglichkeit, sich zum Ende der Wintersaison noch einmal auf den Brettern auszutoben.

So tobten sich die Ski-erfahrenen Schüler:innen rund um Jan Siegwolf bei besten Wetterbedingungen am Wochenende auf den Pisten aus, während Skianfänger wie Niclas oder Donnie sich nach ihren ersten Fahrversuchen in Winterberg nun ihre nächsten Skierfahrungen sammeln konnten.

„Es macht so Spaß!“

Schülerin Luzy freut sich, die als einziges Mädchen die ansonsten junge männliche Reisegruppe gemeinsam mit Pädagogin Francine Olschewski aufmischte. „Das Wetter ist perfekt und die Gruppe ist so witzig, ich würde am liebsten noch länger bleiben!“Angeleitet und unterstützt wurden die Skianfänger durch die Patric Hahn. Am Ende des Wochenendes kamen alle Neueinsteiger nicht nur sicher, sondern auch voller Freude den Hang hinunter. „Ich bin so begeistert!“, berichtet Schüler Niclas stolz, „Ich stehe gerade mal den vierten Tag auf Ski und es fühlt sich so gut an! Ich hätte nie gedacht, dass ich das so schnell lerne!“

„Was spielen wir heute Abend?“

Die junge Reisegruppe harmonierte gut, sowohl auf den Pisten als auch abends im Gruppenraum der Jugendherberge. Tagsüber glitten die Schüler:innen geschmeidig über die Pisten, abends nach der Dusche und einer stärkenden Mahlzeit wurde die Gemeinschaft bei geselligen Runden gefestigt. Egal ob jung oder alt, alle spielten gemeinsam bis zur Bettruhe.„Ich fand das Wochenende total toll! Das war meine erste Skifreizeit. Es war eine echt schöne Erfahrung mit den Leuten vom Internat gemeinsam wegzufahren und so viel zu erleben“, berichtet Schüler Theo freudig, der erst seit diesem Schuljahr Teil der Internatsgemeinschaft ist.

Auftakt gelungen: Weitere Skikurse für die kommende Saison am Internat bereits in Planung

Ursprünglich war das Wetter sehr bescheiden angesagt. Und so konnten die Skifahrer:innen nach dem vernebelt-verschneiten Freitag Samstag und Sonntag bei Sonnenschein und perfekt präparierten Pisten das Wochenende genießen. „Es freut mich sehr, dass diese Fahrt so gut geklappt hat!“, berichtet Skilehrer Patric Hahn optimistisch, „Dieses Wochenende hat gezeigt, dass die Steinmühler:innen großes Skifahrpotenzial haben. Da werden wir für die nächste Saison auf jeden Fall versuchen, das Ski-Angebot für die Schüler:innen der Steinmühle weiter auszubauen!“„Wir sind auf jeden Fall wieder dabei!“

Diesen Ausruf hörten die beiden Pädagog:innen nicht nur einmal an diesem Wochenende. Und so startet bereits jetzt die Planung für die kommende Wintersaison. Vorbereitungstrainingscamp? Mehr als drei Tage Skipass? In welches Skigebiet wird es wohl gehen? Diese und andere spannende Fragen gilt es nun zu klären damit es auch im neuen Schuljahr wieder „Ski heil!“ am Internat Steinmühle heißt. 

 

 

 

 

Der Frühling lässt sich immer mehr blicken und so nutzte die Internatsgemeinschaft das Wochenende für viele gemeinsame Outdoor-Aktivitäten. Endlich wieder grillen im Freien, die Natur hautnah auf dem Wasser beim Rudern erleben oder mit Alpakas gemeinsam über das Feld wandern – das Frühlingsherz der Steinmühler:innen blühte an diesem Wochenende auf! Und das Schönste: Mit ein bisschen Rudern konnten 650 Euro als Spende für das Projekt  „Starthilfe für Kinder aus der Ukraine“ in Marburg gesammelt werden.

Grillen in den hausinternen Gärten

Und so nutzten gleich drei Wohngruppen das gute Wetter am Freitagabend, um das Wochenende mit einem Grillfest einzuläuten. „Endlich wieder zusammen draußen sitzen!“, war der Auspruch, der mit einem breiten Grinsen im Gesicht zu hören war.

Im Westfalenhausgarten wurde bei Einbruch der Dunkelheit noch das Lagerfeuer entzündet, um noch länger in der Geselligkeit verweilen zu können.

Alpakas streicheln oder sporteln?

Am Samstag wurde den Schüler:innen viel Abwechslung geboten. So fuhr eine kleine Delegation in den Vogelsbergkreis, um dort gemeinsam mit fünf süßen Alpakas über Feld und Wiesen zu streifen.

„Die sind so flauschig!“ „Die hopsen so witzig!“ „Oh mein Gott, wie goldig die miteinander sprechen!“ Die kleine Alpaka-Herde hatte die Herzen der Schüler:innen im Sturm erobert.

Und wer dann noch nicht genug Abwechslung am Wochenende hatte, konnte sich beim Outdoor-Box-Training oder beim Ultimate-Frisbee auf dem Sportplatz in der Sonne auspowern, während andere Schüler:innen es beim gemeinsamen Crêpesbacken oder dem Batiken von Socken und T-Shirts etwas gemütlicher angingen.

 

ErgoCup schafft 650 Euro Spendengelder

Die Steinmühle nahm in diesem Jahr auch erstmalig am ErgoCup verschiedener Internatesschulen teil. Acht externe und interne Schüler:innen, von denen ein Großteil bei Rudern und Sport Steinmühle Marburg e.V. trainiert, traten von uns an. So fuhren Delegationen der Internate via Online-Liveschalte zeitgleich um die Wette: Welche Gruppe schaffte die zwei Kilometer auf dem Ergometer am schnellsten? Die männlichen Ruderer der Steinmühle belegten in der Kategorie der 16-17jährigen mit Lennart Holly und Fabian Seidel sowie auch bei den 18+ mit Maxim Dyck, Jamal Jaber und Sarah Kremer hierbei sogar die ersten Plätze.

Bei der Wettkampfkategorie „30 Minuten rudern – die meisten Kilometer zählen“ entstand eine spontane Spendenaktion seitens der Internatsleiterin Anke Muszynski: Für jeden erfahreren Kilometer spendete die Steinmühle 15 € und auch Schulleiter Bernd Holly legte noch 200 € dazu. Das motivierte Schüler:innen und Pädagog:innen zu Höchstleistungen am Ergometer. Am Ende des Tages konnte somit die Summe von 650 Euro errudert werden, die nun an das Projekt „Starthilfe für Kinder aus der Ukraine“ in Marburg gespendet wurde – ein gemeinsames Projekt der Steinmühle und des Rotary Club Marburg.

Der ErgoCup wird im nächsten Jahr wieder stattfinden – dann hoffentlich auch in live.

Selsttätigkeit auch in der Freizeit erleben: Schüler:innen gestalten eigene AGs

Wer sich aber real auch noch einmal aufs Wasser trauen wollte, bekam durch die Schüler:innen Maxim und Sarah die Möglichkeit beim Kurs „Rudern für Anfänger“.

Anfangs sehr wackelig und unkontrolliert glitten am Sonntagnachmittag zwei Ruderboote besetzt mit absoluten Anfänger:innen Dank der Hilfe von Sarah und Maxim nahezu professionell über das Wasser. „Das war total spannend!“, berichtet Pädagogin Francine, die an der Aktion auch teilnahm. „Und total schön zu sehen, wie Schüler:innen uns etwas beibringen. Ich hoffe, dass Sarah und Maxim das wieder anbieten, ich wäre dabei!“

Und so kommt es immer wieder vor, dass Schüler:innen eigene AGs mithilfe der Unterstützung von Pädagog:innen anbieten. So auch Nico und Ian dieses Wochenende. „Wir hatten Lust, Fußball zu spielen. Also starten wir daraus eine Initiative. Und wenn dadurch wieder mehr Leute aus unterschiedlichen Häusern zusammenkommen, ist doch toll!“, erklärt Schüler Nico seine Idee.

Mit dieser Motivation startet die Internatsgemeinschaft in die neue Woche. Das nächste Internatswochenende steht in zwei Wochen wieder auf dem Programm – wir sind gespannt, welches Programm uns dann erwartet.

Ein Wochenende rund um das Thema Medien: Von Datenschutz über Handyspiele oder digitaler Fotobearbeitung bis hin zum Programmieren von Robotern. Das zweite Themenwochenende bot viele abwechslungsreiche Angebote zu Medieninhalten in einer gelungen Mischung aus Information und Spaß.

Den Auftakt zur Veranstaltung gestalteten drei Abgesandte am Samstagvormittag vom Chaos Computer Club (CCC). Im Anschluss erhielten die Schüler:innen des Internats Steinmühle die Chance, sich an drei Angeboten unter fachlicher Anleitung des Experten des CCC zu beteiligen.

 

So erlernten einige Schüler:innen auf eine zunächst sehr abstrakt klingende Art und Weise Programmieren: Über die Verknüpfungsstellen beim klassischen Weben eines kleines Teppichs wurde den Schüler:innen das Grundverständnis vom Programmieren als binarischer Code vermittelt. In einem weiteren Angebot setzten sich Schüler:innen dezidiert mit ihrer Datensicherheit im Netz auseinander.

Ein Highlight am Wochenende war sicher das Zusammenbauen von kleinen Robotern, die die Schüler:innen selbstständig programmieren konnten.

Auch das pädagogische Team teilte mit den Schüler:innen seine Erfahrungen und Wissenswertes zu ausgewählten Medienthemen.

So konnte bspw. das Erstellen von Fotografien mit Digitalkameras erprobt werden oder die Schüler:innen konnten sich in einem Kurs des Lernbüros mit der optimierten Art & Weise des Präsentierens auseinandersetzen. Das Handyspiele nicht immer nur alleine „gezockt“ werden müssen, sondern auch im Mehrspielermodus eine willkomene Abwechslung im gemeinschaftlichen Austausch sein können, wurde an diesem Wochenende ebenso deutlich wie die Erfahrung, einen eigenen Rap-Track aufzunehmen und zu bearbeiten.

Das Medienwochenende diente neben all dem Spaß an der Erfahrung auch Raum für ernste Themen. So diskutierten Schüler:innen über Sexualität und Eigen- und Fremdwahrnehmung in den Sozialen Medien wie auch über aktuell bewegende Themen rund um Radikalisierung und Hate Speech im Netz.

Gemeinsam begonnen, gemeinsam beendet: Beim Abschlussessen am Sonntagabend stellten einzelne Projektgruppen ihre Ergebnisse vor und konnten noch einmal gemeinsam beim Sonntagsklassiker Schnitzel  & Pommes das Wochenende revue passieren lassen.

 

Schneespaß im WinterWanderWunderland – Exkursion in den Bayerischen Wald
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Das Wochenende nach den Halbjahreszeugnissen nutzten Schüler:innen des Internats Steinmühle, um den Winter noch einmal richtig im Bayerischen Wald zu genießen. So erlebte die kleine Delegation bei besten Kaiserwetter im Nationalpark Bayerischer Wald zwei Wandertage voller Sonne, Schnee, Spaß und Solidarität.

Erster Gipfel: Hinauf auf den zugigen Lusen

Am ersten Wandertag bestiegen die Schüler:innen den Lusen. Über die Himmelsleiter konnten die Schüler:innen auf das Gipfelkreuz zuwandern. Die Sonne ließ sich zu diesem Zeitpunkt nur wenig blicken und der Wind pfiff stark um die Ohren. Doch die einzigartige Landschaft und die natürlichen Formen geschaffen aus Wind, Schnee und Eis begeisterte und motivierte die Schüler:innen zum Aufstieg. „Ich bin so fasziniert von diesen Formen! Das sieht hier alles aus wie in einem Film!“, schnaufte Schüler Niclas begeistert.

Am vereisten Gipfelkreuz des Lusen angekommen, gab es ganz in der Nähe der tschechischen Grenze ein schnelles Gruppenfoto auf 1373 Metern Höhe, bevor sich die Wandergemeinschaft in der Schutzhütte zur Mittagspause unterstellte. Pünktlich kam hier die Sonne heraus und die erfolgreiche Wandertruppe konnte im Sonnenschein ihre wohlverdiente Pause genießen.

Auf zum prasselnden Kaminfeuer

Der gemeinsame Abstieg erfolgte unter viel Gelächter und der ein oder anderen Schneeballschlacht, während die Wandergruppe durch den frisch eingeschneiten Bayerischen Wald direkt zur Hütte zurück wanderte. Dort angekommen heizte Schüler Felix den Kaminofen des Ferienhauses erst einmal ordentlich ein und bei Kakao und selbstgekochten Essen ließ die Gemeinschaft den Abend entspannt ausklingen.

Noch höher, noch weiter: Der Marsch auf den großen Rachel

Am nächsten Tag bestiegen die Schüler:innen den Großen Rachel. Bis auf 1452 Metern marschierte die Wandergruppe auf den zweithöchsten Gipfel des Nationalparks. Insgesamt 100 Höhenmeter und über 20 Kilometern meistern die neun Gefährten gemeinsam.

„Ich wusste gar nicht, dass Deutschland so schöne Ecken hat!“

Diesen Ausruf hörte die leitende Pädagogin Francine Olschewski häufig an diesem Wochenende. „Ich habe die Region selbst erst vor kurzem entdeckt und bin sehr froh, mit den Schüler:innen diese wunderschöne Naturerfahrung teilen zu können.“

Die einzigartige Natur beflügelt die Wandergruppe

Der Weg war beschwerlich, tief sackte man in den hohen Schnee ein und die Steigung zum Gipfel raubte noch einmal Kräfte, doch alle Schüler:innen waren derart begeistert von der Natur, dass sie die Schmerzen in den Beinen nahezu vergessen konnten.

„Es ist so wunderschön! Ich kann gar nicht aufhöhren zu staunen!“, strahlte Schülerin Cosima beim Aufstieg. Auch Schülerin Letian, die zum ersten Mal wanderte, war begeistert: „Ich hatte die Touren zwar unterschätzt, aber ich schaffe das! Und ich bin so froh, mitgekommen zu sein. Deutschland ist ja so wunderschön!

Solidarisch mit Spaß: Gemeinsam lachen, gemeinsam unterstützen

Und so rastete die Gruppe gemeinsam am Gipfelkreuz des großen Rachel im puren Sonnenschein. Die Freude über das Schneewunder hielt auch dem Abstieg im Tiefschnee stand. Über den Rachel See und die kleine Kappelle ging es im großen Bogen zurück zum Auto.

Es wurde mittlerweile dunkel, die restlichen Meter lief die Wandergruppe im hellen Mondschein. Dabei motivierten sich die Schüler:innen immer wieder gegenseitig, nahmen aufeinander Rücksicht im Lauftempo und halfen sich. „Hat noch jemand Wasser?“ – Mit vereinten Kräften erreichten die Schüler:innen das Ende ihrer Wandertour.

Durchgefroren und erschöpft kam die Wandergruppe am Ferienhaus an. Doch wieder konnte das Kaminfeuer und ein warmer Kakao die Strapazen des Tages vergessen lassen. „Zwischendurch habe ich echt gedacht, ich schaffe es nicht mehr. Das war schon echt anstregend heute“, stöhnte Schüler Jan, „Doch ich bin richtig stolz auf mich, ich habe es geschafft! Es war zwar anstrengend, aber richtig schön!“

Gemeinsam ließen die Schüler:innen am Abend die Wandereindrücke Revue passieren, bevor sie erschöpft ins Bett fielen.

Über Regensburg zurück an die Steinmühle

Das kurze WinterWanderWochenende wurde mit einem Stop in Regensburg auf der Rückreise abgerundet. Über die Steinerne Brücke aus dem Jahr 1135 überquerte die Gruppe die Donau auf dem Weg zur Altstadt in Regensburg. Dabei durfte der Besuch des Regensburger Doms nicht fehlen. Der Regensburger Dom gehört neben dem Kölner Dom zu den bedeutendsten gotischen Kathedralen in Deutschland.

„Regensburg ist ja so wunderschön! Diese vielen alten Bauten und der prächtige Dom erst! Ich bin sehr froh, dass ich das auch noch sehen konnte heute!“, berichtete Schüler Niclas begeistert.

„Können wir das im nächsten Jahr bitte wieder machen?“

Nach zwei anstrengenden, aber eindrucksvollen Wandertagen startete die Truppe von Regensburg am Sonntag schlussendlich wieder Richtung Heimat. Auf dem Rückweg wurden die ganzen Impressionen noch einmal gemeinsam durchgegangen. Es wurde viel gelacht und gesungen und vor allem ein Wunsch war immer wieder zu hören: „Können wir das im nächsten Jahr bitte wieder machen?“

Mit diesen Eindrücken wünscht das Internat Steinmühle noch einen angenehmen Restwinter und wünscht allen eine gesunde Zeit.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Das Jahr wieder mit Nächstenliebe ausklingen lassen – Schüler:innen engagieren sich ehrenamtlich für alte und bedürftige Menschen
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Im letzten Jahr begann alles mit einer kleinen Idee: Nächstenliebe aktiv leben. Pädagogin Francine Olschewski konnte auch in diesem Jahr wieder Schüler:innen des Internats Steinmühle für zwei ehrenamtliche Projekte begeistern. Wie bereits im vergangenen Jahr bastelten die Schüler:innen zur Vorweihnachtszeit wieder selbst Karten, die an alleinlebende alte Menschen in Marburg verteilt wurden. Neu kam in diesem Jahr noch eine Kooperation mit der Tafel in Marburg hinzu.

Eine neue Vorweihnachtstradition: alten Menschen eine Freude machen

Über 100 selbst gestaltete Weihnachtskarten wurden für den Verein Arbeit und Bildung e.V. in Marburg angefertigt, die an alleinstehende einsame alte Menschen in Marburg als erneuter Weihnachtsgruß aus der Steinmühle verteilt wurden. Bei einigen Übergaben waren Schüler:innen des Internats Steinmühle selbst mit dabei. Von Tür zu Tür gingen die Schüler:innen und überraschten einige alte Menschen mit einem kurzen persönlichen Besuch.

Einige der alten Mitbürger:innen erinnerten sich sogar noch an die Aktion vom letzten Jahr: „Oh, wie schön, dass ihr wieder da seid!“, freute sich eine 93-jährige Dame, „Ich hatte all meinen verbliebenen Freunden von eurer tollen Aktion im letzten Jahr berichtet. Umso mehr freue ich mich, dass ihr auch in diesem Jahr wieder an mich denkt. Das rührt mich sehr!“

Nächstenliebe schafft Emotionen und ein Gefühl der Teilhabe – sowohl bei Schüler:innen als auch bei den alten Mitmenschen

Auch die Schüler:innen waren in diesem Jahr wieder sehr ergriffen von der Aktion. „Es ist so etwas Simples für uns, wir gehen einfach nur zu den Menschen und wünschen Ihnen frohe Weihnachten. Und diese kleine Geste bewirkt so viel, das rührt mich total!“, berichtet Schülerin Verena sichtlich ergriffen.

„Ich bin in diesem Jahr das erste Mal dabei.“, erzählt Schüler Niclas, „Es war unglaublich, wie viele Emotionen da rüber kamen von den alten Menschen. Ich möchte auf jeden Fall wieder an so einer Aktion teilnehmen, es ist so schön zu sehen, dass wir mit so einen kleinen Besuch so viel Freude schenken können!“ Und Schüler Felix begeisterte mit seinen begnadeten Gesangseinlagen vor den Haustüren der besuchten Menschen dabei auch in diesem Jahr wieder Alt und Jung gleichermaßen.

Wenn aus einer Idee ein Projekt wird: Internatsschüler:innen wollen sich langfristig ehrenamtlich betätigen

Die authentische und liebevolle Rührung war auf beiden Seiten deutlich spürbar: Sowohl Schüler:innen als auch die überraschten alten alleinlebenden Menschen waren über jede einzelne Begegnung sehr dankbar. Auch Angela Schönemann, Mitarbeiterin des Arbeit und Bildung e.V., zeigte sich wieder sehr bewegt: „Es freut mich sehr zu erleben, dass junge Menschen sich so sehr für alte Menschen einsetzen und wir die Generationen so ein bisschen näher zusammen bringen können. Ich bin unglaublich dankbar für den Einsatz dieser jungen Menschen, das bedeutet gerade für alte alleinlebende Menschen so viel!“

Und da das Projekt „In Würde teilhaben“ seitens der Stadt Marburg auch in 2022 wieder finanziert wird, wird die Kooperation mit den Schüler:innen der Steinmühle auch für das kommende Jahr bestehen bleiben. „Eigentlich würden wir unser Engagement gerne noch weiter ausbauen“, berichtet Pädagogin Francine Olschewski, „jedoch kommt uns die Pandemie immer wieder dazwischen. Aber wir werden auch in 2022 kreative Wege finden, um diese ehrenamtlichen Aktionen weiterführen zu können.“

Nächstenliebe kennt keine Grenzen: Zusätzliche Kooperation mit der Tafel in Marburg

Und so zeigte sich diese Kreativität auch bereits in der Weiterentwicklung der ehrenamtlichen Bestrebungen kurz vor Weihnachten am Internat Steinmühle: Die Schüler:innen und Pädagog:innen backten Plätzchen aller Art, Zimtschnecken und Kuchen, die auf dem Pausenhof auf dem Schulgelände für einen weiteren guten Zweck verkauft wurden.

„In diesem Jahr sind wir eine weitere Kooperation mit der Tafel in Marburg eingegangen. Wir wollten mithilfe des Verkaufs unserer selbstgebackenen Leckereien Spendengelder sammeln, um davon für bedürftige Familien weihnachtliche Pakete mit Essen zusammenzustellen“, berichtet Organisatorin Francine Olschewski. „Dabei kam eine unglaubliche Summe von fast 650 Euro zusammen!“

Leckere Überraschungen für 12 bedürftige Familien

So konnten in Absprache mit der Tafel Marburg für insgesamt 12 bedürftige Familien reichhaltige Pakete mit Klößen, Gulasch, Rotkohl und weiteren Grundnahrungsmitteln und weihnachtlichen Überraschungen gepackt werden, die kurz vor Weihnachten noch durch die Tafel Marburg an die Familien persönlich verteilt wurden. „Das hätten wir uns nie erträumen können, mit einer Aktion für so viele Familien so viel Gutes tun zu können“, berichtet Pädagogin Francine Olschewski glücklich.

Auch Frau Vaupel, die 1. Vorsitzende der Tafel Marburg, zeigte sich begeistert von der Aktion des Internats Steinmühle: „Das ist eine wunderbare Aktion und vorweihnachtliche Überraschung für diese bedürftigen Familien. Ich bin begeistert von diesem Einsatz der Schüler:innen!“

Enthusiastisch geht es Richtung 2022

Und so neigt sich das Kalenderjahr dem Ende entgegen. „Ich freue mich schon auf das nächste Jahr!“, meint Schülerin Viviana, „Da kann Corona machen, was es will, wir werden uns wieder ehrenamtlich engagieren!“

Und mit diesem Gefühl der Nächstenliebe und der Achtsamkeit für uns alle verabschiedet sich das Internat Steinmühle aus dem diesjährigen Kalenderjahr. Kommt alle wohl behütet und gesund in das neue Jahr, wir freuen uns auf ein baldiges Wiedersehen mit allen Steinmühler:innen und blicken vorfreudig auf die kommenden Aktionen.

 

Weihnachtsfeier 2.0: Der ganze besondere Steinmühlen-Weihnachtsmarkt
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Die Weihnachtsfeier am Internat Steinmühle – traditionell DAS Highlight im Jahresverlauf für die Internatsgemeinschaft. Und damit diese Vorfreude auch weiterhin anhält, hat sich das pädagogische Team für die diesjährige Weihnachtsfeier an Kreativität selbst übertroffen: Corona zum Trotz stellten die Pädagog:innen eine außergewöhnlichen, locker-fröhlichen Weihnachtsmarkt im Mühlenhof auf die Beine.

In aufwendiger Handarbeit zimmerten Schüler:innen und Pädagog:innen unter der Leitung von Nils Schwandt ganze fünf eigene Weihnachtsbuden. „Es war total toll zu sehen, wie begeistert und mit wie viel Einsatz die Schüler:innen an diesem Projekt mitgeholfen haben. Ohne die wäre es nicht gegangen“, berichtet Pädagoge Nils Schwandt glücklich.

Auch die helfenden Schüler:innen waren von der Bauaktion begeistert: „Es macht total Spaß, selbst etwas zu produzieren. Und wenn wir dann noch wissen, dass wir das für die Weihnachtsfeier machen, bin ich total stolz sagen zu können: Das haben wir gemacht!“, berichtet Schüler Julian Timm.

Und so kam es, dass den Einschränkungen zum Trotz wieder eine Weihnachtsfeier voller Spaß, Heiterkeit und Gemeinsamkeit initiiert wurde. Und hier war wirklich für jeden etwas dabei: Von den Klassikern Wurst & Pommes oder Punsch & Glühwein beim Teestubenwart Michel Hermens abgesehen konnten sich die Schüler:innen an der Candy Bar austoben. „Wir haben wirklich alles!“, berichtet Pädagogin Luisa Völker, „Von Crépes über Waffeln, Lebkuchen und Plätzchen, Zuckerwatte oder Schaumküsse, alles, was das Herz begehrt.“

Und wer es weniger süß mochte, der konnte sich bei den Aktionen und Spielen austoben. Die Pädagog:innen anhand von Kinderbildern erraten, Weihnachtskugeln gestalten, Kerzen selbst ziehen oder auch sich beim neu auferlebten 1, 2 oder 3 beweisen – den Schüler:innen wurde nicht langweilig an diesem Abend. Die Pädagog:innen Ben Zriki und Francine Olschewski führten dabei schwungvoll durch den Abend.

Daneben gab es immer wieder Auftritte aus den Reihen der Schülerschaft selbst: So inszenierte das Biohaus eine unglaublich goldige Performance zu Bruno Mars. Während die jüngsten Schüler:innen tanzten und sangen, schunkelte die gesamte Internatsgemeinschaft mit. Und traditionell sang Schüler Felix Müller mit seiner begnadeten Stimme Weihnachtslieder für die Gruppe und wurde in diesem Jahr musikalisch von Friederike mit ihrer Geige unterstützt.

Doch wer jetzt denkt, das war schon das gesamte Feuerwerk der Festlichkeiten, der irrt sich. Die Outdoor-Party kam erst so richtig in Schwung, als Lernbüroleiter Patric Hahn die Karaoke-Maschine anschmiss. Jetzt gab es kein Halten mehr: Es wurde gemeinsam gesungen, gelacht und getanzt bis tief in die Nacht hinein.

„Ich war echt skeptisch und hatte mir eigentlich vorgenommen, früh zu gehen, da ich am Montag eine wichtige Klausur schreiben sollte.“, outet sich Schüler Leon, „aber dann hat der Abend so viel Spaß gemacht, das hätte ich nie gedacht! Ich musste einfach bis zum Schluss bleiben, es war so toll!“

Dick in die Mäntel eingehüllt feierte die Internatsgemeinschaft so noch stundenlang gemeinsam weiter. „Wir hatten überlegt, die Feier coronabedingt wieder in den Wohngruppen stattfinden zu lassen. Aber es war die richtige Entscheidung, die Party ins Freie zu verlegen und draußen gemeinsam mit allen zu feiern!“, berichtet Internatsratsmitglied Verena glücklich. Auch die Idee des Internatsrats, eine eigene Tombola zu veranstalten, kam super an. Absolutes Highlight unter den Gewinnen war das feuchte Toilettenpapier, doch auch die süßen Überraschungen, Taschenwärmer und Gutscheine wurden von den Gewinnenden gefeiert.

Schüler Luke, selbst schon seit Jahren Mitglied der Internatsgemeinschaft berichtet gar: „Das war die absolut beste Weihnachtsfeier aller Zeiten!“

Not macht erfinderisch – und hier hat das pädagogische Team wieder einmal zeigen können, wie flexibel es auf jegliche Widrigkeiten reagieren kann. Und die gesamte Internatsgemeinschaft hat an diesem Abend den hoffnungsvollen Beweis erbracht: Nicht einmal eine Pandemie kann unsere gute Laune und unseren Willen zur Gemeinschaft brechen. Wir leben gemeinsam, wir feiern gemeinsam.

Und in diesem Sinne wünscht das Internat Steinmühle auch Ihnen beschwingte Festtage und dass Sie gesund in das neue Jahr starten!

 

 

 

 

 

Themenwochenende an der Steinmühle: Auftakt für die psychische Gesundheit
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Das Internat Steinmühle unter der Leitung von Anke Muszynski hat sich für deses Schuljahr für jedes Quartal ein Themenwochenende für die Entwicklung der Internatsgemeinschaft und aller ihr angehörenden Mitmenschen vorgenommen. Dabei stehen unter anderem „Nachhaltigkeit“, „physische Gesundheit“ und „Medienwelten“ auf dem Programm. Der Auftakt wurde am Wochenende zu dem Themengebiet „psychische Gesundheit“ ausgestaltet. Die Workshops und AGs boten viel Anlass zum Austausch, zur Selbstreflexion und zum gegenseitigen Wahrnehmen sowohl unter Schüler:innen als auch unter Pädagog:innen.

Sich mal auf eine andere Art kennen lernen

Darüber reden, in Kontakt bleiben, um Hilfe bitten. Eigentlich selbstverständliche Dinge, die wir im Alltag jedoch allzu oft vergessen oder bewusst meiden. Mein Inneres nach außen kehren, ist das nicht peinlich? Was sollen die anderen denken? Und ich soll mich mit meinen Schwächen auseinandersetzen? Na toll! Und ich wusste gar nicht, dass ich Stärken habe – und wenn ja, wie viele? Diese Fragen wurden am Wochenende bewusst in kleinen Gruppen sehr sensibel gestellt.

Das besonders schöne Ergebnis dieser gemeinsamen Runden fasste Pädagogin Luisa Völker am Ende des Themenwochenendes zusammen: „Es war beeindruckend zu sehen, wie sich innerhalb kürzester Zeit bei vielen Schüler:innen ein Perspektivwechsel vollzog. Sie wurden sich bewusst, dass es nicht nur ‚meine Welt‘ gibt, sondern dass Menschen ganz unterschiedliche Erfahrungen gesammelt haben und sich deshalb für sie die Welt ganz anders darstellen kann.“

Denn jeder hat sein Päckchen zu tragen

Zu Beginn gab es an vielen Stellen anfängliches Unbehagen. Bedenken, was genau auf einen zukommt, wie viel man von sich preisgeben soll – und die Scham vor den anderen. Jedoch waren die Aktionen so gut ausgestaltet, dass diese Unsicherheiten schnell verflogen. Die Schüler:innen lernten bewusst ihre Umwelt wahrzunehmen und waren schnell bereit, sich aktiv an den Gesprächen zu beteiligen.

Sich annehmen, sich beteiligen, sich nicht aufgeben: Das wurde vielen Schüler:innen zum ersten Mal wirklich bewusst an diesem Wochenende. „Es war toll zu sehen, wie die einzelnen Schüler:innen begannen, sich nicht nur für sich selbst zu sensibilisieren, sondern begonnen haben sich auch für andere zu sensibilisieren“, berichtet Pädagoge Michel Hermens begeistert.

 Es ging um Glück, Ressourcen und Selbstwert

Aktiv bleiben, Neues oder Kreatives tun und sich bewusst entspannen lernen – das wurde an diesem Themenwochenende bspw. beim Origami-Kurs bewusst geübt. Sich selbst kennenlernen und vor allem die eigenen Stärken und die eigenen Bedürfnisse schätzen lernen. Den Mensch und die Freundschaft wieder bewusst als Ressource zu erkennen und wertschätzen zu können. Sich als Teil einer haltgebenden Gemeinschaft zu fühlen und sich gleichzeitig seiner individuellen Größe bewusst werden. Das konnte dieses Wochenende hervorrufen. So wurde unserer Schülerin Lydia in dem Workshop zum Thema ‚Soziale Medien und psychische Gesundheit‘ plötzlich bewusst: „Mir ist es gar nicht so wichtig, mich in den sozialen Medien darzustellen – Ich habe meine Freunde doch hier!“

Tiefgründig und nachhaltig war dieses Wochenende

Auch Abende nach dem Themenwochenende finden noch Gespräche zu dem Erlebten statt. Workshops wirken nach, neue Sichtweisen haben sich eröffnet und das Schönste: Wir beginnen über etwas zu sprechen, das uns alle zutiefst am Herzen liegt – unser aller Wohlbefinden. Sich dessen wieder bewusst zu werden, sich selbst zu reflektieren und aktiv positiv auf das Wohlergehen der Internatsgemeinschaft einwirken zu können, hat dieses Themenwochenende zeigen können. Ich bin nie alleine und gerade am Internat bin ich in einer Gemeinschaft, die tragen kann.

 

Die Zukunft von Wissensvermittlung nach Corona
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Die Internate-Vereinigung (DIV) tagte mit 135 Teilnehmenden an der Steinmühle

Schule und Internat Steinmühle treten nicht nur in ihrem Logo gemeinsam auf. Beide Institutionen sind wirtschaftlich getrennt, aber in ihren Aufgaben eng verbunden. Weil dies so ist, lag es für Steinmühlen-Schulleiter Björn Gemmer nach einer gewissen Zeit der Mitgliedschaft in der „Die Internate Vereinigung“ (DIV) nahe, für dieses Jahr den Vorsitz des Vereins zu übernehmen. Die „Große Mitarbeitertagung der Internate-Vereinigung 2021“ mit allen Vertreterinnen und Vertretern der 16 Mitgliederschulen aus ganz Deutschland fand daher dieses Jahr am Steinmühlenweg in Marburg statt.

Fragen aus dem eigenen Alltag stellen, mit Referenten diskutieren, Sichtweisen von Kolleginnen und Kollegen kennenlernen – es geht bei den jährlichen Versammlungen nicht um gegenseitiges Schulterklopfen. Die Gegenwart zu reflektieren, authentisch zu bleiben, neue Impulse zu erhalten – das war Anliegen der diesmal 135 Personen, meist Pädagogen. „Wir sind keine Konkurrenten, es geht allen gut oder allen schlecht,“ hieß es, die rückliegenden Veranstaltungen resümierend. Diesesmal war die Botschaft eindeutig: Alle Internate sind voll.

 

Wichigkeit eines realen Mentors

Ob Nordsee oder Voralpenland: Internate hatten lange mit Imageproblemen zu kämpfen. Sie galten als „Abschieberampe“ für Familien, als Ort, an den man kommt, wenn man kein guter Schüler oder keine nette Tochter ist. Dieses Image – in England nie gekannt – ist in Deutschland weitgehend überwunden. Den Tagungsteilnehmern an der Steinmühle ging es um Lösung anderer Probleme und Fragen, die die Gegenwart hervorbringt: Digitalisierung an Schulen, das Lernen während und nach der Corona-Krise, die Wichtigkeit eines realen Mentors und die Frage, wie asynchrones Lernen aussehen kann oder muss.

Die über drei Tage laufende Tagung bot Raum für Vorträge von Fachleuten und eine Podiumsdiskussion, die das verflochtene Thema Lehrerbildung naturgemäß nicht aussparen konnte. Als lokaler Vertreter sprach Prof. Dr. Jürgen Handke, „Digitalisierungspapst“ aus Marburg, der unter anderem die Befürchtung äußerte, man werde nach Corona in der Lehre „wieder in den alten Trott verfallen“, bei dem man sich „mit Notfall-Lösungen beholfen“ habe: „Wir haben asynchrone Wissensvermittlung versäumt“, die Aufarbeitung von Inhalten müsse sich ändern, denn es sei an der Schule nicht allein mit der digitalen Zustellung von Arbeitsaufträgen getan.

Prof. Dr. Martin Korte von der TU Hannover erforscht schwerpunktmäßig zelluläre Grundlagen von Lernen und Gedächtnis. Es brauche, so sein Statement, das schulische Umfeld für ein effektives Lernen und auch einen realen Mentor, selbst wenn er in sich künftig möglicherweise eher in der Rolle eines Beraters oder Lernbegleitenden wiederfinde.

 

Die Lehrerbildung hinterfragen

Teilnehmerin des Expertengesprächs war auch Uni-Vizepräsidentin Prof. Dr. Evelyn Korn als Verantwortliche für die Lehrerbildung an der Philipps-Universität Marburg. Nach ihrer Beobachtung gebe es nicht „den“ digitalen Unterricht, und so gehöre es nicht zu der Lehrerausbildung, „dafür Kochrezepte zu verteilen“. Korn räumte ein, dass die physische Präsenz und die digitale Präsenz von Studierenden einen Unterschied mache: „Erstmals haben Studenten mehr gewusst als Lehrende. Es verändert ohne Zweifel den Lernprozess.“

Prof. Dr. Klaus Zierer von der Universität Augsburg, Ordinarius für Schulpädagogik, war noch ein anderer Ansatz wichtig. Er plädierte für ein Hinterfragen der Lehrerbildung: „Wir müssen uns anders darum kümmern, hier läuft vieles schief.“ Anders als in einigen anderen Ländern sei in Deutschland die gesellschaftliche Haltung zum Lehrerberuf nicht gut, was wiederum mit die Ursache für einen eklatanten Lehrermangel bilde. „Wir müssen es wieder schaffen, Studierende für den Lehrerberuf zu begeistern.“

Was die einzelnen Teilnehmerinnen und Teilnehmer vom Besuch der Marburger DIV-Tagung persönlich profitiert haben, das wurde Björn Gemmer als Leiter und Organisator der Tagung schon kurze Zeit später übermittelt:

 

„Eben zuhause angekommen, möchte ich mich nochmals herzlich für die Einladung zum Vortrag bedanken. Dieser hat mir viel Freude bereitet – so viel pädagogischen Ethos auf einem Fleck erlebt man ja selten. Toll!“ (Univ.-Prof. Dr. Klaus Zierer, Ordinarius für Schulpädagogik, Universität Augsburg)

 

„Meinen Dank für die tolle Organisation meines Vortrages und der Podiumsdiskussion mit mir und den anderen Referenten. Es war aus meiner Sicht eine richtige gelungene Veranstaltung, auch Herrn Zierer zu lauschen, war ein Erlebnis! Bin tief beeindruckt, was die Internate Vereinigung hier auf die Beine stellt!“ (Prof. Dr. Martin Korte, TU Braunschweig)

 

„Auch im Namen meiner Frau nochmals herzlichen Dank für die Gelegenheit, Teil Ihrer tollen Tagung und auch der jeweiligen zusätzlichen Annehmlichkeiten gewesen sein zu dürfen. Ich bin froh, dass meine Thesen und Aktivitäten auf so fruchtbaren Boden gefallen sind, und Sie können sicher sein, dass ich die Gymnasien/Internate, die bei der DIV-Tagung anwesend waren, zukünftig als vorbildhaft hinstellen bzw. erwähnen werde. Bereits jetzt ist ein erster Workshop in Louisenlund (mit Herrn Dr. Rösner) vereinbart, wo ich … in mehreren Praxisworkshops, Schüler, Lehrer und auch Elternvertreter für die digitale Lehre fitmachen möchte. Ich kann mir gut vorstellen, dass auch andere Schulen/Internate dieses Angebot wahrnehmen möchten und bin für entsprechende Kontakte offen. In jedem Fall sollten wir in Kontakt bleiben, um den richtungsweisenden Weg Ihrer Schulen/Internate auch zukünftig zu stärken.“ (Prof. Dr. Juergen Handke, Uni Marburg & 3M-Solutions, RoboPraX – Robotikum)

 

„Zumindest auf die Schnelle möchte ich mich nach unserer gesunden Rückkehr an den Ammersee noch einmal ganz herzlich für die ausgezeichnete Vorbereitung und Durchführung der Tagung bedanken. Unsere Mitarbeiter*innen waren hochbegeistert und haben dies heute bereits im Rahmen unserer Montagskonferenz dem Kollegium kundgetan. So soll es sein. Ein hervorragender Startschuss für Folgeveranstaltungen. Was es heißt, eine solche Veranstaltung zu Beginn eines Schuljahres umzusetzen, kann ich gut nachvollziehen. Daher, chapeau! In Kürze werde ich mich übrigens mit den Kollegen aus Neubeuern und Stein zu einem unserer bewährten (bayerischen) Austausche treffen. Wenn gewünscht, kann ich hier durchaus noch einmal die DIV-Werbetrommel rühren.“ (Rüdiger Häusler, Stiftungsleitung, Landheim Ammersee)

 

„Vielen lieben Dank für diese ganz und gar wunderbare Tagung, deine sagenhafte Organisation, spannende Themen, leckerstes Essen und besonders für deine erlösende Worte gleich zu Beginn: ich habe das einfach wörtlich genommen und auch etwas „Ferien“ gemacht, mal abschalten können, sogar noch Zeit gefunden etwas die wunderbare Altstadt zu erkunden, eine Kerze für meinen Opa in der Elisabethkirche anzuzünden und mal eben inne zu halten im immerwährenden Trubel – den ich ja auch sehr mag! Die Begegnung und Tagung war so wichtig und wie schön, dass wir uns endlich wieder sehen und uns austauschen konnten. Und danke dafür, dass Marburg ab sofort auf meiner mentalen Mindmap eine feste Größe sein wird: tolle Stadt aber vor allem eine super tolle, innovative und so schöne und unfassbar gut ausgestattete Schule: danke, danke, danke für deine Energie und Zeit, für dein Beharrungsvermögen und deine Resilienz in komplizierten Zeiten: das war genau richtig so und ich freue mich sehr auf die weitere Zusammenarbeit und alle weiteren kommenden Veranstaltungen und Aktionen.“ (Katja Maike Braun, Schulleiterin, Geschäftsleitung der Ecole d’Humanité)

 

„Nach einem anstrengenden aber unheimlich abwechslungsreichen, informativen und super organsierten Wochenende möchte ich mich auch im Namen meiner Kollegen für den herzlichen Empfang im Internat Steinmühle herzlich bedanken. Die Eindrücke, die wir von der DIV, den Mitgliedsinternaten und insbesondere dem Internat Steinmühle gewinnen konnten, waren durchweg so positiv und gewinnbringend, dass wir wissen, dass sich ein weiteres Intensivieren der Zusammenarbeit in jedem Fall lohnt und wir 3 als Botschafter in Roßleben den Spirit der DIV immer wieder gern weitergeben werden. Auf die Einladungen zu den Arbeitskreisen freuen wir uns und hoffen, Sie finden nach den sicher auch für Sie aufregenden Tagen etwas Erholung.“ (Yvonne Sonnenfeld, Stiftungsverwaltung Roßleben)

 

„Ich habe das Wochenende an der Steinmühle sehr genossen! Leckeres Essen, interessante Vorträge, tolle Atmosphäre, nette Leute und hervorragende Organisation – vielen vielen Dank an Dich und Dein Team!!!“ (Maik Lüdemann, Kaufmännischer Leiter der Schule Marienau)

Steinmühle erkundet Norddeutschland – „Welthaus“ auf Touren in den Herbstferien
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Am Internat Steinmühle gibt es immer wieder Schüler:innen, die die kurzen Ferien über nicht nach Hause können. Das betrifft insbesondere unsere internationalen Schüler:innen, die vornehmlich aus China stammen. Für diese Schüler:innen gibt es ein separates Pädagogenteam, das unter dem Namen „Welthaus“ nicht nur die internatsfreien Wochenenden, sondern auch die Herbst- und Osterferien gemeinsam mit den Schüler:innen gestaltet. Die beiden hierfür angestellten Pädagog:innen planen und organisieren jedes Wochenende und für jede Ferien besondere Ausflüge.

Normalerweise erkunden sie mit ihrer Reisegruppe „Welthaus“ vornehmlich die Marburger Umgebung, in den Herbstferien haben sie sich jedoch bis in den hohen Norden Deutschlands gewagt.

Erste Station: Das Haus am Meer

Für die erste Ferienwoche war für die Schüler:innen ein Haus direkt am Meer in Stein bei Kiel angemietet worden. „Ich habe es echt genossen, jeden Morgen am Meer meinen Kaffee trinken zu können“, berichtet Pädagogin Lena Schneider begeistert. Und so verlebte die Reisegruppe die erste Woche meernah mit Nächten unter dem weiten Sternenhimmel oder sie beobachteten die zahlreichen Segelschiffe entspannt vom Haus aus.

Und natürlich durfte auch hier die standesgemäße Kutterfahrt und ein Besuch im Aquarium in Kiel nicht fehlen. Bei besten Ostseewetter konnten die Schüler:innen und Pädagog:innen die Landschaft und Weite des Meeres entspannt genießen.

Vom Meer an den Waldrand von Hamburg

In der zweiten Wochen zog die Reisegruppe „Welthaus“ weiter in die Nähe von Hamburg in ein gemietetes Haus direkt am Waldrand mit eigenem Basketballplatz, Tischtennisanlage und viel Natur.

Highlight neben dem Besuch im Heidepark oder auch dem Besuch im Wachsfigurenkabinett nach einer Stadtführung durch Hamburg war sicher der Besuch des Chokoversums. Die Schüler:innen konnten hier den kompletten Verlauf von der Kakaopflanze und ihrer wertvollen Bohne bishin zur Schokoladenproduktion an und für sich alles Vorort erleben – und natürlich auch probieren!

„Das schönste war, dass wir am Ende jeder unsere eigene Tafel Schokolade gestalten und mit nach Hause nehmen konnten!“, berichtet der Pädagoge Philipp Rumpel glücklich.

Gemeinsam raus, gemeinsam erleben

Sonntag zum Ferienende reisten auch die Welthäusler:innen gemeinsam von Hamburg aus nach Marburg zurück. Den letzten Abend hatten sie gemeinsam in Hamburg beim Hot Pot essen genüsslich zelebriert.

„Es hat allen echt gut getan, dass wir mal weiter weg waren“, berichtet Pädagogin Lena Schneider. Die beiden chinesischen Schüler:innen neben ihr nicken zustimmend. Sie sind begeistert, immer wieder neue Ecken von Deutschland kennen lernen zu können.

Was allen in Erinnerung bleiben wird, sind wohl die vielen gemeinschaftlichen Erlebnisse: Die großen, wie aber auch die kleinen Dinge!

 

 

 

Internat Steinmühle packt an: helfende Hände im Ahrtal
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Sechs Schüler:innen begleitet von zwei Pädagogen reisten am Samstag vor den Herbstferien mithilfe der Organisation „Helfer Shuttle“ ins immer noch schwer verwüstete Ahrtal um dort ehrenamtliche Hilfe zu leisten.

Mit Stemmhammer, Maske und Arbeitsschuhen ans Werk

Unsere achtköpfige Delegation erhielt einen Auftrag bei einem Anwohner in Bad Neuenahr in Ahrweiler, dessen Haus und Garten durch die Flut im Sommer verwüstet und in großen Teilen zerstört wurden.

„Es bleibt noch viel zu tun bei diesem Haus“, berichtet unser Pädagoge Phillip Rumpel, „jedoch konnten wir zumindest für etwas Ordnung sorgen, das macht Hoffnung.“

Mit gemeinsamer Kraft holten die Schüler:innen den Putz von der Wand und halfen bei der Entsorgung der Mengen an Schutt vor dem Haus. Auch im Garten des Anwohners gab es viel zu tun: Ein Baum musste gefällt werden, die Beete wurden vom Schlamm befreit und die wild verstreuten Pflastersteine stapelten sie auf einer Palette.

„Obwohl wir nur zu acht waren, haben wir richtig viel geschafft!“

Besonders bei den Schüler:innen war die Anteilnahme und gleichzeitig auch der Enthusiasmus groß. „Das Besondere für mich war, den Leuten Vorort wirklich helfen zu können, ihr eigenes Haus reparieren zu können!“, berichtet Schüler Felix stolz.

Die gesamte Spannbreite der Emotionen durchlaufen – an nur einem Tag

Schüler Julian reagiert ergriffen nach dem Einsatz: „Es ist erschreckend, wie es dort noch immer aussieht. Aber gleichzeitig war es so toll zu sehen, wie unglaublich viele Menschen geholfen haben – und wir konnten ein Teil davon sein.“

Die volljährigen Schüler:innen erleben an diesem Tag viele Emotionen mit. Aus Respekt vor dem Leid der Anwohner:innen nennen wir an dieser Stelle keine persönlichen Details, doch für die Schüler:innen war es ein besonders ergreifender Moment, teilhaben zu können.

„Es ist ganz anders, als wenn man das im Fernsehen sieht“, meint Schüler Jan, „Das war echt heftig. Aber wir haben geholfen, so viel wir konnten. Und dabei hat es eigentlich auch noch Spaß gemacht!“

Gemeinschaft ganz neu erleben

Alle beteiligten Schüler:innen waren besonders von einem Gefühl ergriffen: dem Gemeinschaftsgefühl. Schülerin Emilia, die erst zu diesem Schuljahr neu an das Internat Steinmühle gewechselt hat, war besonders begeistert: „Es war, als würde man sich schon lange kennen. Der Zusammenhalt und die Gemeinschaft unter den Helfenden aber auch unter uns als Gruppe waren beeindruckend.“

Alle würden bei einer weiteren Aktion nochmals mitkommen

Organisator des Projekts war Nils Schwandt, Hausleiter am Internat Steinmühle. „Leider konnten dieses Mal nur volljährige Schüler:innen mitkommen, daher konnten wir leider nur mit acht Schüler:innen unterstützen.“

Insgesamt hatten sich knapp 40 Schüler:innen und Pädagog:innen des Internats Steinmühle freiwillig zum Helfereinsatz gemeldet. Aus versicherungstechnischen Gründen konnten jedoch nur Volljährige an der Aktion teilnehmen.

„Vielleicht klappt es ja aber noch einmal mit mehr Leuten an einer anderen Stelle“, meint Nils Schwandt, „Die Bereitschaft zu helfen ist auf jeden Fall da in der Internatsgemeinschaft hier.“

In Gedanken jedenfalls spendet die gesamte Internatsgemeinschaft Steinmühle viel Hoffnung und Kraft allen Anwohner:innen des Ahrtals und wir hoffen, dass unsere achtköpfiger Helfertrupp etwas Ruhe und Zuversicht für die Zukunft vermitteln konnten.