Politik live: Direktkandidaten stellten sich Fragen der Steinmühlen-Jahrgänge 10, E und Q4
, ,

Außenpolitik, Zukunft der Bundeswehr, Herausforderungen der Wirtschaft, Energiegewinnung, soziale Gerechtigkeit, Migrationsdebatte: Vielen Themen stellten sich die heimischen Direktkandidaten der unterschiedlichen Parteien vor den Schülerinnen und Schülern der Q4, der E-Phase und des Jahrgangs 10 in der Steinmühle. Die jungen Menschen sparten nicht mit Fragen, konnten sich hautnah selbst ein Bild von den Parteien und ihren Repräsentanten machen und somit als künftige (Erst)wählende Orientierung erhalten.

Es fehlen Politikerinnen

Bei den Podiumsteilnehmern, leider keinen „-teilnehmerinnen“, mischten sich Polit-Profis mit Jungpolitikern. Philipp Henning (Die Linke), Andreas May (Bündnis 90/Die Grünen), Sören Bartol (SPD, Mitglied des Deutschen Bundestages), Alexander Keller (FDP), Dr. Stefan Heck (CDU, Mitglied des Deutschen Bundestages) und Julian Schmidt (AfD) nahmen zunächst der Reihe nach zu übergeordneten Themen Stellung. Meist gelang das Vertreten der Parteimeinung, in einzelnen Fällen kam die persönliche Ansicht durch – ein Element, das vielleicht zur Glaubwürdigkeit im „Polit-Zirkus“ einen Beitrag leistete, wissen doch die Routiniers unter den Volksvertretern sehr genau, welche Register sie ziehen müssen, wenn die Öffentlichkeit zugeschaltet ist.

Von unterschiedlichen inhaltlichen Positionen abgesehen, war der Ton bei der Podiumsdiskussion relativ ruhig geblieben. Der letzte Punkt, die Migrationsdebatte, befeuerte dann die Atmosphäre. „Eine Schande für die Demokratie“ erklang es von Sören Bartol mit Blick auf Rechtsaußen. Immerhin ertönte für diesen Beitrag der erste und letzte Applaus des Vormittags.

Anton und Ben Luis machten guten Job

Die beiden Diskussionsleiter, Anton Nessler und Ben Luis Peters aus dem Leistungskurs Politik und Wirtschaft (PoWi) des Jahrgangs 13, meisterten ihre Aufgabe bei der zweistündigen Veranstaltung souverän. Wie immer vor Wahlen, hatte PoWi-Lehrerin Dr. Claudia Röder dafür gesorgt, dass die jungen Menschen an der Steinmühle ohne zwischengeschaltete Medien einen Eindruck von den örtlichen Parteienvertretern bekommen konnten. Dafür dankte ihr Schulleiter Björn Gemmer, der sich gleichzeitig erfreut zeigte, dass alle Politiker der Einladung gefolgt waren.
Die Themen und die Antworten:
Rolle Deutschlands in der Außenpolitik / Zukunft der Bundeswehr

Wir müssen mehr diskutieren, wie wir weniger ausgeben. Trump und Putin sind leider da. In Nato oder Bundeswehr darf nicht mehr Geld fließen (Philipp Henning, Die Linke)

Wir sind gegen Wehrpflicht. Unsere Entscheidung: Aufrüstung oder Zukunftsfragen (angehen) (Philipp Henning, Die Linke)

Die USA sind nicht mehr Garant für Frieden. Wir müssen in Rüstung investieren mit dem Ziel, Waffen nie zu brauchen. Wir müssen Sicherheit neu denken (Andreas May, Bündnis 90/Die Grünen)

Wir sind nicht mehr in der Lage, uns zu verteidigen. Heute ist es nicht mehr Realität, abzurüsten (Andreas May, Bündnis 90/Die Grünen)

Das Thema Landesverteidigung ist wieder aktuell. Eine Wehrpflicht ist nicht finanzierbar. Die Bundeswehr muss für Männer und Frauen attraktiver gemacht werden (Sören Bartol, SPD)

Wir brauchen eine starke Bundeswehr, nur so sind wir handlungsfähig. Ich bin nicht für Wehrpflicht. Eine höhere Attraktivität der Bundeswehr muss zentrale Debatte der Gesellschaft werden (Alexander Keller, FDP)

Im europäischen Verbund muss es jemanden geben, der vorangeht. Wir müssen über allgemeine Dienstpflicht sprechen, bei der Bundeswehr oder im zivilen Bereich wie Feuerwehr, THW oder Ähnlichem. …Von 40 Panzern funktionieren ungefähr zwei. Wir müssen über Rüstungskooperation sprechen. Soldatinnen und Soldaten brauchen mehr gesellschaftliche Anerkennung und mehr Sichtbarkeit (Dr. Stefan Heck, CDU)

Deutschland braucht eine robuste Außenpolitik, eine wehrfähige Armee, eine selbstbewusste Position (Julian Schmidt, AfD)

Jeder Verteidigungsminister hat (bei der Wehrpflicht) neue Ideen. Dadurch entsteht ein Gefühl von Unsicherheit. Wir brauchen eine überparteiliche einheitliche Linie. Wehrpflicht ist ein wichtiger Pfeiler (Julian Schmidt, AfD)

 

Wirtschaftliche Herausforderungen

Wirtschaftlich ist die Frage, was man priorisiert. Es gab eine globale Rezession, nicht nur in Deutschland. Wir müssen Vermögenssteuer, Kapitalertragssteuer und die Erbschaftssteuer anzapfen. Das gesellschaftliche Ungleichgewicht muss aufgelöst werden Wir müssen in Straßen und Infrastruktur investieren (Philipp Henning, Die Linke)

Wir sind exportabhängig, haben seit 2016/17 kein Wachstum mehr, haben kein gutes Investitionsklima. Wir haben Industrie und Klimaschutz zusammen versucht. Es besteht Arbeitskräftemangel und Fachkräftemangel. Wir müssen dabei Migration und Asyl trennen (Andreas May, Bündnis 90/Die Grünen)

Wir müssen unsere Infrastruktur im Auge behalten wie Bahn oder Brücken. Das sind riesen Investitionen. Die Debatte um die Schuldenbremse muss reformiert werden. Kommunen sind unterfinanziert. Menschen mit viel Geld müssen mehr beitragen (Sören Bartol, SPD)

Es gibt wirtschaftlich keine Linie bei der SPD. Dabei ist Wirtschaft der Motor für alles, die Basis (Alexander Keller, FDP)

Unsere Regierung hat es nicht geschafft, fast eine Billion an Steuereinnahmen so zu verteilen, wie es erforderlich gewesen wäre (Dr. Stefan Heck, CDU)

Wir brauchen eine bezahlbare Energieversorgung. Sozialabgaben sind zu hoch. Unternehmer gehören von den vielen Berichtspflichten entlastet. Wir forcieren Technologieoffenheit (Julian Schmidt, AfD)

 

Chancengleichheit

Viele sind im Bürgergeld, das ist nicht der richtige Weg. Wir müssen Menschen in Arbeit bringen (Julian Schmidt, AfD)

Bildung ist der Schlüssel zu allem. Wir sollten diesen Sektor beim Bund ansiedeln, denn es kann ja nicht sein, dass das Abitur in Bremen weniger wert ist als in Bayern. Unser Land muss auch in schwachen Bezirken auf Talentsuche gehen (Alexander Keller, FDP)

Bei Finanzierung der Wirtschaft wird allein auf Wachstum gesetzt. Wir brauchen einen Mindestlohn von 15 Euro zur Erhöhung der Kaufkraft. Die Mietpreisbremse ist ein wichtiger Punkt, auch in Marburg (Andreas May, Bündnis 90/Die Grünen)

Man hat unser Rentensystem kaputtgemacht. Ein besseres Beispiel gibt das Österreichische Recht. Alle zahlen ein (Philipp Henning/Die Linke)

 

Künstliche Intelligenz (KI) als neues Medium für den Handel?

Der Zug ist wohl abgefahren. Man müsste dazu erst den Rahmen für Unternehmen schaffen (Julian Schmidt/AfD)

Es bedürfte einer Kooperation mit den Universitäten. Die Frage ist ja: Haben wir ausreichend Strom? Der Strom-Bedarf eines KI-Rechners ist höher als für normale Rechner. Die EU muss einen sicheren Rechtsrahmen schaffen (Dr. Stefan Heck, CDU)

Das sollte man an Schulen und Unis in den Lehrplan implementieren (Philipp Henning, Die Linke)

 

Die Zukunft von Atomstrom

Die Abschaltung der letzten drei Kernkraftwerke in 2022 war ein schwerer Fehler. Nun holen wir den Atomstrom aus Frankreich. Uns fehlen derzeit 20 Jahre Erfahrung in der Kerntechnik. Wir sehen nach der Wahl weiter (Dr. Stefan Heck, CDU)

Es ist gefährlich, das offenzulassen (Sören Bartol, SPD)

Das müsste ein Untersuchungsausschuss klären (Alexander Keller, FDP)

Es gibt keinen Weg zurück in die Atomkraft. Das ist wirtschaftlich nicht mehr interessant. In Dunkelphasen behelfen wir uns neben den erneuerbaren Energien mit Import (Andreas May, Bündnis 90/Die Grünen)

Das ist kompletter Irrsinn. Ich habe keinen Bock auf Tschernobyl 2.0 (Philipp Henning, Die Linke)

Man sollte den Wiedereinstieg in die Atomkraft ermöglichen. Mit dem heutigen Stand unserer Technik können wir nur deshalb so leben wie wir leben, weil andere Länder eine andere Politik machen (Julian Schmidt, AfD)

 

Sinkendes Interesse an der Politik

Man sollte Spenden von Unternehmen verbieten. Es braucht mehr Transparenz bei Lobbyregistern (Philipp Henning, Die Linke)

Eine große Aufgabe! Vertrauenssache. Angesichts dessen, dass es auch Unternehmensspenden bei der Linken gibt und Dinge wie den „D-Day“ bei der FDP (Andreas May, Bündnis 90/Die Grünen)

Jeder hat die Möglichkeit, seine Stimme entsprechend zu setzen (Sören Bartol, SPD)

Beschlüsse werden transparent gefasst und sind nicht von Großspenden abhängig (Dr. Stefan Heck, CDU)

Der Eindruck ist verständlich. Macht und Geld spielen ehrlicherweise eine Rolle. Ich kann jeden nur ermutigen, es im Rahmen seiner Möglichkeiten zu ändern und in eine Partei einzutreten (Julian Schmidt, AfD)

Für die Themen der Bevölkerung sollten wir nach Möglichkeit mehr direkte Demokratie wagen (Alexander Keller, FDP)

 

Zur aktuellen Migrationsdebatte

Wir müssen Asyl und Migration trennen. Wir brauchen Fachkräfte (Alexander Keller, FDP)

Illegale Migration war in den letzten 10 Jahren zufallsabhängig. Wir müssen die individuellen Fälle schon außerhalb der EU klären (Dr. Stefan Heck, CDU)

Wer geregelt hier arbeiten möchte, ist herzlich willkommen. Wer Schutz sucht, muss sich integrieren und benehmen. Kein Asyl für Leute, die keinen Schutz brauchen (Julian Schmidt, AfD)

Es geht auch um die Art der Debatte. Natürlich muss man beurteilen, welche Fehler gemacht wurden (Sören Bartol, SPD)

Habeck plant eine „Vollstreckungsoffensive“. Das sind aber keine „Abschiebetickets“ (Andreas May, Bündnis 90/Die Grünen)

Die AfD schadet dem Wirtschaftsstandort Deutschland. Es ist ein Fliehen vor Realitäten, die wir mitgeschaffen haben (Philipp Henning, Die Linke)

„Wir wissen, dass wir die Erde verwüsten – und machen es trotzdem“: Bernd Holly über soziale Verantwortung
, , , ,

Jahrzehntelang machte Bernd Holly als Schulleiter der Steinmühle Ansagen: Bei Veranstaltungen, durch die Lautsprecheranlage oder auch mal persönlich, wenn er Hinweise beachtet wissen wollte. Seine Ansage Ende Januar an die Schülerschaft der Oberstufe war eine andere. Ein Appell, das eigene Verhalten zu überdenken, wenn alle auf diesem Planeten weiterleben wollen.

„Wir wissen, dass wir die Erde verwüsten. Und wir machen es trotzdem“. So begann der Vortrag des Pädagogen, der seit Sommer 2023 im Ruhestand ist. Das Schlimme daran: Er hat Recht. In dieses Bewusstsein aller Zuhörenden streute Bernd Holly zahlreiche Beispiele zur eigenen Wiedererkennung und zum Nachdenken. Wie leichtfertig holen wir Coffee to go und hinterlassen alleine in Deutschland eine Milliarde an Einwegbechern. Wir mähen den Rasen für den besten „englischen“ Stil, zerstören dabei aber die Wildblumenwiese. Und am liebsten hätten wir das Shopping-Wochenende in New York gewonnen, das ein öffentlich-rechtlicher hessischer Radiosender um die Weihnachtszeit verlost hat. Ist Nachdenken Glücksache? Ja, geht’s noch?

Energy-Drinks? Komplett lost!

Holly wird deutlich bei seinen Vorträgen, die er auch in Unternehmen vor Erwachsenen hält, an Schulen etwas anpasst. „Wer Energy Drinks trinkt, ist ein Opfer. Komplett lost“. Er sensibilisierte gegen geschältes, dann in Plastik verpacktes Obst, für Früchte der Saison und für das Überdenken des Fleischkonsums aus gesundheitlichen und ökologischen Gründen. „Die Welt braucht Menschen nicht, es geht um unsere Existenzgrundlagen. Wir bekommen es doch vor Augen geführt durch die Auswirkungen der Klimakatastrophen wie im Ahrtal, in Valencia oder jetzt Kalifornieren“ appellierte Holly, seit vier Jahren Vegetarier. Die populäre Nuss-Nougatcreme stellte er nicht nur wegen des Zuckergehalts in Frage, sondern auch wegen Verwendung von Palmöl, die Abholzung des Regenwaldes nach sich ziehend. Vieles wolle man auch nicht sehen, so der ehemalige Schulleiter und nannte dabei unter anderem die Weihnachtsgans-Industrie.

35 Prozent der Lebensmittel landen im Müll

Sich davon zu lösen, scheinbar perfekt sein zu müssen, sei nicht einfach, aber möglich: Ständig neue Klamotten, die man eh nicht trage, ständig ein neues Handy, zu viele gekaufte Lebensmittel, von denen 35 Prozent in den Müll wandern – erwiesenermaßen. „Shoppen aktiviert Glückshormone, ich weiß“, merkte Holly an, der zu Beginn seines Ruhestandes ehrenamtlich bei der Marburger Tafel einstieg, „einer Institution, die für gesellschaftliche Probleme steht“, konstatierte er. Dann wurde es auch schnell politisch: Mangelnde Deutschkenntnisse von Migranten als Zeichen mißglückter Integration, Gendern als Scheindebatte („ich mach das nicht“)  und sodann wieder der Bogen zur ihn überzeugenden „Kaufnix-Liste“ und dem Statement, ob das Rasen mit dem frisierten Auto auf dem Berliner Ku’damm wirklich das einzige Mittel sei, um soziale Anerkennung zu bekommen.

„Der Gesellschaft etwas zurückgeben“

Aber – Bernd Holly ist Realist. Er weiß, dass nicht alle seiner Punkte mal eben umgesetzt werden und wie die Chancen dazu stehen. „Ihr seid privilegiert, ihr seid später an entscheidenden Stellen tätig, macht euch Gedanken und seid Vorbild“. Wenn nur ein Punkt des Aufgezählten umgesetzt würde, habe sich der Vortrag gelohnt.

Bernd Holly betrachtet sein bisheriges Leben im Rückspiegel. Aus einfachsten Verhältnissen stammend, zum Schulleiter der beliebten und begehrten Steinmühle avanciert, wolle er der Gesellschaft etwas zurückgeben. Aus Verantwortung, „die (zur Schülerschaft gewandt) auch ihr mal tragen werdet“.

Der Vortrag war ein Projekt der in der Steinmühle verankerten Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE)

plus-MINT Talentförderung: Steinmühle als Gastgeberin des 3. Mathe-Camps
, , , ,

Tiefe Einblicke bei spannenden Workshops: Vier Tage lang widmeten sich 23 Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen 10 und 11 aus den Internaten Louisenlund, Sankt Afra und Birklehof intensiv der Mathematik und angrenzenden MINT-Bereichen. Das plus-MINT-Mathecamp an der Steinmühle bot im dritten Jahr in Folge eine inspirierende Plattform für junge Talente mit einer besonderen Begeisterung für Zahlen, Logik und analytisches Denken.

Herzlicher Empfang

Unsere Gäste wurden direkt am Bahnhof abgeholt und im Bistro mit Snacks und Getränken willkommen geheißen – eine wohlverdiente Stärkung nach ihrer teils weiten Anreise. Danach starteten sie direkt in den ersten Workshop, der von Ingenieuren des Amts für Bodenmanagement geleitet wurde. Dabei beschäftigten sich die Schülerinnen und Schüler mit spannenden Fragen der Vermessung und lernten unter anderem, wie sich der Kontinentaldrift der Eurasischen Platte berechnen lässt. Nach einem gemeinsamen Abendessen trafen sich die Teilnehmenden in der Teestube, um organisatorische Details zu besprechen und sich final auf den bevorstehenden internationalen Bolyai-Mathematik-Wettbewerb vorzubereiten.

Bolyai-Wettbewerb und Workshops

Der nächste Tag begann mit der Teilnahme am Bolyai-Wettbewerb. Anschließend leitete Dr. Karl-Heinz Muth einen spannenden Workshop zum Thema „Kopfrechnen – eine vergessene Kunst zwischen Varieté und Alltagstauglichkeit“. Die Teilnehmenden wurden dabei in beeindruckende Rechenkünste eingeführt, wie etwa die Berechnung des genauen Wochentages eines beliebigen Datums – eine faszinierende Mischung aus mathematischer Logik und praktischem Geschick.

Abwechslung im Programm

Nach dem Mittagessen ging es für die Gruppe auf die Lahnberge, wo Prof. Dr. Elmar Tischhauser vom Fachbereich Informatik mit einem praxisnahen Vortrag über Kryptografie für Begeisterung sorgte. Nach einem ereignisreichen Tag kehrten alle zum Abendessen zurück, und viele nutzten anschließend die Gelegenheit, sich beim Sportangebot auszupowern – eine willkommene Abwechslung vom intensiven Programm.

Mathematikum: Ein Muss 

Das Mathematikum in Gießen wurde zum Ausflugsziel am nächsten Morgen. Die Exponate und Aufgaben in dem bekannten und großen Mitmach-Museum ziehen Besucher immer wieder in den Bann. Zurück in Marburg, ging es erneut ins Mehrzweckgebäude auf die Lahnberge, wo Prof. Dr. Patrick Mehlitz mit seinen jungen Gästen grundlegende Fragen der mathematischen Optimierung erörterte.

Industrie hautnah erleben

Der Abend wurde festlich mit einem Menü in der Mensa gefeiert, war es doch leider der letzte, den die Gruppe der MINT-Begeisterten miteinander verbringen konnte. Für den nächsten Tag stand noch ein letzter Ausflug in den benachbarten Lahn-Dill-Kreis auf dem Programm. Der dortige Besuch des Maschinenbau-Unternehmens Pfeiffer-Vacuum bot nicht nur interessante Einblicke in technische Anwendungen, sondern ermöglichte den Jugendlichen auch direkte Gespräche mit Studierenden bzw. jungen Absolventinnen und Absolventen aus den Bereichen Maschinenbau, Wirtschaftsinformatik und Wirtschaftsingenieurwesen. Dabei konnten sie wertvolle Fragen stellen und erhielten hilfreiche Orientierung für ihre eigene berufliche Perspektive.

Abschied und Ausblick

Nach vier ereignisreichen Tagen hieß es schließlich Abschied nehmen. Gegen Mittag machten sich die jungen Talente auf den Heimweg – voller neuer Eindrücke, Erfahrungen und (hoffentlich) Inspiration. Die gemeinsame Zeit, in der alle ihrer Leidenschaft für die MINT-Fächer nachgehen konnten, wird uns und unseren Gästen sicherlich noch lange in Erinnerung bleiben.

Das plus-MINT-Camp, organisiert von Mathematiklehrer Maximilian Moll, ist eine Initiative der Steinmühle und wird durch den Verein zur MINT-Talentförderung unterstützt.

LK 12 Geschichte präsentiert Ausstellung zur Ressourcengerechtigkeit
, ,

„Trotz Reichtum arm“ heißt die Wanderausstellung des Vereins Motivés, die gestern vom Leistungskurs 12 Geschichte im Obergeschoss des Hauptgebäudes aufgebaut wurde. Neben der Vorstellung ausgesuchter Rohstoffe wie Lithium, Cobalt, Palmöl oder Gold wird auch der ökologische Fussabdruck thematisiert.

Handelsbeziehungen in Machtstrukturen eingebettet

Auf insgesamt 12 Roll-Ups ist zu sehen, wie heutige Handelsbeziehungen in historisch gewachsene Machtstrukturen eingebettet sind und bis heute zu großen Ungleichheiten führen in Bezug auf die Kontrolle, den Zugriff und die Nutzung der globalen Ressourcen. Die Ausstellung thematisiert die Kämpfe um Land, Menschenrechte und würdige Lebensbedingungen, die mit dem An- bzw. Abbau dieser Rohstoffe einhergehen. Fragen nach globaler Ressourcengerechtigkeit, Widerstand und Handlungsoptionen für jeden Einzelnen werden ebenfalls beleuchtet.

Wie Lehrkraft Ines Vielhaben mitteilte, wird die Ausstellung sechs Wochen lang in der Steinmühle zu sehen sein und kann im Unterricht und in den Pausen hoffentlich für anregende Diskussionen sorgen.

🚀Steinmühle live auf den Bildungstagen in München am 26. Januar!
, , , ,

Wie bereits im letzten Jahr sind wir auch in 2025 zu Gast auf den Bildungstagen in München. Wer Interesse an einem Internatsplatz in der Steinmühle hat und uns näher kennenlernen möchte, ist herzlich zu einem Gespräch eingeladen.

Termine für unverbindliche Beratungsgespräche bieten wir während der Bildungstage im Literaturhaus München am Sonntag, den 26. Januar (zwischen 10 und 16.30 Uhr) oder im Hotel „Scandic München Macherei“ am Samstag, den 25. Januar ganztägig an.

➡️Senden Sie uns bei Interesse eine E-Mail an internatsleitung@steinmuehle.de oder vereinbaren Sie den Termin telefonisch mit unserer Internatsleiterin Anke Muszynski (01590 6584451).

Wir freuen uns auf Sie und euch!🤩

Herzliche Grüße aus Marburg,

Anke Muszynski (Internatsleiterin), Björn Gemmer (Schulleiter) und Dirk Konnertz (Geschäftsführer)

Informationen zu den Bildungstagen:

www.bildungstage-muenchen.de

Anschaffung der Hygieneartikel-Spender im Team beschlossen und umgesetzt
, ,

Um Hygieneartikel für Mädchen und Frauen an der Steinmühle kostenlos zugänglich zu machen, haben sich Schulelternbeirat (SEB), Schülervertretung (SV) und Förderverein zusammengetan. Nun hängen insgesamt vier Spender jeweils im Damen-WC in der neuen Sporthalle, im 1. Obergeschoss des Atriums, im Forum und im Hauptgebäude. Ein fünfter in der Mensa soll folgen.

Anders als staatliche Schulen müssen sich Schulen in freier Trägerschaft selbst um die Finanzierung und Montage der Spender kümmern. Dass der Bedarf da ist, zeigte sich an der praktisch gleichzeitigen Initiative der Schulelternbeiratsvorsitzenden Bianca Zenker und der Schülervertretung. Als SV-Lehrerin Lisa Braun die Frage nach „Automaten“ für Tampons & Co. an Geschäftsführer Dirk Konnertz richtete, konnte sie mit der internen Planung nach der Umsetzung bereits überrascht werden.

Bianca Zenker und der Schulelternbeirat hatten sich die Rückmeldung von Schulleiter Björn Gemmer sowie der Mitgliederversammlung des Schulvereins mit dem Vorsitzenden Egon Vaupel bereits geholt und es gab ein einhelliges Feedback, nämlich grünes Licht!

 

Finanzierung durch den Förderverein

Sehr zeitnah war seitens des SEB auch die Kontaktaufnahme mit dem Förderverein entstanden. Die Vorsitzende Jasmine Weidenbach war sofort überzeugt und hat das Projekt vollherzig unterstützt.

Schnell installierten die beiden Hausmeister Oleg und Viktor nach Lieferung die Apparaturen. Zusammen mit einigen Schülerinnen hat Lisa Braun die Befüllung der neuen Spender übernommen, wird diese im Blick behalten und bei Bedarf wieder auffüllen.
Nach einer Probelaufzeit ist daran gedacht, alle Damen WC-Anlagen an der Steinmühle entsprechend auszustatten. Die Finanzierungs-Zusage des Fördervereins ist bereits dafür vorhanden.

 

Fit für den Alltag nach der Schule: Orientierung über Wohnen, Finanzen & Co.
, , ,

„Dein Crashkurs fürs Leben“ nennt die WJB gGmbH ihr Angebot für Schulen. So waren Wohnen, Finanzen, Krankenkasse und Steuern an einem Dezembermorgen die beherrschenden Themen an der Steinmühle – zumindest für den Jahrgang 13. „Schließlich sollen die jungen Leute in einigen Monaten nicht nur mit dem Kopf voller Schulwissen, sondern auch orientiert über die wichtigsten Dinge des Alltags die Steinmühle verlassen“, erläuterte Oberstufenleiterin Constanze Oestreicher-Gold.

Zu den vier Themengebieten hatte der Veranstalter jeweils einen Vertreter oder eine Vertreterin aus dem heimischen Raum als Referenten eingeladen. Für alle Bereiche gab es ein schriftliches Handout, konnten Fragen gestellt werden und wurden Fallbeispiele erläutert. In Workshops zu jedem Thema wurden konkrete Situationen durchgesprochen: Das Mieten von Wohnraum und was zu beachten ist, Einnahmen, Kontoführung, Familienversicherung, Gehaltsabrechnungen und vieles mehr.

Bildung  jenseits der Schulfächer

Unsere angehenden 95 Abiturientinnen und Abiturienten durften auf diese Weise gedanklich mal in andere Gefilde abtauchen, jenseits von Englisch, Deutsch oder Mathematik. Dadurch konnten sie ansatzweise einschätzen, welchen Herausforderungen sie sich werden stellen müssen, wenn sie im Sommer die Steinmühle verlassen.

Ob der Zukunftstag tatsächlich bei der Orientierung über die Themen Wohnen, Finanzen, Krankenkasse und Steuern geholfen hat? Dies durften die 95 Schülerinnen und Schüler am Ende der Veranstaltung auf einem Feedback-Bogen beantworten. Die Beurteilungen, die auch Verbesserungsvorschläge enthalten konnten, nahm Zukunftstags-Leiter Timo Skrobanek am Schluss der Tagung mit. Der nächste Jahrgang dürfte schon in den Startlöchern stehen, um sich ebenfalls in die unterrichtsfremden, aber lebensnahen Themen einzufinden.

Globales Lernen fördern, Persönlichkeit entwickeln: Steinmühle ist Round Square Candidacy School
, , , ,

 

Wir freuen uns darüber, dass die Steinmühle nach einem umfangreichen Bewerbungsprozess als Candidacy School bei Round Square, einem internationalen Schulverbund, aufgenommen wurde. Die Steinmühle ist stets daran interessiert, Netzwerke zu finden, die unseren Schülerinnen und Schülern neue Möglichkeiten zur Persönlichkeitsentwicklung sowie zum inner- und außerschulischen Lernenbieten und das globale und kulturelle Lernen fördern. Mit Round Square ist dies nun gelungen.

Was verbirgt sich hinter Round Square?

Die mehr als 250 ausgewählten Mitgliedsschulen bilden ein internationales Netzwerk, das sich gemeinsamen Bildungszielen und Werten im Leitbild verschrieben hat. Round Square versteht sich als Vorreiter für Toleranz, Gemeinschaft und globales Lernen. Schulen, die dem Netzwerk zugehörig sein wollen, sind angehalten, die 6 IDEALS (Internationalism, Democracy, Environmentalism, Adventure, Leadership, Service), die das Handeln des Netzwerks bestimmen, in ihrem Schulprogramm zu verankern. Daraus resultiert ein umfängliches Bildungsprogramm, welches die Schülerinnen und Schüler auf das Leben in einer globalen Welt vorbereitet.

Individuelle Austauschmöglichkeiten

Die Steinmühle hat bereits viele Bildungsangebote zur Umsetzung der IDEALS integriert, die nun im Rahmen der Round Square Mitgliedschaft ausgeschärft werden können. Darüber hinaus bietet das Netzwerk unseren Schülerinnen und Schülern hervorragende Möglichkeiten, internationales Lernen zu erleben. Dies geschieht auf unterschiedliche Weise. Zum einen werden individuelle Austauschmöglichkeiten von Klasse 8-13 mit Round Square umgesetzt. Die Austauschprogramme sind für 2 bis 8 Wochen, teilweise auch länger, vorgesehen, wobei in der Regel keine größeren Kosten bis auf die Flüge ins Zielland und die Aktivitäten vor Ort anfallen.

Soziale Projekte in Entwicklungsländern

Zudem richtet Round Square internationale Schülerkonferenzen aus und organisiert zweimal im Jahr soziale Projekte in Entwicklungsländern. Darüber hinaus kann die Mitgliedschaft den Unterrichtsalltag bereichern, indem authentischer Kontakt zu Schülerinnen und Schülern im Ausland über gemeinsame Onlinemeetings und -projekte ermöglicht wird. In Deutschland gehören noch sechs weitere Schulen dem Netzwerk an: die Gut Warnberg Schule, die Klosterschule Roßleben, das Landheim Ammersee, der Birklehof, das Schloss Salem und Louisenlund.

Die Mitgliedschaft erfolgt zunächst für zwei Jahre „auf Probe“ – in dieser Zeit gilt es, Round Square vollumfänglich kennenzulernen.

Ansprechpartnerin für Round Square ist die Leiterin des Internationalen Gymnasialzweigs an der Steinmühle, Theresa Großer (Foto). Sie steht für Fragen gerne zur Verfügung (theresa.grosser@steinmuehle.net).

 

Starke Leserinnen malen lebendige Bilder beim Vorlesewettbewerb der Klassen 6
, ,

Eine tolle Nachricht aus dem Jahrgang 6 haben wir mit in das neue Jahr genommen, nämlich die erfolgreiche Teilnahme der Schülerinnen Romilda, Carla, Nika und Tabea am Vorlesewettbewerb 2024 der Klassen 6 an der Steinmühle. Der Wettbewerb, der am Ende eines jeden Jahres stattfindet, gab auch diesmal wieder ein Beispiel für die Lesekompetenz unserer Unterstufe.

Sie wussten alle vier, die Figuren, das Geschehen und die Atmosphäre ihrer gewählten Textstelle lebendig zu zeichnen und die zuhörenden Mitschülerinnen und Mitschüler auf den Stufen des offenen Lernbereichs im Centrum mit ihrem Vorlesen zu fesseln. Ob es um Frau Honig, Harry Potter und seinen Widersacher, die jüngste Agentin Ruby Redfort oder die drei ??? ging: Romilda, Carla, Nika und Tabea überzeugten mit ihrem Vortrag am Mittwoch, 11. Dezember, auch in dieser zweiten Runde, nachdem sie innerhalb der Klassen in den Wochen zuvor als ‚Siegerinnen‘ benannt worden waren.

Tabea startet auf Stadtebene

Eine kleinen Ausschlag gab am Ende vor allem der zu lesende sogenannte Fremdtext, sodass die Jury aus den unterrichtenden Deutschlehrkräften, nämlich Lisa Braun, Dagmar Müller, Nina Merzenich und Frank Wemme, im Einklang mit den zur Mitbeurteilung eingeladenen Mitschülerinnen und Mitschülern Tabea Moses aus der Klasse 7a mit knappem Vorsprung auswählte, die Schule bei der dritten Wettbewerbsrunde auf Stadtebene voraussichtlich im Februar zu vertreten.
Allen Vorleserinnen und Vorlesern sowie dem tollen Publikum herzlichen Dank für schöne Vorlesemomente an der Steinmühle und Tabea viel Glück in der nächsten Runde.🍀

Frank Wemme

In der Steinmühle: Eine der größten Übungen der vergangenen zehn Jahre
, , ,

Nicht nur am Silvestertag können Feuerwehren gefordert sein, sondern das gesamte Jahr. Dazu ist es wichtig, erforderliche Maßnahmen möglichst routiniert und effektiv durchführen zu können. Eine der größten Feuerwehrübungen der vergangenen 10 Jahre fand Ende November auf dem Campus von Schule und Internat Steinmühle im Stadtteil Cappel statt.

Mit einem Aufgebot von weit über 20 Fahrzeugen und mehr als 70 Einsatzkräften füllten sich am Abend der Schulhof der Steinmühle und der zuführende Steinmühlenweg. Unzählige Blaulichter und Aktive von Feuerwehr und Rettungsdienst in Uniform – ein ungewohnter Anblick an diesem Ort. Was hier geübt wurde, war ein Einsatz am Lerncentrum der Klassen 5/6 und der angrenzenden Bilingualen Grundschule. Der inszenierte Fall: Nach einer Feier der Schülerinnen und Schüler in der untersten Etage des Gebäudes entflammte ein Brand, der bis in die oberen Geschosse hinaufstieg. Laut Szenario waren Kinder in Gefahr, erlitten teilweise Rauchvergiftungen, mussten evakuiert werden.

Evakuierung mit Drehleiter

Wie im Ernstfall rollten Feuerwehrmänner und -frauen Schläuche aus, um den „Brand“ mit Wasser aus der nahegelegenen Lahn zu bekämpfen. Sanitäter der Malteser, erschienen mit drei Rettungswagen, eilten mit ihrer Ausstattung zum Ort des Geschehens, um medizinische Hilfe zu leisten. Die Evakuierung war ohne Drehleiter nicht möglich. Also wurde auch diese ausgefahren und so postiert, dass die Mädchen und Jungen mit Hilfe der Retter so schnell und unbeschadet wie möglich ins Freie gelangten.

Verschiedene Feuerwehren beteiligt

Vor Ort waren die Feuerwehren Marburg-Cappel, Marburg-Mitte, Marburg-Ronhausen, Marburg-Bortshausen und Marburg-Moischt sowie der Einsatzleiterdienst der Stadt Marburg und die Malteser. Präsent waren außerdem als Übungsbeobachter die Leitung der Feuerwehr Marburg, weitere Führungskräfte vom Fachdienst Brandschutz der Stadt Marburg sowie Beobachter von Maltesern. Die Übungsleitstelle wurde simuliert durch einen Mitarbeiter der Leitstelle Marburg-Biedenkopf. Als Mimen wirkten die Jugendfeuerwehr, die Ehren- und Altersabteilung sowie Personen aus dem persönlichen Umfeld der Einsatzabteilung mit – und natürlich Schülerinnen und Schüler von Schule & Internat Steinmühle.

Ergebnis einer erfolgreichen Kooperation

Die beeindruckende knapp dreistündige Feuerwehrübung ist das Ergebnis einer erfolgreichen Kooperation zwischen der unweit der Steinmühle gelegenen Feuerwehr Marburg-Cappel und Jonathan Gröb, Lehrer an der Steinmühle. Gröb ist nämlich nicht nur Lehrer für Mathematik und Physik, sondern verantwortet an der Steinmühle auch das Thema Brandschutz.

 

Alles in allem wird die Übung von beiden Seiten als Win-Win-Aktion betrachtet. Die Einsatzkräfte finden auf dem Terrain der Steinmühle verschiedenste Gebäude vor, die allesamt unterschiedliche Anforderungen an das Vorgehen im Ernstfall stellen. Für Schülerschaft und Bedienstete der Steinmühle bieten die an wechselnden Gebäuden durchgeführten Übungen die Gewissheit, was im Brandfall zu tun wäre und eine Vorstellung davon, was wäre, wenn…