Klettern am „echten“ Fels am Scharfenstein bei Kassel
,

 

Nach dem bisherigen Üben in der Halle waren die Kletterer unter den Internatsschüler/innen nun das erste Mal draußen am „echten“ Fels, berichtet Christian Schäfer vom Pädagogenteam:

Das Wetter war traumhaft und die wenigen Wolken, die vorüberzogen, ließen uns in Ruhe. Der Fels war fest und trocken, die Routen schön. Für die ersten Schritte im Fels haben wir uns leichtere Routen ausgesucht.

Zunächst gab es eine erste Orientierung, wie es überhaupt in der Natur am Felsen aussieht, vor allem in Bezug auf die Routen. Die Vorgehensweise ist draußen wesentlich schwieriger, da die Routen nicht vorgegeben sind wie in der Halle durch farbig markierte Griffe. Sie müssen selbst erfühlt werden. Auch sind viele andere (Ablenkungs)faktoren vorhanden, an die man sich erst gewöhnen muss: Vögel, Bäume, Wind, Steine, die wegrutschen – und der Stand beim Sichern ist weder gerade noch immer ideal. Die Sonne scheint in die Augen. Aber auch die Routen können wesentlich höher sein: die längste dieses Mal war 25 Meter lang. Verglichen mit den 14 Metern in der Halle durchaus nicht „ohne“.

Da auch die Routen und die Sicherungsabstände nicht genormt sind und die Abstände zwischen den Sicherungspunkten beim Vorstieg wesentlich weiter voneinander weg sind als in der Halle, waren die Vorstiegsambitionen erst einmal etwas zurückhaltend. Nach dem Vorstieg hieß es dann aber, dass es draußen viel besser ist zu klettern als in der Halle und gar nicht so schwer wie erwartet, eher noch entspannter.

Abseilen immer wieder ein Highlight

Weiterer Inhalt für eine der Teilnehmerinnen war das Einrichten, Umbauen und Abbauen des Toprope. Toprope bedeutet, dass mit Seil von oben umgelenkt geklettert wird. Draußen muss aber erst einmal das Seil per Vorstieg die Wand hoch geführt und oben dann für das Topropen vernünftig eingehängt bzw. eingerichtet werden. Dies haben wir geübt. Nach dem Abbau kam dann noch das Abseilen, welches immer wieder für sich ein Highlight darstellt.

Insgesamt sind wir nicht viele Routen geklettert, haben aber dafür erfolgreich erste Schritte draußen getan. Diejenigen, die (gerade) nicht kletterten, erforschten auf eigenen Wegen die Umgebung um den Felsen herum und bestiegen die seitlichen Gipfel von hinten über die Fußwege.

Alle waren mit dem Tag sehr zufrieden. Die, die vorgestiegen sind, haben wichtige Erfahrungen sammeln können und gehen gestärkt in die nächsten Fahrten. Nach der Heimfahrt haben wir noch zusammen beim Chinesen gehalten und Abendessen mit nach Hause genommen. Dieses haben wir dann im Haus zusammen gegessen.

Seit Oktober lassen sich an der Steinmühle elf Mädchen vom Jumping Fitness begeistern. Zusammen mit Trainerin Francine Olschewski treffen sie sich einmal in der Woche zu dieser Sportart, bei der man sich auspowern kann. „Ein perfekter Ausgleich zur Schule.“

Ausdauer- und Intervalltraining

Jumping Fitness ist ein Ausdauer- und Intervalltraining. Das Herz-Kreislauf-System wird durch das intensive Training stark trainiert. Um Überanstrengung zu vermeiden, kann der Trainer kurze, ruhigere Übungseinheiten einbauen. Damit wird die Jumping Fitness-Stunde automatisch zu einem Intervalltraining.

Die Sportart verbessert somit sowohl die Ausdauer als auch die Kraft. Es handelt sich um Ganzkörpertraining, das die Tiefenmuskulatur trainiert und kräftigt. Vor allem die tragende Muskulatur wird angesprochen, aber auch ganz kleine Muskeln, wie zum Beispiel die in den Füßen. Prinzipiell werden dabei alle Muskelgruppen beansprucht, da durch den Schwerkraftwechsel beim Trampolinspringen alle Zellen im Körper einen Gegendruck zu dem entstehenden Gewicht, das auf die Zellen einwirkt, aufbauen müssen.

Bewusst bemerkbar wird vor allem das Training der großen Muskelgruppen von Beinen und Po und auch die der geraden Bauch- sowie der Rückenmuskulatur. Durch das ständige Ausbalancieren des Körpers auf der bewegten Sprungfläche werden zusätzlich Haltung und Gleichgewichtssinn trainiert und verbessert.

Effektive Kalorienverbrennung

Beim Jumping Fitness Workout sind über 400 Muskeln im Einsatz, viel mehr als bei vergleichbaren Ausdauersportarten. Jumping Fitness, so Francine Olschewski,  ist deutlich effektiver als Joggen und schont gleichzeitig die Gelenke. Außerdem verbessern die dynamischen Übungen die Ausdauer und beugen Rückenproblemen vor.

Perfekt gegen Stress

Jumping Fitness, so die Trainerin, macht glücklich, denn bei diesem Workout werden Glückshormone ausgeschüttet. Kein Wunder, Jumping Fitness bietet ein tolles Gruppengefühl und ein mitreißendes Training zu energetischer Musik.

Jumping Fitness sei grundsätzlich für jeden geeignet, unabhängig von Fitness, Alter oder Gewicht. Wichtig sei hierbei, auf die eigene individuelle Leistungsstärke zu achten und seine Grenzen zu akzeptieren. Francine Olschewski: „Jeder bestimmt seine eigene Intensität und kann so in der Gruppe beim Jumping Fitness trainieren und Spaß haben.“ Sprünge seien leicht zu lernen und garantierten auch Anfängern schnelle Erfolgserlebnisse.

Erfahrene Trainerin

Die Trainerin Francine Olschewski, seit April 2018 als Assistentin im Hessenhaus, hat 2016 eine Ausbildung zur Jumping Trainerin im Studio Fit For All in Rodgau absolviert und dort regelmäßig wöchentlich mehrere Kurse geleitet. Auch bei ihrem Umzug nach Marburg ging die Leidenschaft zu der Sportart nicht verloren. Mehr noch: Sie konnte Interesse und Freude am Jumpen bei den Schülerinnen und Schülern des Internats Steinmühle wecken.

Der Kontakt zum alten Fitnessstudio „Fit For All“ in Rodgau besteht bis heute. Die Trampoline für das Internat Steinmühle wurden dort angemietet. Dies schuf die Möglichkeit, Jumping Fitness an der Steinmühle als AG anzubieten.

An Internatswochenenden gibt es übrigens zusätzliche Angebote in Jumping Fitness. Vereinzelt, so freut sich die Trainerin, lassen sich da auch Jungs blicken. Bei lauter Musik können die Jugendlichen sich komplett auspowern und mal so richtig Dampf ablassen.

Bei „Bands on Stage“ feierte die Steinmühle 20 Jahre Stonemill Houseband
, ,

Die Schüler gingen – aber die Band ist immer noch da. Und das seit 20 Jahren. Frank Wemme, pädagogischer Leiter der Steinmühle, ist der Mann hinter der StoneMill Houseband. Klar, dass der Pädagoge und Vollblutmusiker es sich nicht nehmen ließ, zum Jubiläumskonzert der Steinmühlenmusikgruppe selbst durch den Abend zu führen – mit vielen musikalischen Gästen.

„Immer dann, wenn etwas richtig gut klappte, machten sie Abitur,“ verkündete er dem Publikum im vollbesetzten Saal. Außenstehende fühlten in all den Jahren eher einen fließenden Übergang. Allein das ist eine Würdigung wert. Und ein Konzert natürlich.

Den Anfang des Programms machte die AG Band der Klassen 5/6. Dabei zeigten deren Sängerinnen, wie stimmgewaltig schon junge Akteurinnen sein können. Der folgende Beitrag von Katharina Filin, musikalisch begleitet von Olaf Roth, ließ Gedanken an die britische Rock- und Popsängerin Bonnie Tyler nicht abwegig erscheinen. Ein imposanter Beitrag.

Talea und Fynn Konnertz überraschten mit „Talk“ – kein Gespräch, sondern eine Eigenkomposition des Gitarristen und der Sängerin, deren Stimme gerade hierbei besonders gut zur Geltung kam. Das Duo präsentierte außerdem die Beiträge „Slow dancing in a burning room“ und „Apologize“, begleitet von Moderator Frank Wemme an den Drums und Keyboarder Dirk Konnertz. Der ist im „normalen“ Leben Geschäftsführer des Schulvereins Steinmühle. In ihm schlägt auch das Herz eines Musikers.

A little high, little low: Das Saxophon-Ensemble der Musikschule Marburg unter Leitung von Jörg Eichberger lieferte mit der Queen-Ballade Bohemian Rhapsody durch detailliertes Herausspielen der drei Teile dieses legendären Stückes einen Höhepunkt des Abends.

Nach dem Rent-Projekt, dem charakterstarken Nachfolgestück des viel inszenierten Hamilton-Projektes von Talea Funk, gab es dann Gänsehautfeeling: Musiklehrer und Konzerttenor Daniel Sans, begleitet von Ehefrau Marie am Klavier, von Fynn und Dirk Konnertz an Gitarre und Keyboard, von Bodam Lee an der Geige und Frank Wemme an den Drums, verkündete dem Auditorium via Gesang „You raise me up“.

Nach diesem beeindruckenden Auftritt des Sextetts und einem rhythmischen Stelldichein des Jazz Ensembles öffnete sich der Vorhang für die Geburtstagskinder. Die derzeit 15köpfige StoneMill Houseband hat zwar nicht selbst die gesamten zwei Jahrzehnte komplett erlebt, dennoch ließen sich die Mitglieder gerne feiern und präsentierten ihre aktuellen Songs. In dieser Schulband mitzuwirken, ist tatsächlich keine Frage des Alters, wie ihr Schlagzeuger, ein Siebtklässler, eindrucksvoll unterstrich.

In weißem Outfit entließ der von Daniel Sans geleitete Oberstufenchor nach einem abwechslungsreichen Musikabend das Publikum nach Hause. Nicht aber, ohne Pink Floyds „The Wall“ – aufzuführen. Stilecht, in einer Schule. Dort gehört der Text nämlich hin.

Durch Bouldern die eigene Frustrationstoleranz erhöhen
,

Die Kletter AG des Internats Steinmühle ist jede Woche in der Marburger Kletterhalle aktiv. Begonnen wird im Boulderbereich. Bouldern ist seilfreies Klettern in Absprunghöhe. Hierbei sind Koordination, Geschicklichkeit, Kraft und Ausdauer, aber eben auch viel Durchhaltewille und Wiederholung von Nöten. Nur so können die Routen letztendlich bewältigt werden. Unverzichtbar sind eine hohe Frustrationstoleranz und die Fähigkeit, sich mit anderen zusammen durch Interaktion und Kommunikation der meist schweren Schlüsselstelle zu widmen, um diese dann endlich zu schaffen. Transfer in Schule und Alltag ist hier ein großer pädagogischer Ansatz.

Im zweiten Teil der AG findet meist das Seilklettern statt. Seit zwei Wochen wird das eigenständige Sichern des Kletterers geübt und auch schon selbständig ausgeführt. Alle sichern sehr selbstbewusst und zuverlässig. Jetzt heißt es: ÜBEN, ÜBEN, ÜBEN.

 

Angst überwinden, Vertrauen schenken

 

Ebenfalls neu ist das Vorsteigen. Beim Vorsteigen gilt es, das Seil, das zur Sicherung im Sturzfall dient, eigenständig beim Ersteigen der Wand mithochzunehmen. Diese Vorgehensweise unterscheidet sich vom Topropen, bei dem das Seil oben schon angebracht ist. Sowohl das Klettern im Vorstieg als auch das Sichern des Vorsteigenden ist wesentlich schwieriger und fordernder als das Klettern im Toprope. Auch dabei ist der Transfer von Try and Error, das Scheitern und immer wieder Versuchen, von zentraler Bedeutung – neben dem Überwinden eigener Angst, dem Vertrauen in andere Menschen und der Verantwortungsübernahme für andere.

 

Wettkampf im Mai

 

Im Mai steht als Highlight der BoulderCup der Internate an. Dann wird die Kletter AG des Internats Steinmühle zum diesjährigen Ausrichter fahren, dem Lietz Internat Schloss Bieberstein. Unsere Schülerinnen und Schüler sind schon jetzt gespannt und üben bis dahin fleißig weiter.

 

130 Sänger brachten das Forum zum Beben
, ,

Das Forum war am Freitag Schauplatz des möglicherweise größten kulturellen Projektes der Steinmühle. Zumindest dürften es noch nie so viele Aktive gewesen sein, die den Raum mit Gesang und Musik füllten. Und es war nicht irgendeine Musik. Es war das Requiem von Mozart, das letzte Werk des Komponisten und gleichzeitig eines seiner beliebtesten.

Nach über sechs Monaten Probenarbeit trafen sich 130 Sänger des Klangforums sowie 23 Orchestermitglieder und fünf Solisten. Sie alle bereiteten sich auf ihre gemeinsamen Auftritte an den beiden Folgetagen in Bad Homburg und Marburg vor. Über zwei Stunden probten die Beteiligten aller Altersklassen unter hochprofessioneller Leitung des Chorleiters Daniel Sans, der gleichzeitig Konzerttenor und Musiklehrer an der Steinmühle ist.

 

„Unvergessliches Ereignis“

Er selbst geriet nach dem Wochenende ins Schwärmen: „Diese geniale Musik mit Schülern, Eltern und Lehrern der Steinmühle in unserem wunderbaren Forum teilen zu dürfen, war ein großes Erlebnis.“ Sans berichtete von zwei restlos ausverkauften Konzerten an den Folgetagen. „Es war ein unvergessliches Ereignis, über 1000 Menschen mit der Musik von Mozart beglückt zu haben.“

Das Klangforum unter Leitung von Daniel Sans setzt sich größtenteils aus gesangsbegeisterten Lehrerinnen und Lehrern, Schülerinnen und Schülern sowie Eltern zusammen. Die Mitglieder treffen sich immer freitagabends zum Singen im Forum und sind noch offen für weitere Aktive. Diese müssen – im Gegensatz zum Chorleiter – keine Profis sein. Wichtig sind Spaß am gemeinsamen Gesang in einer gemischten Altersstruktur und der Mut, an der eigenen Stimme vielleicht noch ein wenig zu feilen.

Die Fotos geben einen Eindruck der Proben wieder. Zwei Aufnahmen zeigen die Beteiligten beim späteren offiziellen Auftritt.

 

Internat Steinmühle ist Förderer des Deutschlandstipendiums
,

 

Über das Deutschlandstipendium fördert das Internat Steinmühle die 21jährige Lehramtsstudentin Julia Weber. Bei einem Besuch auf dem Steinmühlencampus verschaffte sie sich einen Eindruck von der Institution, die ihr den Studienalltag finanziell etwas leichter macht.

Julia Weber, in Lambrecht bei Neustadt an der Weinstraße zu Hause, studiert Englisch und Evangelische Theologie. Ihr Ziel: Lehrerin werden.  Die Leistungsnachweise aus dem ersten und zweiten Semester, das Gutachten ihrer Englisch-Professorin Sonja Fielitz sowie ihre ehrenamtlichen Tätigkeiten in Form von Jugendarbeit in der Kirchengemeinde und Nachhilfe im Verein für Bildung und Integration boten beste Voraussetzungen, sich für ein Stipendium zu bewerben.

Viele Chancen hatte sich Julia trotzdem nicht ausgerechnet: Dass Studierende der Gesellschafts- oder Geisteswissenschaften ein Stipendium erhalten, ist eher selten. „Viel eher,“ so Julia, „bekommen dies Mediziner und Naturwissenschaftler.“

Trotzdem: Die Entscheider fanden, dass Julia Weber unter den Stipendiaten sein sollte. „Eine tolle Sache,“ sagt sie und fühlt sich wertgeschätzt. „Das hätte ich nicht gedacht,“ sagt die junge Frau, die in Cappel wohnt, also nahe der Steinmühle. Sie freut sich über diese Anerkennung.

 

Internat Steinmühle: Voraussetzungen für gute Schulbildung und zum Erwachsenwerden

 

„Bis man hier überall geschaut hat, ein großes Gelände.“ Beim Gang über den Steinmühlencampus ist Julia Weber beeindruckt. Internats-Geschäftsführer Georg Ritter zeigt ihr die Wohnhäuser, alle Sportanlagen und die Schulgebäude. Sie kann sich vorstellen, dass Schülerinnen und Schüler hier vorfinden, was für eine gute Schulbildung nötig ist, aber auch zum Erwachsenwerden: Eine naturnahe Lernumgebung, qualifizierte Pädagogen, engagierte Lehrer, moderne oder in Modernisierung begriffene Gebäude, Ruhe und Konzentrationsmöglichkeiten – aber trotzdem Stadtnähe. „Wirklich klasse,“ sagt sie anerkennend.

Monatlich 300 Euro  bedeutet die Unterstützung durch das Deutschlandstipendium für Julia Weber. Befristet für ein Jahr. Derweil hat auch ihr jüngerer Bruder den Blick auf die Universität gerichtet. Insgesamt keine einfache Sache für ihre alleinerziehende Mutter. Positiv denken und seinen Weg gehen, ist immer richtig, sagt Julia. Ihre ehrenamtliche Arbeit will sie weitermachen.

Julia Weber beim Besuchstermin an der Steinmühle mit Internatsgeschäftsführer Georg Ritter (Foto: Till Buurman)

Verleihung des Stipendiums zusammen mit der Vizepräsidentin der Philipps-Universität Marburg, Prof. Dr. Evelyn Korn (Foto: Markus Farnung)

 

„Eine tolle Woche, die wir nicht vergessen werden“
, ,

Über den Schulskikurs ihrer Jahrgangsstufe verfasste Anna Dinges (Klasse 8 a) den folgenden Bericht:

Am 18. Januar trafen sich die Jahrgangsstufe 8 und elf Begleitpersonen bei eisigen Temperaturen frühmorgens auf dem Schulhof der Steinmühle, um zum einwöchigen Schulskikurs nach Mayrhofen im Zillertal aufzubrechen. Das Besondere in diesem Jahr war, dass alle drei Klassenlehrer des Jahrgangs mitfuhren, nämlich Rosie Boebel, Gisela Opper und Frank Wemme. Das war davor nicht üblich. Die Stimmung war ausgelassen, als der große Reisebus um 6 Uhr vom Schulhof fuhr.

Nach einer langen Busfahrt kamen wir endlich an. Nach unserer Auffahrt mit den gelben Gondeln zum Gschößwandhaus auf ca. 1800 m waren alle begeistert von der fantastischen Aussicht auf das Tal, die man von dort oben hat. Die Zimmereinteilung verlief reibungslos, da sich zuvor bereits Gruppen zusammengefunden hatten, die gemeinsam eines der gemütlichen Zimmer mit vier bis fünfzehn Betten belegen wollten.

Am nächsten Tag ging es dann auch endlich mit dem Skifahren los. Während die fortgeschrittenen Schüler schon das große Skigebiet erkundeten, machten die Skianfänger ihre ersten Erfahrungen auf den Skiern vor dem Gschößwandhaus unter geduldiger Anleitung mehrerer Lehrer. Die anfänglichen Probleme waren schon bald überwunden und es wurden schnell Fortschritte gemacht, sodass bereits nach wenigen Tagen blaue und am Ende sogar einige rote Pisten gefahren werden konnten. Schon bald konnte auch der „Steinmühlenweg“, der von der Piste nach Hause führte, von allen überwunden werden, worauf alle sehr stolz waren.

Für den Abend wurden viele Aktivitäten vorbereitet, um den Tag gemeinsam ausklingen zu lassen. So standen beispielsweise eine Disco bei Lagerfeuer unter freiem Himmel, interessante Vorträge rund ums Skifahren, Schneefußball, nächtliches Rodeln und Zimmeraufräumaktionen auf dem Programm. Frau Boebel kümmerte sich um die Kranken und Verletzten, von denen es glücklicherweise nicht allzu viele gab, und sorgte für gute Laune. So wurde auch denen, die nicht Ski fuhren, nicht langweilig.

Nach einer wunderschönen Woche, die mit tollen Aktionen und gut gelaunten, netten Lehrern viel zu schnell vergangen war, verließen wir das Gschößwandhaus wieder und machten uns auf den Weg Richtung Steinmühle. Es war für uns alle eine tolle Woche, die wir nicht so schnell vergessen werden!

Spanisch lernen vor Ort: Lars Froemel und Julius Hamel starten Uruguay-Austausch
, ,

Nur noch wenige Tage sind die Austauschschüler Francisco Bayce und Juan Ignacio Cambon aus Montevideo in der Steinmühle, bevor es wieder ins heimatliche Uruguay geht. Ihre Partnerschüler Lars Froemel und Julius Hamel treten in einigen Wochen den Gegenbesuch an. Schließlich lernt man eine Sprache am besten in dem Land, in dem sie gesprochen wird. Beide möchten ihr Spanisch verbessern.

In erstaunlich gutem Deutsch stehen die Gastschüler Rede und Antwort. In der Millionenstadt Montevideo besuchen sie die deutsche Schule. Ein wenig anders als an der Steinmühle erfahren sie an der DSM, der Deutschen Schule Montevideo, den Schulalltag. Allein die Schülerzahl beträgt dort mit 1200 fast genau das Doppelte.

Ansonsten erkennen sie einige Parallelen: Bilingualer Unterricht – spanisch/deutsch oder spanisch/englisch – fördert auch an der DSM in Uruguay die Sprachkompetenzen der jungen Leute. Begleiterin Laura Bergues kann das bestätigen. Sie ist ihre Englischlehrerin.

Als größter Unterschied ist den Jugendlichen aufgefallen, dass das Handy im heimatlichen Schulunterricht eine größere Rolle spielt. „Wir dürfen es mehr benutzen als hier,“ berichtet Francisco. Die Internetverbindungen seien in Deutschland schlechter, dafür hat er etwas anderes positiv registriert: „Ihr habt auf jeden Fall die schöneren Fußballstadien,“ sagt er und lacht.

Noch etwas haben Francisco und Juan Ignacio gemerkt: „Wir essen zu Hause wesentlich mehr Fleisch.“ Wenige Zahlen machen deutlich, wie es um das Ernährungskonzept des südamerikanischen Landes bestellt ist: Auf 3,5 Millionen Einwohner in Uruguay kommen 15 Millionen Kühe und 13 Millionen Schafe.

 

„Jedes Land hat ein anderes Konzept von Höflichkeit“

Indessen sehen Lars Froemel, Jahrgang 10, und Julius Hamel, Klasse 11, ihren nahenden Aufenthalt in Montevideo gelassen. Sie freuen sich, dort die beiden Austauschpartner wiederzusehen, mit denen sie sich bereits jetzt so gut verstanden haben. Die einhellige Meinung aller vier Jungs: Es hat gut gepasst!

Die Jugendlichen aus Uruguay möchten sich bedanken: “Danke an die Steinmühle und an die Gasteltern. Es hat uns super gut gefallen.“

María Ramos, Spanischlehrerin von Lars und Julius, ist froh, dass der Uruguay-Austausch an der Steinmühle gelebt wird. „Wir hatten damit vor einigen Jahren angefangen und ihn jetzt verstärkt angeboten.“ Die Sprachfärbung des Spanischen in Uruguay wie auch in Argentinien sei eine unwesentliche Variante und keinesfalls ein Dialekt. „Die Sprachmelodie ist ein wenig wie im Italienischen.“

Ansonsten geben sie und ihre Kollegin aus Uruguay den Jugendlichen Tipps, wie man sich in Alltagssituationen in Uruguay am geschicktesten verhält. „Jedes Land,“ so sagt sie, „hat ein anderes Konzept von Höflichkeit.“

„In unserem Land,“ betonen die Gäste aus Uruguay, „ist man immer herzlich willkommen und gut aufgehoben. Das sicherste Land in Lateinamerika.“

Präventionstag gegen Alkohol am Steuer
, ,

Das Thema ist nicht nur zur Faschingszeit wichtig, doch die „fünfte Jahreszeit“ bietet gute Gelegenheit, um daran zu erinnern: Am Steuer gelten null Promille! Im Rahmen des alljährlichen Präventionsprogrammes wurde den Schülerinnen und Schülern des gesamten Jahrgangs 11 vor Augen geführt, wie fatal Alkohol am Steuer wirken kann. Polizeioberkommissar Tobias Decher vom Regionalen Verkehrsdienst mit Sitz in Cölbe stellte die Aktion BOB vor. Hier geht es darum, bei Feiern, in deren Anschluss noch nach Hause gefahren werden muss, rechtzeitig eine Person zu bestimmen, die alkoholfrei bleibt und die Heimfahrt der Anwesenden sicher gewährleistet. Die Alternative sind ein Taxi oder öffentliche Verkehrsmittel.

Alkoholabbau und Fahrtauglichkeit

Der Jahrgang wurde am Tage des Präventionsprogramms in zwei Gruppen aufgeteilt. Tobias Decher erläuterte die Problematik von Trunkenheitsfahrten, von Fahrten auch unter geringem Alkoholeinfluss, das Thema Alkoholabbau und Fahrtauglichkeit. Auch konnten sich die Schülerinnen und Schüler im Rahmen einer Fotopräsentation einen Eindruck davon verschaffen, wie verunfallte Fahrzeuge aussehen können. Gezeigt wurden auch Fälle, in denen die Autoinsassen aufgrund von Trunkenheitsfahrten leider nicht mit dem Leben davonkamen oder schwer verletzt wurden. Gesetzt wird dabei auf Einsicht durch Abschreckung.

Die Präventionsveranstaltung wurde geleitet von Nicole Hohm und Heike Rabben-Martin. Betriebe, Vereine oder Institutionen können die Aktion BOB unterstützen www.aktion-bob.de.

Justus Schneider im Hochbegabten-Team beim 27. Erfinderlabor
, ,

Beim 27. Erfinderlabor des Zentrums für Chemie mit Sitz in Bensheim an der Bergstraße war der 17jährige Steinmühlenschüler Justus Schneider einer von 16 hochbegabten Schülern, die sich an der Hochschule RheinMain eine Woche lang mit dem Thema „Elektromobilität – Brennstoffzellen“ beschäftigt hatten. Vor großem Publikum, darunter Prominenz aus Wirtschaft, Hochschule und Ministerien, präsentierte er mit der Gruppe zum Abschluss Forschungsideen und Lösungswege.

Aus fast 200 exzellenten Bewerberinnen und Bewerbern aus ganz Hessen war Justus einer der 16 ausgewählten Teilnehmer. Er und Luca Weigel von der Lahntalschule Biedenkopf stellten die einzigen Vertreter aus dem gesamten Landkreis. Im Erfinderlabor am Fachbereich Ingenieurwissenschaften der Hochschule Rhein-Main in Rüsselsheim nahmen die jungen Tüftler ihre Aufgabe entgegen. Die Anforderung bestand darin, vor Ort ein kleines Fahrzeug zu bauen, das von Brennstoffzellen angetrieben wird. Mehr noch. Auf dem Fahrzeug sollten gleichzeitig noch andere Geräte betrieben werden können, unter anderem eine Lampe.

Brennstoffzellen und Kondensator gehörten zu den bereitgestellten Bauteilen. Darin erschöpfte sich aber die Hilfen. Aus Holz und Pappe baute das Team von Justus Schneider eine Karosserie. Die Räder entstanden mit Hilfe eines 3 D-Druckers. Den Kondensator verwendeten die jungen Forscher als Energiespeicher. So konnte die Lampe auch dann noch leuchten, wenn das Auto nicht mehr fuhr.

 

Inspiriert durch das Thema Elektromobilität und Brennstoffzellen

Als eine Geduldsprobe erwies sich die Herstellung von Wasserstoff. Da die Brennstoffzellen zwei Anschlüsse für Wasserstoff hatten, war dies das erklärte Ziel. Im Labor zerlegten die begabten Nachwuchswissenschaftler Wasser in der Elektrolyse. Das Unterfangen, Wasserstoff in Luftballons zu speichern, erforderte allerdings den für Forschungsarbeiten nötigen langen Atem. Nicht aufgeben, lautete auch für Justus Schneider die Devise, als der Luftballon mehrfach platzte. Fünf Stunden habe es letztlich gedauert, alles luftdicht zu machen.

Der erfolgreiche Abschluss dieser Aufgabe hat Justus Schneider inspiriert. Zwar hatte er schon vor dem Projekt den Plan, im Bereich Mathematik oder Physik in die Forschung zu gehen. Nun aber könne er sich vorstellen, an der Weiterentwicklung von Fahrzeugen mitzuarbeiten, die mit Brennstoffzellen betrieben werden. Obwohl es bereits solche Fahrzeuge gebe, sagt Justus Schneider, seien diese aber vergleichsweise teuer in der Anschaffung. Justus Schneiders Idee ist, dass Tankstellen den Wasserstoff selbst herstellen oder von der Industrie geliefert bekommen könnten. Es sei leicht, so seine Beobachtung, dort etwas zu verändern.

Zur Bewerbung an dem Wettbewerb, der auch einmal praktische Fertigkeiten gefordert habe, ist Justus von Steinmühlenlehrerin und MINT-Koordinatorin Dr. Jutta Töhl-Borsdorf animiert worden. Sie freut sich zusammen mit seinem Physiklehrer Dr. Rainer Nietzke und der ganzen Schule, dass die „Serie“ der Steinmühlenteilnahme an dieser hochkarätigen Veranstaltung auch in diesem Jahr fortgesetzt werden konnte.

Sollten die Arbeiten im Erfinderlabor für Justus vielleicht tatsächlich ein Impuls für seinen Berufsweg gewesen sein – umso schöner. Wer weiß: Vielleicht wird ein Team um Justus Schneider es einmal sein, das in der Weiterentwicklung von brennstoffzellenbetriebenen Fahrzeugen den Durchbruch erreicht.