„Ein bisschen Schäferhund, ein bisschen Erdmännchen“: Mara wird Schulhündin
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Mara hat ein dickes Fell. Kleine Kinder, Menschenmassen, Geräusche aller Art, ein vorbeizischendes Skateboard, Fahrräder oder Jogger – nichts bringt sie aus der Ruhe. Die Anwesenheit der Hündin von Lehrerin María Ramos wird auf dem Gelände der Steinmühle mit Freude quittiert. Und bald schaut die Vierbeinerin öfter am Steinmühlenweg vorbei.

Mara ist eigentlich Therapiehund von María Ramos‘ Tochter. Die konnte Mara nicht mit in ihre Einrichtung nehmen. Ramos: „Aus dem Potenzial dieses Tieres könnte man mehr machen, dachte ich eines Tages. Mit meiner Idee, dass Mara Schulhündin wird, war die Schulleitung einverstanden“. Allem voran ist dafür ein Wesenstest erforderlich. „Den hat Mara erfolgreich absolviert“, berichtet die Lehrerin. Nun folgt eine richtige Ausbildung für Mara. „Schon jetzt kennt sie alle Kommandos“.

Maras Wurzeln liegen auf dem Balkan. Sie gelangte unterernährt, eingeschüchtert und „voller heller Stellen im Fell“ in ein neues Umfeld in Deutschland. Das erste halbe Jahr verbrachte Mara auf einem Bauernhof mit vielen Kindern. Bei María Ramos lebt die „Mischung zwischen Schäferhund und Erdmännchen“ seit Dezember 2020.

Dass für Kinder auch Instruktionen über den Umgang mit der Schulhündin gehören werden, ist den Verantwortlichen klar. Ebenso aber auch, dass ein Schulhund Stressfresser, Wohlfühlförderer und Stimmungsaufheller sein kann und sogar die soziale Kompetenz erhöht.

Auf die Entwicklung sind wir sehr gespannt und freuen uns, wenn Mara mit ihrem „Diplom“ zurückkehrt. Unseren tierischen Bericht werden wir zu gegebener Zeit fortsetzen.

Möglichkeit therapeutischer Gespräche: „Das Angebot ist da“
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Die eigenen Gedanken drehen sich im Kreis, enge Vertraute wissen auch keine Lösung und ansonsten möchte man mit dem Problem auch nicht überall hausieren gehen: Wer Redebedarf hat und gerne mal eine Meinung „von außen“ einholen möchte, für den gibt es an der Steinmühle seit Schuljahresbeginn eine neue Ansprechpartnerin: Maria Sideraki. Sie steht allen zur Verfügung, die nicht weiterkommen in einer Angelegenheit, die sie stark beschäftigt oder die sie ändern möchten.

Hilfestellung in verschiedenen Lebenslagen kann vieles bedeuten. Ein Schüler fühlt sich gemobbt, Eltern bereitet die Entwicklung ihrer Tochter Sorgen, eine Lehrkraft sieht sich nahe am Burnout, ein Angestellter aus der Verwaltung leidet unter dem schlechten Verhältnis zu Kollegen. – All diese Beispiele sind fiktiv. Sie sollen nur eines zeigen: Jeder, egal in welcher Rolle innerhalb der Steinmühlengemeinde, kann das Angebot von Maria Sideraki wahrnehmen. Der Leiter der Sekundarstufe I, Frank Wemme, weiß um die Vorurteile, die sich teils bis heute halten: „Nein, man ist nicht verrückt, bloß weil man mal therapeutische Hilfe in Anspruch nimmt. Es gibt zahlreiche Situationen, die einem den Boden unter den Füßen wegziehen können. Das kann auch der Verlust eines Menschen durch Trennung oder gar Tod sein oder zum Beispiel auch eine ärztliche Diagnose. Das Gesprächsangebot ist da. Man muss es nur annehmen.“

Maria Sideraki lebt seit ihrem 7. Lebensjahr in Deutschland. Die gebürtige Athenerin wohnte mit Eltern und Geschwistern zunächst in Kassel, besuchte dort das Gymnasium und absolvierte nach Abitur und Freiwilligem Sozialem Jahr das Studium der Psychologie und der Erziehungswissenschaften in Marburg. „Das war die Zeit meines ersten Kontaktes zur Steinmühle“, erinnert sie sich. Sie wohnte damals im Bremerhaus.

Einige Monate nach ihrem Studienabschluss kam ihr Sohn zur Welt. Die folgenden zwei Jahre Elternzeit sind der einzige „persönliche“ Zeitraum in Maria Siderakis Vita, die ansonsten einen beeindruckenden Umfang beruflicher Tätigkeiten im psychotherapeutischen und pädagogischen Bereich aufweist, flankiert durch ein rundes Dutzend Praktika, Weiterbildungen und ehrenamtliche Tätigkeiten.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die viersprachige Therapeutin (Griechisch, Deutsch, Englisch, Arabisch) im Laufe der Jahre und Jahrzehnte viele therapeutische Maßnahmen geleitet, viele Situationen begleitet und viele Menschen betreut hat – unabhängig von deren Alter oder auch Nationalität. Zu nennen sind unter anderem die Mitarbeit im Bereich der Psychogeriatrie in einem Marburger Altenheim, die Durchführung von Alphabetisierungskursen für junge Erwachsene in Wetzlar und die Durchführung von Trainings für Kinder und Jugendliche im Bereich ADHS und Sozialkompetenz in einer Gießener Kinderarztpraxis. In einige der Kurse wurden auch die Eltern miteinbezogen. Seit 2015 arbeitet Maria Sideraki in einer Gießener Praxis für Psychiatrie und Psychotherapie in der Durchführung testpsychologischer Diagnostik. Parallel dazu ist sie am Rhön-Klinikum Gießen-Marburg, Standort Gießen, im Sozialpädiatrischen Zentrum/Neuropädiatrie tätig. Dort arbeitet sie in der pädagogisch-psychologischen Diagnostik und Therapie bei Kindern und Jugendlichen und ist Leiterin der Regulationsambulanz.

Termine bei Maria Sideraki:

Alle Schüler*innen, Eltern, Lehrer*innen und Mitarbeitende der Steinmühle können das Gesprächsangebot von Maria Sideraki wahrnehmen. Im Bedarfsfall können auch Hospitationen in Klassen stattfinden. Einzelgespräche sind auf 45 Minuten ausgelegt. Folgetermine sind im Bedarfsfall möglich. Maria Sideraki unterliegt der Schweigepflicht. Über die stattgefundenen Sitzungen finden ihrerseits keinerlei Gespräche mit Dritten statt. Kostenträger des Angebotes sind Schule Steinmühle und Internat Steinmühle jeweils zur Hälfte. Gesprächstermine bei Maria Sideraki sind über Frank Wemme erhältlich, E-Mail frank.wemme@steinmuehle.net. Für die Kontaktaufnahme wird ebenfalls Vertraulichkeit zugesichert.

Schneespaß im WinterWanderWunderland – Exkursion in den Bayerischen Wald
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Das Wochenende nach den Halbjahreszeugnissen nutzten Schüler:innen des Internats Steinmühle, um den Winter noch einmal richtig im Bayerischen Wald zu genießen. So erlebte die kleine Delegation bei besten Kaiserwetter im Nationalpark Bayerischer Wald zwei Wandertage voller Sonne, Schnee, Spaß und Solidarität.

Erster Gipfel: Hinauf auf den zugigen Lusen

Am ersten Wandertag bestiegen die Schüler:innen den Lusen. Über die Himmelsleiter konnten die Schüler:innen auf das Gipfelkreuz zuwandern. Die Sonne ließ sich zu diesem Zeitpunkt nur wenig blicken und der Wind pfiff stark um die Ohren. Doch die einzigartige Landschaft und die natürlichen Formen geschaffen aus Wind, Schnee und Eis begeisterte und motivierte die Schüler:innen zum Aufstieg. „Ich bin so fasziniert von diesen Formen! Das sieht hier alles aus wie in einem Film!“, schnaufte Schüler Niclas begeistert.

Am vereisten Gipfelkreuz des Lusen angekommen, gab es ganz in der Nähe der tschechischen Grenze ein schnelles Gruppenfoto auf 1373 Metern Höhe, bevor sich die Wandergemeinschaft in der Schutzhütte zur Mittagspause unterstellte. Pünktlich kam hier die Sonne heraus und die erfolgreiche Wandertruppe konnte im Sonnenschein ihre wohlverdiente Pause genießen.

Auf zum prasselnden Kaminfeuer

Der gemeinsame Abstieg erfolgte unter viel Gelächter und der ein oder anderen Schneeballschlacht, während die Wandergruppe durch den frisch eingeschneiten Bayerischen Wald direkt zur Hütte zurück wanderte. Dort angekommen heizte Schüler Felix den Kaminofen des Ferienhauses erst einmal ordentlich ein und bei Kakao und selbstgekochten Essen ließ die Gemeinschaft den Abend entspannt ausklingen.

Noch höher, noch weiter: Der Marsch auf den großen Rachel

Am nächsten Tag bestiegen die Schüler:innen den Großen Rachel. Bis auf 1452 Metern marschierte die Wandergruppe auf den zweithöchsten Gipfel des Nationalparks. Insgesamt 100 Höhenmeter und über 20 Kilometern meistern die neun Gefährten gemeinsam.

„Ich wusste gar nicht, dass Deutschland so schöne Ecken hat!“

Diesen Ausruf hörte die leitende Pädagogin Francine Olschewski häufig an diesem Wochenende. „Ich habe die Region selbst erst vor kurzem entdeckt und bin sehr froh, mit den Schüler:innen diese wunderschöne Naturerfahrung teilen zu können.“

Die einzigartige Natur beflügelt die Wandergruppe

Der Weg war beschwerlich, tief sackte man in den hohen Schnee ein und die Steigung zum Gipfel raubte noch einmal Kräfte, doch alle Schüler:innen waren derart begeistert von der Natur, dass sie die Schmerzen in den Beinen nahezu vergessen konnten.

„Es ist so wunderschön! Ich kann gar nicht aufhöhren zu staunen!“, strahlte Schülerin Cosima beim Aufstieg. Auch Schülerin Letian, die zum ersten Mal wanderte, war begeistert: „Ich hatte die Touren zwar unterschätzt, aber ich schaffe das! Und ich bin so froh, mitgekommen zu sein. Deutschland ist ja so wunderschön!

Solidarisch mit Spaß: Gemeinsam lachen, gemeinsam unterstützen

Und so rastete die Gruppe gemeinsam am Gipfelkreuz des großen Rachel im puren Sonnenschein. Die Freude über das Schneewunder hielt auch dem Abstieg im Tiefschnee stand. Über den Rachel See und die kleine Kappelle ging es im großen Bogen zurück zum Auto.

Es wurde mittlerweile dunkel, die restlichen Meter lief die Wandergruppe im hellen Mondschein. Dabei motivierten sich die Schüler:innen immer wieder gegenseitig, nahmen aufeinander Rücksicht im Lauftempo und halfen sich. „Hat noch jemand Wasser?“ – Mit vereinten Kräften erreichten die Schüler:innen das Ende ihrer Wandertour.

Durchgefroren und erschöpft kam die Wandergruppe am Ferienhaus an. Doch wieder konnte das Kaminfeuer und ein warmer Kakao die Strapazen des Tages vergessen lassen. „Zwischendurch habe ich echt gedacht, ich schaffe es nicht mehr. Das war schon echt anstregend heute“, stöhnte Schüler Jan, „Doch ich bin richtig stolz auf mich, ich habe es geschafft! Es war zwar anstrengend, aber richtig schön!“

Gemeinsam ließen die Schüler:innen am Abend die Wandereindrücke Revue passieren, bevor sie erschöpft ins Bett fielen.

Über Regensburg zurück an die Steinmühle

Das kurze WinterWanderWochenende wurde mit einem Stop in Regensburg auf der Rückreise abgerundet. Über die Steinerne Brücke aus dem Jahr 1135 überquerte die Gruppe die Donau auf dem Weg zur Altstadt in Regensburg. Dabei durfte der Besuch des Regensburger Doms nicht fehlen. Der Regensburger Dom gehört neben dem Kölner Dom zu den bedeutendsten gotischen Kathedralen in Deutschland.

„Regensburg ist ja so wunderschön! Diese vielen alten Bauten und der prächtige Dom erst! Ich bin sehr froh, dass ich das auch noch sehen konnte heute!“, berichtete Schüler Niclas begeistert.

„Können wir das im nächsten Jahr bitte wieder machen?“

Nach zwei anstrengenden, aber eindrucksvollen Wandertagen startete die Truppe von Regensburg am Sonntag schlussendlich wieder Richtung Heimat. Auf dem Rückweg wurden die ganzen Impressionen noch einmal gemeinsam durchgegangen. Es wurde viel gelacht und gesungen und vor allem ein Wunsch war immer wieder zu hören: „Können wir das im nächsten Jahr bitte wieder machen?“

Mit diesen Eindrücken wünscht das Internat Steinmühle noch einen angenehmen Restwinter und wünscht allen eine gesunde Zeit.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Mathe-Asse sicherten sich Platz unter hessischen Top 5
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Mathe ist nichts für Mädels? Von wegen! Beim internationalen Mathematik-Teamwettbewerb „Bolyai“ belegten (von links) Sophia Rogosch, Emma Wagner, Janne Elsaßer und Teresa Dinges Platz 4 von insgesamt 61 hessischen Teams der achten Klasse. Um diesen Rang zu erreichen, muss man ziemlich fit darin sein, in einem begrenzten Zeitraum eine bestimmte Anzahl von Aufgaben zu lösen. Und die sind ganz schön knifflig.
Die Teilnahme am Wettbewerb, der in Ungarn entwickelt wurde, ist freiwillig und anspruchsvoll. Ein Viererteam muss 14 Aufgaben in 60 Minuten lösen. Das Team kann selbst entscheiden, wie es an die Aufgaben herangeht. So kann man sich zu Beginn der 60 Minuten die Aufgaben aufteilen oder die Lösung gemeinsam suchen. Klar ist aber: Die Aufgaben sind zu anspruchsvoll, als dass jede*r in der gegebenen Zeit alle bearbeiten könnte.

Von der Steinmühle hatten ich sich 17 Teams angemeldet und nur ein Team aus Klasse 8. Dieses gelangte in die hessischen TOP 5. Im Landkreis Marburg-Biedenkopf schafften diese Platzierung über alle Jahrgangsstufen hinweg sieben Teams. 680 Teams nahmen hessenweit teil. Über das Abschneiden und die damit verbundene Auszeichnung der jungen Mathe-Asse war die Freude bei Schulleiter Björn Gemmer und den vier Teilnehmerinnen entsprechend groß. Sie haben einmal mehr gezeigt, dass herausragende Leistungen in Mathematik gerade von SchülerINNEN erbracht werden und präsentierten dem Fotografen stolz ihre Urkunden.

Ein Einblick in die Aufgaben (Beispiel):
„Wir notieren die Zahlen 1, 2, 3, 4, 5 in einer bestimmten Reihenfolge. In dieser Reihenfolge gilt ab der zweiten Zahl auch für alle weiteren Zahlen: Die Summe der Zahlen, die links vor der gerade betrachteten Zahl stehen, ist ein Vielfaches der gerade betrachteten Zahl. Welche Zahl kann demnach unmittelbar links vor der 4 stehen?
(A) 1 (B) 2 (C) 3 (D) 5 oder (E) Man kann die Zahlen nicht nach den Forderungen notieren“.
(Richtig sind bei obiger Aufgabe die Antworten A und B).

Vive la langue franÇaise! Erfolgreiche Teilnahme an den DELF-Prüfungen
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Trotz der pandemiebedingten Einschränkungen fanden auch 2021 Jahr wieder Prüfungen statt, die es den Schülern ermöglichten, das französische DELF-Zertifikat zu erwerben. Aufgrund der Einschränkungen blieb die Zahl der Teilnehmer zwar unter der sonst üblichen Linie, aber immerhin nahmen zwei wackere frankophile Schüler an den B1-Prüfungen teil, bereiteten sich selbstständig darauf vor und fuhren für die mündliche Prüfung nach Gießen: Etienne Harder (links) und Jan Audretsch. Umso schöner, dass beide sehr gute Ergebnisse erzielten! Es gratulieren Französisch-Lehrerin Jeannine Walter (rechts), gleichzeitig Leiterin Sprachen und musische Fächer an der Steinmühle, sowie die gesamte Schulgemeinde.

Das Jahr wieder mit Nächstenliebe ausklingen lassen – Schüler:innen engagieren sich ehrenamtlich für alte und bedürftige Menschen
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Im letzten Jahr begann alles mit einer kleinen Idee: Nächstenliebe aktiv leben. Pädagogin Francine Olschewski konnte auch in diesem Jahr wieder Schüler:innen des Internats Steinmühle für zwei ehrenamtliche Projekte begeistern. Wie bereits im vergangenen Jahr bastelten die Schüler:innen zur Vorweihnachtszeit wieder selbst Karten, die an alleinlebende alte Menschen in Marburg verteilt wurden. Neu kam in diesem Jahr noch eine Kooperation mit der Tafel in Marburg hinzu.

Eine neue Vorweihnachtstradition: alten Menschen eine Freude machen

Über 100 selbst gestaltete Weihnachtskarten wurden für den Verein Arbeit und Bildung e.V. in Marburg angefertigt, die an alleinstehende einsame alte Menschen in Marburg als erneuter Weihnachtsgruß aus der Steinmühle verteilt wurden. Bei einigen Übergaben waren Schüler:innen des Internats Steinmühle selbst mit dabei. Von Tür zu Tür gingen die Schüler:innen und überraschten einige alte Menschen mit einem kurzen persönlichen Besuch.

Einige der alten Mitbürger:innen erinnerten sich sogar noch an die Aktion vom letzten Jahr: „Oh, wie schön, dass ihr wieder da seid!“, freute sich eine 93-jährige Dame, „Ich hatte all meinen verbliebenen Freunden von eurer tollen Aktion im letzten Jahr berichtet. Umso mehr freue ich mich, dass ihr auch in diesem Jahr wieder an mich denkt. Das rührt mich sehr!“

Nächstenliebe schafft Emotionen und ein Gefühl der Teilhabe – sowohl bei Schüler:innen als auch bei den alten Mitmenschen

Auch die Schüler:innen waren in diesem Jahr wieder sehr ergriffen von der Aktion. „Es ist so etwas Simples für uns, wir gehen einfach nur zu den Menschen und wünschen Ihnen frohe Weihnachten. Und diese kleine Geste bewirkt so viel, das rührt mich total!“, berichtet Schülerin Verena sichtlich ergriffen.

„Ich bin in diesem Jahr das erste Mal dabei.“, erzählt Schüler Niclas, „Es war unglaublich, wie viele Emotionen da rüber kamen von den alten Menschen. Ich möchte auf jeden Fall wieder an so einer Aktion teilnehmen, es ist so schön zu sehen, dass wir mit so einen kleinen Besuch so viel Freude schenken können!“ Und Schüler Felix begeisterte mit seinen begnadeten Gesangseinlagen vor den Haustüren der besuchten Menschen dabei auch in diesem Jahr wieder Alt und Jung gleichermaßen.

Wenn aus einer Idee ein Projekt wird: Internatsschüler:innen wollen sich langfristig ehrenamtlich betätigen

Die authentische und liebevolle Rührung war auf beiden Seiten deutlich spürbar: Sowohl Schüler:innen als auch die überraschten alten alleinlebenden Menschen waren über jede einzelne Begegnung sehr dankbar. Auch Angela Schönemann, Mitarbeiterin des Arbeit und Bildung e.V., zeigte sich wieder sehr bewegt: „Es freut mich sehr zu erleben, dass junge Menschen sich so sehr für alte Menschen einsetzen und wir die Generationen so ein bisschen näher zusammen bringen können. Ich bin unglaublich dankbar für den Einsatz dieser jungen Menschen, das bedeutet gerade für alte alleinlebende Menschen so viel!“

Und da das Projekt „In Würde teilhaben“ seitens der Stadt Marburg auch in 2022 wieder finanziert wird, wird die Kooperation mit den Schüler:innen der Steinmühle auch für das kommende Jahr bestehen bleiben. „Eigentlich würden wir unser Engagement gerne noch weiter ausbauen“, berichtet Pädagogin Francine Olschewski, „jedoch kommt uns die Pandemie immer wieder dazwischen. Aber wir werden auch in 2022 kreative Wege finden, um diese ehrenamtlichen Aktionen weiterführen zu können.“

Nächstenliebe kennt keine Grenzen: Zusätzliche Kooperation mit der Tafel in Marburg

Und so zeigte sich diese Kreativität auch bereits in der Weiterentwicklung der ehrenamtlichen Bestrebungen kurz vor Weihnachten am Internat Steinmühle: Die Schüler:innen und Pädagog:innen backten Plätzchen aller Art, Zimtschnecken und Kuchen, die auf dem Pausenhof auf dem Schulgelände für einen weiteren guten Zweck verkauft wurden.

„In diesem Jahr sind wir eine weitere Kooperation mit der Tafel in Marburg eingegangen. Wir wollten mithilfe des Verkaufs unserer selbstgebackenen Leckereien Spendengelder sammeln, um davon für bedürftige Familien weihnachtliche Pakete mit Essen zusammenzustellen“, berichtet Organisatorin Francine Olschewski. „Dabei kam eine unglaubliche Summe von fast 650 Euro zusammen!“

Leckere Überraschungen für 12 bedürftige Familien

So konnten in Absprache mit der Tafel Marburg für insgesamt 12 bedürftige Familien reichhaltige Pakete mit Klößen, Gulasch, Rotkohl und weiteren Grundnahrungsmitteln und weihnachtlichen Überraschungen gepackt werden, die kurz vor Weihnachten noch durch die Tafel Marburg an die Familien persönlich verteilt wurden. „Das hätten wir uns nie erträumen können, mit einer Aktion für so viele Familien so viel Gutes tun zu können“, berichtet Pädagogin Francine Olschewski glücklich.

Auch Frau Vaupel, die 1. Vorsitzende der Tafel Marburg, zeigte sich begeistert von der Aktion des Internats Steinmühle: „Das ist eine wunderbare Aktion und vorweihnachtliche Überraschung für diese bedürftigen Familien. Ich bin begeistert von diesem Einsatz der Schüler:innen!“

Enthusiastisch geht es Richtung 2022

Und so neigt sich das Kalenderjahr dem Ende entgegen. „Ich freue mich schon auf das nächste Jahr!“, meint Schülerin Viviana, „Da kann Corona machen, was es will, wir werden uns wieder ehrenamtlich engagieren!“

Und mit diesem Gefühl der Nächstenliebe und der Achtsamkeit für uns alle verabschiedet sich das Internat Steinmühle aus dem diesjährigen Kalenderjahr. Kommt alle wohl behütet und gesund in das neue Jahr, wir freuen uns auf ein baldiges Wiedersehen mit allen Steinmühler:innen und blicken vorfreudig auf die kommenden Aktionen.

 

Schulranzen und Ausstattung auf Hilfstransport nach Sibiu
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Insgesamt 45 gut erhaltene Schulranzen gingen diesesmal im Rahmen eines Hilfstransports auf die Reise in unsere rumänische Partnerstadt Sibiu. Schon seit Jahren unterstützt die Steinmühle unter Regie von Schulleiter Bernd Holly die Schulranzen-Aktion des Kinder- und Jugendparlaments (KiJuPa) Marburg und arbeitet dabei mit dem Verein „Hilfe für Sibiu/Hermannstadt“zusammen. Alljährlich fragt Bernd Holly bei den neuen Fünftklässler*innen nach abgelegten Ranzen, um diese noch einer nützlichen Verwendung zuzuführen. „Bei nicht wenigen Kindern in Rumänien liegen die Ranzen unterm Tannenbaum, da sich die Familien oft keine neuen Schultaschen leisten können“, berichtet er. „Rund 500 Ranzen sind auf diese Weise schon nach Rumänien gelangt,“ bilanziert Holly und erwähnt, dass auch ausrangierte Schulmöbel, Computer, Beamer und alle Kreidetafeln der Steinmühle per Hilfstransport in die Partnerstadt geliefert wurden. – Eine herzliche Geste, die außerdem noch zu mehr Nachhaltigkeit beiträgt.

Weihnachtsfeier 2.0: Der ganze besondere Steinmühlen-Weihnachtsmarkt
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Die Weihnachtsfeier am Internat Steinmühle – traditionell DAS Highlight im Jahresverlauf für die Internatsgemeinschaft. Und damit diese Vorfreude auch weiterhin anhält, hat sich das pädagogische Team für die diesjährige Weihnachtsfeier an Kreativität selbst übertroffen: Corona zum Trotz stellten die Pädagog:innen eine außergewöhnlichen, locker-fröhlichen Weihnachtsmarkt im Mühlenhof auf die Beine.

In aufwendiger Handarbeit zimmerten Schüler:innen und Pädagog:innen unter der Leitung von Nils Schwandt ganze fünf eigene Weihnachtsbuden. „Es war total toll zu sehen, wie begeistert und mit wie viel Einsatz die Schüler:innen an diesem Projekt mitgeholfen haben. Ohne die wäre es nicht gegangen“, berichtet Pädagoge Nils Schwandt glücklich.

Auch die helfenden Schüler:innen waren von der Bauaktion begeistert: „Es macht total Spaß, selbst etwas zu produzieren. Und wenn wir dann noch wissen, dass wir das für die Weihnachtsfeier machen, bin ich total stolz sagen zu können: Das haben wir gemacht!“, berichtet Schüler Julian Timm.

Und so kam es, dass den Einschränkungen zum Trotz wieder eine Weihnachtsfeier voller Spaß, Heiterkeit und Gemeinsamkeit initiiert wurde. Und hier war wirklich für jeden etwas dabei: Von den Klassikern Wurst & Pommes oder Punsch & Glühwein beim Teestubenwart Michel Hermens abgesehen konnten sich die Schüler:innen an der Candy Bar austoben. „Wir haben wirklich alles!“, berichtet Pädagogin Luisa Völker, „Von Crépes über Waffeln, Lebkuchen und Plätzchen, Zuckerwatte oder Schaumküsse, alles, was das Herz begehrt.“

Und wer es weniger süß mochte, der konnte sich bei den Aktionen und Spielen austoben. Die Pädagog:innen anhand von Kinderbildern erraten, Weihnachtskugeln gestalten, Kerzen selbst ziehen oder auch sich beim neu auferlebten 1, 2 oder 3 beweisen – den Schüler:innen wurde nicht langweilig an diesem Abend. Die Pädagog:innen Ben Zriki und Francine Olschewski führten dabei schwungvoll durch den Abend.

Daneben gab es immer wieder Auftritte aus den Reihen der Schülerschaft selbst: So inszenierte das Biohaus eine unglaublich goldige Performance zu Bruno Mars. Während die jüngsten Schüler:innen tanzten und sangen, schunkelte die gesamte Internatsgemeinschaft mit. Und traditionell sang Schüler Felix Müller mit seiner begnadeten Stimme Weihnachtslieder für die Gruppe und wurde in diesem Jahr musikalisch von Friederike mit ihrer Geige unterstützt.

Doch wer jetzt denkt, das war schon das gesamte Feuerwerk der Festlichkeiten, der irrt sich. Die Outdoor-Party kam erst so richtig in Schwung, als Lernbüroleiter Patric Hahn die Karaoke-Maschine anschmiss. Jetzt gab es kein Halten mehr: Es wurde gemeinsam gesungen, gelacht und getanzt bis tief in die Nacht hinein.

„Ich war echt skeptisch und hatte mir eigentlich vorgenommen, früh zu gehen, da ich am Montag eine wichtige Klausur schreiben sollte.“, outet sich Schüler Leon, „aber dann hat der Abend so viel Spaß gemacht, das hätte ich nie gedacht! Ich musste einfach bis zum Schluss bleiben, es war so toll!“

Dick in die Mäntel eingehüllt feierte die Internatsgemeinschaft so noch stundenlang gemeinsam weiter. „Wir hatten überlegt, die Feier coronabedingt wieder in den Wohngruppen stattfinden zu lassen. Aber es war die richtige Entscheidung, die Party ins Freie zu verlegen und draußen gemeinsam mit allen zu feiern!“, berichtet Internatsratsmitglied Verena glücklich. Auch die Idee des Internatsrats, eine eigene Tombola zu veranstalten, kam super an. Absolutes Highlight unter den Gewinnen war das feuchte Toilettenpapier, doch auch die süßen Überraschungen, Taschenwärmer und Gutscheine wurden von den Gewinnenden gefeiert.

Schüler Luke, selbst schon seit Jahren Mitglied der Internatsgemeinschaft berichtet gar: „Das war die absolut beste Weihnachtsfeier aller Zeiten!“

Not macht erfinderisch – und hier hat das pädagogische Team wieder einmal zeigen können, wie flexibel es auf jegliche Widrigkeiten reagieren kann. Und die gesamte Internatsgemeinschaft hat an diesem Abend den hoffnungsvollen Beweis erbracht: Nicht einmal eine Pandemie kann unsere gute Laune und unseren Willen zur Gemeinschaft brechen. Wir leben gemeinsam, wir feiern gemeinsam.

Und in diesem Sinne wünscht das Internat Steinmühle auch Ihnen beschwingte Festtage und dass Sie gesund in das neue Jahr starten!

 

 

 

 

 

WU Schulgarten stellt kreative Produkte her
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Mehr BIO geht nicht: Im Wahlunterricht (WU) Schulgarten zeigten sich Acht- und Neuntklässler*innen besonders kreativ. Aus den Produkten, die im schuleigenen Garten wachsen, bereiteten sie unter Anleitung von Steinmühlenlehrerin María Ramos Iglesias mit großem Engagement originelle Produkte und erwiesen sich dabei als Kenner*innen der Feinschmecker-Küche. Die Ware versahen sie zur Optimierung noch mit dem Steinmühlen-Logo. So entstanden zum Beispiel dekorative Essig-Erzeugnisse, Oregano-Salz, Ratatouille-Gläschen, Lavendelsäckchen und einiges mehr. Die Produkte, die sich bestens als Weihnachtsgeschenke eignen, liegen im Lehrerzimmer aus und hoffen gegen eine freiwillige Spende auf Abnehmer.

Schulinterne Lehrerfortbildung: Digitalisierung im Schulalltag optimiert und sensibel nutzen
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Die Programmierung der StoneApp und der Gewinn des Bitkom-Titels „SmartSchool“ sind für die Steinmühle nicht das große Finale der Digitalisierung, sondern der Beginn eines weiteren Optimierungsprozesses. Die Pandemie hat Schülerinnen und Schülern, aber vor allem Lehrkräften ein hohes digitales Engagement abgerungen. Doch wie geht es weiter mit der Digitalisierung – bis zum Ende der Pandemie und vor allem danach? Diese Fragen beschäftigten das Steinmühlenkollegium bei der diesjährigen schulinternen Lehrerfortbildung.

Zu den Methoden, mit denen digitalisierter Unterricht stattfindet, gehören regelmäßig Konzepte. Vorgestellt wurden zum Auftakt der zweitägigen Veranstaltung in diesem Zusammenhang „Flipped Learning“, ein „anderes Lernen“, bei dem Lerninhalte von den Schüler*innen zu Hause erarbeitet werden, um sie dann im Unterricht zu präsentieren. Erläutert wurde auch die an der Harvard-Universität entwickelte Unterrichtsmethode „Peer Instruction“. Ihr liegt die Erfahrung zugrunde, dass Aufgabenstellungen in einer Gruppe besser verstanden und gelöst werden als von Lernenden alleine. Ermittelt wird dies durch eine zweistufige Fragerunde zu der jeweiligen Aufgabe, bei der die Lernenden zunächst die eigene Einschätzung abgeben, später dann nach der Gruppenberatung. Im zweiten Schritt zeigen sich in der Summe regelmäßig deutlich korrektere Ergebnisse.

Die Nutzung von Medien an der Steinmühle basiert auf einem Medienbildungskonzept. Gleichermaßen spielt der Jugendmedienschutz an der Steinmühle eine wichtige Rolle. Auch diese Bereiche als tragende Säulen der medialen Arbeit sind – wie die Digitalisierung selbst – dynamisch und innerhalb der Jahrgangsbandbreite deutlich unterschiedlich gestaltet.

Immer wieder optimiert lehren lernen – eine fordernde Situation für Lehrkräfte. „Wir haben an der Steinmühle den Vorteil, mit Malte Klimczak einen Digitalisierungsbeauftragten zu besitzen, aber auch zusätzlich viele engagierte Kolleginnen und Kollegen, die sich in einzelne Bereiche hineingearbeitet haben,“ erläuterte Frank Wemme als Organisator der Veranstaltung. So gab es zwar am zweiten Fortbildungstag einen Vortrag des externen Kollegen Patrick Eckert über die Flipped Classroom-Methode, aber auch aus dem internen Kollegenkreis hatten sich verschiedene Lehrkräfte mit einzelnen Teilbereichen so detailliert beschäftigt, dass sie vor dem Plenum oder in einzelnen Workshops ihr Wissen für das Kollegium gewinnbringend darstellen konnten.

Als durchaus verknüpft mit analogen, aber eben auch digitalen Bausteinen wurde organisationsseitig ein Basistraining zum Thema Mediation in die Schulinterne Lehrerfortbildung integriert. So sei eben Zielsetzung der Fortbildung, einen gemeinsamen Bestand an Methoden zu erarbeiten, der Lernprozesse befördere und Lernen über die Jahre sinnvoll strukturiere. Dies geschehe in Bezug auf allgemeinen Aufbau und Stärkung von Selbstkompetenz, von Sozialkompetenz vor allem bei kooperativen Lernformen und bei Konfliktlösung sowie bei der Einbindung digitaler Möglichkeiten.

Idealerweise, so Frank Wemme, gelänge die Erarbeitung eines Basis-Methoden-Konzeptes aus allen vermittelten Elementen und vor allem dessen Umsetzung im schulischen Alltag.