Ein Dutzend Siege und Lahnpokal: RuS Steinmühle sahnte ab bei der 112. Gießener Pfingstregatta
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Mit sage und schreibe 12 Siegen in der Tasche trat der Verein Rudern und Sport Steinmühle den Heimweg von der 112. Gießener Pfingstregatta an. Das Konzept der Traditionsveranstaltung mit seinem Mix aus Spitzen- und Vereinssport passte wieder einmal genau zum Anspruch des Steinmühlen-Rudervereins, sowohl Leistungsrudern als auch Vereinsrudern zu unterstützen. Dass die Bilanz in Gießen für die Steinmühle so großartig ausfiel, bewies einmal mehr: Hier sind die richtigen Menschen am richtigen Ort.

Obwohl inzwischen internationales Parkett gewöhnt, hatte sich Marc Weber entschieden, wieder mal in der Heimatregion zu starten. Beim Ausrichter kam dieses Besinnen auf die Wurzeln gut an, und erwartungsgemäß holte Marc, dem die Olympia-Tickets winken, zwei Siege und den Lahnpokal. Auch die Junioren A- und Junioren B-Rennruderer des RuS entschieden die Wettbewerbe für sich. Johannes Germano holte vier Siege und war sowohl im Junioren B- als auch im Junioren A-Wettbewerb Zeitschnellster. Lilu Schmidt kam ganze fünf Mal als Schnellste ins Ziel. Die talentierte Steinmühlenruderin beeindruckte auch zusammen mit ihrer Ruderpartnerin aus Eltville, Sofiia Krasnova, im Doppelzweier. “Dieses Duo könnte eine erfolgreiche Zukunft vor sich haben”, prophezeit Steinmühlentrainer Martin “Stromi” Strohmenger.

 

Klasse Auftritt von Maurits Juhre

Der Trainer lobte auch die enormen Leistungen von Maurits Juhre. Zusammen mit Johannes Germano fuhr Maurits, der zuvor schon in München beeindruckt hatte, die zeitschnellsten Einerrennen. Maurits ging auch mit seinem Frankfurter Ruderpartner im “Entwicklungszweier” auf die Strecke, und das mit einem sagenhaften Erfolg: Von insgesamt 15 Startern fuhren sie sie schnellste Zeit ein. “Beide trainieren in vorbildlicher Weise”, erklärte Strohmenger und sieht in dieser Bootsbesetzung eine sehr gute Perspektive für 2025.

Gemeldet hatte zur Pfingstregatta auch Paula Koch. Ihr machte eine kurzfristige Erkrankung einen Strich durch die Rechnung. Gestartet wären auch verschiedene Ruderinnen und Ruderer aus der Altersklasse U 15 – wenn sie sich nicht auf Pfadfinderfreizeit befunden hätten.

 

Geschlossenes Auftreten ein tolles Signal

“All diese Ergebnisse sind klasse”, freut sich Trainer Strohmenger. Fast noch wichtiger findet der Trainer den gezeigten Zusammenhalt im Team und das geschlossene Auftreten der jungen Athletinnen und Athleten, zumal alle rennrudernden RuS-Aktiven in Gießen gestartet seien.

Die nächsten Veranstaltungen stehen für die RuS-Athletinnen und Athleten schon fest im Kalender. Marc Weber geht als nächstes vom 14. bis 16. Juni beim Weltcup III in Poznan an den Start, Johannes Germano, Lilu Schmidt, Maurits Juhre und sein Ruderpartner bei der 2. Internationalen DRV-Juniorenregatta in Hamburg vom 1. bis 2. Juni. Bei der 88. Kasseler Ruderregatta am selben Wochenende fällt der Landesentscheid für den Bundeswettbewerb. Dort werden Leonhardt Germano und Nils Grunwaldt ihr Können unter Beweis stellen.

 

 

Bestes Wetter, beste Laune beim Tennisturnier 2024 am Internat Steinmühle
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Tennis-Matches mit unterschiedlich zusammengesetzten Teams gehören am Internat Steinmühle zu den beliebten sportlichen Aktivitäten. Der Wettergott meinte es gut mit den vielen Aktiven, und alle trafen sich bei strahlendem Sonnenschein gut gelaunt auf dem internatseigenen Tennis Court. Nach etlichen packenden Spielen holte wieder einmal ein Schüler-Pädagogen-Team den Sieg ein. Herzlichen Glückwunsch! Auch nach dem offiziellen Teil blieben die Plätze weiter belegt, denn die Begeisterung ebbte nicht ab. Wir sind gespannt, welche Matches wir in den kommenden Wochen noch beobachten dürfen.

Johannes, Lilu, Maurits: Spitzenerfolge des Ruder-Nachwuchses an der Steinmühle
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Sagenhafte Erfolge errangen bei der Regatta der Offenbacher Rudergesellschaft “Undine” die Nachwuchsathletinnen und -athleten des RuS Steinmühle. Sie holten insgesamt sieben Siege, vier davon verzeichnete allein Johannes Germano. Der talentierte und trainingsfleißige Ruderer verbuchte auf sein persönliches Konto alles in allem acht Siege.

Auch äußerst erfolgreich: Lilu Schmidt. Mit nicht einmal 15 Jahren ging sie bei drei von vier Starts als Erste ins Ziel – und das bei einem Wettbewerberfeld aus 15-/16jährigen und sogar 18jährigen. – Welch ein Fest!

Mit dieser Regattabilanz holte der Verein Rudern und Sport (RuS) Steinmühle um ein Haar auch den Gesamtpokal des Tages; er verpasste diesen nur um einen Punkt. “Trotzdem wurden wir Zweiter – und das bei rund 30 Vereinen aus ganz Hessen und Umgebung”, freut sich Trainer Martin Strohmenger.

Aussicht auf künftige Spitzenplätze haben derzeit auch weitere Aktive des RuS Steinmühle. Zu nennen sind hier Leonhardt Germano und Nils Grunwaldt, die in der Altersklasse der 12/13jährigen in Offenbach aufs Wasser gingen, im Einer bzw. Zweier nur knapp verloren und wertvolle Regattaerfahrungen mit nach Hause nahmen.

Währenddessen zeigte bei der Internationalen Junioren-Regatta in München das 17jährige RuS-Nachwuchstalent Maurits Juhre einmal mehr sein Können. Bei dem größten Junioren-Event Europas behauptete sich der ehrgeizige Steinmühlen-Ruderer in dem multinationalen und hochklassig besetzten Starterfeld mit einem hervorragenden 4. Platz im B-Finale.

Jungs und Mädels, wir sind stolz auf euch!

Fotos: Guido Germano

Jugend trainiert für Olympia: Starker vierter Platz beim Regionalentscheid
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Hervorragende Leistung für die Fußballschulmannschaft der Steinmühle aus den Jahrgängen 2012 und 2013. Bereits im März setzte sich das Team im Kreisentscheid gegen die Konkurrenz der Marburger Schulen durch und qualifizierte sich so für den Regionalentscheid in der vergangenen Woche. Das berichtet Sportlehrer Tim Elmshäuser.

Beim Regionalentscheid spielte man zunächst in einer Gruppe mit den Vertretern aus Bad Nauheim, Kronberg und Wetzlar. Mit insgesamt 6 Punkten und 8:8 Toren erreichte das Team den zweiten Platz der Gruppe und spielte im Halbfinale gegen den Mitfavoriten aus Gießen. Hier zeigte sich die individuelle Klasse des Gegners, und nach starkem Einsatz musste man sich 0:2 geschlagen geben. Im Spiel um Platz 3 waren dann die Kräfte am Ende und unsere Jungs verloren knapp mit 1:2 gegen den Vertreter aus Limburg. Somit stand ein sehr guter vierter Platz auf der Urkunde der Steinmühle.

Die Spieler der Klassen 5/6, die beim FV Wehrda, JFV Salzböde/Lahn und dem FSV Cappel spielen, haben die Schule würdig vertreten und konnten auch gegen Schulen mithalten, bei denen Spieler aus Nachwuchsleistungszentren von Eintracht Frankfurt, Mainz 05 und der TSG Wieseck zum Einsatz kamen.

Danke auch an die zahlreichen Eltern, die zur Unterstützung vor Ort waren und die Jungs mit Snacks und Getränken versorgt haben.

 

Vier erste und drei zweite Plätze: Starker Saisonstart für Maurits Juhre und Johannes Germano
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Toller Saisonauftakt für unsere Ruderer vom RuS Steinmühle: Maurits Juhre und Johannes Germano starteten am Wochenende bei der 52. Frühregatta am Aasee in Münster so richtig durch. Maurits ging gleich vier Mal über 2000 Meter an den Start, behauptete sich selbstbewusst gleich 3x auf Platz zwei und wurde 1x Dritter. Auch Johannes fuhr vier Rennen, und zwar über eine Distanz von 1500 Meter. Der zum RuS Steinmühle gewechselte Nachwuchsathlet gewann bravourös alle vier Rennen mit Abstand  – welch ein Fest! Trainer Martin Strohmenger zeigte sich angetan: “Beide Ruderer haben an diesem Wochenende positives Feedback und weitere Erfahrung gesammelt, was ihnen für die nächsten Regatten auf jeden Fall zugute kommen wird”. Die nächsten Starts erfolgen in zwei Wochen in Offenbach und danach in Gießen. – Weiter so, Jungs! Wir drücken euch die Daumen!

Meilenstein kurz vor dem 75jährigen Bestehen: Schule und Internat Steinmühle wirtschaftlich unter einem Dach
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Zum 75jährigen Bestehen der Steinmühle im kommenden Jahr haben Schule und Internat einen Meilenstein gesetzt: Ab 1. Januar 2024 arbeiten beide Institutionen wirtschaftlich unter einem Dach. Dazu übernimmt die Steinmühle gGmbH als hundertprozentige Tochter des Schulvereins Steinmühle Marburg e.V. den Geschäftsbetrieb der Landschulheim Steinmühle GmbH & Co. KG. Geschäftsführer der neu gegründeten Gesellschaft ist ebenfalls Dirk Konnertz, der die Geschäfte des Schulvereins bereits seit 2013 führt.

Der Steinmühlen-Campus ist groß: Er umfasst weit mehr als die Gebäude von Gymnasium, internationalem Gymnasium, bilingualer Grundschule, Kindestagespflegegruppe, Forum und zwei Sporthallen. Die gGmbH wird Eigentümerin aller Grundstücke, der weiteren Schul- und Wohngebäude sowie von Mensa, Reitstall und Wasserkraftwerk.

 

Win-Win nach fairen Verhandlungen

Ein Jahr lang hatten Internatsgeschäftsführer Olaf Bien und Schulgeschäftsführer Dirk Konnertz über den geplanten Schritt verhandelt, um alle Details im Konsens zu klären. „Diese Zeit für faire Verhandlungen haben wir uns bewusst genommen, um letztendlich eine Win-Win-Lösung herbeizuführen“, blickt Dirk Konnertz zurück. Beide Seiten sind stolz auf ihr Ergebnis und den historischen Schritt, der kurz vor dem 75jährigen Bestehen der etablierten Bildungseinrichtung unternommen wurde.

Während die Feierlichkeiten zum Jubiläum im Juni 2024 anstehen, wurde auf den aktuellen Vertragsschluss bereits angestoßen: Nach zweistündigem notariellem Vortrag der Inhalte durch Notar Dr. Anton Schmölz setzten die Beteiligten ihre Unterschrift unter das Dokument. Gefeiert wurde mit der zweiten und dritten Generation der Gründerfamilie Buurman, dem Vorstand des Schulvereins, Egon Vaupel und Gerhard Müller, leitenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Internats und dem Schulleitungsteam um Schulleiter Björn Gemmer: „In ihrer pädagogischen Zielrichtung waren sich Schule und Internat schon immer einig, was uns auf operativer Ebene, also wenn es um die Schülerinnen und Schüler ging, schon immer gut hat zusammenarbeiten lassen“, erinnert sich Gemmer und ergänzt: „Ich habe großen Respekt vor Familie Buurman, dass sie ihr Familienunternehmen verkauft hat, um der Steinmühle eine positive Zukunft zu sichern. Emotional war das sicher nicht einfach“.

 

Weiterentwicklung einer modernen und international aufgestellten Bildungseinrichtung

Die Schaffung der systemischen Voraussetzungen, um am Steinmühlenweg die gemeinsame Pädagogik in sinnstiftenden Konzepten und Angeboten noch besser umsetzen zu können, geht zeitlich mit einem Imagewandel in der deutschen Internatslandschaft einher. Die Steinmühle, mitten in Deutschland und mitten in Hessen vor den Toren der Universitätsstadt Marburg gelegen und unweit der Metropole Frankfurt, gehört zu den talentorientierten, modernen und international aufgestellten Einrichtungen, die mit ihrem außergewöhnlich vielseitigen schulischen Angebot Spezialisierung und Persönlichkeitsentfaltung gleichermaßen ermöglicht und am Ende der schulischen Laufbahn junge weltoffene Menschen in die Gesellschaft entlässt.

Geschäftsführer Dirk Konnertz: „Diese dank unserer engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter möglichen Entwicklung kann durch den vollzogenen Schritt noch weiter voranschreiten und gesichert werden. Das Zusammenwachsen unserer Steinmühle zu einer zukunftsfähigen Bildungseinrichtung auch für die nächsten Generationen hat nun eine erfolgversprechende Grundlage“.

 

Das gemeinsame Finale nach zwölfmonatigen fairen Verhandlungen waren die Unterschriften am vergangenen Freitag. Vorne von links: Dr. Anton Schmölz, Dirk Konnertz, Olaf Bien, Dr. Randolf Boetzkes. Hinten von links: Anke Saß, Johanna Buurman-Rogalla, Frerich Buurman, Christiane Buurman, Gerrit Buurman, Gisela Buurman, Friedhelm Faecks, Gerhard Müller, Erwin Löber, Egon Vaupel.

Tolle Leistung unserer Kicker: Wettkampfgruppe III der Jungen gewinnt Fußball-Stadtentscheid
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Am 4. Oktober trat eine Auswahl aus den Steinmühlen-Jahrgängen 2010 und 2011 beim Fußball-Stadtentscheid der Stadt Marburg an. Steinmühlenlehrer Tim Elmshäuser berichtet:

Das Team spielte in einer Gruppe mit den Stadtschulen der Elisabethschule, dem Philippinum und der Martin Luther Schule. Im ersten Spiel ging es gegen die MLS. Hier bestimmten unsere Jungs zwar das Spiel, aber der Ball wollte einfach nicht im Tor landen. So blieb es beim torlosen 0:0. Im zweiten Spiel konnte unsere Mannschaft gegen das Philippinum überzeugen und mit 3:0 gewinnen. Im letzten Spiel musste dann ein Sieg mit zwei Toren Unterschied her, um an der punktgleichen MLS vorbeizuziehen. Mit einer souveränen Leistung und einem 4:0 gewannen unsere Jungs dann gegen die Elisabethschule und sicherten sich so den verdienten ersten Platz.

Somit steht im März die nächste Runde mit dem Kreisentscheid an, bei dem sich unser Team erneut zu beweisen versucht. Wir drücken dafür schon jetzt die Daumen!

Es spielten: Jaden Vogel, Philian Merle, Lars Dittrich, Len Hülsbeck, Ben Templer, Thiemo Mimisch, Jonah Isenberg, Felix Martens, Felix Bork, Arthur Böning, Ben Borawski, Paul Sondergeld, Jonas Tierisch, Julius Brückmann und Fabian Preis.

Steinmühlenruderer auf Kurs Olympia: Herausragende Leistungen im Doppelzweier ebnen Marc Weber den Weg zur EM
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Ziel des Steinmühlenruderers ist die Olympia-Qualifikation

Das ist schon eine Hausnummer: Mit einem Vorsprung von fünf Sekunden haben Steinmühlenruderer Marc Weber und sein Partner Jonas Gelsen vom Ruderclub Nassovia Höchst bei der Mittel- und Großbootüberprüfung auf der Regattastrecke in Hamburg-Allermöhe die Gegner deutlich souverän in Schach gehalten. Sie gewannen bereits am Samstag zwei von zwei Rennen und brauchten sich einem Wettkampf am Sonntag damit gar nicht mehr stellen. “Durch den Sieg in der Ausscheidung ist das Team für die Europameisterschaften in vier Wochen qualifiziert und wird bei der WM versuchen, die Olympia-Qualifikation zu erreichen”, erklärte Trainer Martin Strohmenger.

“Wir waren beide etwas aufgeregt vor dem Wettbewerb”, berichtet Marc Weber. “Nach Überprüfung der Ergo-Werte und der Überprüfung im Rahmen der Deutschen Kleinbootmeisterschaften in Brandenburg vor zwei Wochen wollten wir unseren Leistungswert herausfinden,” erläutert er. “Es gelang uns, das erste Rennen deutlich anzuführen und auch im zweiten Rennen die Führung zu übernehmen. Wenn wir bei der EM ebenfalls gut abschneiden, was ich hoffe, dann können wir die Karte lösen und das “Go” bekommen, um die Olympia-Qualifikation bei der WM zu holen”.

 

“Unterstützung der Steinmühle hält mir den Kopf frei”

Marc Weber, für den das Wochenende in Hamburg nicht nur wettermäßig sonnig verlaufen war, ließ wissen: “Ich bin sehr happy. Wir machen gerade große Schritte, sind auf sehr gutem Weg und sehr schnell”. Ein großes Dankeschön richtete der Athlet an die Steinmühle und an alle, die dort hinter ihm stünden, ohne großes Aufhebens darum zu machen. Weber: “Ich fühle mich sehr umsorgt, habe den Kopf frei. Der Verein Rudern und Sport Steinmühle mit der Institution Schule und Internat Steinmühle haben einen großen Mitverdienst daran, dass wir uns deutschlandweit signifikant durchsetzen konnten”.

Große Komplimente an ihren Neuzugang Marc Weber, U23-Weltmeister im Einer (2019) und Sportler des Jahres 2019 in Hessen, machten im Gegenzug

Steinmühlen-Geschäftsführung, Schulleitung und der Vorstand des Vereins Rudern und Sport Steinmühle. “Wir freuen uns, wenn die Reise auch international weitergeht. Diesen Weg werden wir weiter unterstützen.”

 

Klassen 3/4 und 5/6 können beim Judo “schnuppern”
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Die Jungen und Mädchen aus den Klassen 5 und 6 sind gespannt: Gleich soll es losgehen. Aber erstmal startklar machen: “Schmuck ausziehen, Uhren ablegen und Ohrringe auch” ruft Yves Pasquay, der Trainer. In dem neuen Judo-Kurs will er mit den Schülerinnen und Schülern zu allererst Fallen üben. Es ist die zweite Trainingsstunde.

Judo können wie die Großen – mit bestimmten Bildern in den Köpfen sind die Jungen und Mädchen angetreten. “Schnupperphase” nennt sich, was seit dem 1. November noch bis Weihnachten wöchentlich angeboten wird – auch für die Klassen 3 und 4. “Kinn auf die Brust und nach hinten abrollen,” das möchte Yves sehen. Die Übungen klappen prima. Alle haben Spaß.

“Neue Sporthalle – neue Sportart.” Dirk Konnertz, Geschäftsführer der Schule Steinmühle, freut sich über das neue Angebot an der Steinmühle, das er gemeinsam mit dem Judostützpunkttrainer der Blista Markus Zaumbrecher geplant hat. Möglich ist das nur durch Kooperation: “Wir haben die neue Sporthalle für uns und unsere Kooperationspartner gebaut, und ein Judoangebot für unsere Schülerinnen und Schüler ist ein Herzensprojekt.”

Yves Pasquay ist Kinder- und Jugendtrainer bei der Judo-Abteilung des Vereins Sportfreunde Blau-Gelb Marburg. Dort befindet sich gleichzeitig das Landesleistungszentrum “Judo für Sehgeschädigte und Blinde”, auch dort ist Yves Trainer.  “Dass wir von seinen Fähigkeiten profitieren können, ist ein toller Vorteil für uns,” so Konnertz. “Die Sportfreunde Blau-Gelb trainieren in der Steinmühle wiederum mit der Unified-Mannschaft und einigen Mädchen-Teams. Eine Win-Win-Situation.”

 

Ein Sport für Jungen und Mädchen

Die japanische Kampfsportart hat es den Kindern angetan. In etwa gleicher Anzahl sind Jungen und Mädchen vertreten. Sie lernen eine Judo-Rolle, sie lernen das Fallen. Besondere Aufmerksamkeit findet das “professionelle Beinstellen”. Auch der Festhaltegriff wird geübt. Das Fixieren des Übungspartners auf dem Boden simuliert den Erfolg über den “Angreifer” – das Ziel ist erreicht.

Schnell haben die jungen Kampfsportler und Kampfsportlerinnen den Dreh raus, wie sie am besten üben. Für Details und den letzten Schliff ist Yves zuständig, er leitet an, gibt Hilfestellung, verrät Tricks. Im sprichwörtlichen Handumdrehen ist der Unterricht auch schon vorbei. Der zweite Judo-Trainingstag ist absolviert. Man sieht sich nächste Woche wieder! Währenddessen machen sich die Klassen 3/4 in den Umkleideräumen schon bereit. Auch sie freuen sich auf ihre zweite Trainingsstunde.

 

Lust auf Judo? Einfach vorbeikommen!

Bis Weihnachten können Schülerinnen und Schüler der Steinmühlenklassen 5 und 6 noch dienstags zwischen 13.30 Uhr und 14.45 Uhr zum Judo-Schnuppertraining in die neue Sporthalle kommen. Das Schnuppertraining für die Klassen 3 und 4 läuft von 14.45 Uhr bis 15.45 Uhr. Wem die Sportart zusagt, der kann weiter dabeibleiben, professionelle Kleidung wird später dazugehören.

Kooperationsprojekt mit der Steinmühle: SF Blau-Gelb Marburg erhält 2. Jürgen-Markus-Preis für barrierefreie Teilhabe am Sport
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„Menschen sind nicht behindert – Menschen werden behindert. Wenn wir konsequent daran arbeiten, diesen Grundsatz zu verinnerlichen und Behinderungen zu beseitigen, dann sind wir in der Inklusion ein großes Stück weiter“, sagte Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies. Jürgen Markus, der sich nach einer Querschnittslähmung vor ungeahnten Herausforderungen sah, setzte sich fortan bis zu seinem Tod 2010 für ein menschenwürdiges und selbstbestimmtes Leben von Menschen mit Behinderungen ein. „Es ist beeindruckend, mit welchem Nachdruck, mit welcher Konsequenz und Sensibilität sich Jürgen Markus völlig unbeirrbar für Menschen mit Behinderung in unserer Stadt eingesetzt hat“, würdigte der OB. In diesem Sinne engagieren sich in Marburg auch heute noch viele Menschen, Vereine und Institutionen – das prämiert die Stadt alle zwei Jahre mit dem Jürgen-Markus-Preis.

„In diesem Jahr hat die Jury unter den Bewerbungen zwei Preisträger*innen ausgewählt“, erklärte Susanne Holz, Kuratorin des Jürgen-Markus-Preises. Der mit 10.000 Euro dotierte erste Preis geht 2022 an den Basketball-Club Marburg. „Beim BC Marburg ist Inklusion ein gelebtes Vereinselement geworden“, sagte Holz weiter, und: „Das Handicap-Team ist selbstverständlicher Teil des Vereins, ebenso wie Menschen mit Behinderungen selbstverständlicher Teil der Fangemeinschaft sind.“ Die Jury sei beeindruckt von der Nachhaltigkeit von Inklusion beim BC Marburg. Gerade im Mannschaftssport sei dies noch nicht selbstverständlich. Den Jürgen-Markus-Preis 2022 nahm Hilde Rektorschek vom Vorstand des BC Marburg von Spies und Holz entgegen.

Den zweiten Preis erhielten die Sportfreunde Blau-Gelb Marburg, die Steinmühle, das fib, das Kerstin-Heim und Special Olympics für ihr Projekt „Gemeinsam“. „Es ist beeindruckend, dass so viele Kooperationspartner*innen zusammenwirken, um gemeinsam Inklusion im Sport zu verwirklichen“, lobte hier die Kuratorin. Das Projekt stehe noch am Anfang, daher solle der Preis Mut machen und gleichzeitig andere Vereine motivieren, sich für Menschen mit Behinderungen zu öffnen. „Gemeinsam“ erhält 5.000 Euro. Den Preis nahmen Dr. Anton Schmölz, Vorsitzender der Sportfreunde Blau-Gelb Marburg, und Martina Strube vom Kerstin-Heim entgegen.

 

Hintergrund

Jürgen Markus setzte sich in Marburg für Barrierefreiheit ein, um Menschen mit Behinderung ein selbstbestimmteres Leben zu ermöglichen. Nach seinem Tod im Jahr 2010 gab es den vielfachen Wunsch, Jürgen Markus aufgrund seines enormen Engagements und seiner beeindruckenden Persönlichkeit zu würdigen. Über alle Parteigrenzen hinweg wurde von der Stadtverordnetenversammlung einstimmig beschlossen, einen Preis vonseiten der Stadt zu stiften, der erstmals im Jahr 2012 verliehen wurde. Seither wird er im zweijährigen Rhythmus vergeben. Ziel des Preises ist mehr Barrierefreiheit zu erreichen, um Menschen mit Behinderung die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu erleichtern. Der Preis soll sowohl engagiertes Wirken ehren als auch Anregungen für neue Ideen liefern.

Jürgen Markus wurde 1957 in Bad Driburg in Ostwestfalen geboren. Ende der 70er Jahre kam er zum Studium nach Marburg. Im Februar 1982 zog er sich beim Sport-Dies der Philipps-Universität durch einen Unfall irreparable Verletzungen im Halswirbelbereich zu, was eine dauerhafte Querschnittlähmung zur Folge hatte. Die neue Situation stellte ihn vor ungeahnte Herausforderungen in seinen elementaren Lebensbereichen. Sein „zweites Leben“ – wie er es selber nannte – war geprägt vom Kampf für ein menschenwürdiges und selbstbestimmtes Leben von Menschen mit Behinderungen. Er engagierte sich in der Krüppelinitiative Marburg (KRIM) und im Verein zur Förderung der Inklusion behinderter Menschen (fib), den er lange Jahre als Vorsitzender maßgeblich prägte. Kommunalpolitisch war er von 1998 bis 2007 als Abgeordneter von Bündnis 90/Die Grünen im Stadtparlament tätig, vor allem im Bauausschuss im Bereich Stadtentwicklung. Den Behindertenbeirat hat er 1997 mit auf den Weg gebracht und bis zu seinem Tod als stellvertretender Vorsitzender durch seine Persönlichkeit stark geprägt.

Dass in Marburg Barrierefreiheit über alle Parteigrenzen hinweg gefördert und gefordert und der Behindertenbeirat in Entscheidungen eingebunden wird, die Menschen mit Behinderungen betreffen, ist vor allem Jürgen Markus’ Verdienst, der die Gabe hatte, Menschen zu gewinnen, indem er ihnen mit Wertschätzung begegnete.

In den letzten Jahren seines Lebens musste er sich sukzessive zurücknehmen und Ämter abgeben, da er zunehmend mit gesundheitlichen Folgeproblemen seiner Verletzungen zu kämpfen hatte. Im Februar 2010 starb er im Alter von 52 Jahren.