Was lange währte, wurde richtig gut: Klasse 8a präsentierte ihr Theaterstück auf Englisch
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Wir, die jetzige 8a, begannen im Rahmen der Theaterwerkstatt (Jahrgangsstufe 7) mit der Ausarbeitung und Gestaltung eines Theaterstücks. Durch die Corona Epidemie wurden die Arbeiten an dem Stück jedoch unterbrochen und es konnte nicht fertiggestellt werden. Da wir zu diesem Zeitpunkt allerdings schon sehr viel Zeit und Mühe in dieses Stück investiert hatten, wollten wir es nun auch vollenden.

Unsere Klassenlehrerin bat daraufhin die Schulleitung um Erlaubnis, unser Stück im Englischunterricht fortzusetzen zu dürfen. Zu unserem Glück durften wir weiter an unserem Stück arbeiten und erhielten auch weiterhin die Unterstützung von dem Theaterschauspieler Michael Köckritz. Allerdings unter der Bedingung, dass das Theaterstück auch in Englisch geprobt und aufgeführt wird. Diese Bedingung war für uns kein Problem, und so probten wir unser Stück über ein Jahr lang. Trotz einiger Rückschläge und ein paar Ausfällen haben wir am Ende ein echt gutes Stück auf die Beine gestellt.

Wir freuten uns dann auch sehr, als wir die Gelegenheit bekamen, es am Frühlingsfest vorzuführen. Als es dann nach monatelangen Proben endlich so weit war und wir sahen, wie sich die Reihen mit Zuschauern füllten, bekamen wir doch etwas Lampenfieber. Doch es lief alles glatt und wir ernteten einige Lacher und Applaus von unserem Publikum.

Die Fotos zeigen ein Klassenbild in der Kulisse, das Poster für unser Theaterstück, gefertigt von Annica Bartsch, Mika Bredendiek und Lilliane Albrecht sowie ein Foto von Theaterschauspieler Michael Köckritz mit unserer Lehrerin Nicole Hohm, die beide Regie führten.

(Lilliane Albrecht, 8a)

 

Kunst und Natur im Gewächshaus: Tierfiguren mahnen den Schutz der Artenvielfalt an
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Die Schule feierte nach zweieinhalb Jahren wieder gemeinsam: Das Frühlingsfest!

Dies nahmen Maria Ramos und Ines Vielhaben zum Anlass, die Symphonie aus Kunst und Natur im Gewächshaus und im Garten wieder zum Klingen zu bringen. Der WU „Garten und vegetarisch Kochen“ putzte also alle Pflanzen und die Räume fein heraus, um zwischen ihnen die Kleinplastiken und Handpuppen arrangieren zu können.

Zu sehen waren abwechslungsreiche Handpuppen der Klassen 5 von Heike Rabben-Martin (RaDo), die den Blick durch humorvolle Gesichter und selbstgenähte Gewänder auf sich zogen. Sonnensymbole aus Ton, die von den Zeichen für Sonne der verschiedenen Kulturen dieser Welt inspiriert sind, modellierte und glasierte die Klasse 5a mit Ines Vielhaben.

Der WU 10 „Zeichnung und Kulturallee“ entwickelte kleine Modelle für Plastiken, die mit Ortsbezug auf dem Steinmühlengelände aufgestellt oder installiert werden könnten. „Statt auf dem Cafeteriadach macht sich der Banane essende blaue Affe zwischen den Pflanzen auch sehr gut“, sagt Maria Ramos beim Platzieren der Figuren.

Aus einer intensiven Beschäftigung des Kunstkurses 11 von Ines Vielhaben mit Anlässen, Motiven und Orten für Denkmäler sind Tierfiguren auf Sockeln entstanden. Bei der Auswahl der Tiere lässt sich unschwer erkennen, dass es sich um bedrohte Tierarten handelt, die den Begriff DenkMal! wörtlich nehmen und somit geradezu mahnend wirken, die Artenvielfalt zu schützen. Sonst werden nur Statuen bleiben, um sich an diese Tiere erinnern zu können.

Dank vielfältiger Kreidebilder auf dem Schulhof haben im Verlauf des Frühlingsfestes immer wieder Schüler*innen, etwas abseits vom Trubel des Festes, den Weg zu diesem Kleinod der Steinmühle gefunden.

Abenteuer Schüleraustausch: Ein halbes Jahr in Kanada
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Amelie Laukel (9a) erhält Stipendium für ihren Aufenthalt

Das hat prima geklappt: Die Steinmühlenschülerin Amelie Laukel hat sich im Bewerbungsverfahren um ein Stipendium für ihren Auslandsaufenthalt in Kanada gegen 240 Mitbewerberinnen und Mitbewerber durchgesetzt. Damit geht für die 14Jährige ein großer Traum in Erfüllung.

Ende August startet der Schüleraustausch. Ermöglicht wird er durch Partnership International e.V. Der Kölner Verein unterstützt die Schülerin mit einem einem der begehrten Jubiläums-Stipendien, die Partnership International anlässlich des 60-jährigen Vereinsjubiläums vergeben hat.

Amelie freut sich schon sehr auf die Zeit in Kanada: „An Kanada reizt mich neben der eindrucksvollen, teilweise noch unberührten Natur die Offenheit und Toleranz der Kanadier. Außerdem gelten sie als unglaublich freundlich und multikulturell. Ich denke, dass es dort für mich leicht sein wird, Kontakte zu knüpfen und Freunde zu finden.“

Damit Amelie gut gerüstet in ihr Abenteuer startet, wurde sie gemeinsam mit anderen Austauschschülerinnen und -schülern ausführlich auf einem mehrtägigen Seminar vorbereitet. Dem Verein Partnership International e.V. ist der persönliche Kontakt und die gute Vorbereitung der Schüler sehr wichtig, da beides entscheidend zu einem erfolgreichen Schüleraustausch beiträgt.

Der Verein (www.partnership.de) hat sich zum Ziel gesetzt, möglichst vielen Schülerinnen und Schülern einen interkulturellen Austausch zu ermöglichen. Daher vergibt er in jedem Schuljahr Teilstipendien an seine Programmteilnehmenden. Aktuell können sich Schüler*innen auf Stipendien für die Ausreise im Sommer 2023 bewerben. Neben Kanada stehen auch die USA, Irland und England als Austauschländer zur Auswahl.

Foto: Amelie (9a) hat für ihren Auslandsaufenthalt ein Vorbereitungsseminar besucht und freut sich über ihr Stipendium.

Jan Audretsch beim 31. Erfinderlabor
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Hochqualifiziertes Teamwork in der Sprache der Wissenschaft

“Leider sind Technik und Erfinden keine Schulfächer”.  – Das sagt nicht nur der Vizepräsident der Technischen Universität Darmstadt (TUD), Prof. Dr. Jens Schneider. Auch die Steinmühlen-Schulleitung und Dr. Jutta Töhl-Borsdorf, MINT-Koordinatorin der Schule, hätte den einen oder anderen Schüler, die eine oder andere Schülerin für solch ein Fach im Blick. Derzeit bietet das Erfinderlabor in Darmstadt alljährlich interessierten und begabten Schüler*innen eine Plattform zum Dialog mit Wissenschaftlern des Instituts für Materialwissenschaft der TU Darmstadt. In diesem Jahr war von der Steinmühle Jan Audretsch vor Ort und forschte im Team zur Energiewende.

Es ist Teamwork auf hohem Niveau. “Insgesamt 16 Ausnahmeschülerinnen und -schüler aus ganz Hessen waren auch diesmal mit dabei, um in einem professionellen Umfeld zu experimentieren und ihre Ergebnisse dann verständlich einem größeren Publikum zu präsentieren.” – Diese Formulierung aus der Pressemitteilung lässt erkennen, auf welchem Level das Team der Jungforscher*innen unterwegs war. “Wir brauchen dringend Nachwuchsforscher”, so die Fachleute.

Die Abschlussveranstaltung hatte ein weiteres Mal noch virtuell stattgefunden. Doch auch auf der Online-Bühne, so hieß es, machten alle eine gute Figur. Die Abschlussveranstaltung wurde gestreamt.

“Jugend denkt Zukunft” – so etwa der Arbeitstitel der Veranstaltung. Es ging um nachhaltige Lösungen, alternative Technologien und innovative Konzepte für die Welt von morgen.

 

Einblicke in die Forschung abseits vom Schulalltag

“Frau Töhl-Borsdorf hat mich angesprochen, ob ich Interesse habe und hat mich entsprechend angemeldet”, beschreibt Jan Audretsch seinen Weg zur Teilnahme an der renommierten Veranstaltung. “Anschließend habe ich per Mail vom Zentrum für Chemie alles weitere erhalten. Gearbeitet habe ich am Thema „Wasserstoff vs. Batterie“,” so der Nachwuchswissenschaftler. Die anderen Gruppen forschten zu den Themen „Kühlen mit Magneten“,  „Können sich Solarzellen selbst reinigen?“ sowie „Batterie der Zukunft“. Alle Ergebnisse mussten in einer 10minütigen Präsentation auf Schülerniveau erklärt werden.

“Ich finde das Grundprinzip des Erfinderlabors sehr gut und spannend,” fasst Jan Audretsch seine Teilnahme im nachhinein zusammen. “Mir hat die Möglichkeit viel gebracht, aus dem Schulalltag herauzukommen und Einblicke in die Forschung an der Uni zu erhalten.”

Ganz persönlich hat der Oberstufenschüler die Bestätigung dafür gefunden, im naturwissenschaftlichen Bereich studieren zu wollen. Für eine Festlegung ist es Jan Audretsch aber noch zu früh: “Was genau, weiß ich noch nicht.”

Saubere Töne inspirierten zum Nachahmen
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Benefizkonzert mit dem Heeresmusikkorps Kassel und schulübergreifender “Workshop-Band”

Die Planungen waren schon seit drei Jahren im Gange, pandemiebedingt gab es immer wieder Hinderungsgründe für das Benefizkonzert mit dem Heeresmusikkorps Kassel in der Steinmühle. Der Auftritt an einem schönen sommerlichen Abend im Forum der Schule entschädigte jetzt die Musikerinnen und Musiker von Hessens einzigem Militärorchester für die Geduldsprobe, aber nicht nur sie, sondern auch die mitauftretende Konzertband der Steinmühle. In einem Tages-Workshop im Vorfeld der Veranstaltung übten beide Gruppen zusammen und gaben ihre Ergebnisse zum Besten. Das Publikum staunte und applaudierte zum hervorragenden Ergebnis der so kurzfristig gemeinsam einstudierten Stücke.

Unter Musikkundigen weiß man, dass beim Konzert des 50köpfigen Heeresmusikkorps glasklare Töne Programm sind. Professionelle Musikerinnen und Musiker spielen hier auf hohem Level. Als Schule eine Zusammenarbeit zu erreichen, und sei sie auch kurz, kann für die eigenen Schülerinnen und Schüler ernorme Motivation bedeuten! In der “Workshop-Band” spielten daher nicht nur Steinmühlenschülerinnen und -schüler mit. Etwa zur Hälfte nahmen junge Musikerinnen und Musiker anderer Marburger Schulen die Möglichkeit zum instrumentalen Austausch wahr, nämlich Schüler*innen von Elisabethschule, Freier Waldorfschule, Gymnasium Philippinum, Martin Luther Schule sowie der Edertalschule in Frankenberg. Für die gemischte Gruppe hatten Musikschullehrer Stephan Reissig und Oberstleutnant Tobias Terhardt die Leitung übernommen. Das Publikum würdigte das harmonische Miteinander beider Musikbands mit begeistertem Applaus.

Im Anschluss gingen die Anweisungen des Dirigenten allein an das Heeresmusikkorps, von dem am Veranstaltungsabend die Kammerensembles zu hören waren. Das Steinmühlenforum zählte rund 100 Besucher – sie applaudierten mit einer Vehemenz, die die doppelte Zuhörerzahl hätte vermuten lassen. Standing ovations für die Stücke an Euphonium und Trompete, an Klarinette, Klavier und anderen Instrumenten. Und Zugaben natürlich. Darbietungen von Pop bis Klassik, von Michael Jackson bis Frank Sinatra, von Gospel bis Jazz.

Neben dem gemeinsamen Musizieren mehrerer Marburger Schulen, der musikalischen Inspiration durch Profi-Musikerinnen und -Musiker kam noch der dritte Zweck des Abends zum Tragen, den vorab schon der Veranstaltungstitel aufgriff: Benefizkonzert. Auch dieses Anliegen führte zu einem positiven Resultat. Durch das Eintrittsgeld waren über 2.000 Euro zusammengekommen. Das Geld wird hälftig Hinterbliebenen und Angehörigen gefallener und verwundeter Soldat*innen über einen Förderverein in Stadtallendorf zugutekommen, zur anderen Hälfte der Jugendabteilung der Musikschule Marburg. Sie unterstützt damit den Bläser-Nachwuchs.

“Wir freuen uns, dass unser Benefiz-Konzert gleich auf mehreren Ebenen zu Erfolgen geführt hat”, erklärte Gisela Falk, derzeit Präsidentin des veranstaltenden Rotary-Club Marburg. Björn Gemmer, Schulleiter und ebenfalls Rotary-Mitglied, kann sich schon jetzt eine Wiederholung des Konzerts in gleichem Format vorstellen.

“Wir verteidigen gerade unsere Demokratie”
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Ukraine im Fokus: Hessische Ministerin für Bundes- und Europaangelegenheiten Lucia Puttrich besuchte die Steinmühle

Nicht über Politikerinnen und Politiker reden, sondern mit ihnen. Das ist das Bestreben des Gymnasiums Steinmühle und das ist auch der Grund, warum Besuchsangebote von Abgeordneten, Ministerinnen und Ministern stets gern angenommen werden. Über den heimischen Landtagsabgeordneten Dirk Bamberger (CDU) entstand für die Steinmühle der Kontakt zu Lucia Puttrich. Sie ist nicht nur Bambergers Mitstreiterin im Hessischen Landtag, sondern auch Hessische Ministerin für Bundes- und Europaangelegenheiten sowie Bevollmächtigte des Landes Hessen. Kürzlich saß sie zusammen mit Dirk Bamberger und Horst Falk, ebenfalls Landtagsabgeordneter sowie Bildungspolitischer Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, auf dem Podium im Steinmühlenforum: Schüler*innen fragen – Politiker*innen antworten.

Ministerieller Besuch mitten im Ukraine-Krieg – das war für die Jahrgangsstufen 11 und 12 der Steinmühle eine gute Gelegenheit, Dinge anzubringen, die sie bewegten. Nicht verwunderlich, dass haupsächlich dieses Thema die Steinmühlenschülerinnen und Steinmühlenschüler umtrieb. Es war eine ernsthafte Veranstaltung mit tiefgehenden Fragen und wohlüberlegten Antworten der Ministerin. Und es waren nicht immer Antworten, die Bedenken entkräften oder Ängste nehmen konnten. Informativ, aber nicht beschönigend.

 

“Ein Krieg gegen die Nato und die EU”

“Die Ukraine verteidigt die Souveränität ihres Landes und praktisch jeder Ukrainer hat eine Waffe,” begann Lucia Puttrich die Schilderung der Lage in dem Land, auf dem derzeit europa- und weltweit der Fokus liegt. Der Ministerin war aber auch daran gelegen, deutlich zu machen, dass der Konflikt nicht an den Territorialgrenzen haltmacht, sonden imperialistisch geprägt ist: “Putin will sein altes Reich wiederhaben. Es ist ein Krieg gegen die Nato und die EU. Und Putin ist nicht vom Grunde her gewillt, den Krieg vor Erreichung dieser Ziele zu verändern.” Auf die oft gestellte Frage, ob nicht die Abwesenheit Putins von der Bildfläche eine Verbesserung der Situation bringen würde, hatte die Ministerin keine positive Prognose:” Es liegt nicht an der Person, es ist das System dahinter.”

Was steht mit dem Ukraine-Krieg auf dem Spiel? Was verteidigen wir? Was passiert, wenn Russland den Gashahn abdreht?  – Fragen der Ministerin zum Nachdenken und Fragen aus der Schülerschaft. “Wir verteidigen die Demokratie,” sagte Puttrich, “und Teuerungen mit wirtschaftlichen Einbrüchen sind derzeit der Preis dafür”. Es gehe um Haltung, um die Erkenntnis, nichts für selbstverständlich zu nehmen. “Wir haben eine Verantwortung gegenüber der Ukraine,” konstatierte Lucia Puttrich und fuhr fort:”Und die Verantwortung haben wir auch für Russland. Das kann aber nicht bedeuten, dass man einen Vernichtungskrieg gutheißt.”

 

“Eine Zeit der Eskalation”

Die Ministerin erläuterte das Fundament der NATO als einen Verteidigungspakt mit Beistandsverpflichtung. Gefährdungslagen habe man derzeit in den baltischen Staaten und in Polen. Durch diese Konstellation seien bestimmte Abläufe miteinander verknüpft: “Wenn die Ukraine fällt, dann haben wir einen Domino-Effekt.” Die gegenwärtige Lage zeige sei grundsätzlich unstimmig mit den formalen Gegebenheiten. Puttrich:”Die Ukraine ist ein souveräner Staat, anerkannt auch von Russland.” Hieraus alleine zeige sich eine gewisse Umberechenbarkeit: “Wenn Putin den 3. Weltkrieg will, dann will er den, das entscheiden nicht wir. Und ein Krieg ist am ehesten dann vermeidbar, wenn er für Russland nicht gewinnbar ist.” Tatsächlich, so der Besuch aus Wiesbaden, müsse man sich wohl auf einen langen Konflikt einstellen:”Ein Waffenstillstand wäre schon etwas Gutes.” Es dauere lange, bis Sanktionen wirken. Das Verhalten des russischen Staatspräsidenten etwa als Laune zu bewerten, hält die Ministerin für einen Fehler: “Putin meint die Dinge ernst. Wir leben in einer Zeit der Eskalation.”

“Wir müssen aus der Geschichte lernen, alles ist möglich,” schloss Landtagsabgeordneter Horst Falk den Gesamtdialog zwischen dem Politiker-Podium und der Schülerschaft. Einen beruhigenden Schlusstenor hatte die von den Steinmühlen-Lehrern Bernd Hülsbeck und Erno Menzel vorbereitete und von Tilmann Molzberger aus dem PoWi-LK der Q2 moderierten Veranstaltung nicht – auch angesichts der zum Teil exklusiven Informationsquellen der Ministerin. Schulleiter Björn Gemmer bedankte sich für die Vermittlung des Termins, die Anwesenheit und aktive Mitarbeit aller Anwesenden und deren Bereitschaft, sich für den Dialog mit jungen Menschen Zeit zu nehmen.

Als die Veranstaltungszeit abgelaufen war, hätte das Auditorium noch weiterdiskutieren können. Sicher ein Zeichen für eine bewegende Thematik, aber auch für einen fruchtbaren Austausch.

Tolle Spendenaktion der Bilingualen Grundschule Steinmühle für die Ukraine
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Mit einer erfolgreichen Idee hat die 3. Klasse der Bilingualen Grundschule Steinmühle über 200 Euro als Spende für die Ukraine gesammelt. Ihre Lehrerinnen Katrin Weißenborn und Maria Gloerfeld berichten darüber im Namen der Schülerinnen und Schüler:

Eine kleine Gruppe von uns Kindern aus der 3. Klasse der bilingualen Grundschule hatte im März die Idee, Bilder zu malen und sie in einer Spendenaktion für die Ukraine gegen eine Geldspende zu verkaufen. Wir haben als ganze Klasse Bilder gemalt und Armbänder gemacht und dann verkauft.

Manche Leute haben auch freiwillig gespendet, ohne ein Bild zu kaufen. Die Arbeit haben wir uns geteilt: Manche Kinder, die besonders gut malen und zeichnen konnten, haben die Bilder gemalt. Andere Kinder, die gerne Leute ansprechen und gut verkaufen können, sind auf dem Schulhof herumgegangen und haben jeden angesprochen, den sie finden konnten.

Wir hatten beim Malen auch ein bisschen Hilfe aus den anderen Klassen der Grundschule. Es war ein tolles gemeinsames Projekt. Witzig war, dass wir manche Kinder aus dem Gymnasium auch mehrfach gefragt haben. Dann haben wir zusammen gelacht und manchmal haben sie uns noch etwas gespendet. Unser Slogan war: “SOS Ukraine!” Mit dem Slogan sind wir auch einmal mitten in ein Fußballspiel auf dem Fußballfeld geplatzt. Die Kinder waren ganz freundlich und haben auch gespendet – und wir haben uns sogar getraut, zur Schulleitung zu gehen. Auch sie haben Geld gespendet. Da haben wir uns sehr gefreut.

Am Ende waren wir sehr stolz auf unser tolles Projekt! Insgesamt haben wir 225 Euro gesammelt – der Rotary-Club Marburg hat diese Spende verdoppelt und aufgerundet. Jetzt sind es 500 Euro!

Mit Handicap oder auch ohne: Junge Menschen trainieren zusammen
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Gemeinsam kicken, gemeinsam Spaß haben

Für Menschen mit Behinderungen sind Angebote im Vereinssport rar – gemeinsames Engagement im Team kann das ändern. Die Sportfreunde Blau-Gelb Marburg und die Steinmühle, seit fast drei Jahren Kooperationspartner, gründeten zusammen mit dem Kerstin-Heim und dem fib e.V. ein Unified-Fußballteam. Ab sofort wird regelmäßig trainiert – mit viel gemeinsamem Spaß.

Die Auftaktveranstaltung auf dem Steinmühlengelände war gut besucht. Nicht jeden Tag trifft man auch eine Fußball-Weltmeisterin! Nia Künzer liegen Projekte wie dieses am Herzen. Erklärtes Ziel: Mehr gesellschaftliche Teilhabe für Menschen mit Behinderung.

“Das ist, was wir erreichen wollen,” sagt Egon Vaupel. Als Vorsitzender der Fußballabteilung der Sportfreunde Blau-Gelb Marburg und Vorsitzender des Vereins Steinmühle ist er Bindeglied zwischen beiden Institutionen. Bekannt als Macher, hatte er schnell Steinmühlen-Schulleiter Bernd Holly und Geschäftsführer Dirk Konnertz an seiner Seite. Mit im Boot: Special Olympics Deutschland in Hessen, der Landessportbund und der Sportkreis Marburg-Biedenkopf.

Schnell fanden die jungen Leute Geschmack an Fußball-Golf-Parcours und Fußball-Billard. Bei der Torschussanlage ging es um den härtesten Schuss. “Wir nehmen nicht alles bitterernst,” erläuterte Anne Effe von Special Olympics Deutschland. “Der Spaß steht im Vordergrund und vor allem die Tatsache, dass hier Menschen mit und ohne Handicap gemeinsam kicken.”

Diese Philosophie können die Sportfreunde Blau-Gelb Marburg und die Steinmühle geschlossen unterschreiben. “Freundschaft fürs Leben” lautet schließlich das Motto der Fußballer und Fußballerinnen vom Stadion am Zwetschenweg. Dass die Steinmühle gerade ihre neue Sporthalle bezieht, bei der auch Menschen mit Behinderungen auf der Nutzerliste stehen, macht die Sache homogen: “Wir haben die gleiche Philosophie. Das passt einfach.”

Die Fachschaft Sport mit Schülerinnen und Schüler des Sport-Leistungskurses der Steinmühle waren stark in die Planungen des Parcours eingebunden, erläuterte Sportlehrer Marcel Kalb. Dies habe eine sportliche, aber auch eine pädagogische Komponente.

Das gegründete Unified-Team wird sich ab sofort im 14-Tage-Rhythmus zum Training an der Steinmühle treffen. So viele Zuschauer wie bei der Auftaktveranstaltung werden freilich wohl kaum wieder auftauchen. Der Marburger Lions Club spendete zum Start der Initiative einen Betrag von 1.500 Euro, der offiziell überreicht wurde – für zahlreiche Akteure der beteiligten Institutionen und der heimischen Polit-Szene eine gute Gelegenheit für ein Gruppenfoto.

Vielleicht erinnert sich der eine oder die andere auch in Wochen und Monaten noch an das aktive Team, das nun jeden zweiten Montag ab 17 Uhr auf dem Steinmühlengelände zusammen Spaß haben wird. Präsenz und Applaus sind immer willkommen.

Tagesbetreuung für Kinder und Jugendliche: Steinmühle, Rotary Club Marburg und Das LernTeam helfen jungen Menschen aus der Ukraine
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Marburg. In einem gemeinsamen Projekt von Steinmühle, Rotary Club Marburg und der Marburger Bildungseinrichtung Das LernTeam werden seit einigen Wochen Kinder und Jugendliche aus der Ukraine tagsüber in der Steinmühle betreut und behutsam an die deutsche Sprache herangeführt. Nun erhalten auch die Mütter der jungen Geflüchteten in der Steinmühle Deutschunterricht – als “Übergangskurs” und solange, bis für sie der Besuch eines regulären, vom Bund getragenen Deutschkurses für Erwachsene möglich sein wird.

“Sport has the power to unite people in a way that little else does” – dieser Satz aus dem berühmten Zitat von Nelson Mandela bewahrheitete sich auch in den Wirren des Ukrainekriegs. Vor den Toren Marburgs, genauer bei Familie Gerkau als Betreiber des Seeparks Niederweimar, liefen nach Kriegsbeginn die Fäden aus einem sportlichen Netzwerk zusammen. Darüber konnten viele Familien aus der Ukraine bereits deutschland- und europaweit untergebracht werden. Einige hatten noch keine Bleibe in Aussicht. Ein Zustand, den der Rotary Club Marburg schnell ändern wollte.

“Wir dachten gemeinsam über Möglichkeiten nach, wie wir helfen könnten,” berichtet Alexei Padva vom Pressedienst des Rotary Club Marburg. “Auch wir haben ein Netzwerk, das hier zum Tragen kam.” Rotary-Mitglied Björn Gemmer, Schulleiter der Steinmühle, setzte alle Hebel in Bewegung, um eine Tagesbetreuung junger Ukraineflüchtlinge auf dem Gelände der Schule einzurichten. Gelegen kam dabei die Marburger Bildungseinrichtung Das LernTeam, geführt von Christiane Konnertz, der Ehefrau des Schulgeschäftsführers Dirk Konnertz. “Die Welt ist klein – das ist manchmal hilfreich”, konstatierte er. In kurzer Zeit standen die komplette schulische Infrastruktur in der Steinmühle bereit sowie LernTeam-Personal mit didaktischem Know-How. Rund 20 junge Menschen werden in der Steinmühle derzeit betreut. Den finanziellen Aufwand trägt der Rotary Club Marburg.

Liv Brandenstein gehört zusammen mit Fynn Konnertz und Nora Theurer zum Betreuerkreis des LernTeams. Die studentischen Hilfskräfte nehmen die jungen Leute aus der Ukraine als sehr motiviert wahr: “Sie möchten Deutsch lernen”. Die sprachlichen Level auch im Englischen seien unterschiedlich, irgendwie aber verständige man sich. Mal übersetzt jemand anderes, mal Mister Google. Der Umgang mit digitalen Medien sei vertraut.

“Das Handy ist der verbliebene Kontakt zur Heimat,” beobachtet Bernd Holly. Der Schulleiter-Kollege von Björn Gemmer hat das eine oder andere Kind, den einen oder anderen Jugendlichen in Empfang genommen. “Wir sind auch für Ablenkung da,” weiß er. Die Heimatferne und die Ungewissheit über das Schicksal von Vater oder älterem Bruder seien eine Belastung.

 

Start ohne Vorkenntnisse: Deutschkurse für Mütter

Während die ukrainischen Mütter, die gemeinsam mit ihren Kindern bei Familien untergebracht sind, bisher ohne Tagesprogramm waren, änderte sich das in der vergangenen Woche. Zu diesem Zeitpunkt startete ein Erwachsenen-Deutschkurs speziell für sie. “Auch dieser Kurs findet an der Steinmühle statt,” berichtet Alexei Padva. Er sei zunächst auf drei Monate ausgelegt, geleitet von der pensionierten Lehrerin Regina Kirchner als Honorarkraft.

“Was wir versuchen,” so Padva, “ist die Vermittlung erster Grundkenntnisse im Deutschen.” Die meisten Mütter starteten den Sprachkurs bei Null. Derzeit seien es neun Personen mit meist akademischen Berufsabschlüssen, zwei Personen stünden derzeit mangels Kindergartenplatz in der ‘Warteschleife’. “Wir möchten”, so Padva, “mit dieser gemeinsamen Aktion helfen, die nachvollziehbar entstehende Wartezeit bis zur Zuweisung in staatliche Kurse zu überbrücken.” Dieser nachfolgende Kurs könne dann besser genutzt werden.

Gisela Falk als derzeitige Präsidentin des Rotary Club Marburg bedankte sich bei allen, die die schnelle Hilfe möglich gemacht hatten. Die Finanzierung beider Projekte erreichte der Rotary Club Marburg durch den Einsatz eigener Mittel und einen sogenannten Disaster Response Grant. Dabei werden Mittel von Rotary International zur Verfügung gestellt, um Katastrophenhilfen der Clubs zu unterstützen. Nachdem klar war, dass die Situation der Flüchtlinge hier vor Ort von diesem Grant erfasst war, hatte das hierfür zuständige Vorstandsmitglied Prof. Dr. Bernhard Maisch sehr zeitnah den erforderlichen Antrag formuliert und dafür gesorgt, dass der wesentliche Teil aus dem Gesamtvolumen von 25.000 US Dollar, nämlich 10.800 US Dollar, an den RC Marburg ging.
Weitere erhebliche finanzielle Mittel wurden und werden weiterhin durch den Spendenaufruf des RC Marburg und seinen weiteren Antrag auf finanzielle Unterstützung vom Rotary Gemeindienst Deutschland mit einem möglichen Höchstbetrag von 10.000 Euro akquiriert. Alexei Padva: „Wir möchten weiter helfen, solange es nötig ist“.

Jugend forscht/Schüler experimentieren Leonard und Quentin erzielen hessenweit Platz 3 in Physik
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Nach der Absage 2020 und einer virtuellen Veranstaltung 2021 fand der Landeswettbewerb „Jugend forscht / Schüler experimentieren“ in diesem Jahr wieder in Präsenz statt. Die 2-tägige Veranstaltung wurde vom Fachbereich Elektrotechnik/Informatik der Universität Kassel ausgerichtet. Insgesamt hatten sich 39 Schüler*innen in 28 Teams mit ihren Projekten qualifiziert. Sie präsentierten einer Wettbewerbsjury ihre Ergebnisse und gestalteten einen Stand, auf dem sie ihre Projekte vorstellten.
Auch Leonard Berger und Quentin Herwig aus der 8a konnten sich durch den Regionalsieg in Physik im Februar mit Ihrem Projekt „Biofolien vs. Kunststofffolien – Herstellung und Messung physikalischer Eigenschaften“ qualifizieren. Sie durften zusammen mit ihrer Betreuerin Dr. Jutta Töhl-Borsdorf für 2 Tage nach Kassel reisen.
Das Projekt, in dem sie die Alltagstauglichkeit von selbst hergestellten Biofolien untersuchen, hatten sie sogar noch etwas weiterentwickelt. So konstruierten sie u.a. eine Apparatur zur Messung von Elastizitätsmodulen, um die Reißfestigkeit und Dehnbarkeit der Folien untersuchen zu können.
Mit ihrem Projekt erzielten sie den 3. Platz im Fachgebiet Physik und gewannen auch noch den Sonderpreis „REset Plastic“, was neben der Anerkennung ihrer Leistung auch ein Preisgeld von insgesamt 225€ bedeutet.
Sehr froh waren beide Jungs über die Veranstaltung im Präsenzformat. Es waren zwei großartige, ereignisreiche Tage. Die einhellige Meinung aller Beteiligten war, dass vor allem der persönliche Austausch der Jungforscherinnen und Jungforscher untereinander und mit den Fachjurys durch kein digitales Format adäquat ersetzt werden kann.
Beide Jungforscher sind sich auch sicher, dass das Projekt noch sehr viel Potential hat, sie möchten auf jeden Fall daran weiterforschen.
Unser Dank an dieser Stelle auch an alle Kolleg*innen, die die Jungforscher in den letzten Wochen einige Male im Unterricht entbehren mussten.