Mathe-Asse sicherten sich Platz unter hessischen Top 5
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Mathe ist nichts für Mädels? Von wegen! Beim internationalen Mathematik-Teamwettbewerb “Bolyai” belegten (von links) Sophia Rogosch, Emma Wagner, Janne Elsaßer und Teresa Dinges Platz 4 von insgesamt 61 hessischen Teams der achten Klasse. Um diesen Rang zu erreichen, muss man ziemlich fit darin sein, in einem begrenzten Zeitraum eine bestimmte Anzahl von Aufgaben zu lösen. Und die sind ganz schön knifflig.
Die Teilnahme am Wettbewerb, der in Ungarn entwickelt wurde, ist freiwillig und anspruchsvoll. Ein Viererteam muss 14 Aufgaben in 60 Minuten lösen. Das Team kann selbst entscheiden, wie es an die Aufgaben herangeht. So kann man sich zu Beginn der 60 Minuten die Aufgaben aufteilen oder die Lösung gemeinsam suchen. Klar ist aber: Die Aufgaben sind zu anspruchsvoll, als dass jede*r in der gegebenen Zeit alle bearbeiten könnte.

Von der Steinmühle hatten ich sich 17 Teams angemeldet und nur ein Team aus Klasse 8. Dieses gelangte in die hessischen TOP 5. Im Landkreis Marburg-Biedenkopf schafften diese Platzierung über alle Jahrgangsstufen hinweg sieben Teams. 680 Teams nahmen hessenweit teil. Über das Abschneiden und die damit verbundene Auszeichnung der jungen Mathe-Asse war die Freude bei Schulleiter Björn Gemmer und den vier Teilnehmerinnen entsprechend groß. Sie haben einmal mehr gezeigt, dass herausragende Leistungen in Mathematik gerade von SchülerINNEN erbracht werden und präsentierten dem Fotografen stolz ihre Urkunden.

Ein Einblick in die Aufgaben (Beispiel):
„Wir notieren die Zahlen 1, 2, 3, 4, 5 in einer bestimmten Reihenfolge. In dieser Reihenfolge gilt ab der zweiten Zahl auch für alle weiteren Zahlen: Die Summe der Zahlen, die links vor der gerade betrachteten Zahl stehen, ist ein Vielfaches der gerade betrachteten Zahl. Welche Zahl kann demnach unmittelbar links vor der 4 stehen?
(A) 1 (B) 2 (C) 3 (D) 5 oder (E) Man kann die Zahlen nicht nach den Forderungen notieren“.
(Richtig sind bei obiger Aufgabe die Antworten A und B).

Vive la langue franÇaise! Erfolgreiche Teilnahme an den DELF-Prüfungen
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Trotz der pandemiebedingten Einschränkungen fanden auch 2021 Jahr wieder Prüfungen statt, die es den Schülern ermöglichten, das französische DELF-Zertifikat zu erwerben. Aufgrund der Einschränkungen blieb die Zahl der Teilnehmer zwar unter der sonst üblichen Linie, aber immerhin nahmen zwei wackere frankophile Schüler an den B1-Prüfungen teil, bereiteten sich selbstständig darauf vor und fuhren für die mündliche Prüfung nach Gießen: Etienne Harder (links) und Jan Audretsch. Umso schöner, dass beide sehr gute Ergebnisse erzielten! Es gratulieren Französisch-Lehrerin Jeannine Walter (rechts), gleichzeitig Leiterin Sprachen und musische Fächer an der Steinmühle, sowie die gesamte Schulgemeinde.

Schulranzen und Ausstattung auf Hilfstransport nach Sibiu
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Insgesamt 45 gut erhaltene Schulranzen gingen diesesmal im Rahmen eines Hilfstransports auf die Reise in unsere rumänische Partnerstadt Sibiu. Schon seit Jahren unterstützt die Steinmühle unter Regie von Schulleiter Bernd Holly die Schulranzen-Aktion des Kinder- und Jugendparlaments (KiJuPa) Marburg und arbeitet dabei mit dem Verein “Hilfe für Sibiu/Hermannstadt”zusammen. Alljährlich fragt Bernd Holly bei den neuen Fünftklässler*innen nach abgelegten Ranzen, um diese noch einer nützlichen Verwendung zuzuführen. “Bei nicht wenigen Kindern in Rumänien liegen die Ranzen unterm Tannenbaum, da sich die Familien oft keine neuen Schultaschen leisten können”, berichtet er. “Rund 500 Ranzen sind auf diese Weise schon nach Rumänien gelangt,” bilanziert Holly und erwähnt, dass auch ausrangierte Schulmöbel, Computer, Beamer und alle Kreidetafeln der Steinmühle per Hilfstransport in die Partnerstadt geliefert wurden. – Eine herzliche Geste, die außerdem noch zu mehr Nachhaltigkeit beiträgt.

WU Schulgarten stellt kreative Produkte her
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Mehr BIO geht nicht: Im Wahlunterricht (WU) Schulgarten zeigten sich Acht- und Neuntklässler*innen besonders kreativ. Aus den Produkten, die im schuleigenen Garten wachsen, bereiteten sie unter Anleitung von Steinmühlenlehrerin María Ramos Iglesias mit großem Engagement originelle Produkte und erwiesen sich dabei als Kenner*innen der Feinschmecker-Küche. Die Ware versahen sie zur Optimierung noch mit dem Steinmühlen-Logo. So entstanden zum Beispiel dekorative Essig-Erzeugnisse, Oregano-Salz, Ratatouille-Gläschen, Lavendelsäckchen und einiges mehr. Die Produkte, die sich bestens als Weihnachtsgeschenke eignen, liegen im Lehrerzimmer aus und hoffen gegen eine freiwillige Spende auf Abnehmer.

Schulinterne Lehrerfortbildung: Digitalisierung im Schulalltag optimiert und sensibel nutzen
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Die Programmierung der StoneApp und der Gewinn des Bitkom-Titels “SmartSchool” sind für die Steinmühle nicht das große Finale der Digitalisierung, sondern der Beginn eines weiteren Optimierungsprozesses. Die Pandemie hat Schülerinnen und Schülern, aber vor allem Lehrkräften ein hohes digitales Engagement abgerungen. Doch wie geht es weiter mit der Digitalisierung – bis zum Ende der Pandemie und vor allem danach? Diese Fragen beschäftigten das Steinmühlenkollegium bei der diesjährigen schulinternen Lehrerfortbildung.

Zu den Methoden, mit denen digitalisierter Unterricht stattfindet, gehören regelmäßig Konzepte. Vorgestellt wurden zum Auftakt der zweitägigen Veranstaltung in diesem Zusammenhang “Flipped Learning”, ein “anderes Lernen”, bei dem Lerninhalte von den Schüler*innen zu Hause erarbeitet werden, um sie dann im Unterricht zu präsentieren. Erläutert wurde auch die an der Harvard-Universität entwickelte Unterrichtsmethode “Peer Instruction”. Ihr liegt die Erfahrung zugrunde, dass Aufgabenstellungen in einer Gruppe besser verstanden und gelöst werden als von Lernenden alleine. Ermittelt wird dies durch eine zweistufige Fragerunde zu der jeweiligen Aufgabe, bei der die Lernenden zunächst die eigene Einschätzung abgeben, später dann nach der Gruppenberatung. Im zweiten Schritt zeigen sich in der Summe regelmäßig deutlich korrektere Ergebnisse.

Die Nutzung von Medien an der Steinmühle basiert auf einem Medienbildungskonzept. Gleichermaßen spielt der Jugendmedienschutz an der Steinmühle eine wichtige Rolle. Auch diese Bereiche als tragende Säulen der medialen Arbeit sind – wie die Digitalisierung selbst – dynamisch und innerhalb der Jahrgangsbandbreite deutlich unterschiedlich gestaltet.

Immer wieder optimiert lehren lernen – eine fordernde Situation für Lehrkräfte. “Wir haben an der Steinmühle den Vorteil, mit Malte Klimczak einen Digitalisierungsbeauftragten zu besitzen, aber auch zusätzlich viele engagierte Kolleginnen und Kollegen, die sich in einzelne Bereiche hineingearbeitet haben,” erläuterte Frank Wemme als Organisator der Veranstaltung. So gab es zwar am zweiten Fortbildungstag einen Vortrag des externen Kollegen Patrick Eckert über die Flipped Classroom-Methode, aber auch aus dem internen Kollegenkreis hatten sich verschiedene Lehrkräfte mit einzelnen Teilbereichen so detailliert beschäftigt, dass sie vor dem Plenum oder in einzelnen Workshops ihr Wissen für das Kollegium gewinnbringend darstellen konnten.

Als durchaus verknüpft mit analogen, aber eben auch digitalen Bausteinen wurde organisationsseitig ein Basistraining zum Thema Mediation in die Schulinterne Lehrerfortbildung integriert. So sei eben Zielsetzung der Fortbildung, einen gemeinsamen Bestand an Methoden zu erarbeiten, der Lernprozesse befördere und Lernen über die Jahre sinnvoll strukturiere. Dies geschehe in Bezug auf allgemeinen Aufbau und Stärkung von Selbstkompetenz, von Sozialkompetenz vor allem bei kooperativen Lernformen und bei Konfliktlösung sowie bei der Einbindung digitaler Möglichkeiten.

Idealerweise, so Frank Wemme, gelänge die Erarbeitung eines Basis-Methoden-Konzeptes aus allen vermittelten Elementen und vor allem dessen Umsetzung im schulischen Alltag.

Berufsinformationstag: Insider-Infos und beliebteste Jobs
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Der alljährliche Berufsinformationstag in Zusammenarbeit mit dem Rotary-Club Marburg-Schloss hat an der Steinmühle bereits Tradition. 2020 konnte er pandemiebedingt nur virtuell stattfinden. Ein neues Format ermöglichte in diesem Jahr die corona-konforme analoge Durchführung der Veranstaltung, deren Angebot konstant beliebt und nachgefragt ist.

Dank des großen Platzangebotes im Atrium hatten die Organisatoren Hans-Heinrich Bähr vom Berufsdienst im Rotary-Club Marburg-Schloss und Steinmühlen-Lehrerin Dr. Claudia Röder den Entschluss gefasst, jedem Vertreter und jeder Vertreterin eines bestimmten Berufes einen separaten Raum oder eine Extra-Ecke zuzuweisen. Dieses Angebot wurde gut angenommen. Schulleiter Björn Gemmer begrüßte die Teilnehmenden und freute sich über das allerseits rege Interesse.

 

Architektur stark nachgefragt

Insgesamt standen den Schülerinnen und Schüler die Vertreter*innen aus 20 Berufen für Fragen zur Verfügung. Am stärksten besucht war das Angebot im Fach Architektur, was von Thomas Oesterle, dem Architekten der neuen Steinmühlen-Gebäude, repräsentiert wurde – in Anbetracht der derzeitigen Auslastung aller bestehenden Architekturbüros vielleicht keine schlechte Überlegung, sich in diese Richtung zu orientieren. Gut besucht waren auch die Angebote in den Bereichen Medizin, Psychologie, Unternehmensberatung und Journalismus. Als neue Berufe in diesem Veranstaltungsrahmen waren Apotheker*in, Mechatroniker*in, Theaterintendant*in und die Stadtwerke mit technischen und kaufmännischen Tätigkeiten vertreten.

Die Zwölftklässler*innen zeigten sich an diesem Abend angetan von dem Berufsinformationsangebot, was sie wie folgt zum Ausdruck brachten:

Lasse Siener: “Es gab gute Einblicke in unterschiedliche Berufe, schön, dass für jeden was dabei war”.

Felix Mittag: “Es gab gute Gespräche in guter Atmosphäre, dennoch hätte ich gerne mehr Zeit gehabt und auch noch eine vierte Runde. Es war sehr angenehm, dass die Gespräche auf Augenhöhe stattfanden”.

Tillmann Molzberger: “Bei der Berufsbörse wurden Klischees ausgeräumt und man hat viel über den realen Berufsalltag erfahren”.

Jan Siegwolf: “Es war eine gute Veranstaltung, man hat neue Einblicke bekommen und es konnten konkrete Vorstellungen über den jeweiligen Beruf mitgegeben werden”.

Lutz Lehning: “Es war eine echt geile Veranstaltung, aber mit zu wenig Zeit”.

Trotz widriger Bedingungen: Leistungen bei Cambridge-Prüfungen übertrafen Erwartungen
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Schon zum zweiten Mal fand die Cambridge-Prüfung unter Corona-Bedingungen statt. Dieses Jahr war die Vorbereitung noch stärker vom Lockdown und damit dem Online-Unterricht geprägt. Trotz dieser widrigen Bedingungen hatten sich 34 Schülerinnen und Schüler dazu entschlossen, die Prüfung zu machen, was zur Bildung von zwei Kursen führte, geleitet von Nicole Hohm und Matthäus Otte.

Es war das erste Mal, dass es zwei BEC-Cambridge-Kurse gab. BEC bedeutet: Business English Certificate. Die Business English Certificate Reihe von Cambridge umfasst insgesamt drei Zertifikate, von denen wir an der Steinmühle das mittlere
Level anbieten: BEC Vantage Sprachlevel B2. Mit diesem Zertifikat können die Schülerinnen und Schüler ihren potentiellen Arbeitgebern zeigen, dass sie fähig sind, auf Englisch in einem internationalen Umfeld zu arbeiten. Das Zertifikat kann ihnen bei Bewerbungen für Praktika, aber auch später bei der Arbeitsplatzsuche und bei Beförderungen helfen.

 

Hohes Maß an Selbstorganisation

In der Vorbereitung auf die Prüfung zeigten die Schülerinnen und Schüler ein sehr hohes Maß an Selbstorganisation und Leistungsbereitschaft. Sie nahmen freiwillig am Online-Unterricht teil und haben auch selbstständig digitale Übungsräume für Sprachübungen genutzt. Als dann endlich wieder Präsenzunterricht stattfinden konnte, wurde sehr effizient und konzentriert vor Ort im Klassenraum gearbeitet – mit viel frischer Luft, bei ständig geöffneten Fenstern…
Ende Mai war es dann soweit, um 8:30 Uhr ging es nach den obligatorischen Corona-Tests los: Reading, Writing und Listening wurden bis ca. 12:45 Uhr getestet und ab 13:15 Uhr folgten die mündlichen Prüfungen, die sich im 20 Minuten-Takt in zwei Prüfungsräumen bis 17:45 Uhr zogen, was für die letzten Prüfungspaare eine wirklich nervenaufreibende Wartezeit bedeutete.
Doch die Strapazen haben sich gelohnt! Die Schülerinnen und Schüler haben sehr gute Ergebnisse erzielt – zwei Kandidaten haben sogar das nächste höhere Sprachlevel C1 zertifiziert bekommen.

Wir gratulieren allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern zum Erhalt ihres Zertifikats! Unser Foto zeigt die gesamte Gruppe zusammen mit ihren Lehrkräften und ihren Zertifikaten, die immer deutlich zeitversetzt eintreffen.

Wir trauern um Dr. Norbert Röder!
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Dr. Norbert Röder arbeitete von 1976 bis 2004 als Lehrer für Chemie und Physik an der Steinmühle und war viele Jahre als Aufgabenfeldleiter Mitglied der erweiterten Schulleitung.
Er zeichnete sich durch seine freundschaftliche Verbundenheit mit dem Kollegium, der Schülerschaft und der Steinmühle aus und wurde wegen seiner Authentizität und Zugewandtheit sehr geschätzt. Dr. Norbert Röder war immer ein hilfsbereiter Organisator und ein kollegialer Kommunikator.
Er hat das Bild der Steinmühle über Jahrzehnte durch seine verständnisvolle und menschliche Art mitgeprägt. Wir danken ihm dafür herzlich und bewahren ihn in guter Erinnerung.
Neue Ausstellung in der Steinmühle: Erinnerung an Menschenrechte und ihre Grundlagen
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Eine neue Ausstellung in der Steinmühle mit Exponaten im Atrium, im Centrum und im Hauptgebäude steht unter dem Thema “Human Rights”. Sie stammt von Thomas Gebauer, Künstler und Aktivist, dessen vorherige Präsentation “Menschen Vielfalt Zukunft” bereits großen Anklang fand.

Die Ausstellung ist als Werkzeug der Zukunftswerkstatt Demokratie Bildung zu sehen, teilt Kunstlehrerin Ines Vielhaben mit. Mitglieder ihres Wahlunterrichts (WU) Kulturallee der Klasse 10 waren tatkräftig an Arrangement und Hängung beteiligt.

Die Human Rights-Ausstellung besteht aus 28 großformatigen Fotografien, in die sowohl in englischer als auch in arabischer Sprache die Menschenrechte bildlich eingearbeitet sind. Sie zeigen Motive und Situationen aus den Zusammenhängen der Demokratiebewegung (2011/12) innerhalb des Arabischen Frühlings in Sfax, der tunesischen Partnerstadt Marburgs und thematisieren den Ruf der Menschen in Tunesien nach Freiheit, Demokratie und Gerechtigkeit während dieser Zeit. Ergänzt werden die von Thomas Gebauer stammenden Fotografien durch Plakate der Basic Rights – Survival Goods Plakatausstellung, mit der das Thema Demokratie als Grundlage, Perspektive und Voraussetzung für die von Freiheit und Gerechtigkeit getragene menschenwürdige Teilhabe am Leben dargestellt wird sowie der Zugang zu den existenziellen Überlebens-Ressourcen im globalen Kontext gezeigt wird.

 

Einbindung in Unterricht möglich

Thematisiert werden die von der UN im Jahre 1948 festgeschriebenen 30 grundlegenden Menschenrechte im Zusammenhang mit den für Leben und Überleben wichtigen Ressourcen, wie zum Beispiel Wasser, Ernährung, Bildung, Gesundheit, Gerechtigkeit. Die gesamte Human Rights-Ausstellung hat der Initiator Thomas Gebauer als mobilen Ausstellungsbaustein hochwertig auf LKW-Plane produziert, sodass sie von Schulen und Bildungsträgern im gesamten Landkreis Marburg-Biedenkopf mit einer entsprechenden didaktischen Anleitung ausgeliehen werden kann.

“Die Ausstellung”, so Steinmühlen-Kunstlehrerin Ines Vielhaben, “kann auf verschiedene Weise in den Fachunterricht eingebunden werden”. Denkbar sind Projekttage, Themen- und Block-Unterrichtsbesuche in allen Jahrgängen, eine Abendveranstaltung als Kulturveranstaltung mit einem Lichtbildervortrag und anschließender Diskussion. Bei Interesse steht Thomas Gebauer als Direktkontakt zur Verfügung (agent21 Zukunftswerkstatt, E-Mail: thomas.a.gebauer@gmail.com).

Die Zukunft von Wissensvermittlung nach Corona
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Die Internate-Vereinigung (DIV) tagte mit 135 Teilnehmenden an der Steinmühle

Schule und Internat Steinmühle treten nicht nur in ihrem Logo gemeinsam auf. Beide Institutionen sind wirtschaftlich getrennt, aber in ihren Aufgaben eng verbunden. Weil dies so ist, lag es für Steinmühlen-Schulleiter Björn Gemmer nach einer gewissen Zeit der Mitgliedschaft in der “Die Internate Vereinigung” (DIV) nahe, für dieses Jahr den Vorsitz des Vereins zu übernehmen. Die “Große Mitarbeitertagung der Internate-Vereinigung 2021” mit allen Vertreterinnen und Vertretern der 16 Mitgliederschulen aus ganz Deutschland fand daher dieses Jahr am Steinmühlenweg in Marburg statt.

Fragen aus dem eigenen Alltag stellen, mit Referenten diskutieren, Sichtweisen von Kolleginnen und Kollegen kennenlernen – es geht bei den jährlichen Versammlungen nicht um gegenseitiges Schulterklopfen. Die Gegenwart zu reflektieren, authentisch zu bleiben, neue Impulse zu erhalten – das war Anliegen der diesmal 135 Personen, meist Pädagogen. “Wir sind keine Konkurrenten, es geht allen gut oder allen schlecht,” hieß es, die rückliegenden Veranstaltungen resümierend. Diesesmal war die Botschaft eindeutig: Alle Internate sind voll.

 

Wichigkeit eines realen Mentors

Ob Nordsee oder Voralpenland: Internate hatten lange mit Imageproblemen zu kämpfen. Sie galten als “Abschieberampe” für Familien, als Ort, an den man kommt, wenn man kein guter Schüler oder keine nette Tochter ist. Dieses Image – in England nie gekannt – ist in Deutschland weitgehend überwunden. Den Tagungsteilnehmern an der Steinmühle ging es um Lösung anderer Probleme und Fragen, die die Gegenwart hervorbringt: Digitalisierung an Schulen, das Lernen während und nach der Corona-Krise, die Wichtigkeit eines realen Mentors und die Frage, wie asynchrones Lernen aussehen kann oder muss.

Die über drei Tage laufende Tagung bot Raum für Vorträge von Fachleuten und eine Podiumsdiskussion, die das verflochtene Thema Lehrerbildung naturgemäß nicht aussparen konnte. Als lokaler Vertreter sprach Prof. Dr. Jürgen Handke, “Digitalisierungspapst” aus Marburg, der unter anderem die Befürchtung äußerte, man werde nach Corona in der Lehre “wieder in den alten Trott verfallen”, bei dem man sich “mit Notfall-Lösungen beholfen” habe: “Wir haben asynchrone Wissensvermittlung versäumt”, die Aufarbeitung von Inhalten müsse sich ändern, denn es sei an der Schule nicht allein mit der digitalen Zustellung von Arbeitsaufträgen getan.

Prof. Dr. Martin Korte von der TU Hannover erforscht schwerpunktmäßig zelluläre Grundlagen von Lernen und Gedächtnis. Es brauche, so sein Statement, das schulische Umfeld für ein effektives Lernen und auch einen realen Mentor, selbst wenn er in sich künftig möglicherweise eher in der Rolle eines Beraters oder Lernbegleitenden wiederfinde.

 

Die Lehrerbildung hinterfragen

Teilnehmerin des Expertengesprächs war auch Uni-Vizepräsidentin Prof. Dr. Evelyn Korn als Verantwortliche für die Lehrerbildung an der Philipps-Universität Marburg. Nach ihrer Beobachtung gebe es nicht “den” digitalen Unterricht, und so gehöre es nicht zu der Lehrerausbildung, “dafür Kochrezepte zu verteilen”. Korn räumte ein, dass die physische Präsenz und die digitale Präsenz von Studierenden einen Unterschied mache: “Erstmals haben Studenten mehr gewusst als Lehrende. Es verändert ohne Zweifel den Lernprozess.”

Prof. Dr. Klaus Zierer von der Universität Augsburg, Ordinarius für Schulpädagogik, war noch ein anderer Ansatz wichtig. Er plädierte für ein Hinterfragen der Lehrerbildung: “Wir müssen uns anders darum kümmern, hier läuft vieles schief.” Anders als in einigen anderen Ländern sei in Deutschland die gesellschaftliche Haltung zum Lehrerberuf nicht gut, was wiederum mit die Ursache für einen eklatanten Lehrermangel bilde. “Wir müssen es wieder schaffen, Studierende für den Lehrerberuf zu begeistern.”

Was die einzelnen Teilnehmerinnen und Teilnehmer vom Besuch der Marburger DIV-Tagung persönlich profitiert haben, das wurde Björn Gemmer als Leiter und Organisator der Tagung schon kurze Zeit später übermittelt:

 

“Eben zuhause angekommen, möchte ich mich nochmals herzlich für die Einladung zum Vortrag bedanken. Dieser hat mir viel Freude bereitet – so viel pädagogischen Ethos auf einem Fleck erlebt man ja selten. Toll!” (Univ.-Prof. Dr. Klaus Zierer, Ordinarius für Schulpädagogik, Universität Augsburg)

 

“Meinen Dank für die tolle Organisation meines Vortrages und der Podiumsdiskussion mit mir und den anderen Referenten. Es war aus meiner Sicht eine richtige gelungene Veranstaltung, auch Herrn Zierer zu lauschen, war ein Erlebnis! Bin tief beeindruckt, was die Internate Vereinigung hier auf die Beine stellt!” (Prof. Dr. Martin Korte, TU Braunschweig)

 

“Auch im Namen meiner Frau nochmals herzlichen Dank für die Gelegenheit, Teil Ihrer tollen Tagung und auch der jeweiligen zusätzlichen Annehmlichkeiten gewesen sein zu dürfen. Ich bin froh, dass meine Thesen und Aktivitäten auf so fruchtbaren Boden gefallen sind, und Sie können sicher sein, dass ich die Gymnasien/Internate, die bei der DIV-Tagung anwesend waren, zukünftig als vorbildhaft hinstellen bzw. erwähnen werde. Bereits jetzt ist ein erster Workshop in Louisenlund (mit Herrn Dr. Rösner) vereinbart, wo ich … in mehreren Praxisworkshops, Schüler, Lehrer und auch Elternvertreter für die digitale Lehre fitmachen möchte. Ich kann mir gut vorstellen, dass auch andere Schulen/Internate dieses Angebot wahrnehmen möchten und bin für entsprechende Kontakte offen. In jedem Fall sollten wir in Kontakt bleiben, um den richtungsweisenden Weg Ihrer Schulen/Internate auch zukünftig zu stärken.” (Prof. Dr. Juergen Handke, Uni Marburg & 3M-Solutions, RoboPraX – Robotikum)

 

“Zumindest auf die Schnelle möchte ich mich nach unserer gesunden Rückkehr an den Ammersee noch einmal ganz herzlich für die ausgezeichnete Vorbereitung und Durchführung der Tagung bedanken. Unsere Mitarbeiter*innen waren hochbegeistert und haben dies heute bereits im Rahmen unserer Montagskonferenz dem Kollegium kundgetan. So soll es sein. Ein hervorragender Startschuss für Folgeveranstaltungen. Was es heißt, eine solche Veranstaltung zu Beginn eines Schuljahres umzusetzen, kann ich gut nachvollziehen. Daher, chapeau! In Kürze werde ich mich übrigens mit den Kollegen aus Neubeuern und Stein zu einem unserer bewährten (bayerischen) Austausche treffen. Wenn gewünscht, kann ich hier durchaus noch einmal die DIV-Werbetrommel rühren.” (Rüdiger Häusler, Stiftungsleitung, Landheim Ammersee)

 

“Vielen lieben Dank für diese ganz und gar wunderbare Tagung, deine sagenhafte Organisation, spannende Themen, leckerstes Essen und besonders für deine erlösende Worte gleich zu Beginn: ich habe das einfach wörtlich genommen und auch etwas “Ferien” gemacht, mal abschalten können, sogar noch Zeit gefunden etwas die wunderbare Altstadt zu erkunden, eine Kerze für meinen Opa in der Elisabethkirche anzuzünden und mal eben inne zu halten im immerwährenden Trubel – den ich ja auch sehr mag! Die Begegnung und Tagung war so wichtig und wie schön, dass wir uns endlich wieder sehen und uns austauschen konnten. Und danke dafür, dass Marburg ab sofort auf meiner mentalen Mindmap eine feste Größe sein wird: tolle Stadt aber vor allem eine super tolle, innovative und so schöne und unfassbar gut ausgestattete Schule: danke, danke, danke für deine Energie und Zeit, für dein Beharrungsvermögen und deine Resilienz in komplizierten Zeiten: das war genau richtig so und ich freue mich sehr auf die weitere Zusammenarbeit und alle weiteren kommenden Veranstaltungen und Aktionen.” (Katja Maike Braun, Schulleiterin, Geschäftsleitung der Ecole d’Humanité)

 

“Nach einem anstrengenden aber unheimlich abwechslungsreichen, informativen und super organsierten Wochenende möchte ich mich auch im Namen meiner Kollegen für den herzlichen Empfang im Internat Steinmühle herzlich bedanken. Die Eindrücke, die wir von der DIV, den Mitgliedsinternaten und insbesondere dem Internat Steinmühle gewinnen konnten, waren durchweg so positiv und gewinnbringend, dass wir wissen, dass sich ein weiteres Intensivieren der Zusammenarbeit in jedem Fall lohnt und wir 3 als Botschafter in Roßleben den Spirit der DIV immer wieder gern weitergeben werden. Auf die Einladungen zu den Arbeitskreisen freuen wir uns und hoffen, Sie finden nach den sicher auch für Sie aufregenden Tagen etwas Erholung.” (Yvonne Sonnenfeld, Stiftungsverwaltung Roßleben)

 

“Ich habe das Wochenende an der Steinmühle sehr genossen! Leckeres Essen, interessante Vorträge, tolle Atmosphäre, nette Leute und hervorragende Organisation – vielen vielen Dank an Dich und Dein Team!!!” (Maik Lüdemann, Kaufmännischer Leiter der Schule Marienau)