Abordnung des Zentrums für Konfliktforschung an der Steinmühle: Jahrgang 13 führt eine fiktive UN-Konferenz
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Warum können die sich nicht auf dem diplomatischen Weg einigen? – Angesichts der vielen politischen Konflikte auf unserem Globus wird diese Frage immer wieder gestellt. Aktuell kam eine Abordnung des Zentrums für Konfliktforschung der Marburger Philipps-Universität an unsere Schule. Unter Simulation eines internationalen Konflikts durften Schüler:innen des Jahrgangs 13 die Verhandlungen bei einer fiktiven UN-Konferenz führen. Bald stellten sie fest: Eine Einigung zu finden, ist gar nicht so einfach.

Otium-Union, Anceps, Tavus, Furland und Gratenia: Es waren Fantasie-Staaten mit Fantasie-Namen, deren Vertreterinnen und Vertreter sich in informellen Gesprächen und später am runden Tisch austauschen sollten. Schülerinnen und Schüler nahmen die Rollen ein, mit Namensschildern versehen und bitte per “Sie”. Es galt, sich  einzudenken in die eigene Rolle und in die des Gegenübers, wobei es um Selbstverständnis, territoriale Ansprüche, wirtschaftliche Faktoren und Friedenssicherung ging.

 

Beharren auf eigenem Standpunkt

Alle beteiligten Seiten erläuterten mit einem kurzen Statement, wofür sie stehen. Schon bald war festzustellen: Hier treffen verschiedene Charaktere zusammen. Nicht alle Seiten ließen mit sich reden oder nur schwer, viele beharrten auf ihrem Standpunkt, wehrten sich beispielsweise vehement gegen eine “Umsiedlung”, die vom Verhandlungsgegner vorgeschlagen wurde.

 

Zeitweise “frustrierend”

Die abschließende Auswertung sollte zutagebringen, wie sich die Schülerinnen und Schüler in ihrer Rolle gefühlt haben. Es fiel das Wort “Frustration”, dass es schwierig sei, eine Einigung zu finden und das insbesondere dann, wenn die Verhandelnden primär eigene Interessen verfolgten, anstatt sich am gemeinsamen Ziel zu orientieren. Angeführte Gründe unter anderem: Abhängigkeiten, die Einigungen schwierig machen, sowie viele Partikularinteressen. Das Volk sei nicht bereit für einen Kompromiss.

“Haben Sie eine Idee, wo das spielte?” Natürlich wurde am Ende aufgelöst, über welchen geographischen Teil der Welt man sich möglicherweise in den drei Schulstunden auseinandergesetzt hatte. Die universitären Gäste ließen zunächst raten und gaben dann die Info, dass das in der Präsentation skizzierte Szenario grob den Transnistrien-Konflikt zwischen der Republik Moldau und der selbsternannten Transnistrischen Republik unter Beteiligung Russlands trifft.

 

Uni-Kooperation greifbar machen

Bernd Hülsbeck, Fachlehrer und Leiter des gesellschaftswissenschaftlichen Aufgabenfelds innerhalb der Fachschaft Politik und Wirtschaft an der Steinmühle, sieht Veranstaltungen wie diese primär unter dem Motto “Öffnung von Schule”: “Wir haben eine Kooperation mit der Marburger Philipps-Universität, und die müssen wir greifbar machen”. Bei der Uni-Abordnung, bestehend aus Prof. Dr. Thorsten Bonacker, Dr. Stéphane Voell, Dr. Kerstin Zimmer und Tabea Hanke, bedankte sich der Steinmühlenlehrer mit einem Präsent für deren Kommen. Durch solche Veranstaltungen werde der Unterricht, der in der Jahrgangsstufe 13 gerade Internationale Beziehungen zum Thema habe, etwas praxisorientierter gestaltet.

 

Der Studiengang “Friedens- und Konfliktforschung” qualifiziert unter anderem für Arbeit bei der UN, wenn Mitarbeiter:innen in Krisengebiete geschickt werden.

Schulinterne Lehrerfortbildungstage: Mit diesen Konzepten und Ansätzen arbeiten andere Schulen erfolgreich
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Das eigene Konzept regelmäßig hinterfragen und sich ständig weiterentwickeln: Nicht nur auf dem Papier ist die Steinmühle eine Schule, die selbst immer weiter dazulernt. Die schulinternen Lehrerfortbildungstage wurden genutzt, um sich andere Schulen in Deutschland anzusehen, die mit unterschiedlichen modernen Ansätzen arbeiten: Um zu sehen, wie es auch gehen kann, um Anregungen zu holen und Denkanstöße zu bekommen. Die Exkursionen der vier Lehrer:innen-Gruppen führten an das Sächsische Landesgymnasium Sankt Afra zu Meißen, ins Baden-Württembergische Wutöschingen an die Alemannenschule, an die Anne Frank-Schule nach Bargteheide bei Hamburg sowie ans Ratsgymnasium in Minden.

 

St. Afra: Durch Addita Interessen vertiefen

Sich konsequent an den Stärken der Schüler:innen zu orientieren, ist die Philosophie von St. Afra. Der Persönlichkeit wird Freiraum gelassen, das Übernehmen von Verantwortung trainiert. Mentoren-Arbeit in Internat und Gymnasium und das Schaffen von Beziehungen sei die Grundlage für alles. Im Hochbegabteninternat St. Afra wird mit Kindern auch Handwerkliches geübt, Lehrkräfte führen an Angebote für Hobbys heran. Mit so genannten Addita können zusätzlich zum Fundamentum eigene Interessen vertieft werden, die nicht im Lehrplan stehen. Man brauche mehr Verbindlichkeiten, so das Credo der Schulleitung, die bei der Schulatmosphäre totale Konzentration auf die Sache forciert. In “Lerntandems” arbeiten gute und durchschnittliche Schüler:innen im Chemieunterricht. Ein Element, das sich bewährt hat.

 

Alemannenschule Wutöschingen: Graduierungssystem für Sozialverhalten

An der Alemannenschule in Wutöschingen wird das Leitbild gelebt: Anstand, Respekt, Selbstverantwortung. Hier heißen Lehrer “Lernbegleiter”, Schüler sind “Lernpartner”. Alle sitzen zusammen im selben Raum, alle sind am Arbeiten. Es herrscht Flüsteratmosphäre. Die Ansprechpersonen sind immer zugegen, Rückzugsorte gibt es kaum. Jede Woche reflektiert man den persönlichen Plan mit dem eigenen Coach. Klare Regeln sind ein Eckpfeiler des Konzepts an der Alemannenschule. Alles ist extrem sauber und gepflegt, statt im Gebäude wird nur im Speisesaal gegessen. Niemand benutzt Handys, weder die Mittel-, noch die Oberstufe. “Lernen durch Erleben” ist eine Prämisse. Experten, die Nicht-Lehrer sind, lassen die Kinder und Jugendlichen das echte Leben erfahren. Für das Sozialverhalten gibt es ein Graduierungssystem, mit dem sich Freiheiten erarbeitet werden können.

 

Anne Frank-Schule Bargteheide: Keine Noten für Klassen 5-7

Zwei gleichwertige Klassenlehrer hat jede Klasse der Jahrgänge 5-9 an der Anne Frank-Schule in Bargteheide. An der inklusiven Gesamtschule arbeitet immer nur ein Teil der Klasse mit Tablets, die Schüler teilen sich die Geräte. In den Klassen 5-7 wird auf Zeugnisse mit Noten verzichtet. Stattdessen gibt es Mappen und ein Portfolio-Gespräch, das die jeweiligen Stärken beleuchtet – abermals betont durch eine entsprechende Urkunde am Ende des Schuljahres. Eine durchgängige Verkürzung der Unterrichtsstunden um 5 Minuten generiert freie Zeit, in der in AGs oder im Wahlunterricht persönliche Neigungen vertieft werden. Ein hohes Maß an Achtsamkeit lässt eine sehr persönliche Atmosphäre an der Schule entstehen, die sich “Bindung vor Bildung” auf die Fahnen geschrieben hat.

 

Ratsgymnasium Minden: Praktiziertes “Deeper Learning”

Um die Öffnung des Lernens geht es dem Ratsgymnasium in Minden, das sich mit dem so genannten Deeper-Learning-Konzept auf den Weg gemacht hat, in ausgewählten Unterrichtseinheiten zu Anfang Grundlagen erarbeiten zu lassen, um dann das Wissen als Können an authentischen und relevanten Aufgaben Gestalt werden zu lassen. Diese sollen anschließend – im Großen oder Kleinen – nach Möglichkeit in der Schulgemeinde Wirkung entfalten, als relevantes Ergebnis oder Produkt. Für die Kulturschule Ratsgymnasium ergeben sich solche Aufgaben zum einen oft aus verschiedenen Aufführungsformaten wie Konzerten oder Theateraufführungen. Es können aber auch Erklärvideos, eine Schulrallye und weitere individuell bedeutungsvolle Formate sein, die sich aus den Ideen der Lernenden entwickeln. Nicht nur bei den Aufführungen arbeitet die Schule in enger Kooperation mit externen Partnern. Neben Theater und Konzerteinrichtungen waren dies z. B. professionelle Handwerker, mit denen Schüler:innen selbst die Außensitzmöbel der Schule gebaut haben.

 

Innovative staatliche Schulen gaben Impulse

Die Besuche der vier Schulen haben in jedem Fall gezeigt, dass ein reformierter und innovativ gestalteter Schulalltag keine ausschließliche Sache einer freien Trägerschaft ist: Alle vier der besuchten Einrichtungen sind staatlich, sie liegen auch in verschiedenen Bundesländern.

Die Steinmühle hat eher umgekehrt erlebt, dass man von innovativen staatlichen Schulen lernen kann. “Das heißt aber nicht, dass die Steinmühle ihr Konzept nun auf den Kopf stellt”, fasste das Schulleitungsteam zusammen. In der Aussprache über das Gehörte trug das Steinmühlenkollegium mehrere aufgenommene Ideen und Leitsätze zusammen, um sie zu überdenken und zu prüfen, ob und inwieweit sie Eingang in Schulalltag und Konzept der Steinmühle finden können.

 

Aufgezählt wurden unter anderem folgende To-dos, Gedankengänge und Statements (Auswahl):

  • Die Schule mit der Region vernetzen, Schüler:innen mit (externen) Menschen zusammenbringen, Öffnung der Schule für Menschen von außerhalb
  • Freiheit hängt mit Verbindlichkeiten kausal zusammen
  • Schwerpunkte Sozialverhalten, Solidarität und Fürsorge betonen
  • Schule als sozialer Ort
  • Hausschuhkultur, anderes Level der Lebensqualität
  • Noten bei jüngeren Schüler:innen auf den Prüfstand stellen
  • Betriebe haben Interesse an jungen Menschen, die sich an (eigene) Leitlinien halten
  • Wir sollten schauen, was wir schon haben und Ergänzungen in einem guten Gesamtkonzept auf eine neue Schiene bringen
  • Stärkenorientierung
  • Wir als Lehrkräfte müssen Regeln selbst ernstnehmen und Vorbilder sein
  • Mentorensystem und Zwei-Klassenlehrer-System beleuchten
  • Fundamentum und Additum beleuchten

Unser Foto vor dem Forum zeigt die Lehrkräfte der Steinmühle am zweiten Fortbildungstag, an dem alle Ergebnisse zusammengetragen wurden.

Wirtsleute des Gschößwandhauses kamen nach 40 Jahren zum Gegenbesuch
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Nach 40 Aufenthalten von Skikursgruppen der Steinmühle auf dem Gschößwandhaus hoch über Mayrhofen im Zillertal waren die Wirtsleute Christa und Gerhard Mitterer Mitte November zum ersten Mal zu Besuch in Marburg. Seit 1984 hatten sie Generationen von Steinmühlenschülerinnen und -schülern in ihrem Haus beherbergt und bestens versorgt, und über die Jahre war eine herzliche Freundschaft zu den begleitenden Lehrkräften des Skiteams entstanden. Eine Nachtwächter-Stadtführung durch den ehemaligen Kollegen Willi Stehling hatte Christa Mitterer schon vor Jahren „gewonnen“ und nun eingelöst. Natürlich stand auch ein Besuch der Steinmühle auf dem Programm der Gäste. Beim Rundgang über das Gelände zeigten sie sich sehr beeindruckt von der Weitläufigkeit und den vielen Gebäuden. „Es sieht hier aus wie auf einem Schulcampus. So hatte ich mir das nicht vorgestellt“, sagte Christa Mitterer. Ein Blick in die Küche durfte nicht fehlen, und Gerhard Mitterer tauschte sich im Gespräch mit dem stellvertretenden Küchenleiter Florian Romang aus, was die Kinder und Jugendlichen besonders gerne essen und wie es gelingt, 500 bis 600 Essen täglich auf den Tisch zu bringen. Auf dem Gschößwandhaus sind nämlich neben den Schulgruppen auch noch Tagesgäste zu versorgen, die beim Essen den herrlichen Blick auf die umliegenden Berge genießen. Ein kleiner Empfang bei Schulleiter Björn Gemmer nebst Begrüßung von einigen Lehrerinnen und Lehrern, die schon auf dem Gschößwandhaus waren, rundete den Besuch ab.  (Gisela Opper)

 

Gruppenfoto: Hinten von links nach rechts: Willi Stehling, Björn Gemmer, Theo Nauheimer. Vorne von links nach rechts: Gerhard und Christa Mitterer, Gisela Opper

 

Aufenthalt Nummer 40: Beim Eintrag ins Gästebuch des Gschößwandhauses im Februar 2023 wurde das Jubiläum passend hervorgehoben.

 

Rotary-Berufsinformationstag: Profi-Tipps aus erster Hand
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Alljährlich gehört das Atrium der Steinmühle für einen Abend im November dem Jahrgang 12 und Vertreter:innen des Rotary-Clubs Marburg-Schloss. Unter dem Motto “Schüler fragen – Profis antworten” haben die jungen Erwachsenen die Möglichkeit, sich über einzelne Berufe zu informieren, sich Einblicke zu verschaffen und Fragen zu stellen.

Damit der Informationsfluss möglichst effektiv ist und die Repräsentant:innen auch solche Berufe vertreten, die die Schüler:innen interessieren, hat der Jahrgang 12 im Vorfeld Einfluss auf die Zusammensetzung des Expert:innenteams. Die Schüler:innen können Wünsche äußern, über welche Berufe sie Details aus der Praxis erfahren möchten. Steht die Profi-Runde fest, erhalten sie vorab in einer pdf-Datei Informationen über die jeweilige Person und ihre Aufgaben in dem entsprechenden Beruf. So kann die Einwahl für die insgesamt drei möglichen Experten-Gespräche ganz gezielt erfolgen.

Für diese Voraborganisation und den reibungslosen Veranstaltungsablauf zeichnen alljählich Dr. Claudia Röder und Hans-Heinrich Bähr verantwortlich. “Wir sind mittlerweile schon ein eingespieltes Team”, sagen sie. Die Steinmühlenlehrerin ist an der Schule für die Studien- und Berufsorientierung zuständig, Hans-Heinrich Bähr im Rotary-Club Marburg-Schloss für den Berufsinformationsdienst. Schulleiter Björn Gemmer bedankte sich bei beiden für die zuverlässige Vorbereitung, bevor er die Veranstaltung eröffnete.

 

Konkrete Angebote kamen gut an

Während im vergangenen Jahr einzelne wenige Angebote der absolute Renner waren wie der Beruf des Psychologen/der Psychologin und diverse Möglichkeiten bei der Bundeswehr, so waren die Hauptinteressensgebiete diesmal etwas breiter gestreut. Gut frequentiert wurden beispielsweise auch Beratungsangebote für die verschiedenen beruflichen Möglichkeiten beim Rettungsdienst Mittelhessen, beim Polizeipräsidium Mittelhessen, die Berufsfelder strategischer Dienstleistungen für Hotelkonzerne oder der Studiengang Nachhaltigkeitsmanagement an der TH Mittelhessen – die beiden letzteren neu im Angebot des Berufsinformationstages, genau wie der Studiengang Materialwissenschaften. Gefragt waren auch kreative und kommunikative Berufe wie Design und Art Direktion oder Journalismus, um nur Beispiele zu nennen. Zahlreiche interessierte Zuhörer:innen kamen auch zur Info-Runde über das Berufsbild des Rechtsanwaltes/der Rechtsanwältin, des (Zahn)Arztes/der (Zahn)Ärztin und des Unternehmensberaters/der Unternehmensberaterin. Eine größere Gruppe versammelte sich auch bei der DRK Schwesternschaft, die zum Beispiel die Möglichkeit eines Freiwilligen Sozialen Jahres avisierte. Insgesamt wurden 22 verschiedene Berufsbilder vorgestellt.

“Uns hat gefallen, dass die Berufsvertreter von sich aus einfach erzählt haben, ohne dass wir Fragen stellen mussten”, freuten sich die Schülerinnen Vivien Ettrich und Amelie Schröder. Sie hatten sich für Psychologie und für Journalismus interessiert, fanden aber auch die Möglichkeit interessant, zunächst ein Freiwilliges Soziales Jahr zu absolvieren. Ina Arnold und Paula Henke bewerteten die Informationen der Polizei als sehr aufschlussreich:”Sie waren mit drei Leuten aus verschiedenen Bereichen da und man konnte gleich erkennen, wie vielseitig die Möglichkeiten bei der Polizei sind”. Angesprochen fühlten sich beide auch von den Informationen des Bundeswehr-Vertreters: “Er hat Praktika angeboten, die Teilnahme an Camps und auch Studiengänge”, berichteten sie.

 

Beste Möglichkeiten zur Verbindung von Abi und Handwerk

Constantin Mensing, Johnny Eckardt und Manu Yárnoz waren angetan von den Schilderungen des Vertreters der Hyatt-Hotelgruppe, bewerteten die Informationen als “sehr authentisch” und wissen nun, dass es gerade in diesem Berufsbereich sehr gute Aufstiegsmöglichkeiten gibt, wenn man bereit ist, sich mit bestimmten Gegebenheiten wie den Arbeitszeiten zu arrangieren. Gute Einblicke erhielten sie auch in das Berufsbild des Architekten und des Juristen mit breit gestreuten Möglichkeiten. Sehr informativ fanden die Schüler das Gespräch mit Stefan Gräser über die Tätigkeit eines Gebäudeenergiemanagers. Fazit: Es gibt beste Möglichkeiten, Abitur und Handwerk zu verbinden.

Baris Cem Tutu und Selim Özcan fanden den Besuch bei den Vertretern der Sparkasse Marburg-Biedenkopf aufschlussreich und ebenfalls die Ausführungen des Bundeswehr-Vertreters, der Inhalte “super vermittelt” habe. “Einen groben Einblick besitze ich jetzt”, sagt Selim. “Ein bisschen mehr Zeit wäre insgesamt gar nicht schlecht gewesen”.

Neben den erwähnten Angeboten wurden auch folgende Berufsfelder vorgestellt: Diplom-Kaufmann bzw. -Kauffrau, /Geschäftsführer/in, IT-Fachmann/-Fachfrau, Steuerberater/in/Wirtschaftsprüfer/in, Anlageberater/in/Versicherungsagent/in, Physiker/in.

Workshop zur Bibliotheksverwaltung
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Die Landesarbeitsgemeinschaft Schulbibliotheken in Hessen e.V. (LAG) war mit ihrem LAG-Café und Workshop am Montag, dem 6. November in der Schulbibliothek der Steinmühle zu Gast. Von 16 bis 18 Uhr hatten interessierte Lehrkräfte mit Bibliotheksaufgaben und andere Schulbibliotheksmitarbeitende verschiedener hessischer Schulen die Möglichkeit zu einem Gedankenaustausch bei Kaffee, Kuchen und Snacks. Die Steinmühle beschäftigt für die Aufgaben rund um den Bibliotheksbetrieb mit Katrin Reichel eine eigene Bibliothekarin, die selbst dem Beirat der LAG Schulbibliotheken angehört. Sie begrüßte insgesamt 12 Interessierte, die an den erschienenen Referenten Matthias Matzen, Lehrer an der Gesamtschule Gießen Ost, LAG-Vorstand und Mitarbeiter der EDV-Servicestelle für Schulbibliotheken Hessen, Anwenderfragen zum Bibliotheksverwaltung-Programm LITTERA Windows richteten und sich dazu verschiedene Tipps und Tricks holten. Die Gäste waren ausnahmslos begeistert von diesem niederschwelligen Angebot und der Möglichkeit zur Vernetzung und wünschen sich eine baldige Wiederholung der Veranstaltung.

“Rauchentwicklung im Chemieraum”: Freiwillige Feuerwehr löscht und evakuiert
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Ihre Jahresabschlussübung führte die Freiwillige Feuerwehr Marburg-Cappel in der Steinmühle durch. Der vorgestellte Ernstfall: Ein Brand im Chemie-Raum! Zu späterer Stunde, im Dunkel des neunten Novemberabends, rückte ein Löschzug mit Blaulicht an: Fünf Fahrzeuge inklusive Drehleiter passierten nach heruntergefahrenem Poller den Eingang des Schulgeländes und positionierten sich geschickt zwischen den Beeten auf dem Innenhof und auf dem benachbarten Freigelände.

Bei Alarmierung war von mehreren Internatsschülerinnen und -schülern die Rede, die sich im ersten Stock des Hauptgebäudes bei unklarer Rauchentwicklung im Chemieraum befanden. Während Kameraden und Kameradinnen mit dem Ausrollen des Löschschlauches beschäftigt waren, galt es für vier mit Pressluftatmern ausgerüstete Feuerwehrleute, den Weg über die Treppe nach oben zu bahnen, sich selbst und den gefährdeten Personen im Qualm, durch Bühnennebel ernstfallgetreu inszeniert, Orientierung zu geben und die Schüler:innen zu evakuieren. Die Rettung wurde durch Herausziehen der Personen über die Treppe vollzogen, teilweise wurde auch über die Drehleiter evakuiert.

 

Die Aufgaben: Wasserversorgung und Menschenrettung

Insgesamt 31 Feuerwehrmänner und -frauen waren für die Übung auf den Steinmühlencampus gekommen. “Ein Teil”, so berichtete Steinmühlenlehrer Jonathan Gröb, “wird dabei in solchen Fällen mit der Wasserversorgung, der andere Teil mit der Menschenrettung betraut”. Warum sich Jonathan Gröb so gut auskennt, hat seinen besonderen Grund: Der Lehrer für Mathematik und Physik ist selbst Wehrführer in seinem Heimatort im Vogelsbergkreis, und dank des kurzen Drahts von Kollege zu Kollege sagte er gerne zu, als der Cappeler Wehrführer Dominik Wagner nach einer Übungsmöglichkeit fragte.

Die Angelegenheit ist eine Win-win-Situation. Während die Feuerwehr derlei Einsätze in kurzer Entfernung von ihrem Stützpunkt in der Umgehungsstraße vollumfänglich üben kann, lernt die Steinmühle bestimmte Verhaltensregeln und Abläufe für den Ernstfall. Nicht ganz zufällig ist Jonathan Gröb auch Brandschutzbeauftragter der Steinmühle, und eine aktualisierte, den neuen Gebäudesituationen angepasste Brandschutzordnung ist bereits in Arbeit.

 

“Herr Gröb, wir wollen noch Drehleiter fahren”

Nachdem die an der Übung beteiligten Schülerinnen und Schüler bemerkt hatten, dass es bei derlei Einsätzen situationsbedingt auch manchmal etwas rau zugehen kann, hob sich die Stimmung kurze Zeit später wieder umso mehr. Sie sangen zwar nicht “Hurra hurra, die Schule brennt” wie seinerzeit die Gruppe Extrabreit Anfang der legendären Achtziger, einen geselligen Teil forderten sie aber ein: “Herr Gröb, wir wollen noch Drehleiter fahren”, baten sie zum Schluss. So kam es, dass eine Schüler:innengruppe unter fachlicher Begleitung im Korb der ausgefahrenen Drehleiter noch gute 20 Meter in den Nachthimmel gehoben wurde und die Aussicht auf Marburg genießen konnte.

Die Steinmühle dankt der Freiwilligen Feuerwehr Cappel, den beteiligten Schülerinnen und Schülern sowie unserem Lehrer Jonathan Gröb, dass wir die geschilderten Erfahrungen machen und unsere Kenntnisse rund um die Arbeit der Feuerwehr erweitern durften!

Kunstkurs 11 widmet sich den Landschaften Ubbelohdes
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In den großzügigen Räumen des Museums für Kunst und Kulturgeschichte der Universität Marburg widmen sich die angehenden Künstler:innen den Landschaften Ubbelohdes, die teilweise genau dieses herbstliche Wetter malerisch einfangen.

Sie zeichnen vor den Originalen die schräg stehenden Bäume, Spiegelungen des Ufers oder verheißungsvollen Wolkenformationen und versuchen, den ausdrucksstarken Pinselduktus Ubbelohdes in ihre Bleistiftzeichnung zu übersetzen.

Ubbelohde wird ein eher introvertierter und melancholischer Geselle gewesen sein, den Bildern nach zu urteilen, mutmaßen die Schüler:innen beim abschließenden Reflexionsgespräch mit ihrer Lehrerin Ines Vielhaben.

Host Town-Treffen: Berührende Erinnerungen wurden wieder lebendig
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Die Steinmühle war Gastgeberin für die Vertreterinnen und Vertreter der Hessischen Host Towns, die in der vergangenen Woche einen emotionalen Rückblick auf die Special Olympics World Games Berlin 2023 und das jeweilige Host Town Programm geworfen hatten. Neben Vertreter:innen der Universitätsstadt Marburg, einer der Host Towns, fanden sich im Forum unserer Schule Gäste aus dem Landkreis Hersfeld-Rotenburg, der Stadt Neu-Isenburg, aus Darmstadt, Hanau, Kelkheim, Frankfurt, Wiesbaden, dem Vogelsbergkreis und Fulda ein.

“Die zahlreichen Videos, die während der Host Town-Tage entstanden sind, haben die intensiven und berührenden Erinnerungen dieser Zeit wieder lebendig werden lassen”, fasste Luisa Nicklas, Projektkoordinatorin von Special Olympics Deutschland in Hessen (SOH) e.V., zusammen. Ein bewegender Höhepunkt der Veranstaltung war das Interview des SOH-Athleten im Basketball und Fußball, Manuel Fichtner, mit der Leichtathletin Annika Meißner. Als erste Medaillengewinnerin des Team Deutschlands teilte Annika ehrliche Worte über die Vorbereitung und ihre Erfahrungen bei den Weltspielen und lobte dabei auch die menschliche Komponente der Gesamtveranstaltung: “Hier sind Freundschaften entstanden”.

 

“Stolz auf die inklusiven Prozesse”

In Gruppenarbeiten wurden anschließend Blicke in die Zukunft geworfen, inklusive Projekte und Maßnahmen geplant sowie Ideen für weitere Aktionen gesammelt. Als besonderen Gast empfingen die Tagungsteilnehmer:innen nach dem gemeinsamen Mittagessen Peter Beuth, den Hessischen Staatsminister des Innern und für Sport. Er lobte das allseitige Engagement und gab wichtige Impulse für die Fortsetzung der Inklusionsarbeit. Als Dankeschön für die großartige Arbeit in den Kommunen erhielten die Host Towns ein Medaillen-Set der Weltspiele. Luisa Nicklas: “Wir sind unglaublich stolz auf die inklusiven Prozesse, die vor, während und nach den Weltspielen von den hessischen Kommunen geschaffen wurden und freuen uns auf die weiteren Maßnahmen, die in Zukunft umgesetzt werden”.

 

“Aufgaben mit Herzblut angenommen”

Zu den Marburger Gästen der Veranstaltung gehörte Stadträtin Kirsten Dinnebier, gleichzeitig zuständige Dezernentin des Fachdienstes Sport. Silvia Ruppel, Präsidentin von SOH Deutschland in Hessen, lobte Dinnebiers “Zugewandtheit zu unseren Anliegen”. Egon Vaupel, Vorsitzender des Schulvereins Steinmühle und Netzwerker auch in Sachen Special Olympics, sprach ebenfalls Worte der Anerkennung an die Stadträtin sowie an Jana Keller, die ihre Aufgaben im Rahmen der Marburger Host Town-Organisation mit Herzblut angenommen und auch eine Übungsleiter-Assistenzfortbildung ins Leben gerufen habe.

 

Anerkennung für die Steinmühle

Zahlreiche Tagungsteilnehmer:innen zollten der Steinmühle beim gemeinsamen Mittagessen Anerkennung und Respekt für Gestaltung des Campus mit Ganztagsschule, Internat und Gelände sowie für die Tatsache, dass sie sich inhaltlich auch “besonderen Aufgaben stellt”. Die Steinmühle, die seit Juli in Kooperation mit der blista auch inklusives Wassersportzentrum ist, wird dieses Engagement weiter hochhalten. Eine Unified-Mannschaft, vor der Pandemie ins Leben gerufen, trainiert jeden Montagabend auf der Anlage.

Eine Lanze für alle, die gründen wollen: Wichtig sind innovative Idee und Team
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Axel Täubert, Bestseller-Autor und Head of Startups bei Google, besuchte die Steinmühle

Wer scheitert, erntet oft Spott: “Der ist pleitegegangen”, “seine Firma ist platt”, “war wohl nix mit den guten Ideen”. Noch immer werden Gründerinnen und Gründer, deren Unternehmen sich nicht am Markt behaupten konnte, in Deutschland stigmatisiert.  Axel Täubert, Abi-Jahrgang 1996 an der Gießener Liebigschule und heute Head of Startups bei Google, machte dies am Dienstagabend zum Thema seines Vortrags an der Steinmühle. Der provokante Titel: “Scheitern als Geschäftsmodell”.

Es wird gerne vergessen: Wer ein Unternehmen gründet, hat sich mit Dingen beschäftigt, die viele Angestellte nur vom Hörensagen kennen. Formalitäten, Business-Plan, Kapital-Situation, gegebenenfalls Investorensuche – von der Bereitschaft, länger als “nine-to-five” zu arbeiten, ganz zu schweigen. Fast essentiell: Die richtige Zusammensetzung des eigenen Teams. “Wer gründen möchte, braucht Menschen, die nicht nur für dieselbe Idee brennen, sondern sich von ihren Fähigkeiten her ergänzen”. Der eine ist in der Welt der Finanzen zuhause, der andere liebt den Vertrieb, den Kontakt zu Menschen. Der oder die Dritte hat das Know-how, um das es beim Unternehmen geht, ist Techniker, Ingenieur, Naturwissenschaftler – oder mit welcher Materie sich das Startup auch immer beschäftigt. Ausdrücklich dazu zählen Handwerksbetriebe.

 

“Alles sollte beim User beginnen”

Viele Unternehmer sind in der Gründungsphase auf finanzielle Unterstützung angewiesen. Überzeugen sie in solch einer Situation mit einer neuartigen, innovativen Geschäftsidee und mit der Struktur ihres Teams, kommen oft Venture Capital ins Spiel. Investoren stellen dabei wachstumsstarken, nicht börsennotierten Startups Geldmittel ohne Sicherheiten und bieten neben finanzieller Hilfe auch Beratung und Netzwerke.  Dies geschieht in Form eines Venture Capital Fonds im Rahmen einer Beteiligung an dem Unternehmen. Durch die Investition kommt es zu einer Miteigentümerschaft, ohne dass die Investoren aber dabei eine Mehrheitsbeteiligung anstreben.

Venture Capital-relevante Unternehmen sind solche, die durch ihr Tun einen klaren Kundennutzen und einen innovativen Vorteil bieten. Axel Täubert: “Alles sollte beim User beginnen”.  Er nannte das Beispiel einer Firma, die durch dekorative Elemente und eine spezielle Konzeption aus Geräten für MRT-Diagnostik eine “Abenteuer-Höhle” gestaltete, die Kindern statt Angst zu vermitteln Anreize bietet, sich hineinzubegeben und sich der Untersuchung zu unterziehen.

 

Wenn scheitern, dann schnell

Nur eines von zehn Startups wird richtig erfolgreich, berichtet Axel Täubert. Einschlägige Zahlen besagen, dass zwischen 80 und 90 Prozent aller Startups innerhalb von drei Jahren scheitern. “Es ist wichtig, dass man rechtzeitig erkennt, wenn es nicht rundläuft”, rät Täubert. Das Scheitern einzugestehen, sollte nicht unnötig hinausgezögert werden in der falschen Hoffnung, es werde sich noch etwas ändern. Das schließe natürlich nicht aus, den Business-Plan anzupassen, bevor man alles hinwerfe. Zum Glück sei das Scheitern nach einer Unternehmensgründung kein Makel mehr. Im Gegenteil sei dies häufig für Kapitalgeber ein Indiz für Erfahrung.

“Glaubt an eure Ideen, lasst sie euch gegebenenfalls patentieren” rät der Referent, der auf Vermittlung von Jens Ihle, dem Geschäftsführer des Regionalmanagements Mittelhessen an die Steinmühle gekommen war. Die Gesellschaft mit Sitz in Gießen sei, so Täubert, auch ein möglichert Ort für potentielle Gründerinnen und Gründer, ihre Ideen zu platzieren oder zu erfragen, wo dies geschehen könne. Im Rahmen der Publikumsfragen nach dem Vortrag erläuterte Täubert auch, dass es in Deutschland geographische Unterschiede gebe, in welchen Regionen oder Städten man als Gründerin oder Gründer gut aufgehoben sei: “Gewisse Unis bieten einfach bessere Chancen auf Unterstützung, und an bestimmten Orten existiert schlicht ein gutes Startup-Ökosystem. Auch der Marburger Lokschuppen gehört dazu”.

 

Nötige Fähigkeiten von Gründenden

Welchen Beitrag eine Schule leisten könne, um aus Absolventinnen und Absolventen zu potentiell erfolgreichen Gründenden zu machen, formulierte der Redner konkret so: “Wer sinnentnehmendes Lesen beherrscht, gut rechnen kann, Teamworkerin oder Teamworker ist und selbstständig arbeiten kann, der hat zum erfolgreichen Gründen alle Chancen”. Schulleiter Björn Gemmer, der das hochinteressierte Publikum durch den Abend führte, nahm auch mit, dass das Fach “Jugend gründet”, analog zu “Jugend forscht”, schon bei der einen oder anderen deutschen Schule in etabliert sei, sogar als „Besondere Lernleistung“ und damit als Abiturfach.

 

Klassen 5 bis 7 interpretierten Axel Täuberts Buch “Der Classroom Coach”

Szenenwechsel. Axel Täubert, Vater zweier Söhne im Alter von 13 und 15 Jahren, füllt das Forum am Mittwochmorgen mit den Steinmühlen-Jahrgängen 5 bis 7. Er liest aus seinem Buch “Der Classroom-Coach”, das er zusammen mit dem Bildungs-Entrepeneur Daniel Jung geschrieben hat. Vor etwas weniger als vier Jahren stand auch Daniel Jung hier, der Mathe-YouTuber, dem so mancher Schüler und so manche Schülerin Hilfe bei der Lösung von Mathe-Aufgaben zu verdanken hat. Einschlägiger Satz zur Erinnerung: “Du hast mir im Abi den Arsch gerettet”.

Diesmal, im Bestseller Classroom-Coach von Axel Täubert, geht es um eine Lern-App. Um eine Nachhilfe-App, deren Entwicklung auf die Idee der Schülerin Nele zurückgeht. Sie und ihr Team, außer ihr bestehend aus Karl, Mehmet und Aliyah, betätigen sich als Gründer. Eine aufregende Reise, die zunächst von Axel Täubert selbst, später von vier Steinmühlenschüler:innen in den entsprechenden Rollen auf der Bühne gelesen wird.

Das junge Publikum wurde trotz der längeren Zuhördauer mitgenommen – so wie Axel Täubert selbst: “Die Schülerinnen und Schüler haben das nicht gelesen, die haben das gespielt” zeigte er sich begeistert über die Art und Weise, wie Leo Keil (5b), Thomas Pfotenhauer (6b), Lotta Jerrentrup (7a) und Samri Wulf (7a) ihre jeweiligen Rollen präsentierten.

Im Anschluss gab es noch ausreichend Zeit für Fragen, und die hatten die Schülerinnen und Schüler zuhauf. Dabei zeigte sich, wie orientiert die Jahrgänge über die aktuellen einschlägigen Internetpräsenzen sind und löcherten den fachkundigen Besuch mit allem, was ihnen auf den Nägeln brannte.  Dabei waren auch solche Fragen dabei, deren Beantwortung Axel Täubert lieber mal abbog, wie “was verdienen Sie bei Google?”. Dass er darauf gekommen sei, jungen Menschen aufzuzeigen, Unternehmer zu werden, sei der Bekanntschaft mit Finanzunternehmer Carsten Maschmeyer zu verdanken. Mit ihm habe er auch den Bestseller “Die Start-Up-Gang” geschrieben.

“Wenn ihr etwas macht, dann macht was Neues” schloss der Gast seinen Auftritt an der Steinmühle. Und wer weiß, ob ihm der eine oder die andere heute enthusiastische Jugendliche später nicht mal über den Weg laufen wird.

Axel Täubert ist Rapper im Ruhestand, SPIEGEL-Bestseller-Autor und Head of Startups bei Google. Bis zu seinem Abitur (Liebigschule, 1996) lebte er in Gießen und war vor seiner aktuellen Rolle unter anderem Head of Gaming bei YouTube. Schon in jungen Jahren hat er mehrere Unternehmen gegründet und begleitet mittlerweile diverse Start-ups als Business Angel. Nebenher ist er Autor von Kinderbüchern und lebt mit seiner Frau und seinen zwei Söhnen in München.

 

Auch dieses Jahr war das Herbstfest, das gemeinsam von Schule und Internat gestaltet wird, ein Highlight für viele Schüler:innen, Familien und Ehemalige. Seit Wochen wurde fleißig geplant, um diesen Tag für alle Beteiligten unvergesslich zu gestalten. Von Kinderschminken über eine Geisterbahn bis hin zu dem abendlichen Festzelt war alles dabei.

Schon Tage vorher begannen die Vorbereitung für das Event, bei denen auch die Schüler:innen des Internats mit anpackten. Der Schulhof verwandelte sich langsam in das Festgelände, das Besucher:innen der letzten Jahre bereits kennen dürften. Auf dem Hof wurden Bänke und Stände errichtet, die Bühne für die Auftritte von Chor und Band wurde aufgebaut. Beim Kuchenbacken unterstützte in diesem Jahr die Schule das Internat, sodass wieder einmal ein vielseitiges Buffet zustande kam. In den Wohngruppen roch es daher tagelang nach leckerem Gebäck, ein Blech nach dem nächsten wurde in den Ofen geschoben. Ein bisschen Probieren durfte dabei natürlich auch nicht fehlen. Aber wer kann frischen Zimtschnecken schon widerstehen?

Am großen Tag selbst stieg die Vorfreude immer mehr an. Nachdem die Tische im Hof mit Hilfe der Wohngruppe Mühle noch dekoriert wurden, war es schließlich so weit und die Gäste kamen neugierig auf das Gelände und staunten über das Programm, das auf die Beine gestellt worden war. Dabei unterstützten das Hessenhaus und das Biohaus fleißig beim Kuchenverkauf und die Schüler:innen des Stammhauses halfen der Küche beim Grillen während Westfalenhaus und Bremerhaus den ganzen Tag lang Geschirr einsammelten, denn ein so großes Fest kann nur gelingen, wenn alle gemeinsam mit anpacken. Danke an dieser Stelle an alle Schüler:innen und das pädagogische Team für die tatkräftige Unterstützung!

Geprägt war das Herbstfest von vielen bekannten Gesichtern, die herzlich willkommen geheißen wurden. Immer wieder fiel dabei der Satz: „Als ich damals im Internat war…“. Ehemalige sowie aktuelle Schüler:innen und Pädagog:innen tauschten sich freudig über das Internatsleben aus, erzählten von ihren Erlebnissen und schwelgten in gemeinsamen Erinnerungen. Wieder einmal war zu erleben, dass die Internatsgemeinschaft über die aktive Zeit als Schüler:in hinausgeht und die Steinmühle oft ein prägender Teil im Leben von jungen Menschen sein darf.

Wir freuen uns schon jetzt auf das nächste Herbstfest im Jahr 2024!