Der jährliche Super Bowl, das Turnier der US-amerikanischen National Football League NFL, füllt die Kassen und leert die Getränkeregale in den Supermärkten. Auch in Europa fiebern viele Anhänger mit. Der wohl größte Fan aus der Steinmühle ist Internatsschüler Benedikt Mons. Sein Ziel: Einmal selbst dort zu spielen.
Erster Kontakt „ein Desaster“
Es ist nicht nur Träumerei. Benedikt hat einen Plan, und den verfolgt er. In der achten Klasse an die Steinmühle gekommen, nahm ihn ein Schulkamerad mit zum Football. Der erste Kontakt mit der nicht ganz sanften Sportart war ein Desaster. Schlüsselbeinbruch beim ersten Training. „Meine Eltern wollten, dass ich aufhöre“.
Nie mehr Football spielen kam nicht in Frage für ihn, sondern nur Weitermachen, trotz Verletzung. Er fand gefallen am Football, spielte immer öfter, kam in die Hessenauswahl. Benedikt knüpfte Kontakt zu Spielern aus Bad Homburg, wurde Mitglied der Football-Regionalliga Mitte bei den Sentinels, nahm den dortigen Spieler Markus Hackenberg als Leitfigur wahr.
Wichtige Wegbegleiter
Irgendetwas muss Benedikt Mons richtiggemacht haben, denn Anfang 2025 stand der nächste Schritt bevor: Der Wechsel zum Verein Frankfurt Galaxy, der Übergang zum Profisport in die European League of Football. Ein entscheidender Schritt für den bescheiden gebliebenen Steinmühlenschüler mit den Leistungskursen Powi und Mathe, der nicht nur der Steinmühle dankbar ist für die Begleitung seiner sportlichen Karriere, sondern auch anderen wie dem Sportdirektor seines derzeitigen Vereins, Thomas Kösling. „Er hat mich an die Hand genommen und mir geholfen, Abitur und Training unter einen Hut zu bringen“ – Training immerhin vier mal pro Woche.
„Ich möchte in die USA“
Logistisch wird es etwas einfacher werden für Benedikt, wenn er sein Abiturzeugnis in der Hand hält. Er wird zu seinem Verein nach Frankfurt ziehen und geht später, im Idealfall, auf ein College in den Vereinigten Staaten. „Ich möchte auf jeden Fall weiterspielen, und zwar in den USA. Die Sportart hat dort einen größeren Stellenwert, es gibt größere Stadien und einen anderen finanziellen Background“.
Inzwischen haben Benedikts Eltern nichts mehr gegen seinen Sport. Ganz im Gegenteil: „Sie unterstützen mich“. Wenn es sich einrichten lässt, sitzen sie bei Spielen sogar unter den Zuschauern. Mit seinem Bruder misst sich der Abiturient regelmäßig sportlich. Im Hockey oder im Tennis sei dieser aber besser. „Ich bleibe lieber beim Football“, meint Benedikt zielstrebig.
Ziel: Vom Sport zu leben
Nach seinem Berufsziel gefragt, antwortet der Internatsschüler: „Vom Sport zu leben“. Dabei an Begleiter wie Helm und Schulterpads gebunden zu sein mit der Gefahr von „Brain Damage“ oder Bänderrissen – das sind keine so schönen Aussichten, sie gelten für Benedikt aber nicht lebenslang. „Mitte 30 möchte ich aufhören und dann mein Geld in der NFL gemacht haben“. Dann könne er sich vorstellen, ein guter Vater zu sein und mitzuhelfen, den Sport in Europa attraktiver zu machen: „Der Markt wächst riesig, es gibt viel Potential“. Bis dahin aber, so Benedikt, brauche es viel Mut, viel Zeit, viel Geduld, viel Training.
Man müsse laufen, man müsse schnell sein. „Es ist was für physische Typen“ charakterisiert Benedikt Mons die Ruppigkeit des Football und weiß gleichzeitig: Er selbst ist „genetisch gesegnet und dafür dankbar“. Für die Position tight end im Football ideal, den Rest hat er sich erarbeitet.
Und etwas Talent, so weiß er, gehört definitiv dazu.
Folgt Benedikt Mons auf Instagram: benedikt.mons


