Mit dem Rad zur Steinmühle – und das jahrelang: Ein Interview
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Eine Generation von Radfahrern verlässt mit dem diesjährigen Abiturjahrgang die Steinmühle. Zwei von ihnen, Anton und Leo, hat Steinmühlen-Lehrkraft Ines Vielhaben  zum Gespräch getroffen.

 

 Vielhaben:  Wann habt ihr angefangen, mit dem Fahrrad zur Schule zu fahren, und was waren die Gründe für eure Eltern, warum ihr das bereits in jungen Jahren durftet?

 

 Leo:  Ich fahre seit der fünften Klasse mit dem Fahrrad zur Steinmühle, mit wenigen Ausnahmen im Winter, wenn ich den Bus genommen habe. Mein Vater war ebenfalls auf dieser Schule und ist damals auch mit dem Fahrrad gefahren – da war es für mich naheliegend, es genauso zu machen.

 

 Anton:  Ich bin ebenfalls ab der fünften Klasse mit dem Fahrrad gekommen. Zur Grundschule bin ich noch gelaufen, aber mit dem Wechsel auf die weiterführende Schule haben wir uns mit Freunden – unter anderem mit Leo – zu einer Radgruppe zusammengeschlossen.

 

„Mit Auto oder Bus nicht schneller“

 Vielhaben:  Welche Vorteile seht ihr darin, mit dem Fahrrad zur Schule zu fahren, anstatt mit dem Auto gebracht zu werden oder öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen?

 

 Leo:  Also ich fahre ab und zu, wenn ich mal das Auto bekomme, seit ich volljährig bin mit dem Auto zur Steinmühle und dann merke ich selber, dass Auto- oder Bus fahren nicht schneller ist.

 

„Ich fühle mich ausgeglichener“

 Anton:  Neben der Zeitersparnis ist es auch praktisch, spontan losfahren zu können – zum Beispiel, wenn man früher Schulschluss hat. Zudem fühle ich mich ausgeglichener, wenn ich morgens frische Luft und Bewegung bekomme. Busfahrten dagegen fand ich oft anstrengender und ermüdender.

 

 Vielhaben:  Habt ihr besondere Routen entdeckt, die sich gut zum Radfahren eignen?

 

 Leo:  Wir fahren immer über die Cappeler Felder.

 

 Anton:  Mein Schulweg ist fast komplett autofrei. Nur an einer Brücke komme ich kurz mit dem Straßenverkehr in Kontakt. Das macht die Fahrt angenehm und entspannt.

 

 

 Vielhaben:  Gab es Herausforderungen beim täglichen Radfahren? Wie seid ihr damit umgegangen?

 

„Durch die Bewegung wird einem warm“

 Leo:  Manchmal war unsere große Gruppe – zeitweise bis zu zwölf Leute – ein Hindernis für andere. Einige fanden das nicht so toll. Ansonsten hatte ich kaum negative Erfahrungen.

 

 Anton:  Klar, Regen und Kälte sind manchmal herausfordernd. Aber mit Handschuhen und wetterfester Kleidung geht es. Nach ein paar Minuten Fahrt wird einem durch die Bewegung ohnehin warm.

 

 Vielhaben:  Wie hat das Radfahren euren Alltag, eure Fitness und Gesundheit beeinflusst?

 

 Leo:  Die tägliche Strecke beträgt insgesamt etwa 12 Kilometer – das hält fit, ohne dass man es direkt merkt.

 

 Anton:  Ich nutze das Fahrrad auch für außerschulische Termine oder wenn ich zum Training fahre. Selbst wenn ich die Möglichkeit habe, Bus zu fahren, ziehe ich das Rad vor, weil es entspannter ist. Das möchte ich auch später beibehalten.

 

 Vielhaben:  Gibt es besondere Erlebnisse, die euch in Erinnerung geblieben sind?

 

 Anton:  Im Winter gab es auf den Cappeler Feldern immer eine vereiste Pfütze, über die wir absichtlich gefahren sind. Manchmal sind wir sogar 20 Minuten früher los. Das war eine witzige Challenge – wer am coolsten fällt oder die Balance am längsten hält (lacht).

 

„Nachhaltiges Verhalten muss kein Verzicht sein“

 Vielhaben:  Hat das Radfahren eure Einstellung zum Umweltschutz beeinflusst?

 

 Leo:  Der Umweltaspekt war für mich nie der Hauptgrund, aber es trägt natürlich dazu bei. Deshalb finde ich es gut und werde es weiterhin tun.

 

 Anton:  Ich glaube, es zeigt, dass nachhaltiges Verhalten nicht kompliziert oder ein Verzicht sein muss. Wenn gute Radwege vorhanden sind, fällt es leicht, sich für das Fahrrad zu entscheiden.

 

 Vielhaben:  Welchen Tipp würdet ihr jüngeren Schülern und deren Eltern geben, die überlegen, mit dem Rad zur Schule zu fahren?

 

 Leo:  Einfach ausprobieren! Am besten mit Freunden – in der Gruppe macht es mehr Spaß. Vor allem bei gutem Wetter lohnt es sich.

 

 Anton:  Eltern brauchen sich keine Sorgen zu machen. Kinder passen beim Radfahren auf, und über das Cappeler Feld ist es sicher. Außerdem hält Radeln langfristig fit.

 

„Reifen sollten aufgepumpt sein, Licht sollte funktionieren“

 Vielhaben:  Braucht man ein bestimmtes Fahrrad für den Schulweg?

 

 Leo:  Nein, überhaupt nicht. Solange die Reifen aufgepumpt sind und das Licht funktioniert, kann es losgehen.

 

 Vielhaben:  Nutzt ihr lieber Rucksäcke oder Fahrradtaschen?

 

 Leo:  Rucksack – das ist praktischer.

 

 Vielhaben:  Gibt es Verbesserungen, die das Radfahren zur Schule noch attraktiver machen könnten?

 

 Anton:  Ja, der Weg vom Bootshaus ist ein Dauerthema. Besonders im Frühjahr und Herbst ist er matschig, und man kommt mit Schlammspritzern am Rücken an.

 

 Vielhaben:  Glücklicherweise kann man alternativ seit einiger Zeit bei nassem Wetter über den neu gepflasterten Steinmühlenweg fahren. Vielen Dank für das Gespräch und viel Erfolg bei den Abiturprüfungen – zu denen ihr sicher auch mit dem Fahrrad erscheinen werdet!

 

 

 

 

 

7i lud Viertklässler zu einer Reise durch die englische Geschichte
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„A Short Ride through English History“ lautete der Titel des Workshops, den die vierte Klasse der Bilingualen Grundschule Steinmühle auf Einladung der Klasse 7i besuchen konnte. Es handelte sich um eine vierstündige Reise durch die englische Geschichte, liebevoll und mit viel Energie vorbereitet von den Siebtklässlern unter Leitung von Theresa Großer.

 

An jeder Station ein Thema

In fünf Stationen wurde den Mädchen und Jungen die Historie Englands nähergebracht: The Plague (Die Pest), The Battle of Hastings (Die Schlacht von Hastings), Roman life in Britain (Das römische Leben in Großbritannien), Industrial Revolution (Die industrielle Revolution) und The Great Fire of London (Der Große Brand von London).  In kleinen Gruppen erfuhren die Kinder der vierten Klasse von den Siebtklässlern an den einzelnen Stationen, was sich damals zutrug.

 

Am Ende gab es Zertifikate

Die Kinder hatten viel Spaß beim Lernen mithilfe der bildlichen Beschreibungen, der kurzen Texte und Präsentationen sowie der kurzen Arbeitsblätter und lustigen Spiele. „Alle mussten Englisch sprechen, was sie hervorragend machten“, schildert die stellvertretende Leiterin der Bilingualen Grundschule, Lorraine Herrmann. „Es war ein wirklich gutes Beispiel für die Zusammenarbeit zwischen den Jahrgangsstufen und sicherlich eine Inspiration für die vierte Klasse im Hinblick auf das, was sie in den nächsten Steinmühlenklassen erwartet“. Am Ende spielten alle Viertklässler gemeinsam ein Spiel, um ihr neu erworbenes Wissen zu testen. Die vierte Klasse erhielt stolz ihre Zertifikate.

 

Eigener Anspruch an die Aufgaben

„Die Projektidee entstand im Rahmen der Unterrichtsreihe British History, bei der die Schülerinnen und Schüler aus einer Reihe von Themen auswählen konnten“, schildert Theresa Großer den Beginn der Workshop-Vorbereitungen. Sie erarbeiteten die Inhalte größtenteils eigenständig mit Hilfe von Büchern und ausgewählten Online-Materialien. Ergänzend wurde punktuell noch eigenständig recherchiert, das Ganze innerhalb von nur 3 Wochen mit je 2 Doppelstunden. Und sie wollten es richtig gut machen: Die Siebtklässler gaben sich immer wieder gegenseitig Feedback, damit alle ihre Stationen noch optimieren konnten.

 

Ablauf mit viel Engagement geplant

Der Gesamtaufwand war nicht gering. Die Schülerinnen und Schüler der 7i erstellten alle Plakate, Quizzes, Spielideen eigenständig mit sehr viel Engagement im Unterricht und im Studium, voller Vorfreude und Aufregung auf den Workshop. Sie planten den Ablauf für die Viertklässler sehr professionell – mit Stationenzetteln und Stempeln. Auch die Idee eines Abschlusszertifikates kam von dem jungen Organisationsteam und wurde von diesem gestaltet.

 

Sprachlich souverän

Im Mittelpunkt dieses Tages standen die englische Geschichte und gleichzeitig die englische Sprache. So wurde die komplette Moderation des Workshops durch die Siebtklässler auf Englisch durchgeführt. Keiner der Beteiligten ließ sich durch teilweise schwere Begriffe und Themen abschrecken. „Eine beeindruckende Leistung von den Grundschülern, die sich hervorragend präsentiert haben und super engagiert bei der Sache waren, aber auch von den Schülerinnen und Schülern der 7i, die sprachlich wirklich souverän aufgetreten ist“, resümierte Theresa Großer.

Die abschließende Feedbackrunde zeigte große Begeisterung und Stolz  – auch bei der 7i. Für die Wiederholung eines solchen Workshops gibt es damit beste Voraussetzungen.

 

Theresa Großer ist Leiterin des Internationalen Gymnasialzweigs der Steinmühle. Den Workshop für die Grundschulklasse 4 organisierte dessen Jahrgang 7 (7i).

 

 

 

Rollstuhlfahrer bezwingt die Skipiste: Robin auf Skifreizeit in Mayrhofen
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Einen Rollstuhlfahrer mit auf Skifreizeit nehmen? Klingt verrückt?

Die Steinmühle ist gerne verrückt! Das genau haben wir nämlich gemacht.

Steinmühlenschüler Robin Richter macht alles mit, was seine Mitschüler machen. Fast alles. Auf keinen Fall wollte er die anstehende Skifreizeit seines Jahrgangs missen. Und so wurden alle Voraussetzungen geschaffen, dass er im Tandem die Piste in Mayrhofen hinuntersausen konnte.

 

In Winterberg „vorgefühlt“

Mit viel Bedacht und Sorgfalt prüften wir im Vorfeld, wie sich Robin beim Bi-Skifahren mit seinem Vater im heimischen Winterberg präsentiert. Das zu sehen, eröffnete Perspektiven! Vater Christian und eine persönliche Begleitlehrkraft der Steinmühle im Gepäck, fuhr der Reisebus mit unsererem Jahrgang 8 und einigen betreuenden Lehrkräften ins österreichische Mayrhofen. Das Ziel der Gruppe: Unser seit Jahrzehnten bewährtes Gschößwandhaus.

 

Mit Speed hinab ins Tal

Während sich der Großteil des Lehrerteams tagsüber um die Skifahrkünste der Gesamtgruppe kümmerte, Grundlagen beibrachte oder an der Technik feilte, wechselten sich Christians Vater und seine fachliche Begleitung dabei ab, mit Robin über die Piste zu gleiten. Wobei gleiten nur teilweise zutrifft. Denn wie verschiedene „Beweisvideos“ zeigen, nahm das Duo auf seiner Talfahrt erstaunlich Speed auf und konnte mit vielen anderen Skifahrern geschwindigkeitsmäßig locker mithalten.

 

Großes Lob an das Steinmühlenteam

Die Abende und damit den geselligen Teil der Bergfreizeit verbrachte Robin zusammen mit seinen Klassenkameraden. „Unser Sohn war nicht nur dabei, sondern mittendrin“ erinnert sich Vater Christian: „Die Sicherheit und Fürsorge, die ihm entgegengebracht wurde, haben es ihm und auch mir ermöglicht, nicht nur mit wachsender Begeisterung am Skifahren teilzunehmen, sondern auch spürbare Fortschritte zu machen. Dies hat für uns beide eine immense Bedeutung, und wir sind zutiefst dankbar für diese Erfahrung“. Adressiert an Schulleiter Björn Gemmer: „Sie können stolz darauf sein, ein solch engagiertes und leidenschaftliches Kollegium zu haben“.

 

„Fahrt mit Kompetenzerweiterung“

Schulsportleiter Marcel Kalb resümierte: „Das war keine Beschäftigungs- oder Spaßfahrt, sondern vielmehr eine Lernfahrt mit Kompetenzerweiterung im physischen und psychischen Bereich sowie unter sozialem Aspekt“.

Nachdem die Steinmühle bereits inklusives Wassersportzentrum und Landesleistungszentrum im Pararudern ist, hat dieses Event einmal mehr unterstrichen, dass alle Schülerinnen und Schüler bei uns an der richtigen Adresse sind. Ob sie auf zwei Beinen oder auf vier Rädern unterwegs sind.

Schon im dritten Jahr gab es die ‚Woche der Wertschätzung‘ im Internat Steinmühle
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Die Woche der Wertschätzung fand in diesem Jahr zum dritten Mal statt. Dazu gab es jeden Tag verschiedene Challenges rund um das Thema Wertschätzung: „Umarme eine Person“,  „Mache einer Person ein Kompliment“, „Lächle eine Person an“ und vieles mehr. Im Laufe der Woche können für alle Bewohnerinnen und Bewohner des Internats außerdem kleine Süßigkeiten oder nette Botschaften in einen Briefkasten gelegt werden. Ebenso hängen an verschiedenen Orten Affirmationsbotschaften.

„Die Woche ist mittlerweile fester Bestandteil des Jahres und wir hoffen, dass es in den kommenden Jahren genau so schön weiter geht wie bisher“ erläutern die Internatspädagogen Ben Zriki und Michel Hermens, die die Woche der Wertschätzung in Text und Bild festhielten.

Bilinguale Grundschule Steinmühle feiert 100-Tage-Fest
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„I did it“ erklärt Oliver stolz und hält seinen „Spezial-Muffin“ zum Anschauen hin. Er zeigt auf ein weiteres Gebäckstück: „I did this even“.

Die Freude ist groß bei denjenigen Kindern der Bilingualen Grundschule Steinmühle, die kürzlich ihr 100-Tage-Fest feierten. Das zeigen sie mit ihrer eigens gebastelten Papierkrone und der Aufschrift „100 Tage Schulkind“.

 

Lesen, bauen, basteln

 

An jenem Vormittag wird gelernt, aber auch gefeiert. Die Gruppe der Klassenlehrkräfte Hannah Achenbach und Tobias Leisge absolviert mehrere Stationen. Es gibt Frühstück, bestehend aus Müsli, Gebäck, Obst und Milch, 100 Wörter zu lesen und 100 Bauteile, die für ihren Einsatz Fantasie und Kreativität fordern. Aus 100 Papierringen ist eine Girlande entstanden.

Tobias Leisge und sein dreiköpfiges Team aus Praktikanten und einer Teilhabeassistentin haben Musik laufen. „Dance Monkey“ ohrwurmt es aus dem Lautsprecher, und das gefällt den Kids.  Die letzte Station „Spiele draußen“ wird ein wenig knapp gehalten. Das Wetter zeigt sich launisch.

Dieser Tag wird den Mädchen und Jungen dennoch in bester Erinnerung bleiben. Und wenn die mal etwas verblasst sein wird, nehmen die Kinder ihr Erinnerungsheft zur Hand, das extra zum 100-Tage-Fest entstanden ist.

Hacker School macht Lust aufs Programmieren
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An zwei Vormittagen hatte der Jahrgang 7 jetzt die Möglichkeit, in die Welt der Informationstechnologie einzutauchen. In der „Hacker School“ und dem gleichnamigen Online-Angebot via Zoom-Meeting machten die Schülerinnen und Schüler Bekanntschaft mit der Programmiersprache Scratch und unternahmen damit ihre ersten Schritte.

 

Lerneffekt und Motivation

 

Eine kurze Auswertung über die Durchführung der Hacker School zeigte: Vorerfahrungen zur Programmierung waren bei fast allen Schülerinnen und Schülern eher gering oder nicht vorhanden.

Es habe einige technische Probleme gegeben, die beim nächsten Mal optimiert werden müssten wie zum Beispiel Kollegeneinsatz, Programmabstürze, Kommunikation sowie die Umsetzung mit Tablets allgemein, berichten die Lehrkräfte Nicole Scholtes und Eva Neumann. Sie stellen aber gleichzeitig fest:
Fast alle Schülerinnen und Schüler waren zufrieden mit dem Kurs und haben dabei etwas gelernt. Die Umsetzung in Kleingruppen mit einem Coach wurde positiv bewertet. Auch der Inhalt, ein Spiel zu programmieren, war für viele ebenfalls sehr motivierend.

 

 

 Mädchen noch zurückhaltend 

 

„Das Projekt hat das Ziel, mehr Jungen und Mädchen für die Wahl des Fachs Informatik zu begeistern“, erläutern Nicole Scholtes und Eva Neumann. Angesprochen seien insbesondere Schülerinnen, die noch vornehme Zurückhaltung üben, wenn es darum geht, sich für Informatik zu entscheiden. Auffällig war bei der Auswertung nämlich auch, dass bei vielen die Meinung vorherrscht, dass Jungs besser programmieren können als Mädchen. Ein Irrglaube.

 

 

 Eine Frau programmierte ChatGPT

 

„Auch ChatGPT wurde von einer Frau programmiert“, informiert Nicole Scholtes um deutlich zu machen, dass sich Mädchen genauso angesprochen fühlen sollen wie Jungen. Im Wahlunterricht 8/9  ist Informatik regelmäßig Teil des Gesamtangebotes.

„Alles in allem ist unser Eindruck, dass der Kurs für viele einen ersten Zugang zur Informatik und Programmierung ermöglicht und damit das Fach Informatik an der Schule langfristig stärkt“. Bei den Einwahlen für die WUs werde sich zeigen, ob der Kurs Schülerinnen und Schüler zur Wahl des WUs Informatik motiviert hat, da dort unter anderem an die Inhalte der Hacker School, nämlich Spiele programmieren mit Scratch, anknüpft wird.

Mit neuer Betriebsleitung in die Reiter-Zukunft der Steinmühle
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Know-How trifft Neuplanung: In der Reitanlage der Steinmühle wurden zu Jahresbeginn die Weichen in Richtung Zukunft gestellt. Thomas Trischberger und Isabella Ranz haben ihren Wohnsitz von Oberbayern nach Marburg verlegt und heben das Thema Reiten an der Steinmühle auf ein zeitgemäßes Level. Der zweifache bayerische Meister U25 und die routinierte Bereiterin bringen nicht nur einige Pferde, sondern reichlich Erfahrung mit. Sie begeistern damit Geschäftsführung, Einsteller und Reitschüler.

Gebäude kommen automatisch in die Jahre, Vorschriften ändern sich. Mit Zusammenlegung von Schule und Internat wurde klar: In der Reitanlage der Steinmühle gibt es Investitionsbedarf. Dank der Gründerfamilie Buurman ist die Steinmühle mit dem Reitsport seit Jahrzehnten verbunden und hat über die Region hinaus ein entsprechendes Image entfaltet. Junge Reiter, häufig internatsinteressierte Mädchen, fanden und finden in der Steinmühle eine neue Heimat für sich selbst, auch für das eigene Pferd und in jedem Fall für ihr Hobby. „Es wäre uns schwer gefallen, auf diesen Leuchtturm der Steinmühle zu verzichten“, erläutert Geschäftsführer Dirk Konnertz.

 

Steinmühlen-Netzwerk führte zum Volltreffer

Jemanden zu kennen, der einen kennt, bringt manchmal die Lösung, von der man träumte. Ruder-Cheftrainer Martin Strohmenger, das Gesicht des zweiten großen Sport-Angebots im Steinmühlen-Portfolio, kennt viele Leute. Dem Macher, nur „Stromi“ genannt, fiel Petra Stähle in Süddeutschland ein, die einst in der Reitschule Steinmühle bei Buurmans das Reiten lernte und diesen Sport noch heute betreibt. Über sie entstand der Kontakt zu Thomas und Isabella, die sich schnell intensiv mit der Situation in Marburg befassten. Nach einem Vorort-Termin mit der Geschäftsführung war beiderseits schnell klar: Da wird ein Schuh draus.

Als Erwartungen und Möglichkeiten auf der einen mit Erfordernissen und Vorstellungen auf der anderen Seite abgeglichen waren, ging es auch schon in die Umsetzung. Seit Anfang Februar arbeiten Tom und Isa als Betriebsleiter, verantworten Unterbringung der Pferde, Putzen, Misten, Hufschmied, medizinische Versorgung, Beschaffung und Kontrolle der Futtermittel. Drei Mitarbeiter helfen dabei. Für den Reitunterrricht ist nicht nur die Verfügbarkeit geeigneter Schulpferde Voraussetzung, sondern auch die der Reitutensilien. Insbesondere Sättel, Trensen, Gamaschen gehören dazu. Und alles muss gepflegt werden.

 

Ziel: Eine zukunftsorientierte moderne Reitanlage

Baulich arrangiert sich das junge Paar derzeit mit den Gegebenheiten, die zwar befristet Bestandsschutz, aber keine Zukunft haben. Boxen erfüllen nicht mehr die aktuelle Norm, die Halle hat keine Turniermaße. Aktuell liegt der Fokus von Tom und Isa darauf, den Übergang für Schulkinder, Pferde und Mitarbeiter so reibungslos wie möglich zu gestalten. Eine solche Umstrukturierung braucht jedoch Zeit – sei es in der Organisation des täglichen Ablaufs, der Anpassung der Haltungsbedingungen oder der Planung zukünftiger Maßnahmen. „Unser Ziel ist es, die Steinmühle schrittweise in eine moderne und zukunftsorientierte Reitanlage zu verwandeln, die optimale Bedingungen für Reiter und Pferde bietet. Sobald dieser Übergang abgeschlossen ist, werden wir den Fokus verstärkt auf Beritt, Unterricht und die sportliche Weiterentwicklung legen“.Das Betriebsleiterpaar möchte nicht nur eine Grundlagenausbildung in allen reiterlichen Sparten geben und Einstellerpferden ein Zuhause bieten, sondern Voraussetzungen schaffen, die der Schülerschaft auch Reitturnierteilnahme auf verschiedenen Niveaustufen ermöglicht.Einige Sponsoren haben bereits erkannt, dass hier Wissen und Können auf Zielsetzung trifft – und zwar mit einer gemeinsamen Vision.

 

Die Unterstützergemeinschaft ist für weitere Mitglieder offen.

 

Isabella Ranz  machte ihre ersten Schritte als Stallhilfe am Rande von Wien. Dort begann ihre Reise mit den Pferden – nicht als Reiterin auf einem geförderten Turnierpferd, sondern mit harter Arbeit im Stall, wie beim Füttern, Misten und Versorgen. Diese Zeit lehrte sie nicht nur den respektvollen Umgang mit Pferden, sondern auch ihr Verständnis für die Bedürfnisse der Tiere.

Mit dem Wunsch, tiefer in die Welt des Dressursports einzutauchen, wechselte sie zu der renommierten nationalen Dressurausbilderin Tamara Brandner, die zahlreiche Pferde bis zum Grand Prix brachte. Der nächste Schritt führte sie nach Kärnten, wo sie neben ihrem Studium für Christian Schumach, zweifacher Olympiateilnehmer und Ausbilder zahlreicher Grand-Prix-Pferde, sowie für Stephanie Dearing, die renommierteste Jungpferdereiterin Österreichs, ebenso mit Erfahrung in der Ausbildung bis Grand Prix, tätig war.

Anschließend verlief Isabellas Weg nach München zu Uwe Schwanz, Träger des Goldenen Reitabzeichens in Springen und Dressur. Mit seiner Erfahrung als Ausbilder zahlreicher Grand-Prix-Pferde und seinen Erfolgen in beiden Sparten bot sich Isabella hier die Gelegenheit, ihr Wissen weiter zu vertiefen und wertvolle Einblicke in die Ausbildung auf höchstem Niveau zu gewinnen. Über ihn lernte sie zwischenzeitlich ihren heutigen Verlobten Thomas Trischberger kennen. Das führte dazu, dass sie sich anschließend für eine Tätigkeit bei der Dressurausbildung Trischberger am Tegernsee entschied und nicht wie geplant für den Wechsel in den Norden zu einer bekannten deutschen Hengststation.

 

Thomas Trischberger  hatte bereits früh Kontakt zum Reitsport. Vom 8. bis zum 15. Lebensjahr trainierte ihn sein Bruder. Unter dessen Anleitung entwickelte er eine solide Basis im Dressursport und lernte bald, Verantwortung im Umgang mit Pferden zu übernehmen. Diese Zeit legte den Grundstein für seine Leidenschaft und sportliche Ambitionen.

Mit 15 Jahren wechselte Thomas zur zweifachen Olympiasiegerin und zweifachen Weltmeisterin Ulla Salzgeber und durfte bis zu seinem 18. Lebensjahr von ihrer außergewöhnlichen Expertise profitieren. Parallel dazu war er von seinem 15. bis zu seinem 25. Lebensjahr Mitglied des Bayernkaders. Diese Zeit ermöglichte es ihm, wertvolle Turniererfahrung auf nationaler und internationaler Ebene zu sammeln, von den besten Trainern des Landes zusätzlichen Input zu erhalten sowie Wissen und Fähigkeiten stetig zu erweitern.

Nach der Zeit bei Ulla Salzgeber begann Tom seine berufliche Laufbahn im Reitsport. Er absolvierte seine Lehre bei Pferdewirtschaftsmeisterin Isabell Dehning, wobei er auch im Springen ausgebildet wurde. Diese Phase ermöglichte die Erweiterung des reiterlichen Spektrums und wertvolle Erfahrungen im Springparcours.
Parallel dazu wurde Thomas Trischberger von Christian Lanterdinger trainiert. Unter seiner Anleitung verfeinerte er sowohl das eigene reiterliche Können als auch die Ausbildung der eigenen Pferde kontinuierlich. Vom 23. bis zum 25. Lebensjahr wurde er schließlich in den Bundeskader berufen, auf höchstem Niveau gefördert und stellte sein Können auf internationalem Parkett unter Beweis. Neben diesen Erfolgen war es Thomas Trischberger stets ein besonderes Anliegen, sein Wissen weiterzugeben, seine Leidenschaft für den Reitsport mit der nächsten Generation zu teilen und sie auf ihrem Weg zu begleiten.

 

Isabella Ranz und Thomas Trischberger gehören auch dem neu gewählten Vorstand des Reitvereins Steinmühle an. Dieser setzt sich wie folgt zusammen:

 

🔹 Petra Stähle, 1. Vorsitzende
🔹 Isabella Ranz, 2. Vorsitzende
🔹 Kassenwart, Maike Lorenz
🔹 Schriftführer, Sabrina Schneider
🔹 Sportwart, Tom Trischberger
🔹 Jugendwart, Chiara Cordes

 

 

 

Wahlunterricht mit Angeboten für Körper, Geist und Gaumen
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Vegetarisch kochen? Oder doch lieber forschen? Im Ruderboot sitzen oder Handwerken? – Im Angebot des Wahlunterrichts (WU) der Jahrgänge 8/9 und 10 von Schule & Internat Steinmühle gibt es fast nichts, was es nicht gibt. In jedem Schuljahr finden die Jugendlichen dank einer großen Vielfalt genau ihr persönliches Ding. Das kann das Hinarbeiten auf den Duke-Award sein unter dem Motto „Du kannst mehr, als du glaubst“, Fußball oder auch Gärtnern, alternativ die Beschäftigung mit Elementen aus dem Musical, mit Lego Mindstorm Robotern & Programmieren, mit verschiedenen Spielen oder auch die Arbeit im Team von „Sound & Light“, das regelmäßig mit Ton und Licht bei Veranstaltungen assistiert.

Zum Portfolio gehören genauso die Themen soziale Verantwortung, Bilinguales Lernen, Digitale Helden, Alltagsfertigkeiten, Kraftraum, Kunst und Gestalten. – Eine Angebotspalette, die persönlichen Interessen entgegenkommt, aber auch auf ein selbstständiges und verantwortungsbewusstes Leben vorbereitet.

 

Entwicklung gesellschaftlicher Werte: Ethik-Kurse sprachen mit Prof. Hanno Sauer
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Was macht moralisches Handeln aus? Wie entwickeln sich unsere gesellschaftlichen Werte? Sind Freiheit und persönliche Entfaltung in einer sich wandelnden Welt noch gesichert? Mit diesen und vielen weiteren Fragen traten die Ethik- und Religionskurse des 13. Jahrgangs der Steinmühle in einen spannenden Dialog mit Prof. Hanno Sauer, Philosophieprofessor an der Universität Utrecht und Autor des vielbeachteten Buches „Moral. Die Erfindung von Gut und Böse“.

Prof. Sauer nahm sich die Zeit, auf alle Fragen der Schülerinnen und Schüler einzugehen und zeigte anschaulich, wie die Philosophie Antworten auf drängende gesellschaftliche Fragen findet. Mit humorvollen Beispielen und lebendigen Bildern regte er zum Weiterdenken an und machte abstrakte Konzepte greifbar.

 

Sind unsere Errungenschaften gefährdet?

Nach einer kurzen Einführung in sein Buch, das die Entstehung der Moral von der Steinzeit bis heute beleuchtet, widmete er sich aktuellen gesellschaftlichen Debatten. Besonders intensiv wurde die Frage diskutiert, wie sich Begriffe und Diskurse rund um Wokeness herausgebildet haben und welche Herausforderungen sich in einer modernen, diversen Gesellschaft stellen. Prof. Sauer betonte, dass unsere Gesellschaft bereits beachtliche Fortschritte gemacht hat: Hautfarbe, Geschlecht oder sexuelle Orientierung sollten keinen Einfluss mehr auf berufliche Chancen oder gesellschaftliche Teilhabe haben. Doch er stellte auch die kritische Frage, ob rechtspopulistische Strömungen diese Errungenschaften gefährden könnten. Trotz möglicher Herausforderungen zeigte er sich optimistisch, dass die grundlegenden moralischen Fortschritte nicht einfach rückgängig gemacht werden können.

 

Hoffnungsvolle Zukunftsvision

Zum Abschluss entwarf Prof. Sauer eine hoffnungsvolle Zukunftsvision: Eine Welt, die sich auf universelle moralische Werte und Traditionen stützt. Diese Perspektive sorgte für ein spürbares Aufatmen im Saal, und die Teilnehmenden gingen mit neuen Gedanken und Inspirationen in ihren Tag.

Wir freuen uns bereits darauf, Prof. Hanno Sauer bald wieder an der Steinmühle begrüßen zu dürfen, insbesondere nach der Veröffentlichung seines neuen Buches „Klasse“, in dem er gesellschaftliche Klassenunterschiede aus philosophischer und ökonomischer Perspektive beleuchtet. Mit lobenden Worten für unsere Schule und in Erinnerung an seine eigene Studienzeit in Marburg ließen wir diesen bereichernden Vormittag in der warmen Vorfrühlingssonne ausklingen.                      Dr. Stefanie Stork

Hanne Wolf arbeitet als Psychologin an der Steinmühle
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Ein offenes Ohr, ein Tipp, eine Einschätzung: Diplom-Psychologin Hanne Wolf verstärkt seit Herbst das Mitarbeiterteam an der Steinmühle. Besonders an Schnittstellen zwischen Schülerschaft, Lehrkräften, Eltern und Pädagogenteam sind ihr Rat und ihre Hilfe gefragt. „Ich bin für sie alle da, aber an erster Stelle möchte ich für die Schülerinnen und Schüler Ansprechpartnerin sein“, erklärt die Psychologische Psychotherapeutin und dreifache Mutter.

Die Beratung durch Hanne Wolf basiert auf Freiwilligkeit. Wer das Gespräch zu ihr sucht, tut dies aus freien Stücken. Wenn es irgendwo hakt im Bereich von Schule oder Internat, können ihr Tipp, ihr Rat oder ihre Vermittlung hilfreich sein. Ein externer neutraler Blick, eine Einschätzung – und oft löst sich schnell ein Problem, das kurz vorher noch nicht zu bewältigen schien.

 

Schweigepflicht und Diskretion

Die Psychologin hat nicht nur ein Büro auf dem Steinmühlencampus, sondern ist auch Teil einer Praxisgemeinschaft in Marburg. Vielfältig sind ihre Erfahrungen, egal, ob es um Essstörungen, Depressionen, schulische oder familiäre Probleme geht. Hanne Wolf unterliegt der Schweigepflicht. Kommen minderjährige Schülerinnen oder Schüler zu ihr, findet das erste Gespräch ohne Einwilligung der Eltern statt und bleibt diskret – es sei denn, es ist anders gewünscht und besprochen.

Psychotherapien führt Hanne Wolf in der Steinmühle nicht durch. Darauf ist der zeitliche Rahmen nicht ausgelegt. Der Besuch in ihrem Büro im Internatsgebäude ist aber eine gute Adresse, um ein Problem zu schildern, eine Lösung zu finden oder um weitere Schritte in den Blick zu nehmen.

Die Gespräche bei Hanne Wolf dauern jeweils 45 Minuten und können terminlich über die StoneApp vereinbart werden. Dieser Kontakt erfolgt über die Lehrkraft.

 

Schulsozialarbeit soll künftig ergänzen

Die Steinmühle hat auch die Beschäftigung einer Schulsozialarbeiterin oder eines Schulsozialarbeiters im Blick. Durch diesen Bereich soll die Arbeit

der Psychologin in naher Zukunft noch ergänzt werden. Dabei geht es unter anderem um direkte und präventive Konfliktbegleitung zum Beispiel im Unterricht oder auch um direkte und präventive Konfliktmoderation. Dies kann sich auf Konflikte zwischen Schülern, aber auch auf solche zwischen Schülern und Lehrkräften beziehen. Ebenfalls geht es um Impulse zur Deeskalation bei festgefahrenen Auseinandersetzungen, desweiteren um Beratung von Schülerinnen und Schülern in schwierigen Lebenslagen. Hierbei kann es sich um Schulfrust, Mobbing, Konflikte, aber auch um häusliche Probleme, persönliche Probleme oder Fragen der Sexualität handeln.