„Des Pudels Kern“ nennt sich ein Podcast, der in der Steinmühlen-Festwoche auf dem Campus einen live-Beitrag erstellt hat: Nach umfangreicher Betrachtung der Vergangenheit bei Festveranstaltung & Co. nun eine Änderung des Fokus auf die Zukunft. Die ehemaligen Steinmühlenschüler Philipp-Leo Mengel, Philipp Kreiter und Marco Kosic stellten vor Publikum in der gut gefüllten Teestube des Internats die Frage: Bereitet Schule eigentlich gut auf die Zukunft vor, und gibt sie Impulse für zukünftige Innovatoren?
Umgebung beeinflusst innovatives Denken
Was können Schulen vielleicht besser machen, um in ihren Schülern innovative Betrachtungsweisen und Ideen zu wecken? Welche Rolle spielt Bildung bei der Förderung von Kreativität und Anpassungsfähigkeit? – Zwei wesentliche Eigenschaften für Innovation.
Die Akteure reflektierten dabei ihre eigenen prägenden Schulerfahrungen und untersuchten, welche Strukturen und Lehrmethoden innovatives Denken fördern. Besonders hervorgehoben wurde die Bedeutung solcher Umgebungen, die Experimentieren, Risikobereitschaft und kritisches Denken unterstützen. Gleichzeitig hinterfragte die Podcast-Folge traditionelle Bildungsansätze und betonte, wie interdisziplinäre Ansätze sowie das Bearbeiten realer Problemstellungen Schüler besser auf die Herausforderungen einer sich schnell verändernden Welt vorbereiten können. Hierbei verglichen sie Bildungssysteme in verschiedenen Ländern und stellten auch eine Abhängigkeit vom sozialen Umfeld fest. Guten Noten in Schule oder Uni seien nicht unbedingt ein Hinweis auf eine gute Performance im Beruf. Die Podcaster führten an der Stelle schlechte Gymnasiasten wie Steve Jobs und Dr. Martin Luther King an.
Flexibel auf Probleme reagieren
Die Podcaster konstatierten, dass Schulen von Innovatoren lernen können, um sich zu sensibilisieren und entsprechende Voraussetzungen zu schaffen. Was persönliche Voraussetzungen potentieller Innovatoren angehe, so lauteten die Stichworte von „gut in Mathe und Naturwissenschaften“ über „flexibel auf Probleme reagieren“ bis zu „richtig googeln können“. Genannt wurden weiter eine Ergebnisoffenheit und eine Lösung zu der Frage: „Wie bringe ich mein Wissen an“. Diskutiert wurde auch die Rolle von Studienabbrechern und Quereinsteigern.
Dass die Voraussetzungen für innovative Projekte, Start-ups und letztlich auch für innovatives Denken und Handeln nicht überall auf der Welt gleich sind – diese Erfahrungen konnten Leo, Philipp und Marco in den vergangenen Jahren persönlich machen. Als heutiger Ökonom an der Bocconi-Universität von Chicago studierte Leo in Oxford und am University College in London. Philipp Kreiter studierte ebenfalls in Oxford und arbeitet heute bei Mercedes Benz in Stuttgart als Produktmanager Strategie Mercedes Benz Operating System.
Steinmühle als lernende Institution
Der Dritte im Bunde, Marco Kosic, ist in der Kreativwirtschaft tätig. Er arbeitet als Redakteur und Kommunikationsberater und beschäftigt sich mit kultur- und gesellschaftsrelevanten Themen. Unter anderem auf seine Gestaltung geht auch der Podcast zurück, der vielfältige Inhalte aus den Bereichen Kultur, Philosophie, Musik und Wissenschaft behandelt und oft in Zusammenarbeit mit Institutionen wie dem WDR produziert wird.
„Es war für uns als Steinmühle erfrischend und lehrreich zugleich, diese Veranstaltung bei uns zu haben“, schwärmte Schulleitungsmitglied Dirk Lange. „Schließlich begreift sich die Steinmühle auch selbst als lernende Institution – und zum Dazulernen gab es einige Ansätze“.