In Szene gesetzt: Den Woyzeck besser verstehen
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Zu den bekanntesten Dramen der deutschen Literatur zählt der „Woyzeck“ von Georg Büchner. Auch der Deutsch-Leistungskurs der Qualifizierungsphase 2 liest das Werk gerade. Um sich den Themenkomplex „Materialismus und Idealismus“ zu erschließen, haben die Schülerinnen und Schüler szenisch gearbeitet. Sie stellten den Dialog zwischen Woyzeck und dem Hauptmann dar.

Durch das szenische Spiel konnten nicht nur Redeanteile und Redeinhalte ausgewertet werden, sondern auch noch Mimik, Gestik sowie das hierarchische Verhältnis. Lehrerin Dr. Claudia Röder gelangen während der Darstellung im Forum einige Schnappschüsse.

 

Steinmühlenteam holte gleich drei Preise
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Lena Joußen und Janina Seip siegten mit Betreuer Dr. Dietmar von der Ahe bei „Jugend Forscht“

Besser hätte es beim „Jugend Forscht“-Regionalwettbewerb Hessen Mitte im Bürgerhaus Klein-Linden gar nicht klappen können, endete die Teilnahme der Steinmühle doch gleich mit drei Preisen: Die Schülerinnen Lena Noelle Joußen und Janina Seip holten zusammen mit ihrem Lehrer Dr. Dietmar von der Ahe den Projektpreis, den Umweltpreis und den Betreuerpreis.

„Macht weiter, schöpft das Potenzial dieses Projektes aus und beteiligt euch wieder an dem Wettbewerb.“ So lautete genau vor einem Jahr der Rat der Jury, als die damaligen Elftklässlerinnen ihre Hypothese beim Wettbewerb „Jugend Forscht“ erstmals dem Expertenkreis bekanntmachten. Sie stellten in den Raum, dass das Plastik-Umweltproblem möglicherweise durch die Große Wachsmotte (Galleria Mellonella) gelöst werden könnte. Für das Experiment waren von Wachsmottenlarven befallene Bienenwaben in Plastiktüten verstaut worden. Schon wenige Zeit später war das Plastik durchlöchert und zerkrümelt. Es konnte im Labor nachgewiesen werden, dass die Larven tatsächlich Polyethylen (PE) abbauen.

Auf der Suche nach passendem Enzym
Um dem Thema weiter auf den Grund zu gehen, erforschten Lena und Janina nun die Frage, ob die Larven der Großen Wachsmotte im Darm so genannte Symbionten tragen, also Mikroorganismen, die den Plastikabbau mit fördern. Die Arbeiten am frisch verstorbenen Tier, die Übernahme der Bakterien in ein Nährmedium, das Anwachsen der Bakterien, die Bakterienklone und die Durchführung der Polymerasekettenreaktion (PCR) erbrachten die Erkenntnis, dass sich ein bestimmtes Gen aus den Bakterien vermehrt – und warfen gleichzeitig die Frage auf, ob dieses Gen als Bestandteil eines vielleicht schon bekannten ähnlichen Enzyms in der Natur vorliegt und dieses durch die Fähigkeit, Kohlenstoffverbindungen zu zersetzen, entscheidend zum Plastikabbau beitragen kann.

„Wir sind dem Ergebnis ein entscheidendes Stück nähergekommen,“ berichtet Biologielehrer Dr. Dietmar von der Ahe. „Es ist nicht nur ein Bakterium allein. Auf rund zwei Dutzend mögliche Bakterien haben wir den Kreis der Bakterienkandidaten verringert,“ sagt der Fachmann. Hier noch weiterzuforschen, sei eine Zeit- und vor allem auch Kostenfrage.

Mißerfolge entmutigten nicht
Bis November, so der promovierte Biologe, sah es so aus, als würden die Forschungsarbeiten nicht funktionieren. Über 200 PCR-Reaktionen hätten die Zwölftklässlerinnen durchgeführt und sich letztlich trotzdem nicht entmutigen lassen. Dank vieler motivierender Worte, der Koordination und der schlüssigen Strategie des Projekts fiel der Steinmühle auch der Betreuerpreis zu. Das aktuelle und brisante Thema „Plastik“ war für den Umweltpreis ein geeignetes Feld. Den Projektpreis in Höhe von 1600 Euro entrichtete der Sponsorenpool Hessen des Wettbewerbs für beharrliches, genaues und zielstrebiges Arbeiten.

Voraussetzungen durch Schülerlabor
Für die Arbeiten der jungen Steinmühlen-Forscherinnen ist das vom Förderverein ausgestattete Schülerlabor der Steinmühle eine wichtige Voraussetzung. Jasmine Weidenbach, Vorsitzende des Fördervereins, hatte im Juni 2014 die Finanzierung (5100 Euro) bei Roche Deutschland als Hauptsponsor beantragt. Die Zentrale genehmigte den Antrag einen Monat später, das Labor wurde im Herbst 2014 eingerichtet. Die offizielle Eröffnung des Labors fand im Februar 2015 statt.

Der Gesamtwettbewerb Jugend Forscht wird von der gleichnamigen Stiftung organisiert. Sie möchte Nachwuchsforscherinnen und -forscher für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik begeistern und das Interesse an diesen Berufsfeldern fördern.

 

Jugend Forscht: Steinmühlen-Nachwuchsforscher räumten reichlich Preise ab
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Von 15 Schüler/innen haben sich 13 für die jeweiligen Landeswettbewerbe qualifiziert
Interessanten Alltagsfragen aus den Bereichen Ernährung und Natur gingen Steinmühlenschülerinnen und -schüler beim Wettbewerb „Schüler experimentieren“ auf den Grund. Unter diesem Wettbewerbstitel, der Kategorie von „Jugend Forscht“ für die Unter- und Mittelstufe (bis 14 Jahre), räumten die jüngsten Steinmühlenschüler/innen reichlich Preise ab: Sie konnten sich gegen die meist ältere Konkurrenz durchsetzen. Fünfmal wurde der erste, einmal der zweite Platz erreicht. Das Frühförderkonzept mit dem so genannten „GuFi-Labor“, in dem Grundlagen- und Fortgeschrittenenarbeit geleistet wird, hat sich damit in eindrucksvoller Weise bewährt.

Phosphat in Lebensmitteln – Wie leckeres Essen gefährlich werden kann
Unter diesem Titel gingen die Schüler Mats Böhmer, Marvin Preis und Joel Rucker mit ihrer Betreuerin Dr. Jutta Töhl-Borsdorf in den Wettbewerb im Fachgebiet Chemie.

Zu hohe Phosphatspiegel im Blut können zu Herz-Kreislauferkrankungen und Osteoporose führen. Die Schülergruppe entwickelte Testverfahren, um verschiedene Lebensmittel wie Döner, Bratwurst und Cola auf ihren Phosphatgehalt zu untersuchen. Dabei stellten sie fest, dass man mit dem in die Kritik geratenen Döner viel weniger Phosphat aufnimmt als durch eine Cola. Das Projekt wurde mit dem 1. Preis bedacht und darf beim Landeswettbewerb im April starten.

Macht Cola Light dick? – Untersuchungen des Blutzuckerspiegels
Die Schülerinnen Rebecca Zenker und Hanna Schmidt-Dege untersuchten im Fachgebiet Biologie den Blutzuckerspiegel nach dem Verzehr verschiedener Süßungsmittel sowie Cola, Cola Light und Kartoffeln.

Aus ihren Ergebnissen konnten sie ableiten, dass man am besten keine künstlichen Süßstoffe gleichzeitig mit Zucker einnehmen sollte und dass Kartoffeln den Blutzucker nicht so stark ansteigen lassen, wenn man sie vorher abkühlen lässt. Das Projekt aus dem Fachgebiet Biologie unter Betreuung von Dr. Jutta Töhl-Borsdorf erhielt den 2. Platz.

Wie und wie schnell verdirbt Milch wirklich?
Nach einer Antwort auf diese Frage forschten die Schüler Joshua Wieder, Morten Köhler und Benjamin Schul im Fachgebiet Chemie. Das Team untersuchte, wie unterschiedliche Milchsorten unter verschiedenen Einflussfaktoren verderben. Dazu bauten sie eine Temperier-Apparatur, bestimmten Ausflockzeitpunkte und nahmen Bakterienabstriche. Sie stellten u.a. fest, dass Zuckerzusatz den Verderb beschleunigt, während man längere Haltbarkeiten auch bei Zimmertemperatur durch den Zusatz des Zuckeralkohols Xylit und durch Luftzufuhr erzielen kann. Die Juroren vergaben für das von Dr. Jutta Töhl-Borsdorf begleitete Projekt den 1. Platz unter den Beiträgen derselben Altersstufe. Das Team tritt nun beim Landeswettbewerb an.

Sonnencreme für Bäume
Wiederum im Fachgebiet Chemie starteten beim Wettbewerb unter Betreuung ihres Lehrers Dr. Dietmar von der Ahe die Fünftklässler Mats Egbring und Leonard Berger. Wegen Verhinderung seines Mitstreiters am Wettbewerbstag präsentierte Leonard Berger die Ergebnisse. Die beiden Schüler haben aus verschiedenen farbigen Blättern des Herbstlaubes die Blattfarbstoffe isoliert und in einem Chromatogramm dargestellt. Die in Lösung vorliegenden Blattfarbstoffe – grün, rot, gelb und braun-gelb – haben sie als „Sonnencreme-Schutz“ bei der UV-Bestrahlung, die das Sonnenlicht simuliert, von Mundbakterien auf Agarplatten eingesetzt. Ohne Farbfilter werden die Bakterien im Wachstum  gehemmt. Der Schutz der Farbstofffilter reicht von 30 bis 80 %. Der Rotfilter zeigt die stärkste Schutzwirkung gegenüber dem UV-Licht. Leonard Berger erhielt für seine Präsentation einen interdisziplinären Sonderpreis (gleichwertig zu einem 1. Preis) und ist zum Start beim Landeswettbewerb „Schüler experimentieren“ zugelassen.

Kräuter, Tee & Co. gegen Bakterien
In ihren Experimenten aus dem Fachgebiet Biologie haben die Schülerinnen Teresa Dinges, Neyla Fritz und Sophia Rogosch (alle Klasse 5) unter betreuerischer Leitung ihres Lehrers Dr. Dietmar von der Ahe die Wirkung verschiedener Teesorten, Kräuteraufgüsse und Lebensmittelgetränke auf das Wachstum von Bakterien untersucht. Die verschiedenen Lösungen wurden in den flüssigen Agar gemischt, in Petrischalen gegossen und Mundbakterien darauf ausgestrichen. Durch Auszählen der Bakterienkolonien konnte die Hemmwirkung der Kräuter-, Tee- und Lebensmittellösungen auf das Bakterienwachstum getestet werden. Pfefferminztee und Ingwertee hemmen das Wachstum der Bakterien am stärksten. Präsentiert wurde das Thema von Neyla Fritz und Sophia Rogosch (Teresa Dinges war durch die Teilnahme an der Mathematik-Olympiade verhindert). Das Projekt holte Platz 1 und reiht sich somit in die Beiträge ein, die für den Landeswettbewerb zugelassen sind.

Die jungen Forscher/innen (Schüler experimentieren) in Kassel mit ihren Betreuern:
von links nach rechts: Mats Böhmer, Joel Rucker, Morten Köhler, Joshua Wieder, Leonard Berger, Marvin Preis, Benjamin Schul, Neyla Fritz, Dr. Dietmar von der Ahe, Rebecca Zenker, Hanna
Schmidt-Dege, Dr. Jutta Töhl-Borsdorf, Sophia Rogosch. Nicht auf dem Bild sind die Mitteilnehmer/innen Teresa Dinges und Mats Egbring.

Elektronik und Programmieren im Wahlunterricht
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Im Rahmen des Wahlunterrichts (WU) wurde in diesem Schuljahr das Angebot im Bereich Technik und Computer erweitert. Die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangstufen 8 und 9 hatten die Möglichkeit, mithilfe von Arduino Mikrocontrollern eigenständige Elektronik -Projekte zu realisieren. Arduino, so Malte Klimczak als zuständiger Lehrer in seinem Bericht, ist eine Open-Source-Elektronik-Prototyping-Plattform für flexible, einfach zu bedienende Hardware und Software. Sie wird vor allem von Künstlern, Designern, Tüftlern und Bastlern verwendet, um kreative Ideen zu verwirklichen.

An den Mikrocontroller können verschiedene Sensoren (z.B. Temperatur, Bewegung, Helligkeit etc.) und LEDs, Motoren, Taster und Displays angeschlossen werden. Die einzelnen Komponenten werden durch eine einfache Programmierung gesteuert. Auf diese Weise entstehen in kurzer Zeit kleine interaktive Objekte. Die Schülerinnen und Schüler haben so unter anderem einen kleinen Roboter gebaut, der dem Licht einer Taschenlampe folgt, ein per Bluetooth und Smartphone gesteuertes Auto oder ein digitales Thermometer. Weiterhin wurde von einer Schülergruppe in Eigenregie eine Motorensteuerung für ein ferngesteuertes Modellflugzeug entwickelt.

 

Analytisches Denken wird trainiert

Dabei ging es nicht nur um die Programmierung der Mikrocontroller, sondern auch um den praktischen Aufbau der elektronischen Schaltungen. Insbesondere können Fähigkeiten im technischen Bereich entwickelt und Kompetenzen in Informatik/Programmierung erworben werden. Logisches und analytisches Denken werden trainiert und in Anwendungssituationen umgesetzt. Das Angebot schließt sich an den Physik- und den Projektunterricht an und stellt eine sinnvolle Ergänzung dar.

Das Halbjahr wurde mit einem Besuch im so genannten Robotikum der Philipps Universität Marburg in den Räumen der Adolf-Reichwein-Schule abgeschlossen. Die Schülerinnen und Schüler bekamen die Gelegenheit, im Laufe des dreitägigen Workshops humanoide Roboter vom Typ NAO auszuprobieren. Die Roboter können laufen, sprechen und mit ihrem Gegenüber interagieren. Eine künstliche Intelligenz macht die vielfältigen Interaktionen möglich.

Die Schülerinnen und Schüler hatten in dem Praktikum die Möglichkeit, mit den Robotern Dialoge, Bewegungen und Gesichtserkennung zu entwickeln und auszuprobieren. Ziel war es dabei, die Roboter nicht nur kennenzulernen und ihre Funktionsweise zu verstehen, sondern das eigene algorithmische Denken, das in der heutigen digitalen Welt besondere Bedeutung hat, zu verbessern.

 

Gegen die „Lesemuffelei“: 6a startete Leseolympiade
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Sowohl Statistiken als auch eigene Erfahrungen und Einschätzungen der Schüler/innen belegen, dass immer weniger gelesen wird. In der Klasse 6a teilten in einer durchgeführten Umfrage 16 Schüler/innen mit, dass sie nie oder nur gelegentlich lesen würden. 5 kreuzten an, gelegentlich zu lesen. 11 gaben die Antwort: Ich lese nie. –  Diesem erschreckenden Ergebnis sollten verschiedene, in der Jahrgangsstufe 6 durchgeführte Leseprojekte entgegenwirken. Lehrerin Melisande Lauginiger schreibt in ihrem Bericht:

Nachdem in der Jahrgangsstufe 5 eine kleine Klassenbibliothek errichtet wurde, die ein Großteil der Schülerinnen und Schüler – neben der Schulbibliothek – rege zur privaten Lektüre genutzt hatte, sollte dies durch eine durch den Klassenraum wandernde Raupe visualisiert werden. Für jedes gelesene Buch erhielt der Schüler/die Schülerin einen Raupenbauch, der zugleich als Werbung für das Buch fungieren sollte. Dadurch und durch zahlreiche Buchvorstellungen wurden die Lesemotivation und -kompetenz bereits gesteigert.

 

Mindestens 50 Seiten pro Woche

Dennoch war klar, nicht zuletzt, weil die Parallelklasse mit der Leseolympiade ebenfalls gute Erfahrungen gemacht hatte, dass zur weiteren Förderung der Lesemotivation und Lesekompetenz ein weiteres Projekt herhalten sollte. Um der großen Lesemotivation der Klasse weiter gerecht zu werden, aber auch diejenigen zu motivieren, die das Lesen, und darin enthalten die Klassenbibliothek, noch nicht für sich als Unterhaltungsoption entdeckt hatten, wurde im ersten Halbjahr der Jahrgangsstufe 6 eine Leseolympiade durchgeführt: Die Kinder waren angehalten, jede Woche mindestens 50 Seiten zu lesen und ihre gelesenen Seitenzahlen in eine große Übersichtsliste in der Klasse einzutragen.

 

Keine Nichtleser mehr!

Von Beginn an wurde die Leseolympiade bei über der Hälfte der Klasse sehr positiv angenommen. Durch die Motivation vieler und durch den Wettbewerbscharakter wurden auch die anderen mitgerissen, sodass ein Sog entstand, der alle in seinen Bann zog. So gab es einige Schüler, die in fast jeder Woche tausende von Seiten gelesen haben. Der Rekord lag hier bei 5207 Seiten in einer Woche. Nicht minder bedeutend ist die Tatsache, dass es keinen Schüler/keine Schülerin gegeben hat, der/die durch die Leseolympiade nicht mehr gelesen hat. Einige der absoluten Nichtleser haben mit der Zeit mehrere hundert Seiten gelesen – und das, obwohl die Teilnahme freiwillig war.

 

Urkunden für alle

Insgesamt hat die Klasse 6a ein hervorragendes Leseergebnis erzielt und im ersten Halbjahr (August – Mitte Dezember) 139.843 Seiten gelesen. Ein wirklich beeindruckendes Resultat! Für dieses Ergebnis wurden die Schüler im Januar schließlich geehrt. Alle Teilnehmer erhielten Urkunden für ihr tolles Leseengagement. Die neun Sieger erhielten zusätzlich Buchgutscheine. Diese wurden dankenswerter Weise von der Steinmühle und der Buchhandlung Roter Stern/Lesezeichen gestiftet, mit der die Steinmühle seit vielen Jahren sehr erfolgreich zusammenarbeitet.

 

Livia Schulze vorn

Livia Schulze belegte mit 27.381 Seiten den 1. Platz, Rebecca Zenker mit 25.044 Seiten den 2. Platz und Lilly Peters mit 18.432 Seiten den 3. Platz. Den 1. Platz bei den Jungen belegte Henry Just mit 12.252 gelesenen Seiten, gefolgt von Fabian Fahr mit 4164 und Leon Schmidt mit 3668 gelesenen Seiten. Selbst die hinteren Plätze haben es geschafft, mindestens 486 Seiten aufwärts zu lesen. Damit kann die Leseolympiade, die von den Schülern/innen sehr gut bewertet wurde, als ein beeindruckender Erfolg gesehen werden.

 

Preise für die Aufsteiger

Um auch die Schüler zu motivieren, denen das Lesen schwer fällt oder die grundsätzlich von sich aussagten, sie seien absolute Nichtleser, gab es auch einen Preis für die größten Aufsteiger, den aber fast alle Schüler verdient hätten: Diesen Preis belegten Hanna Schmidt-Dege (6. Platz mit 10.350 gelesenen Seiten), Lasse Hühn (12. Platz mit 1730 gelesenen Seiten) und Enrique Seip (11.Platz mit 2380 gelesenen Seiten).

 

Team Steinmühle/Philippinum siegte bei Mathewettbewerb
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Schüler von Steinmühle und Philippinum wurden im Team Hessenbeste ihres Jahrgangs beim internationalen Bolyai-Mathematikwettbewerb. In der Jahrgangsstufe 5 siegten die Steinmühlenschülerinnen Sophia Rogosch und Teresa Katharina Dinges zusammen mit Jonathan Hundt und Leo Yu’an (beide Philippinum). Wir gratulieren herzlich zu diesem gemeinsamen Erfolg!

Der Leitspruch des Wettbewerbs lautet: „Die Fähigkeit zur Zusammenarbeit ist ein ganz zentraler Wert unseres Lebens.“ Das Reizvolle an diesem Wettbewerb ist, dass die Schülerinnen und Schüler in 4er-Teams im vorgegebenen Zeitrahmen von 60 Minuten sowohl Aufgaben als auch vorgegebene Lösungen diskutieren und die Arbeit geschickt aufteilen können. Besonders herausfordernd ist, dass von den jeweils vorgegebenen fünf Antwortmöglichkeiten auch mehrere richtig sein können. Bei einer der gestellten Aufgaben waren sogar alle fünf vorgegebenen Antworten richtig. Selbstverständlich erkannten dies unsere Mathe Asse. Tolle Leistung! Wir gratulieren!

Aliena, Paula und Velten rechneten am besten
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Bei der verbindlichen Vergleichsarbeit in Mathematik für die 8. Klasse, dem „Mathematikwettbewerb des Landes Hessen“,  waren in diesem Jahr Aliena Eutebach (8a), Paula Auschill (8a) und Velten Schulz (8c) die Schulsieger an der Steinmühle. Von 48 möglichen Punkten erreichte Aliena 45, Paula 44,5 und Velten 41,5 Punkte. Alle drei werden am 7. März in der Elisabethschule an der 2. Runde des Wettbewerbs teilnehmen. Wir wünschen ihnen viel Erfolg!

Bei der Zeugnisausgabe am 1. Februar nahmen Paula, Aliena und Velten (v. l. n. r.) ihre Urkunden entgegen.

Schüler besuchten Gericht: So läuft eine Verhandlung ab
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Im Rahmen des sechsstündigen und über drei Wochen laufenden Projektes „Jugend und Recht“ besuchte die Klasse 8c von Steinmühlenlehrerin Dr. Claudia Röder eine Gerichtsverhandlung vor dem Marburger Landgericht. Ziel war es, die erlernte Theorie von den Abläufen vor Gericht durch reale Anschauung zu vervollständigen. Nicht zuletzt vermitteln Medien bestimmte Vorstellungen davon, wie es vor Gericht zugeht. Aber sollte sich das auch bewahrheiten?

Bei der Verhandlung handelte es sich um eine Jugendstrafsache im Bereich der Körperverletzung. Betreut wurde die Schülergruppe, deren Exkursion von Richterin am Landgericht Heike Schneider und Dr. Claudia Röder organisiert worden war, durch Richter Thomas Rohner.

Interessant war für die jugendlichen Schülerinnen und Schüler der Steinmühle die Diskussion, ob es sich bei der betreffenden Tat um leichte oder schwere Körperverletzung handelt. Auch wurde von den Prozessbeteiligten diskutiert, ob der männliche Angeklagte nach Jugend- oder Erwachsenenstrafrecht verurteilt werden soll. Die Argumente des Für und Wider wurden ausführlich erörtert, beeinflussen sie doch das Strafmaß erheblich.

Im Anschluss durften die sehr interessierten Jugendlichen dem Richter und dem Staatsanwalt Fragen stellen. Am Ende des Besuches zeigte Richterin Heike Schneider den Gästen aus der Steinmühle noch den Schwurgerichtssaal des Landgerichts und erzählte von ihrer Arbeit.

„Wie hoch ist unsere Schulhof-Linde?“ Diese Frage beantworteten   die   Schülerinnen   und   Schüler   der   9.   Klasse   gemeinsam   mit Auszubildenden des Amtes für Bodenmanagement (AfB) Marburg während des Projektunterrichts „Vermessung der Welt“ in der Steinmühle. Die Zusammenarbeit zwischen Praxis und Schule hat Tradition. Sie fand bereits zum neunten Mal statt und erreichte mehr als 200 Schülerinnen und Schüler.

Für die Höhenbestimmung der Schulhof-Linde bauten die Schülerinnen und Schüler ein elektronisches Tachymeter im Hof auf und ermittelten damit präzise Messwerte an der Linde. Dieses professionelle Messgerät hatten die Auszubildenden Ronja Gies und Joshua Fedler vom AfB Marburg mitgebracht. Es handelt sich um ein Messinstrument, das Horizontalrichtungen (-winkel), Vertikalwinkel und Schrägstrecken erfasst. Aus den Messwerten und mithilfe der Formeln der „ebenen Trigonometrie“ (Berechnung unbekannter Seiten und Winkel in einem beliebigen ebenen Dreieck) berechneten die Schülerinnen und Schüler die Höhe des Baumes. Dabei unterstützten die zwei Auszubildenden und beantworteten Fragen.

Die Lösung der Schüler ließ nicht lange auf sich warten: „13,81 also rund 14 Meter ist die Linde hoch! Das weicht ja kaum von der Höhe ab, die wir mit unseren Schultheodoliten ermittelt haben“, so die Schüler. Im theoretischen Teil des Unterrichts fragten die Auszubildenden des AfB Marburg, wo den Schülerinnen und Schülern schon überall Geodaten, also Daten, die einen Bezug zur Erde besitzen, begegnet sind. Anschließend stellten sie dar, dass die Erde keineswegs eine exakte Kugel ist und spannten den Bogen von der Erde als Scheibe über die Kugel bis zu den Erdfiguren Geoid und Ellipsoid. Es folgte ein kurzer geschichtlicher Abriss zur Kurhessischen Triangulation (1821 – 1839) und das Wirken des Mathematikers, Astronoms und Physikers Christian Ludwig Gerling (10.07.1788 – 15.01.1864) an der Universität Marburg.

 

Geodaten relevant für die Politik

„Heute spielen in etwa 80 Prozent aller politischen Entscheidung Geodaten eine wesentliche Rolle“, so Jörg Lipphardt, Ausbilder beim AfB Marburg. Lipphardt stellte den Schülerinnen und Schülern den Ausbildungsberuf Geomatikerin/Geomatiker vor und informierte über die guten Berufsaussichten für Schulabgänger in der Hessischen Verwaltung für Bodenmanagement und Geoinformation (HVBG) sowie die Zukunftschancen im Bereich der Geoinformation auf.

Im Hauptfach „Projektunterricht“ der Steinmühle erarbeiten sich Schülerinnen und Schüler unterschiedliche Themen projektartig, indem sie sich mit den Inhalten handlungs- und praxisorientiert auseinandersetzen. In das Projekt „Vermessung der Welt“ einen Praxisteil mit Fachleuten einzubauen, war Wunsch des Mathematik- und Biologielehrers Malte Klimczak, der das Projekt zusammen mit seiner Kollegin Nicole Scholtes vor wenigen Jahren konzipiert hat und mit der Idee an das AfB Marburg herangetreten ist.

„Was kann Schülern die Sinnhaftigkeit des Lernens besser vermitteln, als der Austausch mit Fachleuten, deren tägliches Handwerkszeug Trigonometrie ist? Die Motivation zum Lernen kommt dabei automatisch“, so Steffen Ullwer, der Projektlehrer der Klasse.

„Aus unserer Sicht ist es sogar ein perfektes Beispiel für eine Win-Win-Situation“, ergänzten die Auszubildenden. „Wir mussten uns auf den heutigen Tag vorbereiten und konnten dabei Ausbildungsinhalte wiederholen, die später in unserer Prüfung gefragt sind.“

 

Zum Einzug ins Atrium ertönte die Europahymne
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„Wir betreten feuertrunken, Himmlische, dein Heiligtum…“ – auf diesen Moment hatte das Leitungsteam der Steinmühle lange hingearbeitet und Schulleiter Bernd Holly ließ sogar die Europahymne ertönen. Zusammen mit seinem Kollegen Björn Gemmer und Geschäftsführer Dirk Konnertz erwartete er, mit dem Megaphon in der Hand, die Schülerinnen und Schüler der Klassen 7 bis 10 am Montag gegen halb neun vor dem neuen Mittelstufengebäude.

Sie strömten, bepackt mit ihren Schulmaterialien wegen des Umzugs vom in Sanierung befindlichen Hauptgebäude in das „Atrium“. Sachte, Schuhe abputzen, und dann in den zugewiesenen Klassenraum. Der Moment hatte schon etwas Besonderes.

In bewährter Manier filmte Christian Plaum, Inhaber der Firma Lichtwerk, die Szenerie. Die Treppen hoch, erstaunte Blicke auf die dominierenden Sitzmöbel. Auf den großen Flächen des Gebäudes musste man sich erst einmal orientieren. „Oh nein, Gott, wie geil,“ entfuhr es einer Schülerin. Wie die Schüler das neue Gebäude fanden, danach musste man gar nicht fragen. Die Kommentare kamen spontan.

 

Schulklassen schwärmen

„Super“ – „Schön modern“ – „Sieht richtig geil aus“ – „Und ein Aufzug, Alter“. – Manchmal beschreibt Jugendsprache es am besten. „Ich find das sooooo schön,“ „Alles blau-rot, wie toll“, „Guckt euch das an!“ Es war wirklich nicht zu überhören, dass mit Ausstattung und Gestaltung auch der Geschmack junger Leute getroffen wurde. „Die Klassenräume sind viel größer,“ „So viele Fenster“, „Pflanzen, ah, wie cool“. In der großen Pause ging es dann auf größere Entdeckungsreise. „Mega-Sitzecken für wirklich viele Leute, da kann man in Riesengruppen sitzen.“ Auf konkretes Nachhaken, was am Schönsten sei, kamen auch Komplimente für die Sanitärausstatter: „Was ich am Schönsten finde? Die Toiletten!“ –  Ja, warum nicht.

„Die interaktiven Boards sind wirklich toll,“ sagten einhellig die Lehrerinnen Jennifer Bernhart und Julia Riemenschneider. Aus Sicht der Lehrkräfte ebnet die Ausstattung den Weg zu einem zukunftsweisenden, modernen Unterricht.

Während der Schulbetrieb nun ins Rollen gekommen ist, herrscht noch Arbeitsstimmung für die Baufirma Gade, ihren Geschäftsführer Jochen Schröder und seine Mitarbeiter. Die Außenanlagen sind noch nicht finalisiert, auch innen fehlen noch Kleinigkeiten wie Seifenspender oder Papierkörbe in der Etagenfläche, auch der Eingangsgitterrost. Die Hausmeister Oleg Koch und Viktor Grenz sieht man hin und herflitzen. Ihr Geschick ist gefragt, bis in Kürze auch Kleinigkeiten abgeschlossen sein werden.

 

Stimmige Energiebilanz

Für Architekt Thomas Oesterle ist die Spannung etwas gesunken, aber noch nicht ganz passé. Dazu fehlt es noch am Abschluss einzelner Restarbeiten. Aber es ist Land zu sehen, immerhin soll vieles diese Woche geschehen. Dann wird auch die Heizzentrale an die Hausmeister übergeben.

Stolz ist der Planer, dass auch für Kernfragen eine Antwort mit guten Lösungen präsentiert werden kann. „Kostet so viel Verglasung nicht mächtig Energie?“ Thomas Oesterle erläutert, dass Drei-Scheiben-Verglasung in Verbindung mit dickeren Wänden einen Wärmeverlust kompensiert und die Energiebilanz wieder stimmig macht. Die Elektroerträge aus Photovoltaik auf dem Gebäude fließen ihm außerdem selbst auch wieder zu.

Dass alle Brandschutzrichtlinien modernstens realisiert wurden, versteht sich für den routinierten Planer von selbst. „Aus jedem Raum in jeder der drei Etagen gibt es Fluchtmöglichkeiten ins Freie.“