Gesichter und Geschichten: Was aus den Geflüchteten an der Steinmühle geworden ist
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2015 – die große Flüchtlingswelle erreichte Deutschland. Auch die Steinmühle machte es sich zur Aufgabe, aktive Hilfe zu leisten und organisierte eine Wohngruppe für Unbegleitete minderjährige Flüchtlinge, die den jungen Menschen helfen sollte, sich möglichst schnell in Deutschland zurechtzufinden und die ersten Schritte in eine erfolgreiche Integration zu gehen. Nicht zuletzt aufgrund dieser Erfahrung fand die Ausstellung Gesichter und Geschichten des bsj Marburg sofort Interesse bei den Verantwortlichen der Steinmühle.

Die Ausstellung stellt den Weg von  Tarek, Ali und Muhi Eddin dar, die 2015 in Marburg ankamen und mehrere Jahre später über die letzten Jahre berichten. Mal begeistert, mal nachdenklich, aber immer optimistisch sprechen sie dabei über ihre Erfahrungen und Erlebnisse.

Zusammen mit Pädagog*innen des bsj Marburg erarbeiteten die drei jungen Syrer außerdem Fluchttagebücher mit Handyfotos von ihren Familien, von ihren Heimatstädten – Damaskus, Idlib, Al-Hasaka – und von einzelnen Stationen ihrer Flucht bis in den Landkreis Marburg-Biedenkopf. Das Konzept zur Illustration ihrer Geschichten entwickelten die Jugendlichen an einem Wochenendworkshop zusammen mit einem Grafiker. Dort zählten sie die Tage ihrer Flucht durch und illustrierten einzelne Stationen mit Fotos, eigenhändigen Zeichnungen, handschriftlichen Notizen auf Arabisch und Deutsch

Was ist seit 2015 aus Tarek, Ali und Muhi Eddin geworden? Haben die drei im Landkreis Marburg-Biedenkopf eine neue Heimat gefunden? Welche ihrer Wünsche haben sich erfüllt, welche nicht?

Dazu kommen die drei jungen Männer zu sehr unterschiedlichen Einschätzungen, betonen aber alle, dass sie das Gefühl haben, angekommen zu sein, auch wenn sich noch nicht alles so entwickelt habe, wie sie es vor fünf Jahren erhofft hatten.

Die Ausstellung konnte zwei Wochen lang im Obergeschoss des Oberstufengebäudes der Steinmühle besucht werden und stieß auf reges Interesse von Seiten der Schüler*innen.

(Bernd Hülsbeck)

Bundesweiter Wettbewerb Jugend testet – Team der Steinmühle testet erfolgreich
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Erstmals nahm ein Team der Steinmühle am Wettbewerb Jugend testet teil. Dies ist ein bundesweiter Wettbewerb der Stiftung Warentest in Deutschland, in dem Jugendliche selbstständig Produkte und Dienstleistungen prüfen können. Die besten Tests prämiert eine Jury aus Experten der Stiftung Warentest, Medien und Verbraucherschutz. Ziel des Wettbewerbs ist es, ein kritisches Verbraucherverhalten von jungen Menschen zu fördern.

In diesem Jahr nahmen unter der Schirmherrschaft von Bundesverbraucherschutzministerin Steffi Lemke 3152 Jugendliche teil und es wurden insgesamt 826 Tests eingereicht.
Joshua Wieder, Benjamin Schul und Morten Köhler testeten sogenannte Oxireiniger, die bei der Wäsche auch als Fleckensalze bzw. Bleichmittel eingesetzt werden (wir berichteten im März). Ihre eingereichte Arbeit wurde nun zu den besten 50 Tests in ganz Deutschland prämiert. Dafür wurden sie mit einer Urkunde und einem Jahresabo der Zeitschrift Test bzw. Finanztest geehrt.

Das Resümee dieses Wettbewerbs formulierten die drei Teilnehmer differenziert. Cool fanden sie, dass Ihre Untersuchungen eine praktische Relevanz haben und dass alles nicht ganz so komplex wie beim Wettbewerb Jugend forscht ist. Kurz: es war weniger aufwendig und anstrengend.
Kritisch sehen alle drei jedoch, dass die Platzierung unter den Top 50 insgesamt unpräzise ist und dass es auch kein Feedback gibt. Gerne hätten sie gewusst, wie sie sich bei einem möglichen nächsten Mal verbessern könnten.
Auch gibt es in diesem Wettbewerb keine Präsenzveranstaltungen, bei denen sich die Teams austauschen können. Ohne Regionalausscheide, wie beispielsweise bei den Jugend forscht Wettbewerben, ist die Konkurrenz mit über 3000 Teilnehmenden schon sehr groß.
Trotzdem war es insgesamt eine interessante Erfahrung und eine zukünftige weitere Teilnahme ist sicherlich nicht ausgeschlossen.

Steinmühle feierte auch das Abitur 2022 wieder im Festzelt
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Die Abiturientinnen und Abiturienten 2022 waren nicht immer eine homogene Gruppe. Verschiedene Charaktere hatten ihren eigenen Kopf, die Haltung war unterschiedlich und Toleranz war auf allen Seiten gefragt. Auch Schulleiter Björn Gemmer unterstrich das in seiner Ansprache bei der Abiturfeier im Festzelt, nicht ohne gleichzeitig ein anderes Faktum zu verkünden: Die Gruppe der jungen Leute hat das bisher beste Steinmühlen-Abitur hingelegt.

„Trotzdem“?  Oder „deshalb“? Ob hier Kausalität oder Zufall herrschten? Sicher ist nur, dass eine Verschiedenartigkeit der jugendlichen Charaktere eigentlich nichts Besonders ist. Schon der von Gemmer zitierte Kinderbuchautor Andreas Steinhöfel präsentierte in seinem Werk „Rico, Oskar und die Tieferschatten“ solche Beispiele als klare Gegebenheit, während der Schulleiter „niemanden dabei anschauen“ wollte und schmunzelte. Die Steinhöfel-Empfehlung jedenfalls: Kinder und Jugendliche ernstzunehmen. Wer, wenn nicht die Steinmühle, bietet den idealen Ort dafür? Sie hat sich auf die Fahnen geschrieben, sowohl Entfaltung der Einzelnen zu ermöglichen, als auch Ziele im Schulalltag zu realisieren. Ganz offenbar klappt das excellent.

Welche Ereignisse und Anekdoten sich in dieser so geprägten Zeit im Laufe der Jahre zutrugen – zu diesen Beiträgen aus Lehrer*innen und Schüler*innen-Sicht leitete Schulleiter Bernd Holly über. Dies jedoch nicht, ohne allen Beteiligten zu danken, die die Steinmühle sinnbildlich am Laufen halten: Eltern, Schülerinnen und Schülern, dem Kollegium, dem nicht pädagogischen Personal, dem Internat.

Äußerst viele Emotionen kamen bei der Verabschiedungsfeier auf und machten sich auch unter den Gästen breit, die das Festzelt auf dem Steinmühlengelände füllten. Die Entscheidung, mit den Angehörigen den Abi-Ball wieder auf eigenem Gelände zu feiern, war Steinmühlen-Geschäftsführer Dirk Konnertz nach der gelungenen Abiturfeier im vergangenen Sommer nicht schwergefallen.

Die Abiturientinnen und Abiturienten warfen selbst noch einmal einen Blick zurück auf ihre Einschulung am 20. August 2013 und schmunzelten über den damaligen Flyer, extra für ihren „großen Tag“ gefertigt. Grüße und Dank richteten die jungen Leute an alle Lehrkräfte, das Personal im Sekretariat, in Speisesaal und Cafeteria, an das Reinigungsteam um Erika Thiel und besonders an die Lehrerinnen und Lehrer, die mit der Organisation von Ski- oder Ruderevents sowie dem Aufenthalt in Schuby für unvergessliche Erlebnisse gesorgt hatten.

AG „School for Earth“ sucht Interessierte für die Mitarbeit
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Ressourcenknappheit, Erderwärmung, Klimakrise und mehr: The Future is now – die Zukunft hat bereits begonnen! Weil dies so ist, macht sich Ines Vielhaben, Kunstlehrerin an der Steinmühle, im Rahmen einer neuen Arbeitsgemeinschaft für Aktivitäten stark, die die Entwicklung einbremsen könnten oder auch Alternativen für das Verhalten eines jeden aufzeigen können. Was vollzieht sich überhaupt? Wie können wir gegensteuern? Und wie lässt sich die Thematik an der Steinmühle in den einzelnen Fachschaften aufgreifen? Mit diesen Fragen hat Ines Vielhaben das Projekt im Frühjahr bereits der Gesamtkonferenz vorgestellt, Ziele und Aufgabenbereiche der neuen AG präsentiert. Geplant ist, die Thematik idealerweise in kleineren Unterrichtseinheiten oder auch in größeren Projekten aufzugreifen. Spontan hatten Anwesende Ideen eingebracht und ihre Mitarbeit in Aussicht gestellt. Annett Miller äußerte den Wunsch, ein Projekt über das iPad zu integrieren, insbesondere mit Blick auf die nötigen Ressourcen. Lisa Braun bot die Hilfe des Fachbereichs Erdkunde an. Dort existierten bereits viele Materialien zu dem Themenbereich.

„Wir hoffen auf noch mehr Interesse seitens der Schülerschaft, der Eltern und des Kollegiums und wünschen uns, dass sich über die Sommerferien der eine oder die andere für eine Mitarbeit in unserer AG entscheiden kann,“ sagt Ines Vielhaben, die gern als Ansprechpartnerin dient (ines.vielhaben@steinmuehle.net). Im Rahmen ihres Kunst-LK hat Abiturientin Talea Funk für die AG zur schnellen Wiedererkennung von Beiträgen und Aktivitäten ein Logo entwickelt.

Lothar Potthoff führte Steinmühlen-Fußballerinnen zu Bronze beim Landesentscheid
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Ob der Frauenfußball durch die diesjährigen Europameisterschaften und den guten Einstand des deutschen Teams endlich mehr Anerkennung bekommt? An der Steinmühle ist man mit dem Thema jedenfalls schon weiter. Hier gab es einen Riesenerfolg – und der wird allseits gefeiert! Nach den Siegen im Kreis- und Regionalentscheid holten die Steinmühlen-Mädchen der Wettkampfklasse IV (Jahrgänge 2010 und 2011) beim Landesentscheid in Grünberg überraschend, aber hochverdient Platz 3 (wir berichteten). – Bronze also beim Hessenentscheid „Jugend trainiert für Olympia“!

Um diesen Erfolg hat sich neben den Mädels mit ihrem Können und dem vollen Einsatz auch ein Mann verdient gemacht: Lothar Potthoff. Er ist sportlicher Leiter der MSG Marburg/Weimar, begleitete die Steinmühlen-Mädchen bei allen Wettkämpfen und stellte sie hervorragend auf dieses Turnier ein. Unterstützt wurde er von Carlotta Weber aus der Klasse 6 und Julian Arnold aus dem Trainerteam aus der MSG. „Der Erfolg ist riesig! Natürlich wollten die Mädels nach Berlin zum Bundesentscheid. Nach anfänglicher Enttäuschung überwiegt aber die Freude über den dritten Platz“, resümierte der Trainer. Sein Team stand schließlich kurz vor dem Finaleinzug, als es im Halbfinale erst im Siebenmeterschießen an den späteren Siegerinnen des Gymnasiums Oberursel etwas unglücklich scheiterte.

„Im nächsten Jahr treten wir mit diesem Team in der Wettkampfklasse III an und schauen mal, was wir reißen können“, freut sich Lothar Potthoff bereits heute auf die kommenden Wettkämpfe. Er ist mit Leib und Seele Trainer und hat an der Steinmühle schon einmal eine Schulmannschaft betreut, „die, die jetzt Abi machen.“

Seine Tätigkeit im Fußball hat er früh aufgenommen, startete damit in seiner Sauerländer Heimat und setzte sie dann im Marburger Waldtal und bei den Alten Herren in Niederweimar fort. 1988 begann er mit der Jugendarbeit.

Dass auch immer mehr Mädchen Fußball spielen, entwickelte sich im Laufe der Jahre. Spielerinnen brachten Freundinnen mit, der Verband propagierte den Fußball für Frauen. Aus Mangel an reinen Mädchenmannschaften spielen die Kickerinnen oft in der Jungenmannschaft mit. Bis zur B-Jugend ist das möglich.

„Es gibt in Großbritannien, Frankreich oder Spanien sehr gut aufgestellte Frauenmannschaften, die vor 80.000 bis 90.000 Zuschauern spielen.“ Lothar Potthoff kritisiert die Politik des DFB, bei der „alte weiße Männer mit wenig Respekt den Fußball für Frauen lange kleinhielten.“

Der ehemalige Schulleiter der Gesamtschule Ebsdorfergrund in Heskem kann dies weder verstehen, noch billigt er es. Er sieht, wie viel Spaß das Fußballspielen den Mädchen in den Steinmühlentrikots bringt und begrüßt, dass vor Ort immer Trainingsmöglichkeiten bestehen. Für ihn selbst ist das Leben als Fußballtrainer an fünf Tagen in der Woche nicht mehr wegzudenken, es hilft ihm beim Abschalten: „Wenn ich auf dem Platz stehe, ist alles andere ausgeblendet.“ Die sozialen Kontakte sind ihm wichtig.

Dem pensionierten Lehrer für Geschichte und Politik liegen aber noch andere Dinge am Herzen, die er durch seine Arbeit als Fußballtrainer umgesetzt sieht: „Mannschaftssport wirkt dem Trend zur Individualisierung entgegen, fördert die Gemeinschaft und die Übernahme von Verantwortung. Der Gegnerin wird aufgeholfen und man ist präsent, wenn mehrere Hände gebraucht werden. Man kann eben kein Tor alleine tragen.

Engagierte Oberstufenschüler*innen erweitern die Streuobstwiese
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Die  „Streuobstwiese“. Sie gilt als Sinnbild für eine traditionelle Landwirtschaft, verbunden mit Assoziationen von: Äpfel pflücken, frisch gepresste Obstsäfte, selbsthergestellte Marmelade, gefüllte Einmachgläser im Vorratskeller, vielleicht auch an: „Wir Kinder aus Bullerbü“?

Darüber hinaus bieten Streuobstwiesen einer Vielzahl von Tier- und Pflanzenarten einen Lebensraum und gelten somit zu Recht als Biodiversitäts-Hotspot.  Sie sind ein wichtiger Bestandteil der – nicht nur hessischen – Kulturlandschaft. Aufgrund von Umstrukturierungsmaßnahmen im Bereich der Agrarwirtschaft (EU-Richtlinien), der Erweiterung von Neubaugebieten, von mangelndem Interesse, erforderlicher Pflegemaßnahmen, Trockenheit (Klimawandel) usw.  ist ihr Bestand jedoch stark dezimiert und gefährdet. Entsprechend stehen Streuobstwiesen laut dem Biodiversitätsstärkungsgesetz unter Schutz.

 

Nutzung als „grünes Klassenzimmer“

Da die Wiese im Unterwuchs selten gemäht wird, ist sie besonders blütenreich und bietet vielen Insektenarten – z.B. den unter Schutz stehenden Wildbienen – eine Nahrungsgrundlage. Es liegt auf der Hand, dass die schuleigene Streuobstwiese auch als „Grünes Klassenzimmer“ im Rahmen des Biologie-Unterrichts genutzt wird, um Flora und Fauna zu untersuchen und zu beobachten oder auch einfach nur, um die Natur „zu genießen“.

Natürlich soll perspektivisch auch das Obst von Schüler*innen geerntet und im Rahmen von Unterrichtsprojekten verarbeitet und verköstigt werden.

Da das Obst vor Ort verzehrt und verarbeitet wird, entfallen auch die üblichen langen Transportwege incl. klimaschädlicher Abgase und Energieverbrauch. Somit leistet die Streuobstwiese auch einen wichtigen Beitrag im Bereich Natur- und Klimaschutz! Und: Die Streuobstwiese wird vermutlich auch die ein oder andere Unterrichtsstunde zusätzlich „versüßen“.

Vor diesem Hintergrund haben der Biologie-LK, der Biologie-GK und der PoWi-GK (Kurse von Lehrerin Carmen Bastian) beschlossen, die – im Rahmen des Projekt-Unterrichts Jahrgangsstufe 9 bereits angelegte – Streuobstwiese um zwanzig Obstbäume zu erweitern. Bevorzugter Dresscode dabei: Arbeitshandschuhe, Arbeitshose inklusive Spaten und Schaufel. Ein Dank an die Eltern fürs Ausleihen!

In „Baumpflanz-Teams“ aufgeteilt, begannen die Schüler*innen, Pflanzlöcher zu graben und Baumwurzeln mit einem Draht als Schutz zu umwickeln. Die Bäume wurden gesetzt, an einem Pfosten fixiert [i.d.R. gerade ;-)] und gewässert.

Die Frage, ob nur die Wurzeln gewässert wurden oder darüber hinaus auch „aus Versehen“ der ein oder andere Fuß von Schüler*innen, bleibt unbeantwortet.

Abschließend „taufte“ jedes „Baumpflanz-Team“ seinen Baum mit einem selbstgewählten Namen. Diese „Zeremonie“ hatte weder religiöse, politische, esoterische o. ä. Gründe.  Sondern:

 

„Einen Baum zu pflanzen, macht Spaß und ist nachhaltig.“

Ob das Zitat „Wenn ich wüsste, dass morgen die Welt unterginge, würde ich heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen“ wirklich von Luther stammt oder ihm fälschlicherweise angedichtet wird, spielte bei der Erweiterung der Streuobstwiese keine Rolle.

Ob der Wunsch, einen Apfel vom „eigenen Baum“ zu genießen – im Rahmen eines Herbstfestes in ein paar Jahren J – in Erfüllung geht? Wir werden sehen.

Jana Müller, BIO-LK Q2

MdL Nina Eisenhardt (Bündnis 90/Grüne) zu Gast in der Steinmühle
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Wann immer es die Möglichkeit gibt, sich mit Politikerinnen und Politikern auszutauschen, sind die Oberstufenschüler*innen der Steinmühle engagiert dabei. Sie schätzen die Gelegenheit, über aktuelle Themen zu diskutieren, Meinungen zu hören und Fragen zu stellen, die sie derzeit beschäftigen. Auch beim Besuch der Landtagsabgeordneten Nina Eisenhard war das so. Die 32jährige ist seit 2019 Abgeordnete des Hessischen Landtages und hochschulpolitische Sprechering der Grünen Landtagsfraktion.

Der von Erno Menzel und Bernd Hülsbeck mit Unterstützung der Kolleginnen und Kollegen im Fach Politik und Wirtschaft organisierte Besuch war im Unterricht vorbereitet worden. Teilgenommen hatten die Jahrgangsstufe 12 und der künftige PoWi-LK des Jahrgangs 11. Doch auch spontan ergaben sich einige Fragen, zum Teil begründet durch den Ukraine-Konflikt. Es ging um Rüstungsausgaben, um die Frage, wie man als grüner Koalitionspartner überhaupt einige Beschlüsse inhaltlich mittragen kann und darum, dass die Digitalisierung gerade im Hochschulbereich so furchtbar langsam geht.

Trotz ihres jungen Alters konnte Nina Eisenhardt vor einem eigenen persönlichen Erfahrungshintergrund berichten. Bei ihr ging es nicht von der Schulbank direkt auf die Abgeordnetenbank. Die Politikerin berichtete von ihrer Erfahrung als selbständige Unternehmerin mit einer Firma, die sich mit Webentwicklung befasste. „Dies hat mein Verständnis von den Dingen deutlich verbessert,“ erzählte sie. Die Digitalisierungsgeschwindigkeit auf dem Bildungssektor hapert nach Beurteilung von Nina Eisenhardt nicht etwa an bereitstehender Hardware: „Die ist vorhanden.“ Es fehle vielmehr an der Personalabdeckung für Wartung und dauerhafte Zuständigkeit. „Es geht schlicht um Stellen.“

Ob nicht die fallenden Entscheidungen in der Koalition inhaltlich unzufriedenstellend für sie seien, fragten die Schülerinnen und Schüler um das Moderatorenteam Tilmann Molzberger und Mara Mensing. Die Abgeordnete wertete die Koalitionskompromisse als Begleiterscheinungen eines „Zweckbündnisses auf Zeit.“ Wenn man dabeisein und grundsätzlich mitgestelten wolle, seien auch Entscheidungen dabei, die gegen die persönliche Haltung erfolgten.

Die Fragesteller – durchgehend männlich – interessierte auch, wie die Besucherin zu einer möglichen Herabsetzung des Wahlalters eingestellt ist.

Wählen, so Nina Eisenhardt, ist ein Recht, für das man keine Qualifikation brauche. Man müsse nicht begründen, warum man wählen wolle. Es gebe keinen Grund, das Wählen unter 18 Jahren zu verweigern. Die Abgeordnete weiter:“ Ich bin für ein Wahlalter ab 14. Ab diesem Alter kann man arbeiten, ein Gehalt beziehen, muss Steuern zahlen. Nina Eisenhardt abschließend: „Wählen ab 14 – das wäre eine Riesenchance.“

Großartiges Gemeinschaftserlebnis: Steinmühle mit 37 Läufer*innen beim Marburger Nachmarathon!
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Nach zwei Jahren Corona-Pause fand der Marburger Nachtmarathon am 1. Juli endlich wieder statt. Die Steinmühle war mit neun Staffeln vertreten und ging damit mit mehr Läuferinnen und Läufern an den Start als jede andere Schule, jeder andere Verein und jedes andere Unternehmen.

Alle neun Staffeln absolvierten die 42,195 km je nach Anspruch, Trainingsstand und körperlichen Voraussetzungen schneller oder langsamer. Dabei waren die Laufleistungen der einzelnen Läufer*innen teilweise sehr unterschiedlich, denn es kam den Organisatoren Patric Hahn und Björn Gemmer nicht darauf an, möglichst homogene Staffeln zusammenzustellen, sondern Gemeinschaft zu (er)leben.

Die mit 3h 18min schnellste Staffel bildete das Mathe-Profil der Jahrgangsstufe 12: Die Schüler Nico Bolz, Paul Martin und Jan Audretsch landeten gemeinsam mit ihrem Lehrer Björn Gemmer auf Rang 15 von 119. Die übrigen Staffeln und ihre Ergebnisse werden auf den Fotos gezeigt.

Nico Bolz, Alina Klähn und Ian Wudtke liefen als Startläufer*in ihrer Staffeln nach der Staffelübergabe weiter und absolvierten einen Halbmarathon. Nico nach 1h 49min auf Platz 208 von 645, Alina und Ian nur gut 5 Minuten später auf den Plätzen 299 und 300.

Der Elftklässler Maxim Dyck ging nach 4h 32min sogar als „Marathon-Finisher“ auf Platz 80 von 101 ins Ziel, der M-PH-Lehrer René Schulenberg 18 Minuten später auf Platz 89. Beide wurden unter großem Beifall von der Steinmühlen-Gemeinde im Ziel begrüßt und gefeiert.

Doch es waren nicht nur die sportlichen Erfolge, die den Abend an der Staffel-Übergabe und im Uni-Stadion so besonders machten. Es war das gemeinschaftliche Erlebnis, das die 37 Läuferinnen und Läufer miteinander hatten. Schülerinnen und Schüler, Internats-Pädagoginnen und -Pädagogen, Lehrkräfte und einer der beiden Schulleiter waren am Start und feuerten alle Steinmühlen-Shirt-Trägerinnen und -Träger an, wurden angefeuert, verglichen ihre Zeiten, freuten sich füreinander und verbrachten einen freudvollen Abend in guter Gemeinschaft miteinander. Einmal mehr war erlebbar: die Steinmühle ist eine Gemeinschaft, die trägt.

 

Steinmühlen-Fußballerinnen holen Bronze beim Hessenentscheid Jugend-trainiert-für-Olympia
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Ein Riesenerfolg für die Steinmühle: Nach den Siegen im Kreis- und Regionalentscheid holten die Steinmühlen-Mädchen der Wettkampfklasse IV (Jahrgänge 2010 und 2011) beim Landesentscheid in Grünberg überraschend, aber hochverdient Platz 3.

Lothar Potthoff, der sportliche Leiter der MSG Marburg/Weimar, begleitete die Mädchen bei allen Wettkämpfen und stellte sie hervorragend auf dieses Turnier ein. Unterstützt wurde er von Carlotta Weber aus der Klasse 6. „Der Erfolg ist riesig! Natürlich wollten die Mädels nach Berlin zum Bundesentscheid. Nach anfänglicher Enttäuschung überwiegt aber die Freude über den dritten Platz“, resümierte der Trainer. Sein Team stand schließlich kurz vor dem Finaleinzug, als es im Halbfinale erst im Siebenmeterschießen an den späteren Siegerinnen des Gymnasiums Oberursel etwas unglücklich scheiterte.

In der Gruppenphase gab es zwei Siege (4:0 gegen die Gerhard-Hauptmann-Schule Wiesbaden und 1:0 gegen die Rabanus-Maurus-Schule Fulda) sowie eine klare Niederlage gegen das favorisierte Team der Carl-von-Weinberg-Schule Frankfurt (0:7). Nach dem verpassten Finaleinzug im Siebenmeterschießen gegen Oberursel konnten im Spiel um Platz 3 noch einmal alle Kräfte mobilisiert werden: Die Steinmühlen-Mädchen siegten mit 3:2 gegen das Gymnasium Eltville und sicherten sich damit Bronze im Hessenentscheid. Ein großes Kompliment für diese außergewöhnliche Leistung! „Im nächsten Jahr treten wir mit diesem Team in der Wettkampfklasse III an und schauen mal, was wir reißen können“, freut sich Lothar Potthoff bereits heute auf die kommenden Wettkämpfe.

Für die Steinmühle spielten Juli Grosse, Hannah Harbrecht, Sophia Lo Lacono, Ceysu Sevinc, Ella Steiner, Antonia Tapia Gehring, Mira Vienken, Marlene Wagner und Samri Wulf.

Nach zwei Jahren Sportpause: Die ersten Bundesjugendspiele der Bilingualen Grundschule
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Am 31. Mai war es dann soweit: Nach zwei Jahren Pandemie mit einhergehender Stellenwertreduzierung des Schulsports durften endlich wieder schulsportliche Veranstaltungen durchgeführt werden. Somit erlebten unsere Grundschüler*innen ihre allerersten Bundesjugendspiele an der Steinmühle.

Mit tatkräftiger Unterstützung des Sportprofils (11e) hatten alle Schüler*innen den gesamten Vormittag lang einen Riesenspaß und durften sich sportlich messen und austoben. Unsere Viertklässer*innen haben den Vormittag so erlebt, wie wir es im Originalton nachfolgend wiedergeben:

„Am 31.Mai waren wir bei den Bundesjugendspielen. Marcel Kalb ließ seinen Sportleistungskurs 11e die Bundesjugendspiele vorbereiten. Sie waren hinter der Mensa beim Blockhaus. Die 11e half uns beim Aufwärmen und hat uns alles gezeigt. Wir waren bei vier Disziplinen. Sie zeigten uns alles und erklärten uns alles. Beim Weitsprung gaben uns die Elftklässler erst Tipps und dann legten wir los. Es machte sehr viel Spaß und die Elftklässler machten viel Quatsch. Der Schlagwurf ist eine Sportart, bei der man einen Ball in Felder von 1-20 werfen muss. Die Klasse 11e organisierte den Schlagwurf und half uns, es zu verstehen. Wenn man nicht in die Markierungen traf, bekam man keine Punkte. Die dritte Station war der Sprint. An der Station sprintete die vierte Klasse gegen die dritte Klasse. Dabei mussten wir über Hürden springen, Slalom laufen und die Zeit wurde gestoppt. Die letzte Disziplin war der Crosslauf. Die Flexies haben angefangen. Anschließend begannen die Vierties. Einer kippte um. 5 Minuten später begann die Klasse 3. Hindernisse waren auch im Wettlauf.“

 

„I liked the race because it was fun”

Da die Bundesjugendspiele auch im kommenden Jahr wieder fester Schulbestandteil sein sollen, wurden aus Gründen der Qualitätssicherung und „Event-Weiterentwicklung“ die Drittklässler*innen nach ihrer Meinung gefragt. Auf die Nachfrage What did you like? gab es folgende Reaktionen:

  • “We liked the hurdle race and that the 11e and our class cheered us on. They dident give up!”
  • “I liked the herdle race because I was gud.”
  • “I liked the race in the end because it was fun”
  • “The best helper for me was Sahra. Because she help me and says you are the sweetest primeri school.”
  • “I liked the hohle [= whole school] run because all are happy. I love the long jump and the hurdle race.”

 

„There could be more breaks to play”

Die Stimmung war toll, die Kinder hatten Spaß. Nichtsdestotrotz gab es auch kritische Stimmen aus der Klasse 3. Auf die Frage What could be better next time? kamen folgende Anmerkungen:

  • „There could be more breaks to play and go pee, poop and drink!”
  • “That the hurdles are lower for the kids that are small.”
  • “I will better next time have there a bar for eating!”
  • “The 11 class could better count by the jumping!”
  • “Next time I want more games [in between each discipline] because I liked them”

Zusammengefasst lässt sich festhalten, dass die allerersten Bundesjugendspiele der Bilingualen Grundschule ihrem Ziel, Grundschüler*innen den Spaß an der Bewegung und dem „Sich Messen“ zu vermitteln, vollumfänglich nachgekommen ist, aber vor allem hinsichtlich der Zukunft noch mehr passieren kann – oder mit Tim Cooks Worten: „We are proud of what we have and what we are, but there is much more to come and we can take it even further!”

Zusatz-Info zum Bericht: Bei den kursiv geschriebenen Aussagen handelt es sich um Original-Aussagen der Schülerinnen und Schüler. Wir haben diese Aussagen teilweise lediglich grammatikalisch etwas verändert und lassen sie ansonsten stehen – im Sinne einer offenen Fehlerkultur. Übrigens: Um den Viertklässler („Einer kippte um“) braucht sich niemand zu sorgen. Er war nur gestolpert…

Marcel Kalb