Wald-Projekt der Klassen 7: Eine „Bushaltestelle“ mitten im Wald
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Den Lebensraum Wald näher kennenlernen – darum ging es bei den Waldtagen der Klassen 7. Steffen Ullwer leitete das Wald-Projekt mit der Klasse 7b und berichtet:

Zu Beginn des Waldtages der Klasse 7b standen einige Aufwärmübungen vor dem Atrium in der aufgehenden Sonne. Diese wurden mit vollem Körpereinsatz und mit viel Freude absolviert. Im Anschluss ging es dann von der Steinmühle los zur Gisselberger Grillhütte, wo wir unser Lager aufschlugen. Dort sollten die Schülerinnen und Schüler in ausgelosten Kleingruppen aus den vorgefundenen Materialien eine kleine Hütte bauen. Einige orientierten sich an Resten bereits vorhandener Hütten, andere Gruppen fingen mit einem Neubau an. Es entstanden sehr unterschiedliche, kreative kleine Unterschlupfe vom Rundbau mit Moosteppich bis zur überdachten Bushaltestelle.

Nachhaltige Ranzenspende erfreut Kinder in Rumänien
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Mehr als 50 gut erhaltene Schulranzen gingen im Rahmen eines Hilfstransports auf die Reise in unsere rumänische Partnerstadt Sibiu. Schon seit Jahren unterstützt die Steinmühle unter Regie von Schulleiter Bernd Holly die Schulranzen-Aktion des Kinder- und Jugendparlaments (KiJuPa) Marburg und arbeitet dabei mit dem Verein “Hilfe für Sibiu/Hermannstadt” zusammen. Alljährlich fragt Bernd Holly bei den neuen Fünftklässler*innen nach abgelegten, fast immer noch sehr gut erhaltenen Ranzen, um diese noch einer nützlichen Verwendung zuzuführen. “Bei nicht wenigen Kindern in Rumänien liegen die Ranzen unterm Tannenbaum, da sich die Familien oft keine neuen Schultaschen leisten können”, berichtete er. “Fast 600 Ranzen sind auf diese Weise aus der Steinmühle schon nach Rumänien gelangt,” bilanzierte Holly. Auch beim „Transport 2022“ wurden wieder ausrangierte Schulmöbel, mehr als 30 Tische und ca.50 Stühle und mehrere Kisten Schulmaterial der Steinmühle per Hilfstransport in die Partnerstadt geliefert.

Hoch hinaus – ganz genau so geht’s!
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Eine längere Wartezeit kann man vielfältig nutzen: Man kann schimpfen und quengeln, man kann dösen – oder man kann etwas Kreatives schaffen. Für letzteres hat sich am Samstag ein Schüler entschieden, der mit seinen Eltern auf den Beginn seines Aufnahmegespräches bei der Schulleitung wartete. Er schnappte sich die vor Ort bereitliegenden Kapla-Steine, einige Bücher und konstruierte daraus dieses eindrucksvolle Bauwerk. Als der Turm eine zu große Höhe erreichte, kam sein mitwartender kleiner Bruder ins Spiel. Er bat diesen, mit Hilfe einer von ihm selbst gestellten „Räuberleiter“ doch bitte weiter hoch zu bauen. Gesagt – getan. Als die Wartezeit um war, war auch der Turm fertig, der zum Bestaunen vor dem Schulleiterzimmer stehenblieb.

Nun darf man spekulieren, was für diesen Vorgang eine Rolle spielte: Die Lust am Errichten von Gebäuden, das Hoch Hinaus-Wollen, das Wissen um sensible Abhängigkeiten einzelner Elemente untereinander, angeborene Fähigkeiten zum effektiven Zeitmanagement oder auch gute Social Skills, wenn es darum geht, gemeinsame Erfolge zusammen mit Menschen zu erzielen, mit denen man sich im Alltag nicht unbedingt immer grün ist. Die Steinmühle hat jedenfalls gestaunt und das Bauwerk so lange stehen gelassen, bis es irgendeiner ruppigen Begegnung nicht mehr standhalten konnte.

Projekt zur Alkohol-Prävention für den Jahrgang 8: „Hackedicht – besser geht’s dir ohne“
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Am 17. Oktober fand wieder das Alkoholpräventionsprojekt „Hackedicht – besser geht’s dir ohne“ für die Klassen 8 statt. In jedem Jahr wird der Jahrgang 8 im Rahmen eines Projektes darüber informiert, was Alkohol grundsätzlich mit unserem Körper macht.

Dr. Birgit Wollenberg, die Leiterin des Gesundheitsamtes im Landkreis Marburg-Biedenkopf, hat den Schüler*innen im ersten Teil des Projektes viele Informationen zu den entsprechenden Themen gegeben: Was bewirkt Alkohol im Körper, der Umgang mit Alkohol, Alkoholsucht und ihre Folgen.

Im zweiten Teil wurde es dann praktischer: mit Hilfe von Alkoholbrillen, die die Effekte eines Alkoholrausches simulieren, konnten die Schüler*innen erfahren, dass auch einfache Dinge wie kleine Gegenstände zu sortieren oder Ballspielen unter dem Einfluss von Alkohol sehr schwierig werden können. Dabei entstanden auch Fotos. Außerdem tauschten sie sich über das Thema „Gruppendruck und Alkohol“ aus.

Im Allgemeinen geht es in diesem zweistündigen Projekt darum, die Schüler*innen für das Thema zu sensibilisieren und ihnen u.a. die Folgen eines zu frühen Alkoholkonsums klarzumachen.

Plus-MINT Tagung in der Steinmühle
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Am 10. und 11. November trafen sich die sechs plus-MINT Internate auf Einladung des Vereins zur plus-MINT Talentförderung e.V. in der Steinmühle. Neben inhaltlichen Programmpunkten und der Vereinsarbeit gab es bei der Tagung viel Raum für Kennenlernen, Austausch und fachliche Impulse.  

Die Teilnehmer:innen der sechs plus-MINT Standorte erlebten in der Universitätsstadt zwei abwechslungsreiche Tage MIN(T)einander.

Fachliche Impulse und Austausch auf Augenhöhe bei der „Science-Fair“

Prof. Albrecht Beutelspacher, der Gründer und Direktor des Mathematikums in Gießen, hielt einen inspirierenden MINT-Vortrag.

Direkt im Anschluss hatten die Schüler:innen aller plus-MINT Internate die Möglichkeit, eigene Projekte in Kurzpräsentationen vorzustellen. Die plus-MINT-Schüler:innen der Steinmühle präsentierten gemeinsam mit den Tagesschüler:innen ihre Forschungsvorhaben in einer „Science-Fair“. Die Experimente wurden auf Tischen aufgebaut und an Stellwänden dargestellt. Die Schüler:innen standen als Ansprechpartner:innen neben ihrem Experiment Rede und Antwort. Diese Art der Präsentation führte zu vielen intensiven Gesprächen und wurde von allen Beteiligten als sehr bereichernd empfunden.

„Wir haben viele interessante Tipps für unser Projekt bekommen“, erzählt Toshiro (14).

„Ich fand es toll, weil ich ganz vielen Leuten meine Experimente präsentieren konnte. Auch der Mathevortrag war super, das war die bessere Seite von Mathe. Aber am allerbesten war, dass mein Vater mich erst spät abgeholt hat, so konnte ich mit den anderen am Abend in der Teestube noch dabei sein“, schwärmt Akaash (10).

„Es sind genau diese Begegnungen und Gespräche auf Augenhöhe, die den Charme von solchen Veranstaltungen ausmachen. Hier wird entspannt getalkt und mit Gleichgesinnten gefachsimpelt. Genau das haben wir uns von der Tagung in der Steinmühle erhofft“, zeigt sich plus-MINT Projektleiter Sven Meier begeistert. „Wir möchten ein starkes Netzwerk aus Schüler:innen, Lehrern und Wissenschaftler schaffen und den jungen Menschen eine Plattform geben, wo sie ernst genommen werden und sich gegenseitig inspirieren.“

MINT in der Steinmühle

Im Sommer 2021 wurde die Steinmühle eines von sechs plus-MINT-Internaten in Deutschland. Zum Schuljahr 2022/2023 startete das plus-MINT-Programm mit vier Schüler:innen. Clara, Marlene, Luis und Fabian bewarben sich im Herbst 2021 über die plus-MINT-Website online und konnten sich im Auswahlprozess durchsetzen. Mittlerweile sind sie ein fester und wichtiger Bestandteil der Internatsgemeinschaft. „Die vier bereichern unsere Gemeinschaft im Internat sehr, schön, dass sie da sind!“, weiß Internatsleiterin Anke Muszynski zu berichten.

In der Steinmühle ist MINT schon lange eine feste Größe und die Schüler:innen feiern alljährlich große Erfolge bei landesweiten Wettbewerben wie beispielsweise „Jugend forscht“. „Wir arbeiten hier seit Jahren daran, den MINT-Bereich für die Schüler:innen attraktiv zu gestalten. Wir haben das Konzept des ‘Offenen Schülerlabors‘ entwickelt, dort können Tages- und Internatsschüler:innen nach dem jeweiligen Interessengebiet forschen und es entwickeln sich ganz natürlich Projekte aus diesen Interessen heraus“, berichtet die MINT-Koordinatorin der Steinmühle Jutta Töhl-Borsdorf stolz.

Die Verknüpfung des plus-MINT Programms mit den zahlreichen anderen MINT-Aktivitäten der Steinmühle ist eine spannende Aufgabe. Die Tagung in der Steinmühle und die gemeinsame Teilnahme an plus-MINT Camps sind dabei wegweisend für die Zukunft. So ging es zuletzt schon mit fünf Tagesschüler:innen und den vier plus-MINT Schüler:innen ins Astronomie-Camp nach Heidelberg, eine tolle Erfahrung für alle Beteiligten.

„Die Kooperation mit plus-MINT ist ein großer Gewinn und bringt tollen neuen Input und Möglichkeiten für alle Schüler:innen der Steinmühle mit sich!“ ergänzt Björn Gemmer, Schulleiter der Steinmühle.

Gründung Schüler:innenbeirat und Ausbau der Zusammenarbeit

Bei der Jahreshauptversammlung des plus-MINT Vereins wurde neben dem Vorstand erstmals auch ein Beirat der Schüler:innen gewählt. „Die Schüler:innen werden zukünftig noch mehr Mitsprache- und Gestaltungsrecht haben, das ist uns im plus-MINT Programm sehr wichtig“, erläutert Sven Meier, Projektleiter des plus-MINT Programms.

Für das kommende halbe Jahr ist eine Podcast-Serie geplant, welche vom plus-MINT Internat Louisenlund aus gesteuert werden wird. „Für den Podcast dürfen alle Internate Input liefern. Wir überlegen in der Steinmühle schon, was wir überregional den MINT-Interessierten präsentieren möchten“, sagt Fabian (15). Er und seine Mitschülerin Marlene (14) wurden von der Steinmühle in den plus-MINT Beirat gewählt.

Weiter berichtet Fabian: „Das plus-MINT Netzwerk bietet uns so viele Möglichkeiten, unsere Leidenschaft im MINT-Bereich auszubauen. Ich habe mit einer plus-MINT Schülerin aus Louisenlund schon eine konkrete Idee zu einem Projekt entwickelt. Das könnte ich alleine nur schwer realisieren.“

Plus-MINT Camp Anfang 2023 in der Steinmühle

Die nächste Gelegenheit für gemeinsame Aktivitäten ist schon bald: „Im Januar haben wir hier in der Steinmühle eine Premiere. Zum ersten Mal wird bei uns ein plus-MINT Camp stattfinden“, informiert MINT-Koordinatorin Jutta Töhl-Borsdorf. „Das Thema Mathematik wird dabei im Mittelpunkt stehen. Am genauen Ablauf feilen wir noch, aber es wird auf jeden Fall ein spannendes und abwechslungsreiches Programm geben.“

 

 

Klassen 3/4 und 5/6 können beim Judo „schnuppern“
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Die Jungen und Mädchen aus den Klassen 5 und 6 sind gespannt: Gleich soll es losgehen. Aber erstmal startklar machen: „Schmuck ausziehen, Uhren ablegen und Ohrringe auch“ ruft Yves Pasquay, der Trainer. In dem neuen Judo-Kurs will er mit den Schülerinnen und Schülern zu allererst Fallen üben. Es ist die zweite Trainingsstunde.

Judo können wie die Großen – mit bestimmten Bildern in den Köpfen sind die Jungen und Mädchen angetreten. „Schnupperphase“ nennt sich, was seit dem 1. November noch bis Weihnachten wöchentlich angeboten wird – auch für die Klassen 3 und 4. „Kinn auf die Brust und nach hinten abrollen,“ das möchte Yves sehen. Die Übungen klappen prima. Alle haben Spaß.

„Neue Sporthalle – neue Sportart.“ Dirk Konnertz, Geschäftsführer der Schule Steinmühle, freut sich über das neue Angebot an der Steinmühle, das er gemeinsam mit dem Judostützpunkttrainer der Blista Markus Zaumbrecher geplant hat. Möglich ist das nur durch Kooperation: „Wir haben die neue Sporthalle für uns und unsere Kooperationspartner gebaut, und ein Judoangebot für unsere Schülerinnen und Schüler ist ein Herzensprojekt.“

Yves Pasquay ist Kinder- und Jugendtrainer bei der Judo-Abteilung des Vereins Sportfreunde Blau-Gelb Marburg. Dort befindet sich gleichzeitig das Landesleistungszentrum „Judo für Sehgeschädigte und Blinde“, auch dort ist Yves Trainer.  „Dass wir von seinen Fähigkeiten profitieren können, ist ein toller Vorteil für uns,“ so Konnertz. „Die Sportfreunde Blau-Gelb trainieren in der Steinmühle wiederum mit der Unified-Mannschaft und einigen Mädchen-Teams. Eine Win-Win-Situation.“

 

Ein Sport für Jungen und Mädchen

Die japanische Kampfsportart hat es den Kindern angetan. In etwa gleicher Anzahl sind Jungen und Mädchen vertreten. Sie lernen eine Judo-Rolle, sie lernen das Fallen. Besondere Aufmerksamkeit findet das „professionelle Beinstellen“. Auch der Festhaltegriff wird geübt. Das Fixieren des Übungspartners auf dem Boden simuliert den Erfolg über den „Angreifer“ – das Ziel ist erreicht.

Schnell haben die jungen Kampfsportler und Kampfsportlerinnen den Dreh raus, wie sie am besten üben. Für Details und den letzten Schliff ist Yves zuständig, er leitet an, gibt Hilfestellung, verrät Tricks. Im sprichwörtlichen Handumdrehen ist der Unterricht auch schon vorbei. Der zweite Judo-Trainingstag ist absolviert. Man sieht sich nächste Woche wieder! Währenddessen machen sich die Klassen 3/4 in den Umkleideräumen schon bereit. Auch sie freuen sich auf ihre zweite Trainingsstunde.

 

Lust auf Judo? Einfach vorbeikommen!

Bis Weihnachten können Schülerinnen und Schüler der Steinmühlenklassen 5 und 6 noch dienstags zwischen 13.30 Uhr und 14.45 Uhr zum Judo-Schnuppertraining in die neue Sporthalle kommen. Das Schnuppertraining für die Klassen 3 und 4 läuft von 14.45 Uhr bis 15.45 Uhr. Wem die Sportart zusagt, der kann weiter dabeibleiben, professionelle Kleidung wird später dazugehören.

Ein Kompass für die Berufswahl: Informationstag an der Steinmühle
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„Und was willst du später werden?“ – Die Frage, die man Jugendlichen vor Jahrzehnten schon stellte, hat nichts an Relevanz verloren. Im Gegenteil sind die Antworten auch heute nicht deutlicher: Mehr Studiengänge, mehr Ausbildungsmöglichkeiten, aber nicht unbedingt mehr Klarheit bei den jungen Menschen. Um das zu ändern, führt die Steinmühle jedes Jahr im November einen Berufsinformationstag durch. Organisatoren sind Steinmühlenlehrerin Dr. Claudia Röder, Beauftragte für Berufsorientierung, sowie Hans-Heinrich Bähr vom Berufsdienst des Rotary-Club Marburg-Schloss.

Erneut hatten sich viele Profis aus ganz unterschiedlichen Berufsgruppen bereiterklärt, den Schülerinnen und Schülern des Jahrgangs 11 Fragen zum eigenen Werdegang und ihrer Tätigkeit zu beantworten. In drei Gesprächsrunden von je 20 Minuten konnten die jungen Leute ihre favorisierten Expertinnen und Experten zu allem fragen, was ihnen auf den Nägeln brannte: Wie ergattert man einen Studienplatz in Psychologie? Worauf muss man sich einstellen, wenn man in die IT-Branche möchte? Wie wird man Berufspolitiker*in?“ Genau diese Fragen wurden letztlich am häufigsten gestellt und geben damit auch wieder, welche Berufe an diesem Abend am gefragtesten waren. Das allermeiste Interesse verzeichnete allerdings der Repräsentant der Bundeswehr. Ganz ohne Nachfragen blieb keine der Berufsgruppen.

 

Auch Politiker*innen stellten sich den Fragen

„Wir freuen uns, dass wir wieder diesen Info-Abend veranstalten können,“ sagte Dr. Claudia Röder angesichts der angeregten Gespräche, die geführt wurden. „Besonders freue ich mich, dass es uns gelungen ist, auch Vertreter*innen aus der Politik bei uns zu haben.“ Zu Gesprächen hatten sich aus diesem Bereich der heimische Landtagsabgeordnete Dirk Bamberger (CDU) sowie die Marburger Bürgermeisterin Nadine Bernshausen (Bündnis 90/Grüne) zur Verfügung gestellt. Nadine Bernshausen repräsentierte gleichzeitig den Beruf der Richterin.

„Ich fand es sehr interessant,“ erzählte Benjamin Schul am Ende der Veranstaltung. Er hatte ein intensiveres Gespräch mit dem Vertreter einer Consulting-Firma geführt und könnte sich nun nach einem BWL-Studium einen Beruf in der Selbstständigkeit vorstellen. Melissa Mägerlein imponierten die Informationen der Bundeswehr: „Man hat dort erfahren, welche Studiengänge bei der Bundeswehr möglich sind und hat vor allem konkrete Angebote erhalten zu einem Camp oder einem Praktikum. Das war sehr hilfreich.“ Emilia Ouaissa hatte sich nach Details einer politischen Tätigkeit und der Arbeit als Psychologin erkundigt. „Es war für mich sehr interessant, da ich wirklich neutrale und abgewogene Informationen erhalten konnte.“ Chiara Rector hatte den Focus auf Bundeswehr und Medizin gelegt, empfand die jeweiligen Informationen dazu als stichhaltig und die Erklärung der Laufbahn und Studienzeit als umfassend. Tom Beyer erklärte, er habe den Abend genutzt, um eine Negativ-Auswahl zu treffen: „Ich konnte schon mal einen Anhaltspunkt bekommen, was eher nichts für mich ist.“

Einige der Jugendlichen hätten sich noch etwas mehr Zeit am Berufsinformationsabend gewünscht – entweder, um bei dem favorisierten Gesprächspartner oder der Gesprächspartnerin noch mehr ins Detail gehen zu können, oder um noch in einen weiteren Berufszweig hineinzuhorchen. Der Elftklässler Lauritz Kleine: „Fünf statt drei Gesprächsrunden durchzuführen – das wäre vielleicht ein Vorschlag.“

Beim Berufsinformationsabend, der von Schulleiter Björn Gemmer eröffnet worden war, wurden folgende Berufe und Bereiche repräsentiert: Rechtsanwalt/Rechtsanwältin, Richter*in, Diplom-Kaufmann oder-Kauffrau/Geschäftsführer*in, Arzt/Ärztin, Psychologe/Psychologin, Psychologische/r Psychotherapeut*in/Kinder und Jugendlichen-Psychotherapeut*in, Zahnarzt/Zahnärztin, Steuerberater*in/Wirtschaftsprüfer*in, Physiker*in, Unternehmensberater*in/BWL-Studium, Informationstechnologie, Sparkassen-/Finanzwesen, Berufspolitiker*in, Abgeordnete/r, Prokurist*in, Medizinstudium ohne NC, Bundeswehr, Pharmazeut*in, Freiwilliges Soziales Jahr, Journalismus.

Eine beeindruckende Historie: Dieses Jahr gab es die elfte Cambridge Prüfung an der Steinmühle
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Zum 11. Mal fand dieses Jahr eine Cambridge-Prüfung an der Steinmühle statt. Ein Anlass, um einen Rückblick zu starten. Fachlehrerin Nicole Hohm berichtet:

2010 bekam ich eine Einladung zum „Cambridge-Day“ – eine Einladung für eine Fortbildung wie jede andere, dachte ich zunächst. Da die Themen der Workshops und Vorträge sich interessant anhörten, meldete ich mich kurzerhand an, ohne genau zu wissen, um was es sich eigentlich handelt – auch wenn es an einem Samstag und in Frankfurt stattfand und man einen kleinen Betrag für Vorträge und Catering zu bezahlen hatte. Die Referent*innen waren durch die Bank weg gut und ich war positiv überrascht von der guten Organisation und dem Drumherum, was bei Fortbildungen durch das Kultusministerium nicht immer so ist.

Im Laufe der Veranstaltung wurde mir klar, worum es ging – man wollte die Cambridge-Prüfungen an die Schulen bringen. Man könnte sich fragen, warum sollte man ein externes Zertifikat, wofür man auch noch zahlen soll, anstreben, es gibt doch den Englischunterricht an den Schulen? Die Cambridge-Prüfungen finden so wie sie sind in jedem Land der Welt statt, sei es in Japan, Singapur, Ghana, Ägypten oder auch Deutschland – was sie somit vergleichbar macht. Man bekommt ein Sprachlevel bescheinigt, welches in der ganzen Welt eingeschätzt werden kann.

Zurück an der Steinmühle ging ich gleich am Montag zur Schulleitung, stellte das Konzept vor und fragte, ob man das nicht mal im WU-Bereich ausprobieren könnte. Die Schulleitung gab grünes Licht: Warum nicht?

Im Jahr 2011 bereitete ich dann den ersten Cambridge-Kurs mit 11 Schüler*innen auf die FCE-Prüfung (First Certificate of English), heute meist nur noch First B2 (B2 ist das höhere mittlere Sprachlevel) genannt, vor. Wir waren alle aufgeregt – die Schüler*innen natürlich, weil von außen Prüfer*innen kamen und sie testeten. Und ich ebenso, weil ich hoffte, dass ich sie richtig vorbereitet hatte: 10 haben die Prüfung bestanden, einer hat sie mit einem Punkt verpasst…

Im nächsten Jahr nahmen schon 16 Schüler*innen teil und zwei haben sogar so gute Leistungen erreicht, dass sie das nächsthöhere Level bescheinigt bekamen – C1. Dieses Mal war niemand durchgefallen. 2014 wurden es auf Grund der hohen Schülerzahl von 28 zwei Kurse: einen übernahm Jeannine Walter und den anderen wie immer ich; 2015 nahmen 21 Schüler*innen teil, 2016 gingen 17 Schüler*innen an den Start.

 

Wir arbeiteten mit Gummihandschuhen, Mundschutz und Desinfektionsmittel

2017 haben wir ein Jahr ausgesetzt, weil wir vom FCE – Examen auf das Business-English Examen umgestellt haben – wir hatten jetzt ein Zwei-Jahres-Konzept: in dem neu eingerichteten WU Business English in Klasse 10 habe ich die Schüler*innen schon etwas auf die Business-Aspekte vorbereitet. In Klasse 11 wurden die Schüler*innen dann auf das BEC-Exam (Business English Certificate) vorbereitet. 2018 machten dann 18 Schüler*innen die Prüfung – zwei schafften es leider nicht, dafür hatten aber wieder zwei das nächsthöhere Level erreicht. Trotz Corona machten wir alle tapfer weiter – mit Mundschutz, Gummihandschuhen und viel Desinfektionsmittel: 2019 waren 28 Schüler*innen dabei, 2020 14 Schüler*innen. 2021 haben sich dann 34 Schüler*innen angemeldet – was nun definitiv zu viel für einen Kurs war. Matthäus Otte hat sich sofort bereit erklärt, einen Kurs zu übernehmen. In 2021 haben erstaunliche vier Leute das C1 Level erreicht.

Den Vogel hat aber der diesjährige Kurs abgeschossen – von 29 Schüler*innen haben 7 so gute Ergebnisse erzielt, dass sie das C1 Level bescheinigt bekamen. Ein großes Lob an die Schüler*innen, die trotz langen Online-Unterrichts in den Jahrgangstufen 9 und 10 so herausragende Ergebnisse erzielt haben. Congratulations!

Cambridge-Kandidat*innen in diesem Jahr waren: Alina Adamski, Paula Auschill, Max Badouin, Svea Bredendiek, Felix Busch, Anton Graf, Lena Herzog, Ellen Hilt, Emilia Hoffmans, Lennart Holly, Neele Jansen, Lotte Jungfer, Tino Kraft, Sarah Kremer-Golder, David Krüger, Nina Marko, Chiara Massa-Enders, Emilia Quaissa, Ana Catalina Pohl, Finn-Jonas Posingies, Tamira Preck, Luisa Reinhardt, Fabian Seidel, Adama Sow, Anna Steinfeldt, Ariane Stry, Bijan Teymoortash, Anna Tille, Joshua Wieder.

Rund um die Wirtschaft mehr wissen durch den Unternehmerführerschein
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Im abgelaufenen Schuljahr legten mehrere Schülerinnen und Schüler ihre Prüfungen für den Unternehmerführerschein ab. Jetzt nahmen sie ihre Zertifikate entgegen und stellten sich zusammen mit Schulleiter Bernd Holly (links) und Fachlehrer Erno Menzel (rechts) dem Fotografen. Es qualifizierten sich:

Johanna Arndt, Fiona Claar, Aliena Entebach, Finja Grün, Lauritz Kleine, Jannis Mitze, Acelya Olcuk, Anton Schneider, Daniel Schöne, Lenn Stumm, Emilia Wagner. Von 33 Prüfungen (Module A/B/C) wurden 29 erfolgreich absolviert.

Die Module setzten sich wie folgt zusammen: Modul A: Basismodul Wirtschaft, Modul B: Grundlagen der volkswirtschaftlichen Zusammenhänge, Modul C: Unternehmerisches Grundwissen – Der Geschäftsplan.
Die Zertifikate gehören zur Gruppe der „Entrepreneur‘s Skills Certificate“ und werden vergeben von Eurochambres, dem Dachverband der europäischen Industrie- und Handelskammern.

Die Turmwächter: Kurzweilige Lektüre und Beitrag zur Kulturgeschichte
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Am 1. September stellte Wilhelm „Willi“ Stehling sein neues Buch über »Die Marburger Turmwächter« an alter Wirkungsstätte vor. Der ehemalige Musik-, Sport- und Erdkunde-Lehrer der Steinmühle nahm die einhundert Gäste während seiner reich bebilderten Lesung mit in vergangene Zeiten und machte deutlich, dass die Turmwächter schon seit dem Mittelalter vom hohen Schlossturm herabschauten und über die Sicherheit der Stadt wachten. Sie warnten bei Tag und bei Nacht vor Feuer, vor Feinden und anderen Gefahren und kündigten mit Signalen alle Reisenden an, die sich der Stadt näherten. Zugleich galten die Turmwächter als fürstliche Schloss- und Stadtmusikanten über Jahrhunderte hinweg als die wichtigsten Repräsentanten der Instrumentalmusik. Die musikalischen Alleskönner spielten zu Hochzeiten, zum Tanz, zu kirchlichen und städtischen Anlässen sowie zu höfischen Gelegenheiten auf.

Willi Stehling führte dabei nicht nur in die komplexe Arbeitswelt von Wächtern und Musikanten ein. Insbesondere die Geschichten aus dem beruflichen und privaten Alltag der ein oder anderen schillernden Figur hatten höchsten Unterhaltungswert und verdeutlichten, dass Stehling mit seinem Buch nicht nur ein wichtiger Beitrag zur Kulturgeschichte von Marburg gelungen ist, sondern auch eine kurzweilige Lektüre mit bisher unbekannten Einblicken in das musikalische und gesellschaftliche Leben der Stadt.