Internat Steinmühle: Behutsamer Start im neuen Umfeld
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„Wir heißen beide Nils. Aber…das wirst du schon hinbekommen.“ Mit einem Augenzwinkern begrüßt Internatsleiter Nils Schwandt am Sonntagnachmittag einen neuen Internatsschüler. Der Jugendliche grinst verschmitzt und weiß jetzt, dass Nils Schwandt und sein Kollege Nils Zeller Hausleiter des Stammhauses sind. Dort bezieht er gleich sein Zimmer. Es wird für das Schuljahr, das am nächsten Tag beginnt, sein Zuhause sein. So wie er machen es auch die anderen neuen Anreisenden: Sich orientieren im neuen Wohn- und Lernumfeld. Sie kommen aus München, Jena, aber auch Südkorea oder China.  79 Kinder und Jugendliche zählt das Internat Steinmühle zur Zeit und ist damit weiter auf Expansionskurs.  Vor genau einem Jahr wurde das Biohaus auf dem Campus Steinmühle als zusätzliches Haus für Internatsschüler eingeweiht.


Weitere Unterkunft: Das Bremerhaus

Aktuell wurde außerdem das Bremerhaus zur Unterkunft für Internatsschülerinnen und Schüler. Die Gruppe unbegleiteter minderjähriger Flüchtlinge in diesem Gebäude war zum Schuljahresende geschlossen worden, drei der Geflüchteten wohnen weiter im Internat und machen jetzt Abitur. „Ein Beispiel für gelungene Integration,“ sagt Francine Olschewski. Die Hausleiterin gehört – wie „Nils & Nils“ – zum Stamm des Pädagogenteams. „Einige Mitarbeiter sind neu im Kollegium“ sagt sie, und informiert: „Wir haben umstrukturiert.“

Ein neuer Lebensabschnitt

Internatsleiterin Anke Muszynski erfüllt die letzten individuellen Wünsche der Anreisenden. Hier fehlt noch etwas, dort muss noch etwas besorgt werden. Für die engagierte und rührige Pädagogin, die aufmerksam hin- und herflitzt,  ist Dienstleistung nicht nur ein Wort.

Kurz, ohne auftragende Reden, stellt Anke Muszynski den Ankömmlingen und ihren Eltern das Pädagogenteam vor. Manche Schülerinnen und Schüler kommen in Begleitung auch ihrer Großeltern. Es ist schon ein großer Schritt für die jungen Leute, ihre Angehörigen kurze Zeit später alleine nach Hause zu schicken. Die Atmosphäre im Speisesaal bei Kaffee, Kuchen und Obst ist locker und wenig wehmütig. Eltern kommen an den runden Tischen mit anderen Eltern ins Gespräch. Ein neuer Lebensabschnitt beginnt. Für alle! So sind auch alle ein wenig aufgeregt, „uns eingeschlossen“, sagt Francine Olschewski. Sie weiß aber auch: „Nachher, also heute Abend, ist alles wie immer.“

Sich kennenlernen

„Wie immer“ ist es auch am nächsten Morgen. Da beginnt nämlich der Schulunterricht mit Einzug in das sanierte Hauptgebäude oder das neu gebaute Atrium. Das kommende Wochenende wird ganz im Zeichen der so genannten Häuserfahrten stehen. Die einzelnen Wohngruppen machen Ausflüge, um einander besser kennenzulernen.

Das Stammhaus zum Beispiel, die Gruppe um „Nils & Nils“, fährt nach Köln. In diesem Zuge geht es auch ins Phantasialand. Langeweile wird es aber auch später auf dem Steinmühlencampus nicht geben. Verschiedenste Sportmöglichkeiten und die naturnahe Umgebung bieten Kurzweil und Lernen in Wohlfühlatmosphäre.

 
Schuljahresabschluss bei schönstem Sommerwetter
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Zum Schuljahresausklang traf sich die Internatsgemeinde am letzten gemeinsamen Abend zum Grillen auf dem Schulhof. Bei strahlendem Sonnenschein aßen alle zusammen und ließen vor dem Start der Sommerferien das Jahr noch einmal Revue passieren.

Schülerinnen, Schüler, Kolleginnen und Kollegen, die die Steinmühle verlassen, wurden verabschiedet. Außerdem erhielten verschiedene Schülerinnen und Schüler Lernpreise für besondere schulische Leistungen.

Der Start der Sommerferien heißt gleichzeitig auch Abschied vom Lahngelände – und wenn es nur für sechs Wochen ist. Aufgrund der Temperaturen nahmen viele noch einmal die Möglichkeit zum ausgiebigen Baden wahr.

Das Internat Steinmühle wünscht allen schöne Sommerferien und freut sich auf das kommende spannende Schuljahr!

 

Familientag am Internat Steinmühle
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Das Wetter spielte gut mit beim alljährlichen Familientag des Internates Steinmühle. Die Familien aller Internatsschülerinnen und -schüler waren eingeladen, um gemeinsam in lockerer Atmosphäre gesellige Stunden zu verbringen. Verschiedene Angebote sorgten für Kurzweil: Vom Kanufahren auf der Lahn über Malen mit Fingerfarben für junge Besucher, Bullenreiten und Bubble Balls bis hin zu Kistenklettern: Alle Gäste unterhielten sich bestens, während die Sonne vom Himmel strahlte. Den Abschluss des Tages bildete ein Grillbuffet, bei dem die Köche ihr Können unter Beweis stellten.

Bei der traditionellen Veranstaltung steht der allgemeine Austausch im Vordergrund. Für Eltern und Familien bietet das Treffen stets eine Möglichkeit, sich kennenzulernen und sich zu vernetzen.

 

Wandern, Dresden,Kanutour und mehr: Erlebnispädagogisches Wochenende
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Traditionell bricht das Internat Steinmühle im Mai zu seinen erlebnispädagogischen Fahrten auf. Dabei können die Schülerinnen und Schüler sich in unterschiedliche Fahrten einwählen, die von den Pädagogen gewählt und organisiert werden. Die Gruppen hatten die Steinmühle am vergangenen Freitag nach dem Mittagessen verlassen und waren am Sonntagabend wieder im Internat eingetroffen. Dann stand sogleich der Austausch über das Erlebte auf dem Programm.

 

Wandern im Thüringer Wald

Ziel dieser Gruppe war eine Ferienwohnung in Großbreitenbach mit Selbstverpflegung und gemeinsamem Kochen. Das Team unternahm während seines Aufenthaltes eine ca. 20 Kilometer lange Wanderung auf dem Höhenweg des Thüringer Waldes an den höchsten Punkt des Rennsteigs, den 948 Meter hohen Schneekopf. Dort war bei herrlicher Aussicht Rast angesagt.

Die Schülerinnen und Schüler genossen die Landschaft am Tag und den Abend bei gemeinsamer Aktivität. Zuletzt gab es noch ein Highlight: Am Sonntag steuerte die Gruppe die Avenida Therme in Hohenfelden bei Erfurt an, bevor es dann wieder in Richtung Marburg ging.

 

Klettern im Fränkischen

Ein neunköpfiges Team war zum Klettern in der Fränkischen Schweiz bei Morschreuth. Hier stand Zelten auf der Wiese des Gasthofes „Zur guten Einkehr“ auf dem Programm. Für den ein oder anderen gab es erste Schritte im Felsen, für andere schon die Vertiefung von bereits Vertrautem. Von Abseilen über Vorstieg oder reines Topropen war für jeden etwas dabei. So war für Leon zum ersten Mal der Vorstieg zu absolvieren und gleichzeitig ein erstes Mal das Sichern zu übernehmen. Jaques überwand seine Höhenangst, begann, sich selbst zu vertrauen und gewann an der Sache beträchtlichen Spaß.

Das galt auch für Aktionen, bei denen es einfach darum ging, einmal faul in der Luft zu hängen, ein wenig Höhenluft und Adrenalin zu schnuppern – sich einfach mal sich hängenzulassen. Das leckere Essen am Abend gehörte freilich dazu. Zuerst im Gasthof, Samstagabend dann vom Grill. Morgens wurde feudal gefrühstückt. Alle haben stets mit angepackt und sich mit um die Gruppe gekümmert.

 

Vor allem für die Vorsteiger der Gruppe bedeutete das Event ein weiteres Highlight. Für alle barg es neue Erfahrungen. Das Internat Steinmühle dankt der Marburger Kletterhalle für die Leihgabe der Kletterschuhe.

 

Fahrt nach Dresden

Ihre Unterkunft bezogen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer im A&O Hostel. Das Abendessen war bereits mit viel Gaudi verbunden: Im Achterbahnrestaurant kam jeder Hauptgang mit einem Schwerelos-Wunderkerzenexpress angesaust.

Am Samstag unternahm die Gruppe einen Ausflug in die Sächsische Schweiz. Besichtigt wurde Bad Rathen mit seinem Elbsandsteingebirge, beschritten wurden der Gratwanderweg Rauenstein mit Blick auf die Elbe und die Bastei samt Schluchtenweg mit den „Schwedenlöchern“ vorbei am Amselsee.
Der besondere Stadtrundgang war am Sonntag angesagt. Die Route: Neumarkt mit Frauenkirche, Semperoper, Zwinger, Residenzschloss, Brühlsche Terrasse, Fürstenzug, Stallhof, Katholische Hofkirche, Taschenbergpalais, Augustusbrücke und Besuch der Frauenkirche. Das Fazit: Viel Historisches, viel Kultur – und viel Spaß dabei.

 

Kanutour

Die Kanutour startete am Domizil, dem Camingplatz Ederblick bei Bad Wildungen, wo gezeltet wurde. Der Plan war, die Eder flussabwärts der Staumauer bis hinein in die Fulda zu befahren. Nach einem anstrengenden Tag in den Kanus klang der Abend mit Lagerfeuer, Grillen und kleineren Spielen aus. Insgesamt waren zur Kanutour 14 Kinder mit drei Pädagogen aufgebrochen.

 

Zelten am Edersee

Das Zelten am Edersee auf einer Wiese war das pure Outdoor-Erlebnis: Ohne fließendes Wasser, ohne Strom und ohne sanitäre Anlagen.

Der Verzicht auf alles, was Komfort bedeutet, hatte die Konzentration auf sich selbst zur Folge. Alle gruppierten sich ums Lagerfeuer und spielten. Zu den Favoriten gehörte nicht zum ersten Mal das Spiel „Werwolf“, das bis in die Nacht für Unterhaltung sorgte.

 

Traditionellster Wettkampf: Internat  beim BoulderCup
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Mit einer kleinen Gruppe hat sich das Internat Steinmühle auch in diesem Jahr aufgemacht, beim BoulderCup der DIV-Schulen anzutreten. Christian Schäfer vom Pädagogenteam gibt einen Einblick in den Verlauf des Wettkampfes:

Dieses Jahr trafen wir uns auf der Lietz-Schule Bieberstein bei Fulda zum BoulderCup. Bouldern ist seilfreies Klettern in Absprunghöhe und eine Spielform des Kletterns. Der Wettkampf fand zum 16. Mal in Folge statt und ist mit Abstand der mittlerweile traditionsreichste, regelmäßigste Wettkampf zwischen den Schulen der DIV (Die Internate Vereinigung e.V.). Insgesamt boulderten 38 Schüler, 7 ehemalige Schüler und 6 Erzieher um eine gute Platzierung.

Auf guten Plätzen

Zwar ohne Aussicht auf den Gesamtpokal waren wir dennoch entschlossen, möglichst viele Einzelsiege für uns zu entscheiden. Und letztlich waren wir auch gar nicht so schlecht. Neben dem sinnvollen Tun in der Gemeinschaft unter vielen begeisterten Kletterern haben wir viel Spaß gehabt, Gleichgesinnte kennengelernt oder auch wiedergetroffen und viele neue Klettereindrücke mitgenommen.

Sogar ein paar Platzierungen können wir vermelden: Johannes Tetzner hat den 2. Platz in der Gruppe der U13 männlich errungen, Kris Gorges ist in der leistungsstarken Klasse der Ü16 Mädchen Dritte geworden und Christian Schäfer hat den 1. Platz in der Kategorie Erzieher/Ehemalige erreicht. Für Velten und Jacques hat es auf Grund der starken Konkurrenz leider nicht zu einem Platz unter den ersten 3 gereicht. Den Gesamtpokal hat dieses Jahr erneut das Landheim Ammersee erhalten.

So lief es ab

Wir waren am Samstagmorgen nach dem Frühstück losgefahren und kamen nach einer ruhigen Fahrt um 12 Uhr in Bieberstein an. Da wir die ersten waren, konnten wir uns die besten Plätze zum Schlafen in der Turnhalle aussuchen und hatten auch die besten Matten zum Schlafen. Nach einem Mittagessen um 13:00 Uhr im Speisesaal des Schlosses, einem eindrucksvollen Bau, begann der Cup um 14:00 Uhr nach ein paar einleitenden Worten von Herrn Lange, Lehrer und Klettertrainer der Biebersteiner, und einer netten Begrüßung durch den Internatsleiter Herrn Meister. Bis 18:00 Uhr wurde nun nach bestem Können gebouldert und versucht, den Gewinn zu erringen.  Nach dem anschließenden Abendessen gab es noch das Stechen in den Klassen U13 weiblich und Erzieher männlich. Danach war der Abend für die freie Gestaltung offen; es konnte weiter geklettert werden, was viele in Anspruch nahmen und später öffnete der sogenannte Schopp, die Schülertaverne der Biebersteiner. Müde und gutgelaunt endete der Abend spät. Erst nach halb eins wurde es schließlich in der Turnhalle, wo alle schliefen, langsam ruhig.

Ab neun gab es am Sonntag dann Frühstück. Anschließend haben wir uns auf der Heimfahrt noch kurz die Steinwand angeschaut und wehmütig des „verlorenen“ Tages >Klettern im Fels< gedacht. Denn leider hat es am Samstag morgen und auch in der Nacht zu Sonntag geschneit, so dass der ursprüngliche Plan, noch an der Steinwand bei Poppenhausen im Felsen zu klettern, wegen des nassen Felsens nicht durchführbar war. Die Heimfahrt verging dann wie im Schlaf und wir waren pünktlich zum SchniPoSa wieder in der Steinmühle.

 

Es geht um Austausch und Interaktion mit anderen

 

Neben dem eigentlichen Bouldern geht es aber bei dem Wettkampf vor allem um den Austausch der Schüler der verschiedenen Internatsschulen, um das Kennenlernen von Unterschieden, Vor- und Nachteile der eigenen Schule, andere Lebenswelten, fremde Menschen und die Interaktion mit diesen. Auch für die Pädagogen ist das Treffen für die eigene Lebenswelt und den Blick von außen auf die eigene Ansätze von unschätzbarem Wert und bringt viele Vorteile. So sind in den letzten Jahren viele gute Freundschaften und Verbindungen über ganz Deutschland hinweg entstanden.

Wir werden fleißig weiter trainieren und im nächsten Jahr antreten, um dann erneut um den Gesamtpokal zu bouldern. Nächstes Jahr richtet das Landheim Ammersee den Wettkampf aus.

 

Klettern am „echten“ Fels am Scharfenstein bei Kassel
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Nach dem bisherigen Üben in der Halle waren die Kletterer unter den Internatsschüler/innen nun das erste Mal draußen am „echten“ Fels, berichtet Christian Schäfer vom Pädagogenteam:

Das Wetter war traumhaft und die wenigen Wolken, die vorüberzogen, ließen uns in Ruhe. Der Fels war fest und trocken, die Routen schön. Für die ersten Schritte im Fels haben wir uns leichtere Routen ausgesucht.

Zunächst gab es eine erste Orientierung, wie es überhaupt in der Natur am Felsen aussieht, vor allem in Bezug auf die Routen. Die Vorgehensweise ist draußen wesentlich schwieriger, da die Routen nicht vorgegeben sind wie in der Halle durch farbig markierte Griffe. Sie müssen selbst erfühlt werden. Auch sind viele andere (Ablenkungs)faktoren vorhanden, an die man sich erst gewöhnen muss: Vögel, Bäume, Wind, Steine, die wegrutschen – und der Stand beim Sichern ist weder gerade noch immer ideal. Die Sonne scheint in die Augen. Aber auch die Routen können wesentlich höher sein: die längste dieses Mal war 25 Meter lang. Verglichen mit den 14 Metern in der Halle durchaus nicht „ohne“.

Da auch die Routen und die Sicherungsabstände nicht genormt sind und die Abstände zwischen den Sicherungspunkten beim Vorstieg wesentlich weiter voneinander weg sind als in der Halle, waren die Vorstiegsambitionen erst einmal etwas zurückhaltend. Nach dem Vorstieg hieß es dann aber, dass es draußen viel besser ist zu klettern als in der Halle und gar nicht so schwer wie erwartet, eher noch entspannter.

Abseilen immer wieder ein Highlight

Weiterer Inhalt für eine der Teilnehmerinnen war das Einrichten, Umbauen und Abbauen des Toprope. Toprope bedeutet, dass mit Seil von oben umgelenkt geklettert wird. Draußen muss aber erst einmal das Seil per Vorstieg die Wand hoch geführt und oben dann für das Topropen vernünftig eingehängt bzw. eingerichtet werden. Dies haben wir geübt. Nach dem Abbau kam dann noch das Abseilen, welches immer wieder für sich ein Highlight darstellt.

Insgesamt sind wir nicht viele Routen geklettert, haben aber dafür erfolgreich erste Schritte draußen getan. Diejenigen, die (gerade) nicht kletterten, erforschten auf eigenen Wegen die Umgebung um den Felsen herum und bestiegen die seitlichen Gipfel von hinten über die Fußwege.

Alle waren mit dem Tag sehr zufrieden. Die, die vorgestiegen sind, haben wichtige Erfahrungen sammeln können und gehen gestärkt in die nächsten Fahrten. Nach der Heimfahrt haben wir noch zusammen beim Chinesen gehalten und Abendessen mit nach Hause genommen. Dieses haben wir dann im Haus zusammen gegessen.

Seit Oktober lassen sich an der Steinmühle elf Mädchen vom Jumping Fitness begeistern. Zusammen mit Trainerin Francine Olschewski treffen sie sich einmal in der Woche zu dieser Sportart, bei der man sich auspowern kann. „Ein perfekter Ausgleich zur Schule.“

Ausdauer- und Intervalltraining

Jumping Fitness ist ein Ausdauer- und Intervalltraining. Das Herz-Kreislauf-System wird durch das intensive Training stark trainiert. Um Überanstrengung zu vermeiden, kann der Trainer kurze, ruhigere Übungseinheiten einbauen. Damit wird die Jumping Fitness-Stunde automatisch zu einem Intervalltraining.

Die Sportart verbessert somit sowohl die Ausdauer als auch die Kraft. Es handelt sich um Ganzkörpertraining, das die Tiefenmuskulatur trainiert und kräftigt. Vor allem die tragende Muskulatur wird angesprochen, aber auch ganz kleine Muskeln, wie zum Beispiel die in den Füßen. Prinzipiell werden dabei alle Muskelgruppen beansprucht, da durch den Schwerkraftwechsel beim Trampolinspringen alle Zellen im Körper einen Gegendruck zu dem entstehenden Gewicht, das auf die Zellen einwirkt, aufbauen müssen.

Bewusst bemerkbar wird vor allem das Training der großen Muskelgruppen von Beinen und Po und auch die der geraden Bauch- sowie der Rückenmuskulatur. Durch das ständige Ausbalancieren des Körpers auf der bewegten Sprungfläche werden zusätzlich Haltung und Gleichgewichtssinn trainiert und verbessert.

Effektive Kalorienverbrennung

Beim Jumping Fitness Workout sind über 400 Muskeln im Einsatz, viel mehr als bei vergleichbaren Ausdauersportarten. Jumping Fitness, so Francine Olschewski,  ist deutlich effektiver als Joggen und schont gleichzeitig die Gelenke. Außerdem verbessern die dynamischen Übungen die Ausdauer und beugen Rückenproblemen vor.

Perfekt gegen Stress

Jumping Fitness, so die Trainerin, macht glücklich, denn bei diesem Workout werden Glückshormone ausgeschüttet. Kein Wunder, Jumping Fitness bietet ein tolles Gruppengefühl und ein mitreißendes Training zu energetischer Musik.

Jumping Fitness sei grundsätzlich für jeden geeignet, unabhängig von Fitness, Alter oder Gewicht. Wichtig sei hierbei, auf die eigene individuelle Leistungsstärke zu achten und seine Grenzen zu akzeptieren. Francine Olschewski: „Jeder bestimmt seine eigene Intensität und kann so in der Gruppe beim Jumping Fitness trainieren und Spaß haben.“ Sprünge seien leicht zu lernen und garantierten auch Anfängern schnelle Erfolgserlebnisse.

Erfahrene Trainerin

Die Trainerin Francine Olschewski, seit April 2018 als Assistentin im Hessenhaus, hat 2016 eine Ausbildung zur Jumping Trainerin im Studio Fit For All in Rodgau absolviert und dort regelmäßig wöchentlich mehrere Kurse geleitet. Auch bei ihrem Umzug nach Marburg ging die Leidenschaft zu der Sportart nicht verloren. Mehr noch: Sie konnte Interesse und Freude am Jumpen bei den Schülerinnen und Schülern des Internats Steinmühle wecken.

Der Kontakt zum alten Fitnessstudio „Fit For All“ in Rodgau besteht bis heute. Die Trampoline für das Internat Steinmühle wurden dort angemietet. Dies schuf die Möglichkeit, Jumping Fitness an der Steinmühle als AG anzubieten.

An Internatswochenenden gibt es übrigens zusätzliche Angebote in Jumping Fitness. Vereinzelt, so freut sich die Trainerin, lassen sich da auch Jungs blicken. Bei lauter Musik können die Jugendlichen sich komplett auspowern und mal so richtig Dampf ablassen.

Durch Bouldern die eigene Frustrationstoleranz erhöhen
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Die Kletter AG des Internats Steinmühle ist jede Woche in der Marburger Kletterhalle aktiv. Begonnen wird im Boulderbereich. Bouldern ist seilfreies Klettern in Absprunghöhe. Hierbei sind Koordination, Geschicklichkeit, Kraft und Ausdauer, aber eben auch viel Durchhaltewille und Wiederholung von Nöten. Nur so können die Routen letztendlich bewältigt werden. Unverzichtbar sind eine hohe Frustrationstoleranz und die Fähigkeit, sich mit anderen zusammen durch Interaktion und Kommunikation der meist schweren Schlüsselstelle zu widmen, um diese dann endlich zu schaffen. Transfer in Schule und Alltag ist hier ein großer pädagogischer Ansatz.

Im zweiten Teil der AG findet meist das Seilklettern statt. Seit zwei Wochen wird das eigenständige Sichern des Kletterers geübt und auch schon selbständig ausgeführt. Alle sichern sehr selbstbewusst und zuverlässig. Jetzt heißt es: ÜBEN, ÜBEN, ÜBEN.

 

Angst überwinden, Vertrauen schenken

 

Ebenfalls neu ist das Vorsteigen. Beim Vorsteigen gilt es, das Seil, das zur Sicherung im Sturzfall dient, eigenständig beim Ersteigen der Wand mithochzunehmen. Diese Vorgehensweise unterscheidet sich vom Topropen, bei dem das Seil oben schon angebracht ist. Sowohl das Klettern im Vorstieg als auch das Sichern des Vorsteigenden ist wesentlich schwieriger und fordernder als das Klettern im Toprope. Auch dabei ist der Transfer von Try and Error, das Scheitern und immer wieder Versuchen, von zentraler Bedeutung – neben dem Überwinden eigener Angst, dem Vertrauen in andere Menschen und der Verantwortungsübernahme für andere.

 

Wettkampf im Mai

 

Im Mai steht als Highlight der BoulderCup der Internate an. Dann wird die Kletter AG des Internats Steinmühle zum diesjährigen Ausrichter fahren, dem Lietz Internat Schloss Bieberstein. Unsere Schülerinnen und Schüler sind schon jetzt gespannt und üben bis dahin fleißig weiter.

 

Internat Steinmühle ist Förderer des Deutschlandstipendiums
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Über das Deutschlandstipendium fördert das Internat Steinmühle die 21jährige Lehramtsstudentin Julia Weber. Bei einem Besuch auf dem Steinmühlencampus verschaffte sie sich einen Eindruck von der Institution, die ihr den Studienalltag finanziell etwas leichter macht.

Julia Weber, in Lambrecht bei Neustadt an der Weinstraße zu Hause, studiert Englisch und Evangelische Theologie. Ihr Ziel: Lehrerin werden.  Die Leistungsnachweise aus dem ersten und zweiten Semester, das Gutachten ihrer Englisch-Professorin Sonja Fielitz sowie ihre ehrenamtlichen Tätigkeiten in Form von Jugendarbeit in der Kirchengemeinde und Nachhilfe im Verein für Bildung und Integration boten beste Voraussetzungen, sich für ein Stipendium zu bewerben.

Viele Chancen hatte sich Julia trotzdem nicht ausgerechnet: Dass Studierende der Gesellschafts- oder Geisteswissenschaften ein Stipendium erhalten, ist eher selten. „Viel eher,“ so Julia, „bekommen dies Mediziner und Naturwissenschaftler.“

Trotzdem: Die Entscheider fanden, dass Julia Weber unter den Stipendiaten sein sollte. „Eine tolle Sache,“ sagt sie und fühlt sich wertgeschätzt. „Das hätte ich nicht gedacht,“ sagt die junge Frau, die in Cappel wohnt, also nahe der Steinmühle. Sie freut sich über diese Anerkennung.

 

Internat Steinmühle: Voraussetzungen für gute Schulbildung und zum Erwachsenwerden

 

„Bis man hier überall geschaut hat, ein großes Gelände.“ Beim Gang über den Steinmühlencampus ist Julia Weber beeindruckt. Internats-Geschäftsführer Georg Ritter zeigt ihr die Wohnhäuser, alle Sportanlagen und die Schulgebäude. Sie kann sich vorstellen, dass Schülerinnen und Schüler hier vorfinden, was für eine gute Schulbildung nötig ist, aber auch zum Erwachsenwerden: Eine naturnahe Lernumgebung, qualifizierte Pädagogen, engagierte Lehrer, moderne oder in Modernisierung begriffene Gebäude, Ruhe und Konzentrationsmöglichkeiten – aber trotzdem Stadtnähe. „Wirklich klasse,“ sagt sie anerkennend.

Monatlich 300 Euro  bedeutet die Unterstützung durch das Deutschlandstipendium für Julia Weber. Befristet für ein Jahr. Derweil hat auch ihr jüngerer Bruder den Blick auf die Universität gerichtet. Insgesamt keine einfache Sache für ihre alleinerziehende Mutter. Positiv denken und seinen Weg gehen, ist immer richtig, sagt Julia. Ihre ehrenamtliche Arbeit will sie weitermachen.

Julia Weber beim Besuchstermin an der Steinmühle mit Internatsgeschäftsführer Georg Ritter (Foto: Till Buurman)

Verleihung des Stipendiums zusammen mit der Vizepräsidentin der Philipps-Universität Marburg, Prof. Dr. Evelyn Korn (Foto: Markus Farnung)

 

Skifahren in Winterberg – bald wird mehr draus
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Die Möglichkeiten zum Wintersport liegen praktisch vor der Tür: Gerade eine Autostunde entfernt befindet sich das Sauerland. So startete eine Gruppe von Internatsschülern im Rahmen einer Wochenendaktion einen Ausflug nach Winterberg.

Früh morgens ging es los. Im Skigebiet wartete eine Reihe von Abfahrten unterschiedlicher Schwierigkeitsgrade mit 50 Kilometern Gesamtlänge auf die Gruppe. Auch Anfänger waren dabei, die das erste Mal in ihrem Leben auf Skiern standen. Sie befanden sich in bester Obhut skierfahrener Pädagogen und stießen im Gebiet um Winterberg auf beste Bedingungen.

Strahlend blauer Himmel und beste Wetterverhältnisse machten die Unternehmung zu einem richtig schönen Tag, der abends nach einer reibungslosen Rückfahrt zum Internat erschöpft, aber zufrieden beschlossen wurde.

Das Wochenende in Winterberg bildete den Auftakt zu mehr: Im März ist ein Wochenendausflug nach Österreich geplant, bei dem die neu erworbenen und aufgefrischten Kenntnisse weiter ausgebaut werden können.