Jugendwettbewerb Informatik: Für Daniel Carle geht es in die nächste Runde
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Urkunden von Schulleiter Björn Gemmer gab es jetzt für Schüler des WU Informatik. Sie hatten am Jugendwettbewerb Informatik der achten und neunten Klasse teilgenommen. Daniel Carle aus der Klasse 8c hatte sogar die dritte Runde des Wettbewerbs erreicht. Hierzu einen besonderen Glückwunsch! Die anderen Schüler erhielten für ihre Teilnahme an der zweiten Runde eine Anerkennung oder eine Auszeichnung. Dem Fotografen stellten sich (von links) Parsa Vahhabzadeh, Emil Graf, Dominik Koerth, Mika Koch, Maxim Kokaryev, Mio Bender, Daniel Carle und Fachlehrerin Nicole Scholtes. Auf dem Foto fehlt Jakob Tober.
Die Schüler:innen haben sich im Rahmen des WU Informatik und mit Hilfe der Lernplattform auf den Wettbewerb vorbereitet, berichtet Nicole Scholtes. Auf der Wettbewerbsplattform http://jwinf.de findet man dazu zahlreiche Übungsaufgaben in unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen sowie alte Wettbewerbsaufgaben.

Der Jugendwettbewerb Informatik ist ein Informatikwettbewerb für Schülerinnen und Schüler mit wenig oder gar keiner Programmiererfahrung. In der ersten und zweiten Runde können Aufgaben online bearbeitet werden. In der dritten Runde müssen schwierigere Aufgaben zu Hause bearbeitet werden. Teilnehmen können alle Schüler:innen der Klassen 5 bis 13.

Die erste Runde hatte im Februar, begonnen, die zweite Runde haben die Schülerinnen und Schüler dann direkt nach den Osterferien im Kurs bearbeitet. Die dritte Runde, für die sich Daniel Carle qualifiziert hat, beginnt im September. Interessierte Schüler:innen können sich auch gerne bei mir melden, wenn sie im nächsten Jahr teilnehmen wollen, ermuntert Nicole Scholtes. Für die Teilnahme braucht man nämlich einen Lehrer:innen-Account. Weitere Informationen finden sich auf der Website https://bwinf.de/jugendwettbewerb/.

Aus der Mathe Fachschaft: Weite Sprünge und tolle Preise beim Känguru-Wettbewerb
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Am 16. März fand der jährliche Känguru-Mathewettbewerb statt. Dies ist ein Multiple Choice-Wettbewerb, in dem die Schülerinnen und Schüler 75 Minuten Zeit haben, um möglichst viele Aufgaben in drei Schwierigkeitsstufen richtig zu beantworten. Für richtig beantwortete Fragen gibt es je nach Schwierigkeit 3-5 Punkte, jedoch gibt es auch Abzüge für falsch beantwortete Fragen. „Unsere Schüler:innen müssen also sehr strategisch bei der Bearbeitung vorgehen“, berichtet Julia Bernzen für die Mathe-Fachschaft.
Wieder haben Schüler:innen der Grundschule und des Gymnasiums Steinmühle freiwillig am Känguru-Wettbewerb teilgenommen, dieses Jahr sogar noch mehr als im vergangenen Jahr, nämlich insgesamt 119 Schülerinnen und Schüler der Jahrgänge 3 bis 9. Jede:r erhält am Ende einen Preis bei diesem Wettbewerb, allerdings werden auch Hauptpreise vergeben (1.-3. Preis) sowie Preise für den größten Känguru-Sprung (längste Serie an richtigen Antworten).Besonders stolz ist die Mathe Fachschaft auf die tollen Ergebnisse, und wieder kommen viele Preisträger:innen der Hauptpreise ebenfalls aus der Steinmühle. Hier die Namen unserer Mathe-Asse mit Angabe des gewonnenen Preises:

– Nika Jablonski aus Klasse 4 für den größten Känguru Sprung der Grundschule
– Johanna Fuchs, 5a, 3. Preis
– Charlotte Hanefeld, 5a, 3. Preis
– Sophia Schlösser, 5a, 3. Preis
– Julian Alshut 5c, 3. Preis
– Leonard Hilger, 5i, 3. Preis
– Johannes Stroth, 5i, 3. Preis
– Jana Nowakowski, 5i, 3. Preis
– Anna- Lena Grießler, Kl. 6, 1. Preis und größter Känguru Sprung des Gymnasiums
– Sophie Menzler, Kl.6, 2. Preis
– Philian Merle, Kl.6, 2. Preis
– Orlando Geisel, 9c, 1. Preis

Dem Fotografen stellten sich:

Vordere Reihe von links nach rechts: Charlotte Hanefeld, Sophia Schlösser, Johanna Fuchs, Jana Nowakowski, Nika Jablonski.

Mittlere Reihe von links nach rechts: Anna-Lena Grießler, Philian Merle, Sophie Menzler, Leonard Hilger, Johannes Stroth, Julian Alshut.

Es fehlte beim Foto-Termin Orlando Geisel.

Zu den Erfolgen gratulierten (hintere Reihe von links nach rechts) Maximilian Moll für die Fachschaft Mathematik und Björn Gemmer für die Schulleitung.

DELF mit tollen Ergebnissen
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Endlich war es wieder möglich, ohne Einschränkungen und Terminverschiebungen die externe Französisch-Prüfung „DELF“ abzulegen, die die Steinmühle seit 2005 betreut.

Bei dem europäisch anerkannten Sprachenzertifikat, das entsprechend des jeweiligen Lernjahres die Fähigkeiten im Lese- und Hörverstehen sowie freiem Sprechen und der Textproduktion bescheinigt, haben dieses Jahr 9 Schülerinnen und Schüler teilgenommen.

Mit ein paar Trainingseinheiten außerhalb des Unterrichts sowie toller Motivation und Eigenverantwortung, haben die Schülerinnen und Schüler aus den Jahrgangsstufen 9 (A2) 10, 11 und 12 (B1) alle bestanden und sehr gute Ergebnisse erzielt. Die mündliche Prüfung fand in Gießen statt, die schriftliche dann in der Steinmühle an jeweils einem Samstagvormittag.

Wir freuen uns über dieses außerschulische Engagement und gratulieren allen sehr herzlich.

Félicitations!!!

Mona Lisa trägt Kopftuch: Steinmühle beging den Tag der Vielfalt
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Wie viele andere Institutionen in Deutschland, so hatte auch die Steinmühle für den Tag der Vielfalt am 23. Mai, den Diversity Day, mehrere Aktionen vorbereitet. Das Tragen von Mottoshirts und Aktionen in der zweiten Pause sollten einen Impuls geben, das Thema an der Schule sichtbarer zu machen. Die Lehrkräfte Dr. Sigrun Galter, Ines Vielhaben und Antje Seel hatten ihren Kolleginnen und Kollegen im Vorfeld eine Checkliste für mehr Vielfalt in Unterrichtsmaterialien zusammengestellt, die auch bei der letzten Gesamtkonferenz besprochen worden war. Dort wurde gleichzeitig die AG Regenbogen vorgestellt, die von Dr. Sigrun Galter und Bella-Jean Gnodtke geleitet wird und die über E-Mail regenbogen@steinmuehle.net erreichbar ist. Hinzu kamen Handreichungen für diversitätsbewusste Bildung, die sich an Lehrer:innen aller Fächer richtet.

 

Impulse als ‚kick off‘ verstehen

„Es geht nicht nur um diesen einen Tag“, erklärten Dr. Sigrun Galter, Ines Vielhaben und Anje Seel. „Wir möchten unsere Impulse eher als ‚kick off‘ verstanden wissen, da viele Themen unter dem Oberbegriff ‚Vielfalt‘ zusammengefasst werden können“. Das Dreiergremium nannte dabei unter anderem Chancengerechtigkeit, Diskriminierung, Geschlechtergerechtigkeit, Rassismus, Fremdenhass, Queerfeindlichkeit, aber die auch Freiheit der sexuellen Orientierung, der Religion sowie der Sprachen. Hier könne bereits über eine aufmerksame Formulierung von Übungssätzen oder Textaufgaben und den bewussten Umgang mit Stereotypen Einfluss genommen werden.

„Vielfalt ist nicht definierbar“, hieß es am 23. Mai bei der Pausen-Aktion, bei der alle Schüler:innen, die Lust hatten, am Forum in den Mottoshirts zum Song Cotton-Eye Joe tanzten. An der T-Shirt-Aktion beteiligten sich vorwiegend die Jahrgänge 5, 6 und 7 sowie die Klassen 11a, 12f. Den Eingangsbereich der Steinmühle bereichert seit dem Tag der Vielfalt eine Kunst-Allee, die durch verschiedene Skulpturen signalisiert, dass jede:r in seiner oder ihrer Vielfalt bei uns willkommen ist. Die Figuren fertigte der frühere Wahlunterricht 10 (jetzt im Jahrgang 11) und der Kunst-LK. Bei ihnen allen bedankte sich Schulleiter Bernd Holly noch einmal für Einsatz und Engagement.

Wenn also Steinmühlen-Gäste sich demnächst am Eingangsbereich unserer Schule fragen, warum Mona Lisa auf dem Kunstwerk Kopftuch trägt, dann antworten wir dazu im Sinne der Vielfalt ganz einfach: Warum nicht?

Frühlingslauf am Bootshaus: Die Klassen 5a und 6b kamen am schnellsten ins Ziel
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Es war nicht zu warm, nicht zu kalt – und der Regen machte gerade ein Päuschen. Optimale Bedingungen für den Frühlingslauf der Klassen 5 und 6, der wie andere Veranstaltungen durch die Pandemie eine Unterbrechung seiner jahrelangen Tradition erfahren hatte. Der Parcours rund um das Bootshaus und sein umliegendes Gelände forderte die Schülerinnen und Schüler als einzelne Läufer:innen und als Klassen heraus. Steinmühlenlehrerin Nicole Scholtes sorgte zusammen mit mehreren Kolleginnen und Kollegen für eine gute Organisation und einen reibungslosen Ablauf vor Ort. Sämtlichen Schülerinnen und Schülern ein ganz großes Kompliment! Das habt ihr super gemacht! Hier die Ergebnisse im Einzelnen:

 

Jahrgangsstufe 5, Einzelwettbewerb Mädchen

  1. Platz Margarete Rothmann (5:12)
  2. Platz Köller, Anna (5:37)
  3. Platz Kirschning, Sophia (5:48)

Jahrgangsstufe 5, Einzelwettbewerb Jungen

  1. Platz Konrad Wagner (4:57)
  2. Platz Lars Dittrich (5:04)
  3. Platz: Jaden Vogel (5:09)

Jahrgangsstufe 6, Einzelwettbewerb Mädchen

  1. Platz Marlene Wagner (5:10)
  2. Platz Lisa Petri (5:24)
  3. Platz Mira Vienken (5:26)

Jahrgangsstufe 6, Einzelwettbewerb Jungen

  1. Platz Aaron Stübner (4:50)
  2. Platz Ben Borawski (4:58)
  3. Platz Curt Jonas Mierisch (5:00)

Jahrgangsstufe 5, Staffelwettbewerb

  1. Platz 5a (3:57)
  2. Platz 5c (3:58)
  3. Platz 5i (4:01)
  4. Platz 5b (4:09)

Jahrgangsstufe 6, Staffelwettbewerb

  1. Platz 6b (3:37)
  2. Platz 6c (3:38)
  3. Platz 6a (3:44)

Jahrgang 11 sprach beim Energieforum mit Wissenschaftsministerin Angela Dorn
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Der Schulgong erinnerte eindringlich an das Unterrichtsende. Sonst hätte der Jahrgang 11 wohl noch stundenlang mit Angela Dorn weitergeplaudert. Die Hessische Ministerin für Wissenschaft und Kunst war beim Energieforum der Steinmühle zu Gast – wohlwissend, dass sie dort gut informierte Schüler:innen treffen würde, wie sie vorausschickte. Eine gute Vorbereitung auf der einen Seite, glaubwürdige, bedachte Antworten und ein Gespür für Augenhöhe auf der anderen – darin liegt wohl das Geheimnis eines fruchtbaren Dialoges mit jungen Menschen an der Altersschwelle zu Erstwählerinnen und Erstwählern. Aber der Reihe nach.

Dass sich die Schülerinnen und Schüler der Fachlehrer:innen Erno Menzel, Carmen Bastian und Dr. Claudia Röder eingehend mit der Energiethematik auseinandergesetzt hatten, das wurde im ersten Teil der Veranstaltung deutlich. Die Klassen 11a bis 11e nahmen das Thema Flüssiggas als potentiellem Konkurrenten von Erdgas unter die Lupe, erläuterten Vorteile, Nachteile und Eigenschaften. Zum Thema Atomkraftwerke wurde eine ähnliche Abwägung getroffen, natürlich nicht, ohne auf mögliche Gefahren und das ungelöste Endlagerproblem für Atommüll hinzuweisen. Auch wurde untersucht, ob wohl E-Autos das Klima retten können. Hier kamen Kinderarbeit, Lithiumabbau und sein Wasserbedarf, Recycling-Problem der Akkus und Infrastruktur hinsichtlich Ladestationen zum Tragen sowie mögliche Zwangsumsiedlung von Menschen in Abbauregionen. Auch der Energieverbrauch der Digitalisierung kam zur Sprache wie auch ein Interview mit Claudia Schnabel als Bürgermeisterin der Großgemeinde Fronhausen/Lahn und das Ergebnis einer Umfrage, bei der im Durchschnitt von den Befragten akzeptiert werde, Teil der Klimawende zu sein.

 

Für bessere europäische Vernetzung

Eine Ministerin hat man nicht alle Tage an der Schule, freute sich Schullleiter Björn Gemmer bei der Begrüßung des Gastes. Und so galt es, Angela Dorn mit brennenden Fragen zu konfrontieren. Ob die Carbon Capture Methode ein adäquates Mittel sei, also die unterirdische Speicherung von CO2. Dies brauchen wir zusätzlich, so die Ministerin, man sei damit in Deutschland auf gutem Weg. Nach dem Atomausstieg gefragt, postulierte die Ministerin, dieser sei unvermeidbar. Denn: Was tun mit strahlendem Müll sei die Kernfrage, die stets nach dem Sankt Florian Prinzip beantwortet werde: Bitte nicht bei uns. „Wir sind momentan noch darauf angewiesen, auch auf Atomkraft aus anderen Ländern“, räumte der Gast ein. Dies könne jedoch nicht die Zukunft sein. Als ein mögliches Lösungselement bezeichnete Angela Dorn staatliche Vergütungen für Firmen, die ihre Energielast herunterfahren. „Schnelligkeit und Flexibilität ist hier gefragt. Und wir müssen punktgenau reagieren“.

Den Aspekt, Solarenegrie aus Afrika zu nutzen, wollte ein anderer Schüler erörtert wissen. „Auch die jeweils lokale Bevölkerung muss profitieren“, antwortete die Ministerin und plädierte für eine noch bessere europäische Vernetzung und das Ausschöpfen von Potenzial bestehender Freiflächen.

Das Umsteigen auf Fortbewegung zu Fuß, per Rad oder per ÖPNV stellt Angela Dorn vor eine flächendeckende Benutzung von E-Autos . „Mit E-Autos allein werden wir keine Energiewende hinbekommen“. Angela Dorn sieht etwa die Einführung des Deutschland-Tickets als richtiges Signal. „Jede Stunde, jedes Dorf“ durch den ÖPNV anzubinden, das sei das Ziel hinsichtlich hinsichtlich öffentlicher Verkehrsmittel. Diese Bestrebung wurde von der Schülerschaft eher zweifelnd gesehen, kritisch die fehlende oder unzureichende Förderung bei der Umsetzung einiger privater Maßnahmen zur Energiewende.

 

Keine Deindustrialisierung

Die Veranstaltung mit der Ministerin schloss mit einigen Statements von ihrer Seite. Den Bürger:innen sollte eine größere Bandbreite bei der Auswahl energierelevanter Verhaltensweisen und Maßnahmen geboten werden und sie konstatierte: „Wir schaffen das nur über Attraktivität“. Klar ist für Angela Dorn, dass im urbanen Bereich deutlich einfacher Energieressourcen eingespart werden können als im ländlichen Raum, und es sei grundsätzlich nicht richtig, die Last auf die Schultern einzelner Menschen zu legen. Nicht in Kauf genommen werden dürfe eine Deindustrialisierung und auch kein Aushebeln aller Rechte durch die sogenannte „Letzte Generation“.

Es fiel häufig der Begriff „Motivation“ in der Debatte. Er machte deutlich, dass nach Überzeugung der Ministerin auf Ermutigung statt auf Vorschreiben gesetzt werden müsse. Zur Sprache kam auch eine anzustrebende Gerechtigkeit zwischen den Generationen und trotz allem die Wichtigkeit des gesellschaftlichen Zusammenhalts: „Wir alle“, so schloss Angela Dorn, „dürfen in der Transformation nicht untergehen“.

Folgende weitere Themen kamen beim Energieforum des Jahrgangs 11 und dem Besuch von Angela Dorn, der Hessischen Ministerin für Wissenschaft und Kunst, zur Sprache bzw. wurden ebenfalls andiskutiert: Ernährung, Flächenstillegung in der Landwirtschaft, Privatisierung des UKGM, Funklöcher im Mobilfunk, E-Highway-Teststrecke für LKW auf der A5, Tempolimit.

Alle sind gefordert: Beim Einkauf lässt sich viel ausrichten
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Informationen zu innovativem und fairem Handel

Eine kleine, feine Veranstaltung war geplant. Letztendlich wurde sie groß und vor allem großartig! Der Landkreis Marburg hatte für seinen Vortragsabend über innovativen und fairen Handel das Forum der Steinmühle als Veranstaltungsort gewählt. Neben den namhaften Referentinnen und Referenten waren es Steinmühlenschüler:innen, die mit ihren wissenschaftlichen Postern zu nachhaltigen Forschungsobjekten und ihren Fotoserien zu den Zielen für nachhaltige Entwicklung gleichermaßen die Aufmerksamkeit der Gäste erhielten. Die künstlerischen Darbietungen unseres Musiklehrers und Konzerttenors Daniel Sans und seiner Ehefrau Marie-Gabrielle drehten sich ebenfalls um das Thema des Abends: Die Natur und unsere Welt. „Im Abendrot“ von Franz Schubert – eine passende Einleitung.

Es war das erste Mal nach seinem Amtsantritt, dass Landrat Jens Womelsdorf in offiziellem Rahmen die Steinmühle besuchte. „Uns beschäftigen gerade diverse Veränderungsprozesse“ führte er nach der Begrüßung durch Schulleiter Bernd Holly in den Abend ein, „und unsere Aufgabe ist es, diesen Wandel positiv zu gestalten“. Der Landrat griff damit die Themen Globalisierung, Digitalisierung und Nachhaltigkeit auf, die sein Vorredner als Auftrag der Schule und gleichzeitige Herausforderung benannt hatte. Es gelte, Wege zu finden, die angesteuerten Ziele zu erreichen, ohne gleichzeitig unsere Lebensgrundlage zu zerstören.

 

Transparenz vs. Wirtschaftlichkeit

Professor Dr. Sören Becker von der Marburger Philipps-Universität benannte die Herausforderungen für nachhaltige Produkte und Lieferketten aus Sicht des Geographen. Er zeigte auf, dass Waren, die ohne Ausbeutung menschlicher Arbeitskraft und mit transparenten Lieferketten produziert werden, leider oft nicht wirtschaftlich sind – ein Problemfeld, so bekannt wie schwer zu lösen. Eine Herausforderung auch, verarbeitungsnotwendige Materialien nicht aus Konfliktregionen zu beziehen. Seine Erläuterungen zum Fairtrade-Siegel am Beispiel Kakao beschrieben das Spannungsfeld zwischen Zielen und der Realität.

 

Fairer Handel hat weibliche Führung

Die Arbeit der Weltläden beschrieb in ihrem Vortrag Edith Müller-Zimmermann, Sprecherin der Steuerungsgruppe Fairtrade des Landkreises Marburg-Biedenkopf und Leiterin des Weltladens Gladenbach. Es gehe den Weltläden um eine nachvollziehbare Lieferkette der Waren, die unter menschenwürdigen Arbeitsbedingungen produziert werden. Die Referentin erläuterte die Arbeit der Weltläden auch im Hinblick auf deren Bildungsarbeit. „Fairer Handel bedeutet gleichzeitig, dass über 50 Prozent der Führungskräfte weiblich sind,“ informierte sie. Wichtige Themen seien die Information an allen Waren über deren Herkunft sowie der Stellenwert von Upcycling und Recycling. Edith Müller-Zimmermann verband ihren Vortrag mit einigen digitalen Kurzinformationen, bei denen sie auch auf die Rolle der ägyptischen „Entwicklungsinitiative“ SEKEM einging. Sie wurde 1977 gegründet und erschloss unter anderem am Rand des Nildeltas knapp 60 Kilometer nordöstlich vom Zentrum Kairos etwa 70 Hektar Wüste mit Methoden der biologisch-dynamischen Landwirtschaft.

„Kaufen Sie fair und richten Sie Ihren Alltag danach aus,“ schloss die Referentin – nicht ohne allen Interessierten das Angebot zu machen, ihnen jederzeit weitergehende Informationen zukommen zu lassen.

 

Alarmstufe für Artenvielfalt

Das Lied von Daniel und Marie-Gabrielle Sans, „What a wonderful World“, erreichte fast schon die Herzen der Zuhörerinnen und Zuhörer, passte es doch perfekt in den Kontext. Da hatte der Einstieg des nächsten Referenten schon beinahe ernüchternde Wirkung. Frritz Konz, Leiter Qualitätsmanagement der tegut-Zentrale in Fulda, begann seinen Beitrag mit unerfreulichen Fakten: Der Dezimierung durch fortgesetzte Ernte bei Monokulturen, der Gefährdung der Artenvielfalt mit diversen Beispielen. „Dass wir alles in zehn Jahren noch vorfinden? Sehr unwahrscheinlich,“ erklärte Konz, der das Thema „Fairer Handel“ aus Sicht eines Supermarktes darstellte.

 

„Deklaratorische Finessen“

„Nehmen wir Nutella“ erläuterte Konz an einer Skizze. Er beschrieb Herkunft, Wege, Bedingungen und Transport jeder einzelnen Zutat und machte daran deutlich, wie kompliziert das Thema Nachhaltigkeit und Fairer Handel allein bei einem einzigen Produkt sein kann. „Lieferketten sind irre komplex“ erläuterte er, erwähnte auch deklaratorische Finessen, oft ohne Transparenz für den Verbraucher. tegut unterwerfe sich bestimmten Selbstverpflichtungen und lebe nach definierten Beschaffungsgrundsätzen, die auch auf der Website des Unternehmens nachzulesen seien.

„Wir nehmen uns die Freiheit, anders zu sein“, konstatierte der Qualitätsmanager. Das Credo von tegut sei, den Verbrauchern als Händler die Wahl zu bieten, welche Produkte welcher Herkunft sie erwerben wollen. Das Streben nach fairen Handelsbedingungen sei indessen längst nicht beendet. „Es ist noch ein längerer Weg zu gehen. Die Entwicklung wird weiter andauern.“

Die Steinmühle ist Mitglied der Steuerungsgruppe Fairtrade des Landkreises Marburg-Biedenkopf und begleitete den Landkreis im Rahmen der gemeinsamen Zusammenarbeit im Gremium bis zur Zertifizierung.

Philian Merle auch in der nächsten Runde des Lesewettbewerbs stark
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Unmittelbar am Montag nach den Osterferien galt es für die Gewinner von Stadt- und Kreisentscheiden, sich in der nächsten Runde des Bezirksentscheids in der Stadtbibliothek Gießen als Leserin bzw. Leser zu präsentieren. Das gelang Philian aus Klasse 6c ein weiteres Mal überzeugend.
Erneut kreierte er gekonnt Stimmungen aus den Szenarios der Texte, des vorbereiteten wie des unbekannten Fremdtextes, und er zeigte bei Letzterem einmal mehr seine schnelle Auffassungsgabe für die gegebenen Momente. Er verstand es insgesamt sehr gut, die Zuhörerinnen und Zuhörer mit Geschick in das Geschehen hineinzuholen. Allerdings war er in dieser Runde damit nicht allein. Neun starke junge Leserinnen und Leser boten beachtliche Lesekunst, was die Jury bei ihrer kurzen Würdigung herausstellte. Die Auswahl fiel ihr notgedrungen nicht leicht. Dass Philian nicht in die nächste Runde kam wie weitere sechs starke junge Vorleserinnen und Vorleser, war dann zu akzeptieren, wie es bei Wettbewerben nun einmal üblich ist. Insgesamt eine bewundernswerte ‚Lesereise‘, auf der wir ihn mit Vergnügen begleitet haben. Chapeau!

Schauspieler und Botschafter: David Bennent kam in Doppelfunktion
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„Die Älteren werden sich erinnern“…eine Floskel, die sich an dieser Stelle kaum vermeiden lässt: Als Zwölfjähriger spielte David Bennent, Jahrgang 1966 und Sohn einer Schweizer Schauspielerfamilie, den Oskar Matzerath in der Verfilmung von Günter Grass‘ „Die Blechtrommel“. Ein erfolgreicher Film, der ab 1979 die Kino-Säle füllte und das Image hatte, unter Regisseur Volker Schlöndorff mit idealen Darstellern besetzt zu sein. In diesem Film protestierte Bennent in seiner kindlichen Rolle gegen die Erwachsenenwelt der späten 1920er Jahre in Danzig. Heute ist Bennent Botschafter des internationalen Kinderhilfswerks „terre des hommes“, kam in dieser Eigenschaft nach Marburg zu einer Lesung – und dann an die Steinmühle.

Ein routinierter Schauspieler, gesellschaftskritisch und die Perspektive junger Menschen vor Augen – einen besseren Instruktor hätte sich der DS 11-Kurs von Steinmühlenlehrerin Ines Vielhaben für einen Kurz-Workshop kaum wünschen können. Durch den Kontakt der Kunst- und DS-Lehrerin zu Gisela Glatzl, einer der Aktiven bei terre des hommes Marburg, entstand das Arrangement mit dem prominenten Gast. „Es wäre uns recht, wenn niemand zuschaut“ erklärte Bennent seinen Wunsch, beim Workshop keine Beobachter im Saal zu haben. Danach stellte sich der großartige, wenn von Statur auch nur 1,55 Meter messende Schauspieler allen möglichen Fragen.

Mit Schule hat Bennent persönlich eher wenig Erfahrung. „Meine Eltern waren dagegen“ erzählt der Schweizer und ergänzt, dass die Mutter seine Schwester und ihn zu Hause unterrichtete. Es sollte das freie Denken fördern, die Konzentration auf sich selber. Prüfungen und Ängste sollten außen vor bleiben.

Mitnichten brachte „die Konzentration auf sich selber“ einen Menschen mit egozentrischen Eigenschaften hervor. Vielmehr kümmerte Bennent schon beizeiten das Schicksal von Kindern. Seit rund 20 Jahren steht der Darsteller terre des hommes nahe, seit 2019 ist er Botschafter des Kinderhilfswerks. „Was steht vor der Tür? Wir müssen doch Verantwortung übernehmen“, postuliert er.

 

„Jeder Einzelne kann etwas ausrichten“

David Bennent nimmt besonders die Textilindustrie in den Fokus. „Wir zahlen für viele Artikel einen so geringen Preis, der nicht in Ordnung ist.“ Der Schauspieler prangert die Situation unter anderem in Bangladesh und Indien an, wo Kinder unter schlimmen Verhältnissen arbeiten müssen. Wenn jeder nur ein wenig darüber nachdenke, wo Textilien herkommen und bereit sei, sein Kaufverhalten etwas anzupassen, dann sei schon viel gewonnen.

Es sei ein Irrglaube, dass man als Einzelner nichts ausrichten könne, möchte Bennent geraderücken. Dabei führte er das Beispiel eines großen Getränke- und Lebensmittelkonzerns an, der nach Bekanntwerden seiner Trinkwasser-Politik in einigen Teilen der Welt einen Einbruch von 20 Prozent im Laufe von drei Jahren verzeichnete. Bennent dazu: „Die Summe des Verhaltens hat sehr wohl Auswirkungen. Das sieht man daran“.

Bennent appellierte an die Schülerinnen und Schüler: „Jeder von euch ist wichtig.“ Und die waren von seinen Ausführungen so angetan, dass mit dem Schauspieler, der heute in Berlin lebt, diverse Selfies geschossen wurden. Ob ein Gast der Steinmühle für junge Menschen interessant ist, muss offenbar überhaupt nicht von dessen Alter abhängen. Und Problembewusstsein, so konnte man lernen, auch nicht.

Steinmühlenruderer auf Kurs Olympia: Herausragende Leistungen im Doppelzweier ebnen Marc Weber den Weg zur EM
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Ziel des Steinmühlenruderers ist die Olympia-Qualifikation

Das ist schon eine Hausnummer: Mit einem Vorsprung von fünf Sekunden haben Steinmühlenruderer Marc Weber und sein Partner Jonas Gelsen vom Ruderclub Nassovia Höchst bei der Mittel- und Großbootüberprüfung auf der Regattastrecke in Hamburg-Allermöhe die Gegner deutlich souverän in Schach gehalten. Sie gewannen bereits am Samstag zwei von zwei Rennen und brauchten sich einem Wettkampf am Sonntag damit gar nicht mehr stellen. „Durch den Sieg in der Ausscheidung ist das Team für die Europameisterschaften in vier Wochen qualifiziert und wird bei der WM versuchen, die Olympia-Qualifikation zu erreichen“, erklärte Trainer Martin Strohmenger.

„Wir waren beide etwas aufgeregt vor dem Wettbewerb“, berichtet Marc Weber. „Nach Überprüfung der Ergo-Werte und der Überprüfung im Rahmen der Deutschen Kleinbootmeisterschaften in Brandenburg vor zwei Wochen wollten wir unseren Leistungswert herausfinden,“ erläutert er. „Es gelang uns, das erste Rennen deutlich anzuführen und auch im zweiten Rennen die Führung zu übernehmen. Wenn wir bei der EM ebenfalls gut abschneiden, was ich hoffe, dann können wir die Karte lösen und das „Go“ bekommen, um die Olympia-Qualifikation bei der WM zu holen“.

 

„Unterstützung der Steinmühle hält mir den Kopf frei“

Marc Weber, für den das Wochenende in Hamburg nicht nur wettermäßig sonnig verlaufen war, ließ wissen: „Ich bin sehr happy. Wir machen gerade große Schritte, sind auf sehr gutem Weg und sehr schnell“. Ein großes Dankeschön richtete der Athlet an die Steinmühle und an alle, die dort hinter ihm stünden, ohne großes Aufhebens darum zu machen. Weber: „Ich fühle mich sehr umsorgt, habe den Kopf frei. Der Verein Rudern und Sport Steinmühle mit der Institution Schule und Internat Steinmühle haben einen großen Mitverdienst daran, dass wir uns deutschlandweit signifikant durchsetzen konnten“.

Große Komplimente an ihren Neuzugang Marc Weber, U23-Weltmeister im Einer (2019) und Sportler des Jahres 2019 in Hessen, machten im Gegenzug

Steinmühlen-Geschäftsführung, Schulleitung und der Vorstand des Vereins Rudern und Sport Steinmühle. „Wir freuen uns, wenn die Reise auch international weitergeht. Diesen Weg werden wir weiter unterstützen.“