Einblick in den Alltag der Justiz: Schülerin Theresa Figiel berichtet über Besuch am Landgericht
, ,

Am 25. September besuchten wir, die Klasse 8a, im Rahmen des Projektes „Jugend und Kriminalität“ zusammen mit unserer Lehrerin Dr. Claudia Röder das Marburger Landgericht in der Universitätsstraße.  Der Termin wurde durch den Vater einer unserer Klassenkameradinnen, der als Richter am Landgericht arbeitet, möglich gemacht, der uns auch durch das Gebäude führte und Fragen beantwortete. Der Termin war so gewählt, dass wir die Möglichkeit hatten, die Verhandlung eines Strafverfahrens mitzuerleben.

Wir trafen uns um 8:10 Uhr am Gericht in der Universitätsstraße in der Innenstadt. Vor Beginn der Verhandlung war zunächst noch etwas Zeit, sich das Gebäude anzuschauen. So hatten wir die Möglichkeit, die Verwahrzellen anzuschauen. Dort können Angeklagte am Tag des Prozesses eingesperrt werden. Diese Zellen erinnern an Gefängniszellen mit Toilette, Waschbecken, Tisch und Stuhl, allerdings ohne ein Bett.

 

Besichtigung von Fußfesseln und Schutzausrüstung

Im Anschluss sprachen wir mit einem Mitarbeiter vom Wachdienst. Die Aufgabe der Justizwachtmeister ist es unter anderem, die Gefangenen im Gericht zu begleiten und zu bewachen. Die dafür nötigen Utensilien wie Hand- und Fußfesseln durften wir anschauen sowie die Schutzausrüstung des Justizwachtmeisters.

Da die Verhandlung, die wir anhören wollten, in einem kleineren Saal verhandelt wurde, schauten wir uns noch den größten Saal des Gebäudes, den Schwurgerichtssaal an, der an diesem Vormittag nicht belegt war. Es handelt sich dabei um einen recht großen, hohen Raum, der fast die Größe einer kleineren Turnhalle hat und in dem es auch einen Bereich für Zuschauer gibt. Es gab zusätzlich noch viele Stühle für alle Angeklagten bzw. Kläger mit deren jeweiligen Anwälten.

Kurz vor der Verhandlung haben wir uns einen kleineren Saal im Landgericht angesehen und sind dann kurz danach ins Amtsgericht gegangen, wo die Verhandlung stattfand.

Eigentlich hätte die Verhandlung um 9 Uhr beginnen sollen. Wegen einer unfallbedingten Sperrung der B3 verspäteten sich einige Prozessteilnehmer, unter anderem auch der Richter, so dass der Start der Verhandlung um eine Stunde auf 10 Uhr verschoben wurde.

 

Überwachungsvideo vom Tatort

Bei dem verhandelten Strafverfahren handelte es sich um einen Fall von schwerer Körperverletzung und illegalem Waffenbesitz. Die Tat, die verhandelt wurde, hatte sich im August 2022 in Marburg ereignet. Angeklagt waren ein zum Tatzeitpunkt 18-Jähriger und sein Wahlvater. Der Jüngere der beiden war in Begleitung eines Anwaltes. Der Kläger war nicht zur Verhandlung erschienen. Vorsitz hatte Jugendrichter Kai Michel Dronka, Ankläger war die Staatsanwaltschaft, vertreten durch den Staatsanwalt.

Zu Prozessbeginn wurde zunächst ein Überwachungsvideo vom Tatort angeschaut, im Anschluss erfolgte ein Verhör der beiden Angeklagten durch den Richter und den Staatsanwalt. Der Jüngere gab den Waffenbesitz zu, beide schilderten die körperliche Auseinandersetzung mit dem Kläger als Notwehr. Zudem wurden zwei Zeuginnen vernommen, von den eine die Aussage verweigerte und die zweite Zeugin die Ausführungen der Angeklagten bestätigte.

 

Strafe wegen Abwesenheit am Verhandlungstag

Nach Ende der Vernehmungen war eine Pause von einer Viertelstunde vorgesehen. Da die Verhandlung eine Stunde später als geplant begonnen hatte, hatten wir keine Zeit mehr, die Urteilsverkündung abzuwarten und mussten schon zurück zur Schule. Später in der Schule haben wir erfahren, dass der ältere der beiden Angeklagten keine Strafe bekommen hatte. Der jüngere wurde wegen illegalem Waffenbesitz zu 80 Arbeitsstunden verurteilt. Und auch der Kläger erhielt eine Strafe von 300 Euro oder drei Tagen Arrest wegen Abwesenheit am Verhandlungstag, weil sein ärztliches Attest vom Richter nicht anerkannt wurde.

Es war ein sehr gelungener Vormittag, an dem wir einen kleinen Einblick bekommen konnten, was der Alltag von Justiz und Gerichten ist. Allein das Gerichtsgebäude von innen zu sehen, was man sonst nur von Fotos in der Zeitung kennt, war interessant. Auch wenn wir noch vor dem Urteil zurück zur Schule mussten, hat sich der Tag sehr gelohnt.

Im Rahmen des Besuchs entstanden auch Fotos, die an den Tag im Landgericht erinnern werden.

Juniorwahlen an der Steinmühle: So wählten unsere Jahrgänge 9-13
, ,

Als Schulprojekt zur politischen Bildung fanden an der Steinmühle im Vorfeld der Landtagswahl am 8. Oktober für die Jahrgangsstufen 9-13 wieder die Juniorwahlen statt. Wie Fachlehrerin Eva Katharina Rink berichtete, gaben die Schülerinnen und Schüler am 4. und am 6. Oktober jeweils ihre Wahlkreisstimme und ihre Landesstimme ab. In den Grafiken ist zu sehen, wie an unserer Schule gewählt wurde – hinsichtlich der Landesstimme auch im Vergleich zum Gesamtergebnis aller in Hessen teilnehmenden Schulen. Die Wahlbeteiligung lag an der Steinmühle mit 85,1 Prozent höher als im Landesdurchschnitt (82,7 Prozent).

Tolle Leistung unserer Kicker: Wettkampfgruppe III der Jungen gewinnt Fußball-Stadtentscheid
, , ,

Am 4. Oktober trat eine Auswahl aus den Steinmühlen-Jahrgängen 2010 und 2011 beim Fußball-Stadtentscheid der Stadt Marburg an. Steinmühlenlehrer Tim Elmshäuser berichtet:

Das Team spielte in einer Gruppe mit den Stadtschulen der Elisabethschule, dem Philippinum und der Martin Luther Schule. Im ersten Spiel ging es gegen die MLS. Hier bestimmten unsere Jungs zwar das Spiel, aber der Ball wollte einfach nicht im Tor landen. So blieb es beim torlosen 0:0. Im zweiten Spiel konnte unsere Mannschaft gegen das Philippinum überzeugen und mit 3:0 gewinnen. Im letzten Spiel musste dann ein Sieg mit zwei Toren Unterschied her, um an der punktgleichen MLS vorbeizuziehen. Mit einer souveränen Leistung und einem 4:0 gewannen unsere Jungs dann gegen die Elisabethschule und sicherten sich so den verdienten ersten Platz.

Somit steht im März die nächste Runde mit dem Kreisentscheid an, bei dem sich unser Team erneut zu beweisen versucht. Wir drücken dafür schon jetzt die Daumen!

Es spielten: Jaden Vogel, Philian Merle, Lars Dittrich, Len Hülsbeck, Ben Templer, Thiemo Mimisch, Jonah Isenberg, Felix Martens, Felix Bork, Arthur Böning, Ben Borawski, Paul Sondergeld, Jonas Tierisch, Julius Brückmann und Fabian Preis.

Froh, stolz und erleichert: Marc Weber löst Ticket für Olympia 2024
, ,

Mit Platz 2 beim B-Finale der Ruder-WM in Belgrad haben Steinmühlen-Ruderer Marc Weber und sein Partner Jonas Gelsen im Männer-Doppelzweier ihr Ticket für die Olympischen Spiele 2024 in Paris gelöst. Dieser Erfolg macht für das Duo gleichzeitig den Umzug an den zentralen Stützpunkt der Skuller nach Norddeutschland hinfällig, den der Deutsche Ruderverband (DRV) im Falle einer ausbleibenden Qualifikation als notwendig angesehen hätte. So gibt es Erleichterung auf allen Seiten: über das  Abschneiden angesichts der starken Besetzung des internationalen WM-Feldes, über die Reise nach Paris mit dem Wettkampf unter den Ringen und natürlich auch über die Tatsache, dass unser Ruderer weiterhin bei uns trainieren wird. Lieber Marc, wir freuen uns riesig und wünschen dir und deinem Ruderpartner weiterhin gute Erfolge. Haut rein!

Cambridge-Zertifikate für 30 Schülerinnen und Schüler
, ,

Dreißig Schülerinnen und Schüler erwarben diesen Sommer am Gymnasium Steinmühle die Cambridge-Zertifikate. “Fünf von ihnen schafften sogar Level C1, obwohl nur B2 das Ziel war”, freut sich Schulleiter Björn Gemmer. Zur kürzlich terminierten Urkundenverleihung erschienen alle Teilnehmer:innen vollzählig, inklusive der betreuenden Lehrkräfte Nicole Hohm und Matthäus Otte. Die Prüfungen bestanden (Aufzählung alphabetisch) Annabell Bork, Katharina Lena Bradler, Ella Augustine Carroll, Vivien Leonie Ettrich, Julia Fischer, Constantin Franz, Florentine Maya Sophie Havemann, Henning Oskar Hepting, Yewon Jeong, Josefina Justus, Silas Benito Krüger, Jannik Malte Kurras, Felix Christoph May, Arvid Paul Andreas Mayer, Sienna Katharina Jasmin Mayer, Jakob Severin Merle, Emilia Sophie Metz, Selim Erdem Özcan, Tamim Rezek, Anna Franziska Rumpel, Laura Salavati, Emma Sophie Schnabel, Arwen Aimée Seifart, Lillian Cara Camille Seiler, Nina Jolanda Simmer, Juliane Fiona Miriam Spies, Alicia Spitzhüttl, Robin Philipp Tatje, Jan Simon Vollmer, Melina Wagner.  Die Absolvent:innen besuchten im Juni, zum Zeitpunkt des Zertifikatserwerbs, noch die Jahrgangsstufe 11 und befinden sich entsprechend jetzt in Klasse 12.

Den Lehrerberuf attraktiver machen: Zukunftsbus an der Steinmühle
, ,

Um die Lehrkräftegewinnung weiter zu bewerben, stoppte der „Zukunftsbus“ des hessischen Kultusministeriums am Montag, 11. September, bei den Oberstufenklassen Q1 und Q3 an der Steinmühle.

Im Rahmen der Initiative „Die Zukunft braucht Dich! Werde Lehrerin oder Lehrer in Hessen“ tourt der Bus dieses Jahr durch mehr als 100 hessische Schulen – und kam auch auch die Steinmühle. Mit dabei: Ein neues, innovatives Motivationsvideo im Virtual-Reality-Stil. Ziel des Videos ist, einen Einblick in die Arbeit einer Lehrkraft zu geben. Der circa 3-minütige 270-Grad-Kurzfilm wird dabei mit einer VR-Brille zu einem hautnahen Erlebnis. Nachdem VR-Film gab es sogar noch die Chance, herauszufinden, wie viel Lehrer-Potential in den Oberstufenschüler:innen der Steinmühle steckt. Der „Lehrertest“ konnte digital vor Ort absolviert werden, das Ergebnis erschien direkt danach. Und wer weiß, vielleicht stehen ein paar Lehrkräfte von Morgen schon in den Startlöchern.

Die Aktion an der Steinmühle wurde betreut von Dr. Claudia Röder, die an unserer Schule für die Studien- und Berufsorientierung zuständig ist.

Über die hessische Lehrkräftegewinnung:

Neben der Erhöhung der Studienplatzkapazitäten für Grundschullehramt wurden bereits verschiedene Quereinstiegsprogramme und Weiterqualifizierungsmöglichkeiten geschaffen. Ebenso wurde die Einstiegsbesoldung für Grundschullehrkräfte angehoben. Laut Kultusministerium werden jedes Jahr 2.500 Lehrkräfte in den Schuldienst eingestellt.

“Dann weiß ich, das ist mein Ding – oder nicht”
, ,

Julius Henkel, Jahrgang 11, absolvierte die Praktikumswoche des Landkreises

Herauszufinden, welchen Beruf man später ausüben möchte, ist nicht so leicht. Das wissen auch viele Oberstufenschüler:innen der Steinmühle. Julius Henkel aus Klasse 11, Schüler von Dr. Claudia Röder, hat für sich eine Möglichkeit gefunden, die er absolut empfehlen kann: Die Teilnahme an der Praktikumswoche des Landkreises Marburg-Biedenkopf.

In den Sommerferien hatte der Landkreis gemeinsam mit dem Start-up stafftastic erstmals die Praktikumswoche angeboten. Ihr Konzept ist einfach: In fünf Tagen fünf verschiedene Berufe in fünf unterschiedlichen Unternehmen kennenlernen. Kosten entstehen für die Schüler:innen nicht.

“Das Ganze war ziemlich unkompliziert,” erinnert sich Julius. “Auf der Seite  www.praktikumswoche.de/marburg-biedenkopf kann man schnell einen Überblick gewinnen über die Angebote, die man hat. Man registriert sich mit Namen, Alter, Klasse und Schule auf der Seite und gibt den Zeitraum an, in dem man die Praktikumstage absolvieren möchte. Wenn man grob weiß, für welche Themen man sich interessiert und wo man gerne einen Tag verbringen möchte, gibt man das an. Das Praktikum-Team sucht einem dann Firmen heraus, die zu den eigenen Wünschen passen”.

Julius hatte sich die dritte Sommerferienwoche für die Praktika freigehalten. Letztendlich investierte er sogar sieben Tage in den Aufenthalt bei sieben Unternehmen. Der Elftklässler zeigte sich dabei flexibel. In seine Auswahl kamen handwerkliche Tätigkeiten, eine Versicherung, ein Anwaltsbüro und die Agentur für Arbeit. “Es war alles auf seine Art interessant,” berichtet der Schüler, “doch ich habe schnell gemerkt, was eher meine Richtung ist und was nicht”. Die viele Bildschirmarbeit beim Anwalt sei eher nicht so sein Ding, wenn er sich vorstelle, das sein ganzes Leben lang machen zu müssen. Gute Einblicke habe er bei der Versicherung erhalten und wisse nun, wie wichtig das Kleingedruckte bei Verträgen sei.

Bei ihm werde es wahrscheinlich auf etwas Handwerkliches hinauslaufen, fasste der Schüler zusammen. Ein neues Pflaster für die Straße, die Herstellung von Material für die Autoindustrie – “ich bin eher der, der gerne vor Augen sieht, was er geschaffen hat”. Klar sei der Ton auf einer Baustelle ruppiger als in einem Büro. Aber er traue sich zu, damit umzugehen.

 

Herantasten an das passende Berufsbild

Unternehmen bietet die Praktikumswoche die Möglichkeit, mit wenig organisatorischem Aufwand motivierte junge Menschen kennenzulernen und von sich selbst zu überzeugen. Die Tagespraktika können selbstständig gestaltet werden, sodass Unternehmen beispielsweise die eigenen Azubi-Werkstätten nutzen und die Schülerinnen und Schüler in den Arbeitsalltag mit einbinden können.

Partner der Praktikumswoche des Landkreises sind unter anderem die Agentur für Arbeit Marburg, die Industrie- und Handelskammern Kassel-Marburg und Lahn-Dill, die Kreishandwerkerschaften Marburg und Biedenkopf, das Staatliche Schulamt, die Universitätsstadt Marburg und die Initiative „SchuleWirtschaft Mittelhessen“. Es sei in Planung, so Nancy Bartholomes, die Leiterin des Fachdienstes Jugendförderung beim Landkreis Marburg-Biedenkopf, das Angebot der Praktikumswoche aufrechtzuerhalten.

Für Julius Henkel, der ein Teilnahmezertifikat über seine Praktikumswoche erhielt, steht fest, dass die Zeit dafür gut investiert war. Er selbst hat bei seiner Station in der Agentur für Arbeit erfahren: “Ein erschreckend hoher Prozentsatz junger Leute steht nach dem Abitur dort und weiß nicht, wie es weitergeht.”

Den eigenen Standpunkt klargemacht: Politische Spitze diskutierte mit Schülerschaft
, ,

Steinmühlen-Oberstufe zeigte großes Interesse am Dialog mit den Kandidierenden


Sämtliche Spitzenkandidaten des Landkreises, die bei der bevorstehenden Landtagswahl antreten, versammelten sich auf dem Podium im Forum der Steinmühle, um vor den Klassen 12 und 13 zu brisanten politischen Themen Stellung zu nehmen. Die meiste Energie legten die Politiker dabei in die eigene Abgrenzung zum politischen Gegner.

Vor einer vollen Aula zu sprechen, vor Schüler:innen, die in diesem oder im nächsten Jahr zu den Erstwählern gehören, dürfte für die Kandidaten den besonderen Reiz dieses Termins ausgemacht haben. Die Fragen, zu denen Stellung bezogen werden sollte, wurden von Jonathan Eckardt und Jan Templer vorgegeben. Sie besuchen den Leistungskurs “Politik und Wirtschaft” des Steinmühlen-Jahrgangs 12.

Die Fragen der beiden jungen Diskussionsleiter und die erweiternden Zwischenfragen aus dem Auditorium bezogen sich unter anderem auf die Meinung zum Ausstieg aus dem Verbrennungsmotor, auf die Haltung zur Geschlechterfreiheit, zur Gender-Sprache, aber auch zum Marburger Verkehrskonzept Move 35 und der damit ebenfalls zusammenhängenden Überlegung, wie denn Menschen aus dem Marburger Umland, speziell ältere Menschen aus den Stadtteilen, sich ihre mobile Zukunft vorstellen sollten. Besprochen wurden aber auch allgemeine Fragen wie die vorgestellte Lösung für den Lehrkräftemangel oder die aus Kandidat:innen-Sicht realisierbaren und angezeigten Umweltschutzmaßnahmen, um nur Beispiele zu nennen.

Überraschungen zu den Antworten blieben in Anbetracht der grundsätzlich bekannten Positionen der einzelnen Parteien eher aus. Die Haltungen der Kandidat:innen polarisierten teilweise, und wenn etwas als vorbildlich bei der Veranstaltung bezeichnet werden kann, dann die Tatsache, dass sie in meist sachlicher Atmosphäre stattfand.

Es hätte noch weiteren “Stoff” für eine Fortführung der Diskussion gegeben. Doch leider reichte die Zeit, auf 90 Minuten angesetzt, dafür nicht aus. Von politischer Gleichgültigkeit unter jungen Menschen, wie sie in der Öffentlichkeit häufig postuliert wird, kann an der Steinmühle jedenfalls keine Rede sein.

Der Steinmühle war es dank der Organisation von Fachlehrerin Dr. Claudia Röder gelungen, die Kandidatinnen und Kandidaten aller Parteien ohne Ausnahme für die Schulveranstaltung zu gewinnen. Schulleiter Björn Gemmer bedankte sich bei ihr und bei den politischen Gästen für diesen außergewöhnlichen und fruchtbaren Vormittag, der für die Schülerschaft ein weiterer wichtiger Schritt zur politischen Meinungsbildung gewesen sein dürfte.

Diese Besetzung versprach eine rege Diskussion. Im politischen Austausch waren mit den Schülerinnen und Schülern (von links) Jan Schalauske (Die Linke), Sebastian Sack (SPD), Angela Dorn (Bündnis 90/Die Grünen), Lisa Deißler (FDP), Dirk Bamberger (CDU), Pascal Schleich (AfD). Durch den Vormittag führten Jonathan Eckardt und Jan Templer (Mitte).

 

Aufgeschnappt:

Angela Dorn (Bündnis 90/Grüne)

Angela Dorn, Bündnis 90 / Die Grünen

Der Ausstieg aus dem Verbrennungsmotor war eine EU-Entscheidung. Das wird oft vergessen.

Dass es mehr als zwei Geschlechter gibt, hat auch das Bundesverfassungsgericht entschieden. Man erkennt es übrigens auch in der Tierwelt.

Wir haben die Mittel für Straßensanierung verdoppelt. Die FDP ist aber immer nur für Neubau, nie für Erhalt.

Die Radwege-Planung braucht in Deutschland zu lange.

Betreffend den Öffentlichen Personennahverkehr sind wir nach wie vor für “Jedes Dorf jede Stunde”. Das kann aber nicht kostenlos sein.

Die größte Ressource ist unser Kopf.

Es braucht einen echten pädagogischen Aufbruch. Da kann die Steinmühle eine Vorbildfunktion haben.

Geht ins Ausland! Nehmt euch Zeit, genau zu schauen. Macht Praktika! (an die Schülerschaft gewandt, bezüglich Berufsorientierung).

Unser Wohlstand ist gefährdet, wenn wir die Klimaziele nicht erreichen.

 

Dirk Bamberger (CDU)

Dirk Bamberger, CDU

Wir müssen erkennen, dass auch Stromenergie nicht vollständig CO2-neutral ist.

Ich sehe die Gender-Sprache kritisch. Für Behinderte bedeutet sie eine Verkomplizierung der Sprache.

Move35 verschwand plötzlich hinter verschlossenen Türen. Das Konzept geht gegen das Auto.

In 10 bis 15 Jahren gibt es vielleicht autonomen Verkehr, auch Busverkehr.

Schülerticket für alle – man muss auch überlegen, wie das finanziert werden soll.

Wir haben in Hessen derzeit so viele Lehrer wie noch nie bei so wenig Schülern wie noch nie – und so viele Schulpsychologen wie noch nie.

 

Lisa Deißler (FDP)

LIsa Deißler, FDP

Es stellt sich die Frage, ob der Zeitpunkt (für den Ausstieg aus dem Verbrennungsmotor) klug ist. Und ob wir die Infrastruktur zum Laden (der E-Autos) haben.

Bei Move35 verstehe auch ich vieles nicht.

Wie für einen grünen Verkehrsminister (Tarek Al Wazir) sind in Hessen Schienen- und Radwege unterentwickelt.

Wir brauchen den Individualverkehr. Sonst wird es duster in den Außenstadtteilen.

Wir brauchen eine Technologie der Zukunft und müssen dahingehend weiter forschen.

Bei der Sanierung müssen die staatlichen Gebäude erst mal ran, bevor man den Leuten Vorschriften macht.

 

Pascal Schleich (AfD)

Pascal Schleich, AfD

Der Ausstieg aus dem Verbrennungsmotor ist eine komplette Fehlentscheidung. Wir haben gar nicht die Energie für E-Autos.

Wir werden ausgelacht. Biologisch gibt es nur zwei Geschlechter.

Bei Lehrern gibt es einen höheren Krankenstand als in anderen Berufen. Das liegt an Überarbeitung.

Wir sind für den Erhalt von Förderschulen. Inklusive Klassen bedürfen ausgebildeter Lehrkräfte.

Beim Klimaschutz müssen wir die anderen mitnehmen und erst mal in die Pflicht holen.

 

Sebastian Sack (SPD)

Sebastian Sack, SPD

Wir müssen Verantwortung übernehmen. Auf Dauer bedeutet das für den Verbrenner das Aus.

Für entlegene Dörfer im Landkreis braucht es weiter den Individualverkehr.

Ich bin für kleine Busse, kurze Taktung.

Der Bürgerbus ist eine sinnvolle Einrichtung.

Bildung muss kostenlos sein. Egal, ob Meister oder Master.

Wichtig ist es, Häuser zu sanieren.

Wir sollten aufhören, uns zu zerhacken.

 

Jan Schalauske (Die Linke)

Jan Schalauske, Die Linke

Wir müssen alles tun für die Klimaziele. Das Aus (für den Verbrenner) ist richtig.

Ich sehe das Thema Gendern wie Frau Dorn. Das hat etwas mit Respekt zu tun.

Man sollte Straßen zu Gunsten des Fuß- und Fahrradverkehrs umwidmen.

Das Car Sharing Konzept ist für den ländlichen Raum wichtig.

Meine Vision für den Öffentlichen Personnennahverkehr: Kostenfreiheit, Nulltarif.

Bildungserfolg ist immer noch vom Einkommen der Eltern abhängig.

Für mehr Lehrkräfte sollte man auf Quereinstieg setzen.

Besucherzahl beim Herbstfest außerordentlich hoch: Sportliche Challenges, viel Spaß und unbeschwerte Stunden
, ,

Der Tag im Jahr, an dem die Steinmühle als Schule und Internat alljährlich die meisten Besucher:innen auf dem Gelände versammelt, ist das Herbstfest. Sehr viele Menschen kamen am vergangenen Samstag, um einander zu treffen, miteinander zu plaudern, Spaß zu haben. Einen Plan B für schlechtes Wetter braucht es scheinbar nicht mehr, denn die Sonne lacht stets zuverlässig – das war auch diesmal so.

Die Planung auf dem Campus mit seinen Dutzenden von Ständen, die Zeitabstimmung und Koordination – all das trägt einen Namen: Frank Wemme. Der Leiter der Sekundarstufe I mit dem Zweitnamen “Mister Herbstfest” sorgte in gewohnter Weise dafür, dass alles rundlief. Mit viel Musik begrüßte die Bläserklasse 6 mit ihrem Leiter Stephan Reissig die vielen Menschen, die auf dem Schulgelände um die Bühne auf dem herumstanden oder auf den Bänken saßen und applaudierten. Erst seit einem Jahr üben sie mit ihren Instrumenten, was kaum zu glauben war. Schulleiter Björn Gemmer hieß die Gäste willkommen, die häufig als komplette Familien erschienen waren und auch die Großeltern mitgebracht hatten. Sie erfreuten sich auch an den rhythmischen Beiträgen der Musical-Band, die unter der Leitung von Anna Prokop spielte.

Beim Parcours über das Steinmühlengelände fielen zahlreiche Aktionen auf, die bereits in der Vergangenheit gut ankamen und daher wiederholt wurden. Zu nennen ist unter anderem die Geisterbahn: Ein weiteres Mal standen in diesem Jahr Interessierte für dieses Angebot Schlange! Alle Aktionen verteilten sich über das gesamte Gelände – vom Internatsbereich mit Ponyreiten über das Forum mit Disco und Karaoke bis hin zum Bootshaus, an dem Trainer Martin “Stromi” Strohmenger wartete.

 

Für’s Smoothie in die Pedale treten

Einige Neuerungen fielen dem Besucher ins Auge. Zu nennen sind hier ein Stand, an dem “Wahrsager” verschiedenen Interessierten einen Blick in deren Zukunft ermöglichten. Eine tolle Sache war das Smoothie-Rad, an dem Besucher ihr eigenes fruchtiges Fitness-Getränk durch Körpereinsatz selbst herstellen können. Das Rad war eine Leihgabe der Marburger Tafel, die die Vorsitzende Rita Vaupel, Ehefrau des Schulvereinsvorsitzenden Egon Vaupel, der Steinmühle für das Herbstfest zur Verfügung gestellt hatte.

Insgesamt ging es an vielen Ständen um die Einnahme von Spenden. Eine Charity-Aktion war zum Beispiel ebenfalls die sportliche Challenge auf dem Fußballplatz, zu finden im hinteren Campus-Bereich. Um Mitglieder warb der Förderverein der Steinmühle unter Voristz von Jasmine Weidenbach an seinem hübsch dekorierten Stand gleich am Eingang des Schulhofes. Nur unweit davon informierten Geschäftsführer Dirk Konnertz, Oberstufenleiterin Cornelia Oestreicher-Gold und Dirk Lange stellvertretend für das gesamte Schulleitungsteam über die verschiedenen schulischen Abgebote der Steinmühle.

Es ist bekannt, dass die kulinarische Seite beim Herbstfest der Steinmühle ein wesentliches Element ist. Aus diesem Grund war das Angebot an Kuchen, Deftigem und verschiedenen Getränken auch diesmal wieder umfangreich und lecker.

Eine spezielle Einladung hatten die Steinmühlen-Abiturjahrgänge 1993, 1998, 2008 und 2013 erhalten. Sie versammelten sich jeweils im Zelt für ein gemeinsames Foto und erhoben, wie viele andere Ehemalige, das Glas auf “alte Zeiten”.

 

Open Stage der Grundschule: Herzlicher und fröhlicher Abschied von Klasse 4
, ,

Die Veranstaltung “Open Stage der Grundschule” ist neu im Steinmühlenkalender und diente als letzte, aber gute Gelegenheit für die Klasse 4, sich aus der Grundschule zu verabschieden. Dafür ließen sich die Eltern sogar zur Mittagszeit mobilisieren, um ihren Nachwuchs auf der Bühne zu erleben. Sie staunten nicht schlecht, mit wieviel Einsatz die Jungen und Mädchen die Passagen aus dem “Zauberlehrling” auswendiggelernt hatten und die Musikant:innen ihre Instrumente beherrschten. Auch der Gesang war stimmgewaltig und fröhlich, und es war schön zu erleben, dass der Frohsinn die Wehmut überdecken konnte. Besonders rührend war, dass sich die Schüler:innen der Klasse 3 von jeder und jedem Einzelnen Viertklässler:in mit Blumen verabschiedeten. Das kam von Herzen! Die Veranstaltung endete mit einem Abschiedslied von allen für alle und mit einem riesengroßen Dankeschön an die Lehrerinnen Lisa Smit und Maria Gloerfeld.