Wahlunterricht mit Angeboten für Körper, Geist und Gaumen
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Vegetarisch kochen? Oder doch lieber forschen? Im Ruderboot sitzen oder Handwerken? – Im Angebot des Wahlunterrichts (WU) der Jahrgänge 8/9 und 10 von Schule & Internat Steinmühle gibt es fast nichts, was es nicht gibt. In jedem Schuljahr finden die Jugendlichen dank einer großen Vielfalt genau ihr persönliches Ding. Das kann das Hinarbeiten auf den Duke-Award sein unter dem Motto „Du kannst mehr, als du glaubst“, Fußball oder auch Gärtnern, alternativ die Beschäftigung mit Elementen aus dem Musical, mit Lego Mindstorm Robotern & Programmieren, mit verschiedenen Spielen oder auch die Arbeit im Team von „Sound & Light“, das regelmäßig mit Ton und Licht bei Veranstaltungen assistiert.

Zum Portfolio gehören genauso die Themen soziale Verantwortung, Bilinguales Lernen, Digitale Helden, Alltagsfertigkeiten, Kraftraum, Kunst und Gestalten. – Eine Angebotspalette, die persönlichen Interessen entgegenkommt, aber auch auf ein selbstständiges und verantwortungsbewusstes Leben vorbereitet.

 

Hanne Wolf arbeitet als Psychologin an der Steinmühle
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Ein offenes Ohr, ein Tipp, eine Einschätzung: Diplom-Psychologin Hanne Wolf verstärkt seit Herbst das Mitarbeiterteam an der Steinmühle. Besonders an Schnittstellen zwischen Schülerschaft, Lehrkräften, Eltern und Pädagogenteam sind ihr Rat und ihre Hilfe gefragt. „Ich bin für sie alle da, aber an erster Stelle möchte ich für die Schülerinnen und Schüler Ansprechpartnerin sein“, erklärt die Psychologische Psychotherapeutin und dreifache Mutter.

Die Beratung durch Hanne Wolf basiert auf Freiwilligkeit. Wer das Gespräch zu ihr sucht, tut dies aus freien Stücken. Wenn es irgendwo hakt im Bereich von Schule oder Internat, können ihr Tipp, ihr Rat oder ihre Vermittlung hilfreich sein. Ein externer neutraler Blick, eine Einschätzung – und oft löst sich schnell ein Problem, das kurz vorher noch nicht zu bewältigen schien.

 

Schweigepflicht und Diskretion

Die Psychologin hat nicht nur ein Büro auf dem Steinmühlencampus, sondern ist auch Teil einer Praxisgemeinschaft in Marburg. Vielfältig sind ihre Erfahrungen, egal, ob es um Essstörungen, Depressionen, schulische oder familiäre Probleme geht. Hanne Wolf unterliegt der Schweigepflicht. Kommen minderjährige Schülerinnen oder Schüler zu ihr, findet das erste Gespräch ohne Einwilligung der Eltern statt und bleibt diskret – es sei denn, es ist anders gewünscht und besprochen.

Psychotherapien führt Hanne Wolf in der Steinmühle nicht durch. Darauf ist der zeitliche Rahmen nicht ausgelegt. Der Besuch in ihrem Büro im Internatsgebäude ist aber eine gute Adresse, um ein Problem zu schildern, eine Lösung zu finden oder um weitere Schritte in den Blick zu nehmen.

Die Gespräche bei Hanne Wolf dauern jeweils 45 Minuten und können terminlich über die StoneApp vereinbart werden. Dieser Kontakt erfolgt über die Lehrkraft.

 

Schulsozialarbeit soll künftig ergänzen

Die Steinmühle hat auch die Beschäftigung einer Schulsozialarbeiterin oder eines Schulsozialarbeiters im Blick. Durch diesen Bereich soll die Arbeit

der Psychologin in naher Zukunft noch ergänzt werden. Dabei geht es unter anderem um direkte und präventive Konfliktbegleitung zum Beispiel im Unterricht oder auch um direkte und präventive Konfliktmoderation. Dies kann sich auf Konflikte zwischen Schülern, aber auch auf solche zwischen Schülern und Lehrkräften beziehen. Ebenfalls geht es um Impulse zur Deeskalation bei festgefahrenen Auseinandersetzungen, desweiteren um Beratung von Schülerinnen und Schülern in schwierigen Lebenslagen. Hierbei kann es sich um Schulfrust, Mobbing, Konflikte, aber auch um häusliche Probleme, persönliche Probleme oder Fragen der Sexualität handeln.
Absolutes Gehör, sprudelnde Fontäne und eine tolle Kooperation: So glänzte die Steinmühle bei Jugend forscht
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Beim Regionalenscheid Hessen-Mitte von Jugend forscht, Deutschlands bekanntestem Nachwuchswettbewerb für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik, hat die Steinmühle gleich vier Mal Platz 1 errungen. Nachdem ein Team des plus-MINT-Internats Steinmühle im vergangenen Jahr bis in den Bundeswettbewerb gelangte, ist das erneut ein hervorragender Start in dieses Format. Zum 60. Mal lädt es junge Forscherinnen und Forscher ein, ihre Projekte vor einer 24köpfigen Jury zu präsentieren.

Insgesamt 34 Teams erläuterten ihre Forschungsarbeiten bei der Veranstaltung,  die die Justus-Liebig-Universität Gießen und die Technische Hochschule Mittelhessen koordinierten und gemeinsam ausrichteten. Die Steinmühle war mit sieben Teams vor Ort, die alle unterschiedliche Fragestellungen aus Chemie, Arbeitswelt, Biologie und Technik aufgriffen. Durch Equipment, Posterpräsentation und durch wissenschaftliche Erläuterungen schilderten die Schülerinnen und Schüler ihre Forschungsfragen, ihr Vorgehen und berichteten über ihre Ergebnisse. Hierbei zählten der innovative Gedanke, das Niveau des wissenschaftlichen Arbeitens, aber auch die Sorgfalt und das Gewinnen plausibler und in der Praxis verwertbarer Erkenntnisse.

 

Für verträgliche UV-Filter in Sonnencremes

Einen ersten Platz im Fach Chemie errangen Anna-Lena Griesler und Maya Fischer aus Klasse 9. Anknüpfend an ein Projekt des Vorjahres untersuchten sie die Möglichkeit, synthetische und potenziell bedenkliche UV-Filter in konventionellen Sonnencremes durch natürliche und langzeitstabile Extrakte zu ersetzen, was einer besonderen Sensorapparatur durch ein UV-VIS-Spektrometer bedurfte.

 

Folieneigenschaften unter der Lupe

Ebenfalls Platz 1 in Chemie ging an Leonard Berger und Nicolas Bohnstedt, die an nachhaltigen Alternativen zu herkömmlichen erdölbasierten Frischhaltefolien forschen. Hier ging es um teils recycelbare oder biologisch abbaubare Folien, deren alltagsrelevante Eigenschaften hinsichtlich Reißfestigkeit, Dehnbarkeit, Sauerstoffbarriere und Abbaubarkeit mit präzisierten Verfahren untersucht wurden.

 

Absolutes Gehör erlernbar?

Über Platz 1 in Biologie freuten sich Toshiro Beato, Leontin Schmidt und Noah Wieder. Das Forschertrio befasste sich mit dem Thema des absoluten Gehörs, wovon dieses abhängt, wodurch es erlernt werden kann – und ob überhaupt. Zum Thema hatten die drei Jungforscher Fragebögen entworfen und Tests für eine Studie durchgeführt.

 

Kooperation zweier plus-MINT-Internate

Das Projekt „Orbitals – plan around the year“ von Steinmühlenschüler Fabian Sotonica und Nicklas Fuchs von der Stiftung Louisenlund wurde das vierte mit Platz 1 bedachte Projekt, und zwar im Thema Arbeitswelt. Hier ging es um Jahres-Terminmanagement unter Berücksichtigung nicht nur einzelner Daten, sondern umfassender Zeitrahmen. Dazu wurde eine Anwendung entwickelt. Mit diesem Projekt fand erstmals eine Kooperation bei „Jugend forscht“ zwischen zwei plus-MINT-Internaten statt.

 

Papier aus Pferdemist

Den zweiten Platz im Bereich Arbeitswelt sowie einen Sonderpreis Ressourcen-Effizienz holten Lara Khatib, Jana Nowakowski und Giorgia Kuhn (Klasse 7) mit dem Thema „Umweltfreundliches Papier aus Pferdemist“. Durch die Papierherstellung aus dieser Ressource, die an der Steinmühle durch den eigenen Reiterhof quasi unendlich sei, könne das Baumsterben verringert werden.

 

Gewässergütetest professionalisieren

Einen dritten Preis, verbunden mit dem Sonderpreis „Make Jahresabonnement“, errangen Fabian Sotonica, Luis Gerloni und Clara Steiner für Optimierungsmaßnahmen zum professionellen Einsatz ihres entwickelten Low cost-Bootes zur halbautomatischen Bestimmung der Gewässergüteklasse. Im Fokus lagen dabei einzelne Funktionen und die autonome Wegepunkt-Verfolgung, um eine komplett selbständige Probenentnahme und nachfolgende Analysen durchzuführen.

 

Ein sprudelndes Experiment

Platz 3 ging auch an Yiheng Liang, Niilo Danner und Jakob Heck aus der Klasse 6. Das Trio hatte die Höhe der „Cola-Mentos-Fontäne“ in Abhängigkeit von Menge, Zustand und Temperatur der Zutaten untersucht. Die drei Jungforscher interessierte auch, welche Geschwindigkeit die Fontäne besitzt und ob ein weiterer Zusatz von Spülmittel etwas an der Höhe verändert.

 

Alle Steinmühlen-Projekte erreichten Platzierung

Somit haben sämtliche Jugend forscht-Projekte der Steinmühle eine Platzierung erreicht. Zur Krönung aller Auszeichnungen erhielt die Steinmühle den MINTSPACE Schulpreis von Hohenloher.

 

Vielen Dank an das betreuende Team!

Die Projekte der Steinmühle, die unter den 34 angetretenen Teams herausragende Ergebnisse erzielten, begleiteten die Steinmühlen-Lehrkräfte Dr. Jutta Töhl-Borsdorf, Dr. Sven Freibert, Malte Klimczak, Dr. Eva Neumann, Antje Seel, Dr. Patrick Szabo und Dr. Christian Drews (Louisenlund).

Zunächst nur fürs Internat: Das Café Mühle ist eröffnet!
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Mit zeitweise knapp 60 Gästen feierte das neue Café Mühle an der Tennisanlage der Steinmühle Eröffnung. Die Besucherinnen und Besucher waren auf die Neuerung gespannt und machten sich bei einem Heißgetränk und etwas Süßem ein Bild von der Einrichtung. Planmäßig soll das Café jetzt immer am Wochenende und zwei Mal unter der Woche geöffnet haben. – Vorerst nur für das Internat, perspektivisch auch für externe Schülerinnen und Schüler.

Arbeitsbereiche sind eingeteilt

Mit über 20 jungen Menschen ist das Café der größte Inno-Club der Steinmühle, teilte Ben Zriki für das pädagogische Team mit. Deswegen wurde die Arbeit in verschiedene Aufgabenbereiche eingeteilt: Barista, eine Gruppe fürs Backen, PR, Dekoration und Finanzen.

Wirtschaftlichkeit checken

Bei der Eröffnung war alles noch kostenfrei. Nun gilt es aber, eine Vorstellung davon zu entwickeln, wie solch ein Café wirtschaftlich funktionieren kann und auch muss. Um mehr Interessen der jungen Menschen abzudecken, wurde auch diese Aufgabe in die Einteilung mit aufgenommen. – Ein eigener kleiner Schülerbetrieb quasi!

Ein Smoothie Maker kommt noch

Hinsichtlich des Sortimentes bestehen schon konkrete Ideen. Jede Woche gibt es ein wechselndes Angebot an verschiedenen Kuchen. In naher Zukunft kommt noch ein Smoothie Maker hinzu, um leckere und gesunde Säfte anbieten zu können.

Gedacht als Ort für viele Zwecke

Die Eröffnung war ein voller Erfolg, und alle freuten sich über durchweg positives Feedback. Ben Zriki: „Wir hoffen, dass das Café ein neuer Ort im Internat werden kann, an dem sich die jungen Menschen gern aufhalten – ob zum Lernen, oder einfach zum Entspannen“.

Ein Reel mit einer Rundum-Sicht im Café Mühle findet sich unter instagram.com/steinmuehle/.

 

Am 19. Februar 2025 fanden an der Steinmühle erneut die Juniorwahlen statt, dieses Mal im Rahmen der vorgezogenen Bundestagswahlen.

Die Wahlbeteiligung lag mit 80,2 Prozent etwas unter dem Schnitt im Vergleich zur Wahlbeteiligung in den vergangenen Jahren, was mit dem hohen Krankenstand und zahlreichen Auslandsaufenthalten der Schülerinnen und Schüler zu erklären ist. In Anbetracht dieser Umstände ist es jedoch erfreulich, dass die Wahlbeteiligung dennoch verhältnismäßig hoch war.

 

Vielen Dank den Wahlhelfern

Grund dafür war sicherlich auch das große Engagement der diesjährigen Wahlhelfer. Ben Luis Peters, Jannis Bastian, Fabian Gutmann, Andreas Wöhr, Jonathan Eckardt, Baris Tutu, Jan Templer und Anton Neßler aus dem PoWi-LK von Dr. Claudia Röder überzeugten durch ihre Motivation, ihr Fachwissen, ihr Organisationstalent und ihren humorvollen und freundlichen Umgang.

So konnte sich die Projektleiterin Eva Rink über einen reibungslosen Ablauf der Juniorwahlen freuen. Die PoWi- und Englischlehrerin war zudem erleichtert, dass die Juniorwahlen dieses Jahr überhaupt stattfinden konnten, was aufgrund der vorgezogenen Bundestagswahlen und dem damit verbundenen Zeitdruck nicht selbstverständlich war. Einmal mehr präsentierte sich der Träger des Projektes, der gemeinnützige und überparteiliche Verein Kumulus e.V. aus Berlin, als zuverlässiger Förderer und Veranstalter für politische Bildung (weitere Informationen: juniorwahl.de).

Die Ergebnisse der Juniorwahlen könnten an der ein oder anderen Stellen für Überraschung sorgen, insbesondere, wenn man sie mit dem Ergebnis der tatsächlichen Bundestagswahlen oder auch mit dem Gesamtergebnis der Juniorwahlen aller in Deutschland teilnehmenden Schulen vergleicht.

 

CDU weiter stärkste Kraft, gefolgt von der Linken

Die CDU wurde an der Steinmühle, wie auch schon bei der letzten Juniorwahl im Rahmen der Europawahlen, mit 23,9 Prozent stärkste Kraft.

Einprägsam ist das Ergebnis der Linken, die bei den letzten Wahlen als Wahlverliererin galt. Dieses Jahr kann diese Partei durchaus als weitere Wahlsiegerin bezeichnet werden, da sie nicht nur deutliche Zugewinne zu verzeichnen hat, sondern mit 21,1 Prozent sogar zweitstärkste Kraft wurde.

An dritter Stelle stehen die Grünen mit 17,8 Prozent knapp vor der SPD (16,9 Prozent).

Ein bundesweiter Trend zeigt sich auch an der Steinmühle: Die FDP verzeichnet im Vergleich zu vorherigen Juniorwahlen an der Steinmühle weitere Verluste. War sie bei den Juniorwahlen im Rahmen der Bundestagswahlen 2021 noch zweitstärkste Kraft, erhielt sie dieses Jahr nur noch 8,2 Prozent der Stimmen.

Das Bündnis Sarah Wagenknecht und die Partei Volt erhielten 3,3 Prozent und 3,0 Prozent der Stimmen und liegen damit fast gleichauf.

 

Rechtsruck blieb aus

Der Rechtsruck, der nicht nur in Deutschland, sondern in ganz Europa zu spüren ist, blieb an der Steinmühle aus. Die AfD erhielt noch weniger Stimmen als bei den vorausgegangenen Juniorwahlen und konnte nur 1,5 Prozent der Stimmen für sich gewinnen.

In der Grafik wurden die folgenden Parteien als „Sonstige“ zusammengefasst: Freie Wähler (1,2 Prozent), Tierschutzpartei (1,2 Prozent), Die PARTEI (0,9 Prozent), MLPD (0,6 Prozent), PdH (0,3 Prozent).

 

„Podiumsdiskussion hilfreich“

Spannend sind auch die Ergebnisse der Erststimmen. Hier zeigte sich Sören Bartol von der SPD mit 40,2 Prozent der Stimmen als eindeutiger Wahlsieger. Weitere Ergebnisse bezüglich der Wahlkreisabgeordneten zeigt die beigefügte Tabelle.

Viele Schülerinnen und Schüler wiesen darauf hin, dass die vorausgegangene Podiumsdiskussion an der Steinmühle mit den Direktkandidaten für den deutschen Bundestag sehr hilfreich für die Wahlentscheidung war und in guter Erinnerung blieb.

 

Demokratie macht Spaß

Zudem äußerten sich sowohl zahlreiche Schülerinnen und Schüler, als auch Kolleginnen und Kollegen erneut positiv zu den Juniorwahlen, was sich auch in der Begeisterung, welche die Steinmühlenschülerschaft am Wahltag zeigte, widerspiegelte. Demokratie macht Spaß! Dies zeigte sich auch dieses Jahr wieder, und die Organisatorin der Juniorwahlen an der Steinmühle hofft, dass die Begeisterung dafür auch in den kommenden Jahren nicht nachlassen wird.

Eva Rink

 

Lachende Gesichter: Vier Regionalsiege von Schule & Internat Steinmühle bei Jugend forscht
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Deutschlands bekanntester Nachwuchswettbewerb für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik, Jugend forscht, ist am Freitag gestartet. Und wieder einmal endete dieses Format mit einem hervorragenden Abschneiden von Schule & Internat Steinmühle!

 

Herausragend unter 34 Teams

Beim Regionalwettbewerb Hessen Mitte,  gemeinsam von Justus-Liebig-Universität Gießen und Technischer Hochschule Mittelhessen koordiniert und ausgerichtet, errang die Steinmühle mit gleich vier Projekten den Regionalsieg! Insgesamt hatten 34 Teams ihre Forschungsarbeiten und Experimente einer 24köpfigen Jury vorgestellt, bevor anschließend weitere Interessierte verschiedene Fragen an die Teilnehmergruppen stellen konnten.

 

Kooperation zweier plus-MINT-Internate

Wir werden die Experimente in den kommenden Tagen vorstellen, darunter als Besonderheit ein Kooperationsprojekt mit Stiftung Louisenlund – wie die Steinmühle ein plus-MINT-Internat. Wir sind stolz auf die ganze Gruppe, die Lehrkräfte rund um MINT-Koordinatorin Dr. Jutta Töhl-Borsdorf inklusive. Vielen Dank euch allen! Einfach mega!

 

„Menschen machen Internet-Kriminellen das Leben einfach“
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Über Datenkondom, Trillerpfeife und verlorene Kontrolle: Cem Karakaya, seit 2008 auf Cybercrime und Prävention spezialisiert, sprach vor Lehrkräften, Eltern und Ehemaligen der Steinmühle über Internetkriminalität und Medienkompetenz. Auch am Folgetag informierte der ehemalige Interpol-Mitarbeiter in der Steinmühle, diesmal die Jahrgänge 7 bis 10 – mit vielen Tipps zum Thema.

Bei Facebook ist er nicht. Auch nicht bei Instagram oder Tik Tok. Vergebens sucht man Cem Karakaya auch beim Business-Netzwerk LinkedIn. Statt WhatsApp-Nachrichten schreibt er gute alte SMS, wegen der AGB nach deutschem Recht. Und da erwischt er das Publikum schon zum ersten Mal: „Sie setzen bei allen AGB immer einfach den Haken ‚gelesen‘. Stimmts?“

Tja. Wer liest schon alles genau? Und wer macht sich Gedanken über seine Spuren im Internet? Cem Karakaya hält dem Publikum im Forum der Steinmühle den Spiegel vor: Geburtsdatum schön brav angeben, am besten noch Wohnort und Straße. Mailadresse sowieso, Telefonnummer auch. Fotos von sich, und auch von der Familie. Dem Identitätsdiebstahl ist der Weg bereitet.

 

Keine Kinderfotos ins Netz!

„Bitte, bitte, stellen Sie keine Fotos Ihrer Kinder ins Netz“ warnt der aus der Türkei stammende ausgebildete Polizist, ehemalige Interpol-Mitarbeiter, Experte für Cyber-Kriminalität und Gründer der 198 Mitarbeiter starken Firma blackstone 432. Warum hat wohl Mark Zuckerberg im Netz die Gesichter seiner Kinder mit Smileys verdeckt? Das Internet ist kein rechtsfreier Raum, Recht am eigenen Bild und Urheberrechte gelten wie sonst auch. Die Frage ist nur: Wer hält sich dran?

 

Die meisten Angriffe beginnen mit Phishing-Mails

Karakaya beklagt die oft fehlende Handhabe der deutschen Polizei und erzählt Geschichten. Welche, die leider wahr sind. Wie schnell man Passwörter knacken kann („bitte 13stellig und nur mit Sonderzeichen dabei“), wie kinderleicht man über das Hotel-WLAN Zugriff auf fremde Endgeräte hat, wie leicht man gelegentlich Mails mitlesen kann bei der Mitfahrerin in der Bahn oder Nachrichten des Flugzeugpassagiers zwei Plätze weiter. Dass das Laden des Handys im fremden WLAN Daten freigeben kann, dass die Mail von der „Bank“ eben oft nicht von der Bank kommt oder es nicht der Paketdienst ist, dessen Mailanhang man bitte öffnen soll. Bitte – nicht! „80 Prozent aller Angriffe fangen mit Phishing-Mails an“.

 

Clip aus zwei Fotos und KI

Cem Karakaya setzt auf Aufklärung, damit Mechanismen verstanden werden, damit kein Schaden am Computer entsteht und kein Schaden für deren Besitzer. „Wussten Sie, dass zwei Porträtfotos im Netz ausreichen, um von Ihnen ein Video zu machen, auf dem Sie alle Sprachen dieser Welt sprechen, mit exakter Lippenbewegung?“ Der Referent macht es vor und zeigt es in seiner Präsentation: Cem Karakaya spricht plötzlich französisch. KI macht’s möglich.

 

„Die haben kein geiles Leben“

In seinem Vortrag streift der Referent zahlreiche Gebiete. Künstliche Intelligenz – auch ein Thema bei Influencern, die sich selber „verschönern“ und den Urlaubs-Hintergrund faken. Cem Karakaya: „Die haben in Wirklichkeit oft kein geiles Leben“. Es gebe Kleinigkeiten, an denen meist nur Insidern auffalle, dass es sich nicht um einen Südsee-Strand handele: Ein wiederholendes Wolkenbild, unpassende Vegetation und mehr.

 

„Menschen können wischen und klicken – that’s all“

Cem Karakaya verteufelt nicht die Technik. „Nicht der Rechner an sich ist schlecht, es ist der Mensch“. Neben Daten, die jemand selbst über sich im Netz eingegeben hat, werde auch dessen Verhalten im Internet ausgewertet. Big Data. „Die Suchmaschine ist die größte Quelle von Nutzeridentitäten. Auch die Art, wie man die Tastatur bedient, bildet ein Nutzerprofil“. Die Online-Beziehungen tun ihr Übriges. „Menschen machen Tätern das Leben einfach. Aus Fahrlässigkeit oder Ahnungslosigkeit“. Karakayas Erfahrung: „Die Menschen können wischen, die Menschen können klicken. That’s all“.

Der Referent öffnet die Augen über noch mehr. „Quishing“ zum Beispiel – der Versuch per Briefpost via QR-Code auf eine bestimmte Seite zu leiten. Wirkt seriös – ist es aber nicht. „Ein Grund zum Rückversichern beim Absender“ findet Cem Karakaya.

 

Warnsignal: Viele kleine rote Zahlen auf dem Handy-Desktop

Noch weitere Tipps und Anregungen streut der Referent beim Vortrag ein. Mal drüber nachdenken schadet nicht:

– Löschen Sie unbenötigte Dateien und Mails – Mailserveranlagen brauchen viel Strom, werden heiß und brauchen dann Kühlung. „Viele rote kleine Zahlen auf Ihrem Handy-Desktop heißt: Sie haben die Kontrolle verloren“.

– Kein Backup – kein Mitleid

– Hackerangriffe geschehen meist an Wochenenden oder an Feiertagen

– Est genau schauen, dann reagieren. Kommt Ihnen ein Mailabsender komisch vor: Länger mit dem Cursor draufhalten. Nach einer Weile erscheint in entsprechenden Fällen daneben der „wirkliche“ Absender

– Ein Datenblocker („Datenkondom“) verhindert Datentransport beim Aufladen

– Wählen Sie kein zu kurzes Passwort. Für das Knacken eines achtstelligen Passwortes braucht man 11 Stunden, für ein dreizehnstelliges immerhin 47 Jahre

– Nutzen Sie kein Passwort mehrmals

– Nehmen Sie bei so genannten Support-Anrufen von Microsoft, Amazon Paypal und Europol/Interpol die Trillerpfeife

– Achten Sie auf Schreibfehler in Mailadressen (O statt Null, Großes „i“ statt l etc.)

– Denken Sie an Datensparsamkeit: Leihfahrzeuge können ggf. das komplette Adressbuch eines Smartphones einverleiben

– Richten Sie zu Hause oder im Büro für Besucher ein Gäste-WLAN ein

– Es gelten immer diejenigen Gesetze des Ortes, an dem die Serveranlagen stehen

 

„Medienschulung ist Auftrag der Eltern“

Cem Karakaya, Spiegel-Bestsellerautor, entlässt sein Publikum mit Humor, aber nicht ohne den Auftrag, zu reflektieren: „Medienerziehung ist Auftrag der Schule. Medienschulung ist Auftrag der Eltern. Jeder Erwachsene ist das entsprechende Vorbild. Jeder entscheidet, wann er anschaltet, wann er ausschaltet“.

Vielleicht ging der eine oder andere Zuhörer mit einem mulmigen Gefühl nach Hause. Auch die Steinmühle sensibilisiert ihre Schülerinnen und Schüler bei vielen Gelegenheiten zum vorsichtigen Umgang mit dem Internet, aber hier kam es geballt. Beindruckend auch die vielen gelieferten Zahlen, wie zum Beispiel, dass drei Jahre Facebook-Mitgliedschaft 1200 Seiten an persönlicher Information ergeben.

– Noch nichts vor am Wochenende? Wir hätten da eine Idee: Unnötige Angaben im Internet löschen und mal die Sicherheitseinstellungen des eigenen Handys überprüfen.

Mehr Information zum Thema gibt es in Cem Karakayas beiden Büchern („Die Cyber-Profis“ und „Klicken Sie hier“) sowie auf der Website seines Unternehmens blackstone432. 

„So viel mehr als eine Schule“: Es rauschte der Beifall, es regnete Komplimente
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Sie singen, sie tanzen, sie musizieren und performen. Und wie sie das machen, wirkt äußerst professionell! Unter dem Titel „Revue“ brachte die Oberstufe der Steinmühle im dritten Jahr künstlerische, schauspielerische und musikalische Beiträge auf die Bühne des Forums. Ein dichtes Programm an drei hintereinanderfolgenden Tagen. Allein dafür: Chapeau!

„Es wird laut – es wird spannend – es wird spektakulär“ lautete es schon in der Einladung verheißungsvoll. Angesprochen waren Eltern, Ehemalige und Schülerschaft – am letzten Tag speziell die Jahrgangsstufen 8 bis 10 – als kleiner Wink vielleicht: Das ist auch bald eure Show.

Überraschungen, Emotionen und Gänsehautmomente beherrschten die 90minütige Revue, zu der Daniel Sans die Gäste begrüßte.

 

 Sambatrommelwirbel

Angekündigt von Ulrike Wilmsmeyer, bildete das 12köpfige Ensemble aus dem Jahrgang 11 den Anfang. Mit seinem Sambatrommelwirbel holte es mit starker Akustik das Publikum ins Hier und Jetzt, unter bewährter Leitung von Kerstin Itzenhäuser, belohnt durch langanhaltenden Applaus.

 

In den Kalender bitte: Der 24. Juni

Hänsel und Gretel nahmen anschließend die Bühne ein, Darstellendes Spiel aus dem Jahrgang 11. Angekündigt von Nina Merzenich als „Letzte Probe“ folgten kurze Abläufe einer modernen Inszenierung, bei der die Protagonisten wie beim Karneval „Kamellen“ ins Publikum warfen. Dem Publikum wurde der 24. Juni als „Save the Date“ nahegelegt. Dann nämlich sei das Stück zur Vollendung gebracht.

Wir tragen uns glatt dieses Datum in den Kalender! Hänsel und Gretel beim Therapeuten, im Dönerladen, in der Shisha-Bar – das macht schon mal neugierig.

 

Beeindruckend ohne Aufwand

Eine große Show mit einfachen Mitteln – so kündigte Ulrike Wilmsmeyer die Body Percussion von sechs Schülern des Jahrgangs 12 an. In Kooperation mit dem Team von Sound & Light und dessen ausgefeilter Technik gab es im Ergebnis einen einwandfreien Auftritt dieses sonnenbebrillten Sextetts.

Erläuterungen von Ines Vielhaben gab es zu den variantenreichen Plakaten „Alice im Wunderland“, die im Foyer des Atriums ausgestellt waren. Sie drücken aus, wie sich junge Menschen in dieser Welt bewegen. Und auch zu diesem Thema soll es am 24. Juni mehr zu sehen geben.

Es folgten glasklarer Sologesang in Begleitung eines Pianos. Annica Bartsch und Mio Bender gaben ein weiteres Beispiel, dass eine Darbietung mit aufwändiger Garderobe und Show-Effekten nicht nötig sein muss. Gänsehautmomente? Hier gab es sie!

 

Die „Außerirdischen“ 

Ein Kontrastprogramm bildete die Tanzgruppe des Jahrgangs 12, die mit einheitlicher Kleidung und ihren Bewegungen zu „Beat it“ von Michael Jackson bei Schwarzlicht wie von einem anderen Stern erschien.

Ein besonderes Schätzchen ist die Live-Band von Olaf Roth, die bei musikalischen Events immer wieder das „Salz in der Suppe“ ist. Bei den Blumen für die Lehrkräfte gab es für den Chef der Band noch das Lob, „… dass Sie bei unserem mangelden Rhythmusgefühl trotzdem mit uns gearbeitet haben“.

 

Für den Abi-Jahrgang das große Finale

Beim Dirigieren des 120köpfigen Oberstufenchors zu Stücken von „I’m walking“ bis „Hollywood Hills“ konnte Chorleiter Daniel Sans seine Wehmut nicht verbergen. Es war das letzte Mal, das der Tenorsänger, Dirigent und Musiklehrer der Steinmühle die Gruppe des Abitur-Jahrgangs 13 durch eine öffentliche Veranstaltung führte. Mit weiteren Balladen wie „Rolling in the Deep“ und „Bohemian Rhapsody“ ging der Revueabend seinem Ende entgegen.

Auch Daniel Sans erhielt zu den Blumen ein dickes Kompliment: „Sie tragen dazu bei, dass die Steinmühle mehr ist als nur eine Schule“.

Wie schön ist das denn – und wie passend. Das Publikum erhob sich zu Standing Ovations.

Selbstredend musste eine Zugabe her. „Lay all your love on me“ von ABBA, 45 Jahre alt. Und alle im Saal konnten mitsingen.

Nach anerkennenden und verabschiedenden Worten von Schulleiter Björn Gemmer für alle Akteure des Abends kam das Angebot des Abiturjahrgangs wie gerufen. Er verwöhnte die Gäste mit leckeren Snacks und erfrischenden Getränken.

„Wir wissen, dass wir die Erde verwüsten – und machen es trotzdem“: Bernd Holly über soziale Verantwortung
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Jahrzehntelang machte Bernd Holly als Schulleiter der Steinmühle Ansagen: Bei Veranstaltungen, durch die Lautsprecheranlage oder auch mal persönlich, wenn er Hinweise beachtet wissen wollte. Seine Ansage Ende Januar an die Schülerschaft der Oberstufe war eine andere. Ein Appell, das eigene Verhalten zu überdenken, wenn alle auf diesem Planeten weiterleben wollen.

„Wir wissen, dass wir die Erde verwüsten. Und wir machen es trotzdem“. So begann der Vortrag des Pädagogen, der seit Sommer 2023 im Ruhestand ist. Das Schlimme daran: Er hat Recht. In dieses Bewusstsein aller Zuhörenden streute Bernd Holly zahlreiche Beispiele zur eigenen Wiedererkennung und zum Nachdenken. Wie leichtfertig holen wir Coffee to go und hinterlassen alleine in Deutschland eine Milliarde an Einwegbechern. Wir mähen den Rasen für den besten „englischen“ Stil, zerstören dabei aber die Wildblumenwiese. Und am liebsten hätten wir das Shopping-Wochenende in New York gewonnen, das ein öffentlich-rechtlicher hessischer Radiosender um die Weihnachtszeit verlost hat. Ist Nachdenken Glücksache? Ja, geht’s noch?

 

Energy-Drinks? Komplett lost!

Holly wird deutlich bei seinen Vorträgen, die er auch in Unternehmen vor Erwachsenen hält, an Schulen etwas anpasst. „Wer Energy Drinks trinkt, ist ein Opfer. Komplett lost“. Er sensibilisierte gegen geschältes, dann in Plastik verpacktes Obst, für Früchte der Saison und für das Überdenken des Fleischkonsums aus gesundheitlichen und ökologischen Gründen. „Die Welt braucht Menschen nicht, es geht um unsere Existenzgrundlagen. Wir bekommen es doch vor Augen geführt durch die Auswirkungen der Klimakatastrophen wie im Ahrtal, in Valencia oder jetzt Kalifornieren“ appellierte Holly, seit vier Jahren Vegetarier. Die populäre Nuss-Nougatcreme stellte er nicht nur wegen des Zuckergehalts in Frage, sondern auch wegen Verwendung von Palmöl, die Abholzung des Regenwaldes nach sich ziehend. Vieles wolle man auch nicht sehen, so der ehemalige Schulleiter und nannte dabei unter anderem die Weihnachtsgans-Industrie.

 

35 Prozent der Lebensmittel landen im Müll

Sich davon zu lösen, scheinbar perfekt sein zu müssen, sei nicht einfach, aber möglich: Ständig neue Klamotten, die man eh nicht trage, ständig ein neues Handy, zu viele gekaufte Lebensmittel, von denen 35 Prozent in den Müll wandern – erwiesenermaßen. „Shoppen aktiviert Glückshormone, ich weiß“, merkte Holly an, der zu Beginn seines Ruhestandes ehrenamtlich bei der Marburger Tafel einstieg, „einer Institution, die für gesellschaftliche Probleme steht“, konstatierte er. Dann wurde es auch schnell politisch: Mangelnde Deutschkenntnisse von Migranten als Zeichen mißglückter Integration, Gendern als Scheindebatte („ich mach das nicht“)  und sodann wieder der Bogen zur ihn überzeugenden „Kaufnix-Liste“ und dem Statement, ob das Rasen mit dem frisierten Auto auf dem Berliner Ku’damm wirklich das einzige Mittel sei, um soziale Anerkennung zu bekommen.

 

„Der Gesellschaft etwas zurückgeben“

Aber – Bernd Holly ist Realist. Er weiß, dass nicht alle seiner Punkte mal eben umgesetzt werden und wie die Chancen dazu stehen. „Ihr seid privilegiert, ihr seid später an entscheidenden Stellen tätig, macht euch Gedanken und seid Vorbild“. Wenn nur ein Punkt des Aufgezählten umgesetzt würde, habe sich der Vortrag gelohnt.

Bernd Holly betrachtet sein bisheriges Leben im Rückspiegel. Aus einfachsten Verhältnissen stammend, zum Schulleiter der beliebten und begehrten Steinmühle avanciert, wolle er der Gesellschaft etwas zurückgeben. Aus Verantwortung, „die (zur Schülerschaft gewandt) auch ihr mal tragen werdet“.

Der Vortrag war ein Projekt der in der Steinmühle verankerten Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE)

plus-MINT Talentförderung: Steinmühle als Gastgeberin des 3. Mathe-Camps
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Tiefe Einblicke bei spannenden Workshops: Vier Tage lang widmeten sich 23 Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen 10 und 11 aus den Internaten Louisenlund, Sankt Afra und Birklehof intensiv der Mathematik und angrenzenden MINT-Bereichen. Das plus-MINT-Mathecamp an der Steinmühle bot im dritten Jahr in Folge eine inspirierende Plattform für junge Talente mit einer besonderen Begeisterung für Zahlen, Logik und analytisches Denken.

 

Herzlicher Empfang

Unsere Gäste wurden direkt am Bahnhof abgeholt und im Bistro mit Snacks und Getränken willkommen geheißen – eine wohlverdiente Stärkung nach ihrer teils weiten Anreise. Danach starteten sie direkt in den ersten Workshop, der von Ingenieuren des Amts für Bodenmanagement geleitet wurde. Dabei beschäftigten sich die Schülerinnen und Schüler mit spannenden Fragen der Vermessung und lernten unter anderem, wie sich der Kontinentaldrift der Eurasischen Platte berechnen lässt. Nach einem gemeinsamen Abendessen trafen sich die Teilnehmenden in der Teestube, um organisatorische Details zu besprechen und sich final auf den bevorstehenden internationalen Bolyai-Mathematik-Wettbewerb vorzubereiten.

 

Bolyai-Wettbewerb und Workshops

Der nächste Tag begann mit der Teilnahme am Bolyai-Wettbewerb. Anschließend leitete Dr. Karl-Heinz Muth einen spannenden Workshop zum Thema „Kopfrechnen – eine vergessene Kunst zwischen Varieté und Alltagstauglichkeit“. Die Teilnehmenden wurden dabei in beeindruckende Rechenkünste eingeführt, wie etwa die Berechnung des genauen Wochentages eines beliebigen Datums – eine faszinierende Mischung aus mathematischer Logik und praktischem Geschick.

 

Abwechslung im Programm

Nach dem Mittagessen ging es für die Gruppe auf die Lahnberge, wo Prof. Dr. Elmar Tischhauser vom Fachbereich Informatik mit einem praxisnahen Vortrag über Kryptografie für Begeisterung sorgte. Nach einem ereignisreichen Tag kehrten alle zum Abendessen zurück, und viele nutzten anschließend die Gelegenheit, sich beim Sportangebot auszupowern – eine willkommene Abwechslung vom intensiven Programm.

 

Mathematikum: Ein Muss 

Das Mathematikum in Gießen wurde zum Ausflugsziel am nächsten Morgen. Die Exponate und Aufgaben in dem bekannten und großen Mitmach-Museum ziehen Besucher immer wieder in den Bann. Zurück in Marburg, ging es erneut ins Mehrzweckgebäude auf die Lahnberge, wo Prof. Dr. Patrick Mehlitz mit seinen jungen Gästen grundlegende Fragen der mathematischen Optimierung erörterte.

 

Industrie hautnah erleben

Der Abend wurde festlich mit einem Menü in der Mensa gefeiert, war es doch leider der letzte, den die Gruppe der MINT-Begeisterten miteinander verbringen konnte. Für den nächsten Tag stand noch ein letzter Ausflug in den benachbarten Lahn-Dill-Kreis auf dem Programm. Der dortige Besuch des Maschinenbau-Unternehmens Pfeiffer-Vacuum bot nicht nur interessante Einblicke in technische Anwendungen, sondern ermöglichte den Jugendlichen auch direkte Gespräche mit Studierenden bzw. jungen Absolventinnen und Absolventen aus den Bereichen Maschinenbau, Wirtschaftsinformatik und Wirtschaftsingenieurwesen. Dabei konnten sie wertvolle Fragen stellen und erhielten hilfreiche Orientierung für ihre eigene berufliche Perspektive.

 

Abschied und Ausblick

Nach vier ereignisreichen Tagen hieß es schließlich Abschied nehmen. Gegen Mittag machten sich die jungen Talente auf den Heimweg – voller neuer Eindrücke, Erfahrungen und (hoffentlich) Inspiration. Die gemeinsame Zeit, in der alle ihrer Leidenschaft für die MINT-Fächer nachgehen konnten, wird uns und unseren Gästen sicherlich noch lange in Erinnerung bleiben.

Das plus-MINT-Camp, organisiert von Mathematiklehrer Maximilian Moll, ist eine Initiative der Steinmühle und wird durch den Verein zur MINT-Talentförderung unterstützt.