Weihnachten ist nicht mehr fern – das macht sich am Internat Steinmühle unverkennbar bemerkbar: Wohngruppen haben Adventskalender und Weihnachtsbäume aufgebaut, auf dem Schulhof brennen Lichterketten und Weihnachtsbeleuchtung.

Zudem laufen die Vorbereitungen der Weihnachtsfeier auf Hochtouren. Sie findet am Samstag, den 15. Dezember statt. Schon jetzt freuen sich alle Schülerinnen und Schüler, diesen Tag zusammen mit allen Familien zu genießen. Das kulturelle Programm der Weihnachtsfeier verheißt auch dieses Mal einen stimmungsvollen und spannenden gemeinsamen Abend.

Zu den vorweihnachtlichen Aktivitäten des Internats Steinmühle gehört in den kommenden Tagen neben dem traditionellen Serviettenfalten für die Weihnachtsfeier auch ein sportliches Angebot, das bei vielen beliebt ist: Ein gemeinsames Schlittschuhlaufen in Frankfurt.

  

 

 

Am 26. und 27. November standen die internen Fortbildungstage auf dem Terminkalender der pädagogischen Internatsmitarbeiter. Die beiden Tage wurden genutzt, um die Arbeit an aktuellen Konzepten weiterzuführen. Derzeit werden ein Medienkonzept erstellt und ein sexualpädagogisches Konzept erarbeitet.

Ziel des Medienkonzeptes ist es, verschiedenste Regeln, Empfehlungen oder auch Bedingungen für Medienarbeit zu formulieren, und zwar mithilfe der vorangegangenen Grundlagenarbeit. Mit dem Konzept sollen Grenzen und Chancen unterschiedlicher Medien dargestellt sowie in den Internatsalltag eingebunden werden, um einen verantwortungsvollen Umgang mit den einzelnen Medien zu vermitteln.

Den ersten Tag nutzte die Pädagogengruppe, um Leitlinien sowie ihren Erziehungsauftrag in Bezug auf Medienkompetenzen zu formulieren. Zudem wurden potenzielle Gefahren von Medien herausgearbeitet und Thesen erörtert, wie ein Medienkonzept davor schützen kann.

Am zweiten Tag arbeitete sich das Team durch verschiedenste Medien unter dem Aspekt, dabei sowohl die Rechtslage als auch Gefahren und Grenzen herauszustellen. Auch Chancen und Möglichkeiten, die von Medien ausgehen, wurden dargelegt.

Außerdem beschäftigte sich die Gruppe mit der konkreten Umsetzung dieser Strukturen im Internats-Alltag. Auch wurde beispielsweise einen Krisenplan für Cybermobbing mit entsprechenden Zuständigkeiten erörtert.

 

Durch ein Sexualkonzept wurde für einen sehr sensiblen und persönlichen Bereich der Persönlichkeitsentwicklung ein Konzept für den Internatsalltag entworfen. Thematisiert werden darin Chancen, Möglichkeiten sowie Risiken und Grenzen von Sexualität und dem Ausleben derselben.

Im Rahmen der Konzepterstellung machen es sich die Beteiligten zur Aufgabe, auf rechtlich sicherer Basis Aufklärung zu schaffen. Anliegen ist es, Toleranz und Sensibilität sowie eine ganzheitliche Entwicklung zu fördern, dabei aber gleichzeitig Privat- und Intimsphäre zu schützen. Um Anliegen und Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler möglichst vollständig und zutreffend einfließen lassen zu können, hatten zu diesem Thema bereits Gesprächsrunden mit den Bewohnerinnen und Bewohnern des Internats stattgefunden.

Ziel ist es, mit dem Sexualkonzept eine Grundlage für die sexualpädagogische Arbeit als Teil des gesamtpädagogischen Konzeptes im Internat Steinmühle zu schaffen.

 

Deutsch lernen, ohne die Muttersprache zu verdrängen- DIV-Arbeitskreis Internationalität tagte im Internat
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Wie können Schüler eine Textaufgabe in Mathematik lösen, wenn sie die Sprache nur schlecht verstehen? Wie sollen sie Textinterpretationen schreiben, wenn Satzverknüpfungen und Argumentationsaufbau nicht geläufig sind? Diese und andere Herausforderungen behandelte ein Workshop mit Prof. Dr. Una Dirks, die im Bereich Deutsch als Fremdsprache (DaF) und Deutsch als Zweitsprache (DaZ) am Institut für Germanistische Sprachwissenschaft der Marburger Philipps-Universität tätig ist. Er war Teil der Tagung des Arbeitskreises Internationalität des Vereins „Die Internate Vereinigung“ (DIV), die dieses Jahr am Internat Steinmühle stattfand.

Rund ein Dutzend Vertreterinnen und Vertreter deutscher Internate tauschten sich bei der Veranstaltung aus, für die Steinmühlen-DaF-Koordinator Jan Müller verantwortlich zeichnete. Dabei wurde die Fülle von Herausforderungen deutlich, die Lehrerinnen und Lehrer gemeinsam mit ihren ausländischen Schülerinnen und Schülern zu meistern haben. Paralleles Lernen von Sprache und Materie muss einerseits ermöglicht, andererseits bewältigt werden. Die meisten ausländischen Schüler wollen den Erfolg.

Deutsch lernen, ohne die Muttersprache zu verdrängen – die deutsche Kultur näherbringen, nicht ohne die Kultur der ausländischen Schüler zu würdigen: so sieht der Alltag im „DaF“-Bereich aus. „Wir müssen cross-curricular denken“, berichteten Teilnehmer aus ihren Erfahrungen. Will heißen: Ein Diktat schreiben lassen, mit naturwissenschaftlichen Begriffen. Oder Aufsätze zum Thema Biologie. Das alles sind Möglichkeiten – zum Beispiel.

Aus wissenschaftlicher Sicht, so Una Dirks, sollte man nicht auf den Zufall setzen, wenn es ums Vermitteln der deutschen Sprache geht. „Jede Schule und jede Klasse braucht Experten, die möglichst genau die Kompetenzstände der Schülerinnen und Schüler erfassen. Das ist eine sehr komplexe Aufgabe, die nicht von den Lehrkräften alleine geleistet werden kann“. Dieser Schritt sei deshalb so wichtig, weil nur bei genauer Erfassung z.B. des Hör-, Sprech-, Lese- und Schreibvermögens auch passgenaue Fördermaßnahmen entwickelt werden können. Andernfalls müsse man sich nicht wundern, wenn es spätestens bei Tests und Klassenarbeiten ein böses Erwachen gebe.

Dabei sei es schon wichtig, welche Grundlagen ein ausländischer Schüler mitbringe. Das Unterrichten eines russischen Schülers stelle andere Anforderungen als das eines chinesischen: „Die Architektur des Textes ist dort schon ganz anders, die Sprachmittel ebenso.“ Kreativität sei grundsätzlich etwas Wertvolles, zuviel davon beim Sprachenlernen aber nicht zielführend. Die Professorin konstatierte: “Sprache braucht einen Sockel, auf dem aufgebaut wird. Erst kommt die Pflicht, dann die Kür!“

„Totale Freiheit ist nichts für jeden“

So wurden einige der reformierten Unterrichtsmuster wieder ein wenig geradegerückt: Frontalunterricht muss nicht nur „schlecht“ sein. Auch beim Schreibenlernen stellen neue Forschungsergebnisse die geglaubten Errungenschaften deutlich in Frage: „Im Gegensatz zu strukturierten Ansätzen mit einer Lernfibel haben freiere Methoden viel häufiger Fehlschreibung und deutlich mehr Legastheniker produziert.“

„Totale Freiheit ist nichts für jeden,“ fasste die Referentin zusammen und machte klar, dass alle von einer systematischen Anleitung profitierten. Bei offenen Bildungsangeboten sei dies leider nicht der Fall: „Diese können meist nur von den ohnehin Bildungsbevorteilten sinnvoll genutzt werden.“

Selbstreflexion ermöglichen

Zum Lernfortschritt und einem steten Progress gehöre in jedem Fall die Selbstreflexion. Was kann ich? Was muss ich noch lernen? – Die Antworten seien hilfreich, das eigene Wissen und Können zu erweitern, non-verbale Verhaltensweisen dabei ein wichtiges Element.

Den Wert von Pünktlichkeit in Deutschland kennenzulernen, danach zu leben und das eigene Sprachhandeln in einem Lern-Video zu überprüfen, was beim Sozialverhalten schon gelingt und was nicht – dies alles ermögliche den Fortschritt.

Dass es Dinge gibt, die einfach Fleiß und Eigeninitiative erfordern, daran hat sich auch heute nichts geändert: Satzübergänge, sprachliche Elemente zur Argumentation zum Beispiel. Die muss man auswendiglernen und vor allem immer wieder üben im Zusammenhang mit unterschiedlichen Themen. Ganz im Gegensatz zum früheren Vokabellernen: „Wird die thematische Einbindung nicht gleich mitgelernt, häufen wir lediglich immer mehr träges Wissen an, das dann schnell wieder vergessen wird“. Prof. Dirks verweist hier auf einen empirisch gesicherten Erfahrungswert, zu dessen Überwindung die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bereits Ideen für den nächsten Workshop entwickelten.

Neuer Reitplatz für bessere Bedingungen
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Komplett saniert ist er auf 20 mal 60 Metern und ohne Zweifel auch optisch eine Bereicherung: Der neue Reitplatz des Reitvereins Steinmühle. Die Firma Heus Reitplatzbau aus Elz war hier aktiv und machte aus dem alten Platz ein Terrain, das den Schulpferden, ihren Reiter/innen und allen Benutzern bessere Bedingungen bietet. Eine Shetty-Herde bestehend aus sechs Shetlandponys mit ihrem jüngsten, erst sechs Monate alten Nachwuchs dreht hier genauso ihre Runden wie vier Ponys und sieben Großpferde.

Vorangetrieben und maßgeblich finanziert wurde die Maßnahme vom Reitverein Steinmühle. Darüber hinaus gab es Zuschüsse von Land, Kreis, Stadt und Landessportbund. Mit Spenden unterstützten die Sparkasse Marburg-Biedenkopf, die Firma S&S Immobilien und die Firma Begro die Reitplatzsanierung.

Durch den neuen Platz sind die Nutzungszeiten entspannter und die Reiterinnen und Reiter haben mehr Möglichkeiten, ihre Reitzeit individueller zu nutzen. Den Sportlern stehen ein Springplatz und ein Dressurplatz zur Verfügung, wobei sich die Reiter weniger „in die Quere kommen“, bestätigen Reitlehrerin und Trainerin Beate Schridde sowie Olivia Vollhardt als Vorsitzende des Reit- und Sportvereins Steinmühle. Beide freuen sich, nun weitere optimierte Möglichkeiten für die Ausbildung von Pferd und Reiter anbieten zu können.

           

 

Eine besondere Nachtwanderung in Form eines Lichterweges unternahmen die Schülerinnen und Schüler des Internats Steinmühle. In fünf Kleingruppen aufgeteilt und je von zwei Pädagogen begleitet, ging es für die gesamte Internatsgemeinschaft durch den Wald. Zum Startpunkt gelangte das Gesamtteam noch auf vier Rädern, und zwar per „Shuttle-Service“. Während dieser Zeit wurde der erste Teil einer Geschichte erzählt. Vom Start der Nachtwanderung aus verlief der Weg dann zu Fuß: Zunächst durch den Cappeler Wald und im Anschluss durch ein Wohngebiet, bevor es später wieder zurück zur Steinmühle ging. Der Weg wurde gekennzeichnet durch Lichter am Wegesrand. Die einzelnen Gruppen, die im 30-Minuten-Takt starteten, mussten sich demnach ihre Strecke selber suchen. Während der jeweiligen Wartezeit gab es Lagerfeuer, Stockbrot und diverse Werwolfrunden in der Teestube.

Mehrere Stationen und Aufgaben

Verschiedene Stationen wurden beim Wandern abgelaufen. Dabei gab es verschiedene Aufgaben:

Station 1: Auf einer Plane auf einer Wiese liegend den nächtlichen Geräuschen des Waldes lauschen

Station 2: Ein Impulsspiel mit Fokus auf Teamwork

Station 3: Erstes Highlight der Tour: An einem 100 Meter langen Seil, welches von Baum zu Baum gespannt war, ging es querfeldein durch den dunklen Wald. Hier war Vorsicht geboten, da hier und da auch mal Stolperfallen durch umgefallene Bäume auftauchten

Station 4: Ab hier sollte – wer sich traut – ein gewisses Stück Weg alleine bestritten werden

Station 5: Hier bekamen alle die Anfangsgeschichte zu Ende erzählt und eine Kerze für die nächste Station

Station 6: Hier war wieder Teamwork gefragt: Die Gruppen mussten gemeinsam eine Strecke überbrücken, dabei mussten stets die Kerzen aller Mitglieder brennen

Entwicklung eines Gruppengefühls

Aufgrund einer Kooperation wurden die Stationen besetzt von ehrenamtlichen Mitarbeitern des evangelischen Jugendhauses in Cappel, die sich freiwillig und mit großem Engagement an Auf- und Abbau sowie Durchführung der Nachtaktion beteiligten. Nach der Wanderung konnten sich alle Gruppen bei Punsch und warmem Orangensaft am Feuer wärmen. Ziel der Nachtwanderung, so das Pädagogenteam, war nicht das klassische „Gruselerlebnis“, wie man es von Ferienfreizeiten oder Zeltlagern kennt. Vielmehr ging es darum, ein Gruppengefühl zu entwickeln, die Sinne außerhalb des Alltags zu schärfen sowie sich selbst und den eigenen Fähigkeiten etwas zuzutrauen. Den Mitarbeitern des evangelischen Jugendhauses in Cappel für ihr Engagement ein kräftiges Dankeschön!

 

Der Nachname und der Geburtsort deuten zunächst auf etwas anderes hin, doch Sebastian-Max Merkel aus Berlin ist Koch. Seit einigen Wochen bereichert er das Küchenteam der Steinmühle, bringt Erfahrung aus der Zusammenarbeit mit namhaften Kollegen mit und hat seinen Beruf ergriffen „…aus Leidenschaft und Liebe zum Produkt.“

Der in Marburg aufgewachsene 31Jährige erwarb nach seiner Berufsausbildung Erfahrung in Kantinen und verschiedenen Restaurants. Dabei führte ihn der Weg von Marburg über Gießen und seinen Geburtsort Berlin in die Schweiz, wo er als Koch und Küchenchef arbeitete. Der Wunsch nach einer Konstanten brachte Sebastian-Max Merkel zur Steinmühle. Sein eigener Anspruch ist, auch im Kantinenbetrieb mit frischen und saisonalen Produkten zu arbeiten. Die Philosophie der Steinmühlenküche kommt ihm dabei entgegen. Auch die Nähe zum Produkt ist Merkel wichtig. So könnte er sich sogar vorstellen, das eine oder andere Gemüse oder Obst direkt auf dem Steinmühlengelände anzubauen und vor Ort zu verwerten.

Gern bringt das neue Küchenteam-Mitglied Kindern und Jugendlichen das Kochen näher und bereitet Speisen mit ihnen zusammen zu. Mit seinem 4jährigen Sohn hat er schon damit angefangen. „Mit Kindern zu kochen macht Spaß. Ihnen Kniffe und Tricks weiterzugeben und sie für gesunde Ernährung zu sensibilisieren, ist eine Freude.“

Abwechslungsreiche Ferien im Waldhaus für internationale Internatsschülerinnen und -schüler
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„Raus aus den gewohnten vier Wänden“ heißt es in den Ferien auch für die internationalen Internatsschülerinnen und -schüler – wenngleich sie nicht nach Hause fahren, sondern vor Ort in Marburg bleiben. Sie verbringen die freie Zeit im Waldhaus, in der vom Internat neu gemieteten Unterkunft am Richtsberg. Auch für Schüler, die in der Zeit in Marburg Praktika absolvieren, bietet sich die Möglichkeit, im Waldhaus zu verweilen. Es ist eine Bleibe, die beides bietet: Internatsnähe – und trotzdem Selbstständigkeit. Im Waldhaus versorgen sich die Bewohnerinnen und Bewohner alleine und kochen gemeinsam. Über das Freizeitprogramm entscheiden sie im Team.

Da das Haus erst seit den Sommerferien zum Internat gehört, liegt der Schwerpunkt in den aktuellen Ferien noch auf der Gestaltung der Räumlichkeiten. Sie wird an die gemeinsamen Bedürfnisse angepasst, den verschiedenen Geschmäckern entsprechend. Beim gemeinsamen Möbel- und Deko-Einkauf im einschlägigen Handel wird darauf geachtet, alle Vorstellungen möglichst übereinzubringen.

Auch „normale“ Freizeitaktivitäten gehören im Waldhaus zu den Herbstferien. Teil der geplanten Programmpunkte sind ein Kinobesuch, LaserTag, ein Besuch im Holidaypark, Bowlen und Kürbisschnitzen. Am Abend wird regelmäßig Karten gespielt. Zwar soll in den Ferien auch Schulisches eine Rolle spielen, doch stehen Lernen, die Vorbereitung auf Klausuren und individuelle Wiederholungen etwas hinter dem Freizeitbereich zurück, damit die Schülerinnen und Schüler auch ihre Freizeit genießen und Energie auftanken können.

Philipp Rumpel ist neuer Assistent der Hausleitung

Sämtliche Aktivitäten betreut unter anderem Philipp Rumpel, der neue Assistent der Hausleitung. Er begann seinen Dienst am 1. Oktober, studiert neben dem Lehramt für Sport und Religion auch Abenteuer- und Erlebnispädagogik und bringt bereits viel Erfahrung in der Jugendarbeit mit. Durch seine Schwerpunkte sowohl im Freizeit- als auch im schulischen Bereich ergänzt er das Team perfekt. Philipp freut sich auf die Arbeit mit den Jugendlichen und ist übrigens auch eine wertvolle Hilfe, wenn es um die Verpflegung geht. Gern bringt er den Jugendlichen die fränkische Küche näher, ein Stück seiner Heimat.

Internat Steinmühle: Viele Hände machten Herbstfest  zur Erfolgsveranstaltung
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Pünktlich zum traditionellen Herbstfest der Steinmühle war das Gerüst am Stammhaus verschwunden und das historische Fachwerkgebäude erstrahlte in neuem Glanz – außen und innen saniert! Die Veranstaltung am Ende eines jeden Septembers ist für das Internat Steinmühle nicht nur ein Publikumsmagnet, sondern stets ein Tag voller Herausforderungen – für Schülerinnen und für Pädagogen gleichermaßen.

Das Schulgelände füllte sich am Samstagnachmittag zusehends, noch bevor der offizielle Startschuss um 15 Uhr gegeben war. Auf dem Schulhof, in den Gebäuden und auf den Sportanlagen des Internats fanden sich Eltern, Angehörige und Freunde der Steinmühle ein, um sich zu informieren und zu bestaunen, welche Aktivitäten die Schülerinnen und Schüler diesesmal auf die Beine gestellt hatten.

Internatsschüler backten 55 Kuchen

Natürlich spielt das leibliche Wohl bei einem Fest wie dem Herbstfest eine besondere Rolle. Seit jeher sind es die Internatsschülerinnen und -schüler, die hier Regie führen: Schon am Freitag zuvor beginnen die Vorbereitungen. Geschäftiges Treiben herrscht in den Häuserküchen, der Duft von frischem Kuchen füllt die Wohngruppen. 55 Kuchen an der Zahl, gebacken von den Internatsschülerinnen und -schülern, landen auf der Verkaufstheke, die zwischen Stammhaus und Verwaltungsgebäude aufgebaut werden.

Ruckzuck waren am Samstag alle Leckereien verkauft, und die insgesamt gut 2 500 Besucher widmeten sich dem Grillstand, dem Bierpilz und dem Weinzelt. Auch an diesen Stationen arbeitete und bediente das Internat, punktuell unterstützt von Helfern. Alles mundete prima, was den regen Andrang vieler Menschen erklärte, die sich von eintrübendem Wetter und auch von späterem Regen nicht abschrecken ließen.

Ein Fest auch für Ehemalige

Das Herbstfest der Steinmühle ist regelmäßig ein Fest auch für Ehemalige. Sie reisen zum Teil von weither an, um an der Stätte ihrer Schulausbildung in Gesellschaft schöne Stunden zu verleben und in Erinnerungen zu schwelgen. Ein Treffen „10 Jahre Abitur“ fand in der Teestube statt. Doch es gab auch Besucher, die weit, weit vorher ihr Abitur an der „Mühle“ abgelegt hatten.

Eine stimmungsvolle Feier mit Dämmerschoppen bis 1 Uhr nachts hat am nächsten Morgen die üblichen Spuren hinterlassen. Auch hier springen Internatsschülerinnen und -schüler am Sonntag pünktlich um 10 Uhr in die Bresche, um aufzuräumen, die Geschirrrückgabe sicherzustellen und abzubauen. Unterstützt vom Pädagogenteam wird das Gelände ordentlich wieder aufgeräumt, als wäre nichts gewesen. Schließlich beginnt am anderen Tag um zehn nach Acht für alle pünktlich der Unterricht.

 

Wandern mit Alpakas – eine besondere Aktion

 

Am Internatswochenende brachen 8 Schülerinnen des Internats Steinmühle zur Alpakawanderung auf. In Sterzhausen nahe Marburg gibt es eine Alpakazucht mit mittlerweile 27 Tieren, davon wurden allein in diesem Jahr 7 Fohlen geboren, das jüngste gerade vor einer Woche.

Nach der Ankunft am Stall gab es durch die engagierten Züchter zunächst eine erste Einweisung, um die Tiere einschätzen zu lernen und sich mit den Gegebenheiten vertraut zu machen. Alpakas sind Fluchttiere. Es hieß also, vorsichtig heranzutreten und nicht zu hektisch und auch nicht zu laut zu sein.

Übertragung von Ruhe und Ausgeglichenheit

Nachdem erläutert war, wie ein Tier zu halten ist, erhielt jede Schülerin eine „tierische Begleitung“ zum Spazierengehen. Schritt für Schritt schlossen die Mädchen Freundschaft mit den Vierbeinern, die grundsätzlich sehr friedfertig und ruhig sind. Nach etwa 30 Minuten wurde eine Pause zum Grasen gemacht. Dann ging es weiter über die Feldwege des Lahntals. Mensch und Tier wurden immer mehr zur Einheit, Ruhe und Ausgeglichenheit der Tiere übertrugen sich auf die Mädchen.

Abschließend kehrte die Gruppe zurück zum Stall und zu den anderen Tieren. Insbesondere die Jungtiere hatten es den Mädchen angetan. Die Alpakas waren immer zutraulicher geworden, sodass zum Schluss noch einige Kuschel- und Streicheleinheiten verteilt wurden. Die Trennung von den vierbeinigen Begleitern fiel schwer. Mit Fotos hielten die Teilnehmerinnen den Ausflug und seine Höhepunkte fest – eine Wochenendaktion der besonderen Art, die noch länger in Erinnerung bleiben wird.

Das Alpaka mit seinem weichen dichten Fell gilt als Wollelieferant und kommt ursprünglich aus den Anden. Heute stammen die meisten Zuchten aus Australien und Neuseeland. Dort liegen auch die Wurzeln einiger Sterzhäuser Alpakas.

 

Die Zeit der Schulferien nutzt das Internat Steinmühle für Renovierung und Sanierung – speziell im Sommer. Dann werden Großprojekte angegangen, die im „Tagesgeschäft“ nicht möglich sind – zum Beispiel die Erneuerung von Möbeln. Aktuell erhielten alle Zimmer des Westfalenhauses neues Mobiliar.

Nachdem das Stammhaus in den Osterferien neu eingerichtet wurde, war jetzt das Westfalenhaus an der Reihe. Die Handwerker arbeiteten auf Hochtouren, um die Neumöblierung abzuschließen. Nebenbei mussten alle in den Sommerferien üblichen Instandsetzungsarbeiten bewerkstelligt werden. Insgesamt wurden 26 Betten, Schränke, Kommoden, Schreibtische und Regale ausgewechselt. Helle, freundliche, überwiegend weiße Möbel lösten die alten Stücke ab.

Die Stimmen aus der Schülerschaft erbrachten schon kurzfristig eine positive Rückmeldung. Die Bewohnerinnen und Bewohner registrierten schnell einen erhöhten Wohlfühlfaktor am Internat. Das Mobiliar ist nun moderner und an ihre Bedürfnisse angepasst.

Die Schüler waren in den Entscheidungsprozess über die Neumöblierung direkt eingebunden gewesen. Im Westfalenhaus selbst war ein Musterzimmer auch für die anderen Häuser eingerichtet worden. So konnten alle Bewohner eingehend sichten und prüfen, was ihnen gefällt und was nützlich erscheint.

Die nächsten Sanierungen und Renovierungen im Internat Steinmühle sind bereits fix terminiert: An der Reihe sind nun das Fachwerk der Verwaltung sowie die Neumöblierung des Hessenhauses in den Herbstferien und die Mühle in den Weihnachtsferien.