Die Zukunft von Wissensvermittlung nach Corona
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Die Internate-Vereinigung (DIV) tagte mit 135 Teilnehmenden an der Steinmühle

Schule und Internat Steinmühle treten nicht nur in ihrem Logo gemeinsam auf. Beide Institutionen sind wirtschaftlich getrennt, aber in ihren Aufgaben eng verbunden. Weil dies so ist, lag es für Steinmühlen-Schulleiter Björn Gemmer nach einer gewissen Zeit der Mitgliedschaft in der „Die Internate Vereinigung“ (DIV) nahe, für dieses Jahr den Vorsitz des Vereins zu übernehmen. Die „Große Mitarbeitertagung der Internate-Vereinigung 2021“ mit allen Vertreterinnen und Vertretern der 16 Mitgliederschulen aus ganz Deutschland fand daher dieses Jahr am Steinmühlenweg in Marburg statt.

Fragen aus dem eigenen Alltag stellen, mit Referenten diskutieren, Sichtweisen von Kolleginnen und Kollegen kennenlernen – es geht bei den jährlichen Versammlungen nicht um gegenseitiges Schulterklopfen. Die Gegenwart zu reflektieren, authentisch zu bleiben, neue Impulse zu erhalten – das war Anliegen der diesmal 135 Personen, meist Pädagogen. „Wir sind keine Konkurrenten, es geht allen gut oder allen schlecht,“ hieß es, die rückliegenden Veranstaltungen resümierend. Diesesmal war die Botschaft eindeutig: Alle Internate sind voll.

 

Wichigkeit eines realen Mentors

Ob Nordsee oder Voralpenland: Internate hatten lange mit Imageproblemen zu kämpfen. Sie galten als „Abschieberampe“ für Familien, als Ort, an den man kommt, wenn man kein guter Schüler oder keine nette Tochter ist. Dieses Image – in England nie gekannt – ist in Deutschland weitgehend überwunden. Den Tagungsteilnehmern an der Steinmühle ging es um Lösung anderer Probleme und Fragen, die die Gegenwart hervorbringt: Digitalisierung an Schulen, das Lernen während und nach der Corona-Krise, die Wichtigkeit eines realen Mentors und die Frage, wie asynchrones Lernen aussehen kann oder muss.

Die über drei Tage laufende Tagung bot Raum für Vorträge von Fachleuten und eine Podiumsdiskussion, die das verflochtene Thema Lehrerbildung naturgemäß nicht aussparen konnte. Als lokaler Vertreter sprach Prof. Dr. Jürgen Handke, „Digitalisierungspapst“ aus Marburg, der unter anderem die Befürchtung äußerte, man werde nach Corona in der Lehre „wieder in den alten Trott verfallen“, bei dem man sich „mit Notfall-Lösungen beholfen“ habe: „Wir haben asynchrone Wissensvermittlung versäumt“, die Aufarbeitung von Inhalten müsse sich ändern, denn es sei an der Schule nicht allein mit der digitalen Zustellung von Arbeitsaufträgen getan.

Prof. Dr. Martin Korte von der TU Hannover erforscht schwerpunktmäßig zelluläre Grundlagen von Lernen und Gedächtnis. Es brauche, so sein Statement, das schulische Umfeld für ein effektives Lernen und auch einen realen Mentor, selbst wenn er in sich künftig möglicherweise eher in der Rolle eines Beraters oder Lernbegleitenden wiederfinde.

 

Die Lehrerbildung hinterfragen

Teilnehmerin des Expertengesprächs war auch Uni-Vizepräsidentin Prof. Dr. Evelyn Korn als Verantwortliche für die Lehrerbildung an der Philipps-Universität Marburg. Nach ihrer Beobachtung gebe es nicht „den“ digitalen Unterricht, und so gehöre es nicht zu der Lehrerausbildung, „dafür Kochrezepte zu verteilen“. Korn räumte ein, dass die physische Präsenz und die digitale Präsenz von Studierenden einen Unterschied mache: „Erstmals haben Studenten mehr gewusst als Lehrende. Es verändert ohne Zweifel den Lernprozess.“

Prof. Dr. Klaus Zierer von der Universität Augsburg, Ordinarius für Schulpädagogik, war noch ein anderer Ansatz wichtig. Er plädierte für ein Hinterfragen der Lehrerbildung: „Wir müssen uns anders darum kümmern, hier läuft vieles schief.“ Anders als in einigen anderen Ländern sei in Deutschland die gesellschaftliche Haltung zum Lehrerberuf nicht gut, was wiederum mit die Ursache für einen eklatanten Lehrermangel bilde. „Wir müssen es wieder schaffen, Studierende für den Lehrerberuf zu begeistern.“

Was die einzelnen Teilnehmerinnen und Teilnehmer vom Besuch der Marburger DIV-Tagung persönlich profitiert haben, das wurde Björn Gemmer als Leiter und Organisator der Tagung schon kurze Zeit später übermittelt:

 

„Eben zuhause angekommen, möchte ich mich nochmals herzlich für die Einladung zum Vortrag bedanken. Dieser hat mir viel Freude bereitet – so viel pädagogischen Ethos auf einem Fleck erlebt man ja selten. Toll!“ (Univ.-Prof. Dr. Klaus Zierer, Ordinarius für Schulpädagogik, Universität Augsburg)

 

„Meinen Dank für die tolle Organisation meines Vortrages und der Podiumsdiskussion mit mir und den anderen Referenten. Es war aus meiner Sicht eine richtige gelungene Veranstaltung, auch Herrn Zierer zu lauschen, war ein Erlebnis! Bin tief beeindruckt, was die Internate Vereinigung hier auf die Beine stellt!“ (Prof. Dr. Martin Korte, TU Braunschweig)

 

„Auch im Namen meiner Frau nochmals herzlichen Dank für die Gelegenheit, Teil Ihrer tollen Tagung und auch der jeweiligen zusätzlichen Annehmlichkeiten gewesen sein zu dürfen. Ich bin froh, dass meine Thesen und Aktivitäten auf so fruchtbaren Boden gefallen sind, und Sie können sicher sein, dass ich die Gymnasien/Internate, die bei der DIV-Tagung anwesend waren, zukünftig als vorbildhaft hinstellen bzw. erwähnen werde. Bereits jetzt ist ein erster Workshop in Louisenlund (mit Herrn Dr. Rösner) vereinbart, wo ich … in mehreren Praxisworkshops, Schüler, Lehrer und auch Elternvertreter für die digitale Lehre fitmachen möchte. Ich kann mir gut vorstellen, dass auch andere Schulen/Internate dieses Angebot wahrnehmen möchten und bin für entsprechende Kontakte offen. In jedem Fall sollten wir in Kontakt bleiben, um den richtungsweisenden Weg Ihrer Schulen/Internate auch zukünftig zu stärken.“ (Prof. Dr. Juergen Handke, Uni Marburg & 3M-Solutions, RoboPraX – Robotikum)

 

„Zumindest auf die Schnelle möchte ich mich nach unserer gesunden Rückkehr an den Ammersee noch einmal ganz herzlich für die ausgezeichnete Vorbereitung und Durchführung der Tagung bedanken. Unsere Mitarbeiter*innen waren hochbegeistert und haben dies heute bereits im Rahmen unserer Montagskonferenz dem Kollegium kundgetan. So soll es sein. Ein hervorragender Startschuss für Folgeveranstaltungen. Was es heißt, eine solche Veranstaltung zu Beginn eines Schuljahres umzusetzen, kann ich gut nachvollziehen. Daher, chapeau! In Kürze werde ich mich übrigens mit den Kollegen aus Neubeuern und Stein zu einem unserer bewährten (bayerischen) Austausche treffen. Wenn gewünscht, kann ich hier durchaus noch einmal die DIV-Werbetrommel rühren.“ (Rüdiger Häusler, Stiftungsleitung, Landheim Ammersee)

 

„Vielen lieben Dank für diese ganz und gar wunderbare Tagung, deine sagenhafte Organisation, spannende Themen, leckerstes Essen und besonders für deine erlösende Worte gleich zu Beginn: ich habe das einfach wörtlich genommen und auch etwas „Ferien“ gemacht, mal abschalten können, sogar noch Zeit gefunden etwas die wunderbare Altstadt zu erkunden, eine Kerze für meinen Opa in der Elisabethkirche anzuzünden und mal eben inne zu halten im immerwährenden Trubel – den ich ja auch sehr mag! Die Begegnung und Tagung war so wichtig und wie schön, dass wir uns endlich wieder sehen und uns austauschen konnten. Und danke dafür, dass Marburg ab sofort auf meiner mentalen Mindmap eine feste Größe sein wird: tolle Stadt aber vor allem eine super tolle, innovative und so schöne und unfassbar gut ausgestattete Schule: danke, danke, danke für deine Energie und Zeit, für dein Beharrungsvermögen und deine Resilienz in komplizierten Zeiten: das war genau richtig so und ich freue mich sehr auf die weitere Zusammenarbeit und alle weiteren kommenden Veranstaltungen und Aktionen.“ (Katja Maike Braun, Schulleiterin, Geschäftsleitung der Ecole d’Humanité)

 

„Nach einem anstrengenden aber unheimlich abwechslungsreichen, informativen und super organsierten Wochenende möchte ich mich auch im Namen meiner Kollegen für den herzlichen Empfang im Internat Steinmühle herzlich bedanken. Die Eindrücke, die wir von der DIV, den Mitgliedsinternaten und insbesondere dem Internat Steinmühle gewinnen konnten, waren durchweg so positiv und gewinnbringend, dass wir wissen, dass sich ein weiteres Intensivieren der Zusammenarbeit in jedem Fall lohnt und wir 3 als Botschafter in Roßleben den Spirit der DIV immer wieder gern weitergeben werden. Auf die Einladungen zu den Arbeitskreisen freuen wir uns und hoffen, Sie finden nach den sicher auch für Sie aufregenden Tagen etwas Erholung.“ (Yvonne Sonnenfeld, Stiftungsverwaltung Roßleben)

 

„Ich habe das Wochenende an der Steinmühle sehr genossen! Leckeres Essen, interessante Vorträge, tolle Atmosphäre, nette Leute und hervorragende Organisation – vielen vielen Dank an Dich und Dein Team!!!“ (Maik Lüdemann, Kaufmännischer Leiter der Schule Marienau)

Steinmühle radelt erfolgreich fürs Klima
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Nach erstmaliger Teilnahme am Wettbewerb Schul- und Stadtradeln dürfen sich alle aktiven Radler*innen von Seiten der Eltern, der Schüler*innen und der Lehrer*innen über ein überragendes Ergebnis freuen: In drei Wochen Wettbewerb haben 137 aktive Radler*innen insgesamt 24.884 km erradelt! Damit hat die Steinmühle in den Wettbewerben Stadt- und Schulradeln der Kategorie „ Das radelaktivste Team“ jeweils den 1. Platz im Landkreis Marburg-Biedenkopf belegt.
Ein herzliches Dankeschön an alle radelnden Teilnehmer*innen für jeden geradelten Kilometer.
Am 29. Oktober durfte Schulsportleiter Michael Neirich als Teamkapitän und Vertreter der Steinmühle bei der Siegerehrung im Landratsamt Marburg für den 1. Platz beim Schulradeln einen Geldpreis über 500,-€  und für den 1. Platz beim Stadtradeln einen Geldpreis über 150,-€ für die Schulbibliothek entgegennehmen.
Das tolle Ergebnis im Sinne für mehr Klimaneutralität sollte die ganze Schulgemeinde motivieren, auch im nächsten Jahr an der Kampagne „Schulradeln“ teilzunehmen und zum Nutzen des Klimaschutzes das diesjährige Ergebnis noch zu übertreffen.

Foto: Landkreis Marburg-Biedenkopf

Steinmühle erkundet Norddeutschland – „Welthaus“ auf Touren in den Herbstferien
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Am Internat Steinmühle gibt es immer wieder Schüler:innen, die die kurzen Ferien über nicht nach Hause können. Das betrifft insbesondere unsere internationalen Schüler:innen, die vornehmlich aus China stammen. Für diese Schüler:innen gibt es ein separates Pädagogenteam, das unter dem Namen „Welthaus“ nicht nur die internatsfreien Wochenenden, sondern auch die Herbst- und Osterferien gemeinsam mit den Schüler:innen gestaltet. Die beiden hierfür angestellten Pädagog:innen planen und organisieren jedes Wochenende und für jede Ferien besondere Ausflüge.

Normalerweise erkunden sie mit ihrer Reisegruppe „Welthaus“ vornehmlich die Marburger Umgebung, in den Herbstferien haben sie sich jedoch bis in den hohen Norden Deutschlands gewagt.

Erste Station: Das Haus am Meer

Für die erste Ferienwoche war für die Schüler:innen ein Haus direkt am Meer in Stein bei Kiel angemietet worden. „Ich habe es echt genossen, jeden Morgen am Meer meinen Kaffee trinken zu können“, berichtet Pädagogin Lena Schneider begeistert. Und so verlebte die Reisegruppe die erste Woche meernah mit Nächten unter dem weiten Sternenhimmel oder sie beobachteten die zahlreichen Segelschiffe entspannt vom Haus aus.

Und natürlich durfte auch hier die standesgemäße Kutterfahrt und ein Besuch im Aquarium in Kiel nicht fehlen. Bei besten Ostseewetter konnten die Schüler:innen und Pädagog:innen die Landschaft und Weite des Meeres entspannt genießen.

Vom Meer an den Waldrand von Hamburg

In der zweiten Wochen zog die Reisegruppe „Welthaus“ weiter in die Nähe von Hamburg in ein gemietetes Haus direkt am Waldrand mit eigenem Basketballplatz, Tischtennisanlage und viel Natur.

Highlight neben dem Besuch im Heidepark oder auch dem Besuch im Wachsfigurenkabinett nach einer Stadtführung durch Hamburg war sicher der Besuch des Chokoversums. Die Schüler:innen konnten hier den kompletten Verlauf von der Kakaopflanze und ihrer wertvollen Bohne bishin zur Schokoladenproduktion an und für sich alles Vorort erleben – und natürlich auch probieren!

„Das schönste war, dass wir am Ende jeder unsere eigene Tafel Schokolade gestalten und mit nach Hause nehmen konnten!“, berichtet der Pädagoge Philipp Rumpel glücklich.

Gemeinsam raus, gemeinsam erleben

Sonntag zum Ferienende reisten auch die Welthäusler:innen gemeinsam von Hamburg aus nach Marburg zurück. Den letzten Abend hatten sie gemeinsam in Hamburg beim Hot Pot essen genüsslich zelebriert.

„Es hat allen echt gut getan, dass wir mal weiter weg waren“, berichtet Pädagogin Lena Schneider. Die beiden chinesischen Schüler:innen neben ihr nicken zustimmend. Sie sind begeistert, immer wieder neue Ecken von Deutschland kennen lernen zu können.

Was allen in Erinnerung bleiben wird, sind wohl die vielen gemeinschaftlichen Erlebnisse: Die großen, wie aber auch die kleinen Dinge!

 

 

 

Internat Steinmühle packt an: helfende Hände im Ahrtal
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Sechs Schüler:innen begleitet von zwei Pädagogen reisten am Samstag vor den Herbstferien mithilfe der Organisation „Helfer Shuttle“ ins immer noch schwer verwüstete Ahrtal um dort ehrenamtliche Hilfe zu leisten.

Mit Stemmhammer, Maske und Arbeitsschuhen ans Werk

Unsere achtköpfige Delegation erhielt einen Auftrag bei einem Anwohner in Bad Neuenahr in Ahrweiler, dessen Haus und Garten durch die Flut im Sommer verwüstet und in großen Teilen zerstört wurden.

„Es bleibt noch viel zu tun bei diesem Haus“, berichtet unser Pädagoge Phillip Rumpel, „jedoch konnten wir zumindest für etwas Ordnung sorgen, das macht Hoffnung.“

Mit gemeinsamer Kraft holten die Schüler:innen den Putz von der Wand und halfen bei der Entsorgung der Mengen an Schutt vor dem Haus. Auch im Garten des Anwohners gab es viel zu tun: Ein Baum musste gefällt werden, die Beete wurden vom Schlamm befreit und die wild verstreuten Pflastersteine stapelten sie auf einer Palette.

„Obwohl wir nur zu acht waren, haben wir richtig viel geschafft!“

Besonders bei den Schüler:innen war die Anteilnahme und gleichzeitig auch der Enthusiasmus groß. „Das Besondere für mich war, den Leuten Vorort wirklich helfen zu können, ihr eigenes Haus reparieren zu können!“, berichtet Schüler Felix stolz.

Die gesamte Spannbreite der Emotionen durchlaufen – an nur einem Tag

Schüler Julian reagiert ergriffen nach dem Einsatz: „Es ist erschreckend, wie es dort noch immer aussieht. Aber gleichzeitig war es so toll zu sehen, wie unglaublich viele Menschen geholfen haben – und wir konnten ein Teil davon sein.“

Die volljährigen Schüler:innen erleben an diesem Tag viele Emotionen mit. Aus Respekt vor dem Leid der Anwohner:innen nennen wir an dieser Stelle keine persönlichen Details, doch für die Schüler:innen war es ein besonders ergreifender Moment, teilhaben zu können.

„Es ist ganz anders, als wenn man das im Fernsehen sieht“, meint Schüler Jan, „Das war echt heftig. Aber wir haben geholfen, so viel wir konnten. Und dabei hat es eigentlich auch noch Spaß gemacht!“

Gemeinschaft ganz neu erleben

Alle beteiligten Schüler:innen waren besonders von einem Gefühl ergriffen: dem Gemeinschaftsgefühl. Schülerin Emilia, die erst zu diesem Schuljahr neu an das Internat Steinmühle gewechselt hat, war besonders begeistert: „Es war, als würde man sich schon lange kennen. Der Zusammenhalt und die Gemeinschaft unter den Helfenden aber auch unter uns als Gruppe waren beeindruckend.“

Alle würden bei einer weiteren Aktion nochmals mitkommen

Organisator des Projekts war Nils Schwandt, Hausleiter am Internat Steinmühle. „Leider konnten dieses Mal nur volljährige Schüler:innen mitkommen, daher konnten wir leider nur mit acht Schüler:innen unterstützen.“

Insgesamt hatten sich knapp 40 Schüler:innen und Pädagog:innen des Internats Steinmühle freiwillig zum Helfereinsatz gemeldet. Aus versicherungstechnischen Gründen konnten jedoch nur Volljährige an der Aktion teilnehmen.

„Vielleicht klappt es ja aber noch einmal mit mehr Leuten an einer anderen Stelle“, meint Nils Schwandt, „Die Bereitschaft zu helfen ist auf jeden Fall da in der Internatsgemeinschaft hier.“

In Gedanken jedenfalls spendet die gesamte Internatsgemeinschaft Steinmühle viel Hoffnung und Kraft allen Anwohner:innen des Ahrtals und wir hoffen, dass unsere achtköpfiger Helfertrupp etwas Ruhe und Zuversicht für die Zukunft vermitteln konnten.

Ein ganz besonderer Besuch – „Techtastisch“ zum Dreh an der Steinmühle
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Seit einiger Zeit ist der bekannte YouTuber Techtastisch (Marcel Häfele) Unterstützer des Talentförderungsprogramms +MINT, zu dem die Steinmühle ab dem Schuljahr 2022/23 als einziges hessisches Internat auch gehören wird.
Unter Beteiligung von Schüler*innen der verschiedenen Forscher-Kurse kam er nun zu einem Drehtag an die Steinmühle. Im Vorfeld wurden zusammen mit ihrer Lehrerin Dr. Jutta Töhl-Borsdorf Versuche geplant, die im Unterricht in dieser Art meist nicht durchführbar sind.
Begeistert waren alle Beteiligten, denn die Experimente waren spektakulär. Die Reaktion von Natrium mit Wasser in einer etwas größeren Variante als im Unterricht üblich, sowie mit Chlor und mit Eis haben für großes Interesse gesorgt.
Die Experimente auf dem Schulhof zogen auch die Aufmerksamkeit zahlreicher anderer Schüler*innen auf sich, die das Spektakel mit sehr viel Sicherheitsabstand beobachten konnten. Anschließend hatten insbesondere die Grundschüler*innen so viele Fragen, dass sehr deutlich wurde, wie groß schon der Wissendurst bei den Allerkleinsten ist, wenn es um naturwissenschaftliche Phänomene geht.

Auch Techtastisch selbst war begeistert – vom schönen Schulgelände, den tollen Experimentiermöglichkeiten, dem Kraftwerk und den vielen wissbegierigen Schüler*innen.

Das Video des Besuchs von Techtastisch ist hier zu sehen: https://www.youtube.com/watch?v=qeFfHtvVoL4

 

Lebendiger BIOlogieunterricht auf dem Steinmühlengelände
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Was ist unsere Idee für den BIOlogieunterricht an der Steinmühle?

Durch das direkte Erfahren von Natur wird nicht nur die Lernmotivation der Lernenden gesteigert, sondern auch eine fürsorgliche Haltung für Lebewesen und Umwelt gefördert.

Gerade in der Debatte um Klimaveränderungen spielt die Vielfalt der Natur eine zentrale Rolle. Genau diese Vielfalt an Lebensräumen, Tieren und Pflanzen gilt es nun zu erfassen und diese noch stärker in den Biologie-Unterricht einzubinden. Deshalb haben wir uns aufgemacht, das Potential des Steinmühlengeländes zu erfassen und zu kartieren.

 

Wer sind wir?

Wir sind die Fachschaft BIOlogie, die sich zurzeit aus zehn Kolleginnen und Kollegen zusammensetzt. Dazu gehören Carmen Bastian, Tim Elmshäuser, Hanna Herzog, Marcel Kalb, Malte Klimczak, Yvonne Nehl, Heike Rabben-Martin, Mirko Radatz, Siiri Wienbeck, Aylin Yüzguelen.

 

Was haben wir gemacht?

Die Fachschaft BIOlogie hat sich vor den Sommerferien auf dem Steinmühlengelände getroffen, das grundsätzliche Vorgehen besprochen und dann ging es auch schon los. Wir erkundeten die Streuobstwiese, deren Vielfalt an Obstbaumarten Lust auf alte Apfelsorten gemacht hat. Der Teich lud durch seine Bewohner zum Beobachten und Verweilen ein. Das pflanzenreiche flussnahe Gelände der Lahn, hat uns mit seiner Formen- und Farbenvielfalt fasziniert und inspiriert. Neben dem Bach, dem Schulgarten der Steinmühle und dem Gewächshaus beeindruckt das Steinmühlengelände durch seine große Anzahl an unterschiedlichen Bäumen.

 

Wie kann man Natur in den Unterricht holen?

Neben vielen bereits umgesetzten Ideen zur Einbindung der Vielfalt an Lebensräumen in den Biologie-Unterricht, berichtet im Folgenden Marcel Kalb von einem gelungenen Projekt:

Dank des EU-LIFE-Projektes „Living Lahn – ein Fluss, viele Ansprüche“ wurde darüber hinaus ein wesentliches Stück Lahn am hinteren Ende des Steinmühlengeländes aufwändig renaturiert. 

Daher bot sich eine „Um die Ecke-Exkursion“ des Biologiekurses der Q2 geradezu an. Mit ökologischem Hintergrundwissen und ausgerüstet mit veraltetem Kartenmaterial und Fotoaufnahmen hatten die SuS die Aufgabe zu analysieren, welche Strukturen sich durch die Maßnahme geändert haben und welche ökologischen Einflüsse diese Maßnahme auf die dort lebenden Organismen hat. Dass die SuS den Unterrichtsraum verlassen und den Unterrichtsgegenstand mit allen Sinnen erleben konnten, spiegelt an dieser Stelle den Leitgedanken der Steinmühle zum nachhaltigen und lebendigen Lernen wider. In der abschließenden Reflexionsrunde war sich der Kurs einig: „So macht Pauken Spaß!“

Yvonne Nehl

Berufsorientierung im Dickicht der Angebote: Gegen die Angst, Fehler zu machen
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40 Prozent aller Studierenden brechen ihr Studium ab – bei über 20.000 Studiengängen in Deutschland kein Zeichen mangelnder Möglichkeiten, sondern ein Hinweis auf falsche Auswahl. „Den richtigen Beruf zu finden, ist eine Sache der Analyse eigener Fähigkeiten und vor allem eine Sache des Selbstvertrauens“ – das meint das 15köpfige Team des jungen Unternehmens „Mein Mutiger Weg“. Es zeigt an Schulen, wie es laufen könnte – und was man als junger Mensch tun sollte.

Über 20.0000 Studiengänge, über 320 Ausbildungsgänge. Darf es noch etwas mehr sein? Eher nicht. Die meisten jungen Leute studieren BWL. Das Fach verheißt Sicherheit, ähnlich wie Jura, oder Bedarf, wie Psychologie. Zusammen mit Humanmedizin, Informatik, Maschinenbau und Wirtschaftswissenschaften sind das die „Renner“. Im schlechtesten Fall werden junge Menschen von ihrem Umfeld in Berufe hineingedrängt. Ein größeres Problem ist aber die Angst, Fehler zu machen, so heißt es an dem Vormittag in der Steinmühle. Berufsorientierung für den Jahrgang 11, der häufig noch nicht weiß, wo nach dem Abi die Reise hingeht.

 

Die eigenen Stärken ermitteln

Abitur – was dann? Die Frage gab es schon immer. Sich im Dickicht der Angebote zurechtzufinden, die eigenen Stärken herauszuarbeiten und den Weg entsprechend zu gehen, scheint aber schwerer zu sein denn je. Mit einem Start Up-Unternehmen sind die Brüder Pascal und Frederic Keller angetreten, die Situation junger Menschen zu verbessern, „…wir waren selbst mal drin.“ Nun touren die beiden Pfälzer mit ihrem Team durch die gesamte Republik, um Schüler*innen zu erzählen, wie Berufsorientierung zielführend laufen kann. Ihre Mission: „Mein Mutiger Weg“.

Mit einem Workbook, einem lebendigen Vortrag auf Augenhöhe mit den Schüler*innen und in deren Sprache führen Pascal und Frederic Keller anhand zahlreicher Beispiele mitten aus dem Leben durch den Vormittag. Eine Liste mit Berufen – komplett unsortiert – vermittelt eine leise Ahnung über die Vielfalt der Möglichkeiten.

Die jungen Leute aus dem Veranstalter-Team, selbst unter 30, räumen ein: „Mancher weiß schon im achten Schuljahr, was er werden möchte.“ Ist das nicht der Fall, gehe es darum die eigenen Stärken zu ermitteln. „Fragt doch mal Mitschüler und Freunde, die euch näher kennen, worin ihr gut seid,“ so ein Hinweis.

 

Erfahrungen sammeln durch Praktika

Die Ermittlung der eigenen Stärken könne auch gut durch Praktika erfolgen. Immerhin 53.000 freie Praktikumsstellen gibt es in Deutschland. Sei hier etwas dabei, gehe es an die Bewerbungen – eine weiterer Schritt, eine Hürde. Was möchte der Entscheider hören?

Im Vorstellungsgespräch nach den Stärken gefragt, antworteten viele Bewerber*innen mit Standards. „Ich bin zuverlässig“, „Ich bin kreativ“ – so lasse sich kaum mehr jemand beeindrucken. Es gehe vielmehr darum, zu berichten, was einem selber schon Gutes gelungen ist, was man schon gemacht hat, auch jenseits der Schule, selbst wenn es ungewöhnlich sei. „Habt das Selbstvertrauen, darüber zu reden, was ihr könnt. Eine Geschichte, ein Beispiel. Daraus ersehen Personalchefs, in welche Richtung ihr geht. Gelungen sei die Berufswahl dann, wenn man seine Stärken im Arbeitsalltag so oft wie möglich einsetzen könne. Wenn man das realisieren könne, was einem im Leben wichtig sei.

 

Digitale Hilfe

Auf dem Weg dorthin könne bei der Berufsorientierung auch digitale Hilfe in Anspruch genommen werden. Simulierte Bewerbungsgespräche und eine Navigation durch das Dickicht der Angebote gehören dazu. Das Veranstalter-Team lädt Follower*innen auf seinen Instagram-Kanal @meinmutigerweg ein und empfiehlt auch die Plattformen www.traumjob-campus.de oder www.berufenet.arbeitsagentur.de.

Die Berufsberatung der Bundesanstalt für Arbeit wurde von der „Mutmacher-Crew“ ausdrücklich als einer von mehreren Bausteinen empfohlen. Für Schüler*innen der Steinmühle ist Annerose Glöckner die zuständige Berufsberaterin der Bundesanstalt für Arbeit in Marburg. Sie war bei der Steinmühlenveranstaltung ebenfalls vor Ort, kann unter anderem bei der Praktikumssuche helfen und bietet Einzelberatung für Schüler*innen der E-Phase. Kontakt: annerose.gloeckner@arbeitsagentur.de. Ansprechpartnerin für Berufsorientierung ist an der Steinmühle ist Dr. Claudia Röder.

Besser lesen, besser lernen: Lokaler Mentor-Verein in der Steinmühle gegründet
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Die Steinmühle war kürzlich Gründungsort für den Verein „Mentor – die Leselernhelfer Marburg-Biedenkopf“. Leseschwache Kinder in der Region sollen durch diese Initiative Unterstützung beim Lesenlernen erfahren. Und das ist erforderlicher als oft gedacht: Knapp 20 Prozent aller Kinder können nach der vierten Klasse noch nicht flüssig lesen, wie Untersuchungen zeigen.

Um an einer Veränderung mitzuarbeiten, ist die Steinmühle mit ins Vereinsboot gestiegen. 12 500 Menschen in bundesweit 100 Vereinen tragen den Mentor-Bundesverband, der 2008 gegründet wurde. Die Mitglieder engagieren sich, um sozial benachteiligte Jungen und Mädchen beim Lesen zu unterstützen.

Denn gut lesen zu können, Text und Zahlen schnell zu erfassen, ist ein wichtiges Element der schulischen Laufbahn und der Schlüssel zu mehr Bildung.

Aktuell arbeiten die Leselernhelfer aus dem heimischen Raum mit sechs Grundschulen im Raum Marburg-Biedenkopf zusammen, eine davon ist die Bilinguale Schule Steinmühle. 20 Mentorinnen und Mentoren haben sich bereits gemeldet, um das Projekt ehrenamtlich zu unterstützen. Mut und Geduld sind die wichtigsten Eigenschaften für die, die als Mentorinnen oder Mentoren helfen wollen. Janine Neckenich, Leiterin des Bilingualen Grundschulzweiges der Steinmühle, engagiert sich im Vorstand der Leselernhelfer Marburg-Biedenkopf. Ihm gehören außerdem Inge Maisch (Vorsitzende), Dr. Michaele Künzel und Inge Kachel-Moosdorf an.

Die Aktivität der Steinmühle bei den lokalen Leselernhelfern hatte den Bogen dazu geschlagen, das Gründungsfest in der Steinmühle stattfinden zu lassen. Die Jazzband der Steinmühle unter Leitung von Frank Wemme gab dem Anlass seinen gebührenden musikalischen Rahmen. Moderatorin Inge Maisch und Steinmühlen-Schulleiter Björn Gemmer begrüßten an Ort und Stelle die Unternehmerin Karin Ahrens sowie den Biedenkopfer Kinderbuchautor Andreas Steinhöfel und die TV-Moderatorin Hülya Deyneli, die beide die Schirmherrschaft übernommen hatten.

Dass gleich von mehreren Seiten verschiedene Spenden zu verzeichnen waren, wirkte motivierend für all diejenigen, die sich aktuell dafür stark gemacht hatten, die Leselernhelfer-Initiative auch in Marburg-Biedenkopf zu starten.

Wer sich vorstellen kann, in die Mentoren-Rolle zu schlüpfen, um leseschwache Kinder zu unterstützen, der kann sich gerne hier melden: inge.maisch@perspektivenundberatung.de.

Fröhliche Einschulung an der Bilingualen Grundschule
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Viel Musik, liebevoll vorbereitete Beiträge und eine Menge Frohsinn bestimmten die Einschulungsfeier für die jüngsten Schülerinnen und Schüler an der Bilingualen Grundschule Steinmühle. Maria Gloerfeld, Klassenleiterin des Jahrgangs 3, eröffnete die Feier im Forum mit dem Klavierstück L’Apés Midi. Auf Englisch ging es sodann weiter. Schulzweigleiterin Janine Küster begrüßte die Schülerinnen, Schüler und deren Eltern, bevor Marcel Kalb in deutscher Sprache das Wort ergriff. Er fungiert als Koordinator zwischen Gymnasium und Bilingualer Grundschule.

„Der Sperling und die Schulhofkinder“ lautete ein Gedichtvortrag durch Kinder der Klasse 3 und der Flexiblen Eingangsstufe (Flex). Diese Altersstufen gestalteten auch einen musikalischen Vortrag mit Butterbrotpapier, weil das Singen pandemiebedingt innerhalb der Räume nach wie vor nicht erlaubt war.

Im Anschluss wurden Grußworte an die Zuhörerschaft übermittelt, die froh gelaunt und gleichzeitig etwas aufgeregt den Worten lauschte – verständlich an diesem Tag, bedeutete er doch für die Kleinsten den Beginn eines neuen Lebensabschnittes. Zusammen mit zwei Kindern aus jeder Klasse gab Janine Küster danach einen Einblick in das Schulleben der Bilingualen Grundschule Steinmühle, um den kommenden Alltag schon einmal etwas greifbarer zu machen.

Ganz cool ging es weiter im Programm, nämlich mit einem Rap auf Englisch, präsentiert durch die Klasse 3 und Kinder des Flex unter Leitung von Katrin Weißenborn.

Mit Musik untermalte Bilder in Video-Art zeigten nochmals Szenen aus dem Grundschulalltag, bevor es für die Erstklässler*innen an die Klassenaufteilung ging. Die Klassenleitung der Flex a übernimmt Maria Bick, die Klassenleitung der Flex b Dr. Sebastian Verbeek.

Damit war das offizielle „Programm“ des aufregenden ersten Schultages für die jüngsten Steinmühlenschüler*innen auch schon geschafft. Die erste kleine Unterrichtsstunde wartete!

Schulzweigleiterin Janine Küster verabschiedete die Eltern und richtete einen besonderen Dank an die Personen, die an der Gestaltung dieses ersten Schultages teilhatten: Dies waren Maria Gloerfeld und Katrin Weißenborn, die dieses Jahr hauptsächlich in Klasse 3 eingesetzt sind und sich dennoch mit viel Liebe und Engagement um die Organisation der Einschulung gekümmert hatten, sowie die Fördervereinsvorsitzende Jasmine Weidenbach, die kleine Willkommensgeschenke für die Erstklässler*innen vorbereitet und Deko bereitgestellt hatte.

Alles sprach dafür, dass die kleine Einschulungsfeier nicht nur den Mädchen und Jungen, sondern auch ihren Eltern gut gefallen hatte. Janine Küster: „Wir hatten eine schöne und positive Stimmung, Fotograf Till Buurman hat dankenswerterweise vieles im Bild festgehalten.“

Den neuen Klassen 5 ein herzliches Willkommen!
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Kam der Begrüßungschor in der Aufnahme vom Juni in Bild und Ton auch nur ‚aus‘ der StoneApp, so wussten Alexandra, Antonia, Johanna und Lotta aus Klasse 6b die neuen Mitschüler*innen und ihre Eltern an der Steinmühle umso lebendiger willkommen zu heißen. Dem schlossen sich die Schulleiter nur zu gerne an! Der erste Schultag für die jungen Fünftklässler*innen war ein freundliches Willkommenheißen und Zusammenfinden in den drei Klassen 5a, 5b und 5c mit Frauke Fiedler, Frank Wemme und Dr. Bernd Schweitzer als neue Klassenlehrkräfte und ein neugieriges Einziehen in das neue eigene Schulhaus. Eltern fanden bei einer Tasse Kaffee zueinander und der Förderverein entließ die neuen Steinmühlenschüler*innen schließlich mit einem kleinen Geschenk.