Eintauchen ins „normale Leben“: Ein Besuch im Amtsgericht
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Im Januar besuchte die Klasse 8c des Gymnasiums Steinmühle im Rahmen des Projekts „Jugend und Kriminalität“ mit Lehrerin Dr. Claudia Röder das Amtsgericht Marburg in der Universitätsstraße. Die Schülerinnen Greta Steiner und Evelyne Hildermann schreiben dazu:

Ein Strafverfahren wollten wir verfolgen. Nach dem Passieren der Sicherheitskontrolle fing um 9.30 die Verhandlung an. Der Gerichtssaal war ein kleiner Raum, der in zwei Abteilungen aufgeteilt war: In dem einen Abschnitt konnten Zuschauer sitzen und in dem anderen Abschnitt saßen der Staatsanwalt, die Richterin, eine Justizfachangestellte, die das Verfahren protokollierte und der Angeklagte.

Als die Verhandlung beginnen sollte, trat kein Angeklagter ein und die Richterin befürchtete, dass sie den Angeklagten holen lassen müsste. Der Staatsanwalt wollte sich noch einmal vergewissern, dass wirklich niemand da ist und traf dabei auf dem Flur auf den Angeklagten.

Der Angeklagte kam ohne Anwalt und wollte sich selbst verteidigen. In dem besuchten Verfahren wurde der Angeklagte beschuldigt, auf einer Hausparty mit insgesamt etwa 10 Personen seiner Frau und einem Bekannten gegenüber gewalttätig geworden zu sein und später Widerstand gegen Vollzugsbeamte geleistet zu haben.

Der Angeklagte bestritt den Tatverlauf und sagte, dass er nie gewalttätig geworden sei. Da jedoch fünf Zeugen ihn als gewalttätig beschrieben, wurde er schuldig gesprochen. Er bekam sieben Monate Freiheitsstrafe auf drei Jahre Bewährung und eine Geldstrafe von 600 Euro, welche er in Raten abbezahlen darf.

Der Zeuge, der unentschuldigt nicht erschien, bekam eine Strafe von 150 Euro oder drei Tage Arrest.

Alle waren sichtlich betroffen darüber, dass Taten, die eigentlich von uns Jugendlichen als „nicht so schlimm“ bewertet wurden, zu einer Freiheitsstrafe geführt haben.

Wir folgten alle gebannt der Verhandlung und fanden den Ausgang spannend. Gleichzeitig merkten wir, dass der Angeklagte aufgrund seiner sprachlichen Schwierigkeiten nicht alles verstanden hatte, was der Staatsanwalt oder die Richterin sagten. Der Begriff „auf Bewährung“ war ihm beispielsweise unbekannt, so dass er auf das Urteil entsetzt reagierte.

Alles in allem war es ein gelungener Vormittag und es war cool, auch mal ins „normale Leben“ einzutauchen.

Zauberhaft: Der Vorlesewettbewerb in der Jahrgangsstufe 6
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Lesen ist mit 12 Jahren längst etwas Alltägliches geworden. Zugleich bleiben gut zu lesen und gut zu verstehen eine andauernde und immer neue Herausforderung – ein Leben lang. Das gilt auch für gutes Vorlesen, bei dem man oft merken kann, wie Sprache uns zu verzaubern vermag. Vorleserinnen und Vorleser können so zu (Ver-)Zauberern werden! Etwa 20 Kinder aus den Klassen 6a, 6b und 6c haben sich Ende 2022 diesem Zauber gewidmet und dem bundesweiten Vorlesewettbewerb  für die Jahrgangsstufe 6 gestellt. Veranstalter war der Börsenverein des Deutschen Buchhandels.

 

Philian Merle vertritt die Steinmühle auf Stadtebene

Alle Mädchen und Jungen haben überzeugend und anrührend vorgelesen, was von den zuhörenden Mitschüler:innen und auch von ‚Jurys‘, bestehend aus Lehrkräften und zum Teil aus Mitschüler:innen, mit Beifall und Bewunderung anerkannt wurde. Nur eine Person kommt bei diesem Wettbewerb in die jeweils nächste Runde, sei es beim Vorlesen in der Klasse, sei es in der zweiten Runde beim Lesen vor allen Mitschüler:innen des Jahrgangs, das Anfang Dezember stattfand. Als ‚Schulsieger‘, so der Leiter der Sekundarstufe I, Frank Wemme, wird Philian Merle die Steinmühle in der nächsten Runde auf Stadtebene 2023 ‚vertreten‘. Ihm fiel das Votum der Lehrerinnenjury im Dezember zu – was in Anbetracht der Lesegüte aller drei ‚Klassensieger:innen‘, eben auch von Aenna Arnold und Matteo Dörbecker, keine einfache Entscheidung war.Allen mutigen Vorleserinnen und Vorlesern sagt die Schule herzlichen Dank, dass sie dabeiwaren. Ihre Beteiligung hat für die Steinmühle die Teilnahme am Wettbewerb erst möglich gemacht.

Unser Foto zeigt die Teilnehmer:innen des Lesewettbewerbs der Klassen 6: (obere Reihe, von links) Antonia Mahnken, Fabian Preis, Till Kretschmann, Ben Borawski, Ben Templer, Arthur Böning (Kl. 6c), Sara Strempel , Lotte Schröder (Kl. 6b), Anna-Lena Griesler (Kl. 6c), Helena Taschner (Kl. 6b). Untere Reihe, von links: Janna Gosejacob, Julia Hedoch (Kl. 6c), Samri Wulf, Aenna Arnold (Kl. 6a), Matteo Dörbecker (Kl. 6b), Philian Merle, Ceysu Sevinc, Maja Böttcher (Kl. 6c), Fenja Schlegel (Kl. 6b).

Uruguay-Austausch: Voneinander lernen – nicht nur die Sprachen
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Ihren Mate-Tee vermissen sie ein wenig und das Abendessen ist immer „ganz schön früh“ – aber alles andere passt absolut für Giulianna und Bruno von der Deutschen Schule in Montevideo. Mit ihrem Lehrer Riobaldo sind sie für insgesamt sechs Wochen Gäste an der Steinmühle. Der Aufenthalt gehört zum Uruguay-Austausch, einem Projekt der Steinmühlen-Spanischlehrerin María Ramos. Es ist nach 2019 und 2020 der dritte Austausch zwischen Jugendlichen aus der Metropole Uruguays und der Steinmühle. So haben Spanisch-Schüler:innen des Jahrgangs 11 umgekehrt die Gelegenheit, den Schulalltag in Montevideo kennenzulernen. Für Lilli und Ben-Luis nur noch wenige Wochen, bis sie zum Gegenbesuch nach Südamerika aufbrechen und mit dem Alltag an der Austauschschule in Kontakt kommen. 1300 Schüler:innen werden dort unterrichtet. Es ist die älteste Deutsche Schule Lateinamerikas.

Ab dem Kindergartenalter hat Bruno in Montevideo Deutsch gelernt, in der Grundschule kam noch Englisch hinzu. Die Sprachen machen ihm Spaß. Das Interesse seiner Klassenkameradin Giulianna an der deutschen Sprache entstand durch ihren deutschen Onkel und dem Besuch des Vaters in Deutschland, „dem es gefallen hat“. Warum Steinmühlen-Schüler Ben-Luis gerne sein Spanisch ausbauen möchte, hat ebenfalls familiäre Gründe: „Ich habe Verwandtschaft in Spanien“. Lilli, Giuliannas Marburger Austauschpartnerin, möchte später viel reisen und freut sich, ihr Spanisch dort zu verbessern, wo es gesprochen wird.

Klar, dass sich die jungen Leute schon vor ihrer Reise ein wenig mit dem jeweiligen Gastland beschäftigt haben. Auf die Umwelt-Probleme unserer Zeit angesprochen, kommen sie gemeinsam zu dem Schluss, dass es auf beiden Seiten noch Verbesserungsbedarf gibt: Montevideo mit seinen knapp 1,5 Millionen Einwohner:innen gewinnt 90 Prozent des Energiebedarfs aus Wind und Wasserkraft, praktiziert aber keine Mülltrennung. – Nur ein Beispiel dafür.

Die Sprachkenntnisse verbessern und vieles voneinander lernen – dafür bietet der Austausch beste Möglichkeiten. Die jungen Leute einhellig: „Ein schönes Programm. Wir empfehlen es.“ Unser Foto zeigt (von links) Lilli, Giulinanna, Lehrer Riobaldo, Bruno und Ben-Luis.

 

Plus-MINT Mathecamp in der Steinmühle
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Vom 16.-19. Januar fand das Mathecamp im Rahmen der plus-MINT Talentförderung in Marburg statt. Die Steinmühle als Gastgeberin und Organisatorin bot den 20 Schüler:innen aus den plus-MINT Internaten Birklehof, Louisenlund, Schulpforte und St. Afra ein sehr abwechslungsreiches Programm.

Workshops im Fachbereich Mathematik und Informatik der Philipps-Universität Marburg

Frau Prof. Dr. Agricola thematisierte bei ihrem Workshop in der Universität Marburg die „Mathematik des Wählens“.

Beim  Workshop von Prof. Dr. Oliver Goertsche  in der Universität Marburg standen Geometrie, Topologie und sphärische Dreiecke im Mittelpunkt, der Stoff wird laut Prof. Dr. Goertsche im 4. Semester des Mathematikstudiums behandelt und verlangte den Teilnehmer:innen des plus-MINT Camps einiges ab.

„Der Workshop war beeindruckend, ich bin ein großer Fan von theoretischer Mathematik und das hat mich inhaltlich schon sehr gefordert“, erzählt Luis, seit Sommer 2022 plus-MINT Schüler in der Steinmühle.

„Das ging mir auch so, die Fachvorträge der Uniprofessoren haben mein Hirn zum Kochen gebracht, das motiviert und macht mir großen Spaß, wenn ich mich an meine Grenzen bringe“, stimmt Steinmühlenschüler Fabian zu.

Einen vollkommen anderen Blick auf die Mathematik gewährten Dr. Karl-Heinz Muth und Steinmühlenschülerin Clara Steiner mit ihrem Vortrag „Unterhaltungsmathematik: Damit habt ihr nicht gerechnet!“

Ausflug ins Mathematikum nach Gießen

Beim Ausflug ins Mathematikum im benachbarten Gießen wurden die Schüler:innen selber aktiv. Das Mathematikum ist das erste mathematische Mitmachmuseum der Welt. Etwa 200 Exponate erlauben den Besucher:innen einen neuen Blick auf die Mathematik und laden zum Mitmachen ein. „Eigentlich war das Mathematikum wegen Renovierungsarbeiten geschlossen, für die plus-MINT Schüler:innen machte das Mathematikum aber eine Ausnahme und öffnete für uns exklusiv“, erzählt Björn Gemmer, Schulleiter der Steinmühle.

„Wir konnten alle Stationen ausprobieren, manche waren sehr einfach, andere wiederum echt anspruchsvoll, man hat es den Stationen vorher nicht angesehen und wurde teilweise von der Komplexität vermeintlich einfacher Exponate überrascht“, erzählt Fabian.

Teilnahme am internationalen Mathematik Teamwettbewerb „Bolyai“

„Die Fähigkeit zur Zusammenarbeit ist ein ganz zentraler Wert unseres Lebens“, unter diesem Motto steht der Mathematik Teamwettbewerb „Bolyai“, an welchem die plus-MINT Schüler:innen im Rahmen des Mathematikcamps in der Steinmühle teilnahmen. Dabei galt es, in einem vorgegebenen Zeitfenster anspruchsvolle mathematische Aufgaben als Team zu bewältigen.

Die Schüler:innen aus Louisenlund und Schulpforte konnten sich mit ihrer Teamleistung einen Platz unter den TOP 10 sichern.

Mathematische Stadtralley durch die Marburger Oberstadt

Marburg hält für Besucher einige beeindruckende Sehenswürdigkeiten bereit: die Elisabethkirche, die Alte Universität, das Landgrafenschloss sowie die unterhalb von diesem gelegene Altstadt, Marburger „Oberstadt“ genannt.

Die Oberstadt mit ihren malerischen Gässchen, bunten Fachwerkhäusern und versteckten Plätzen lernten die plus-MINT Schüler:innen bei einer Mathematischen Stadtralley kennen. Gemeinsam erfüllte man verschiedene Aufgaben und tauchte in die spannende Geschichte Marburgs ein.

Ausklang beim gemeinsamen Menüabend und Come Together in der Teestube

Das Drei-Gänge-Menü bei Kerzenschein und das Come Together bildete einen schönen Abschluss der gemeinsamen Zeit und gaben einmal mehr die Möglichkeit, sich auszutauschen. „Es war wirklich schön, die anderen plus-MINT Schüler:innen wieder zusehen und sich über die Erfahrungen in den Internaten auszutauschen“, schildert Clara, Schülerin aus der Steinmühle.

„Wir haben uns in der Steinmühle sehr wohl und willkommen gefühlt, der Austausch mit den anderen plus-MINT Schüler:innen war sehr inspirierend“, erzählen Johanna und Paula aus St. Afra.

„Ja, dem stimme ich voll und ganz zu und das Übernachten in der Turnhalle hat dem Ganzen einen Touch Abenteuer gegeben! Ich freue mich schon aufs nächste plus-MINT Camp und bin gespannt, wo wir dann hinreisen dürfen“, erzählt Aaron aus St. Afra.

PlusMINT – was kommt als Nächstes? Auswahltage am Birklehof Anfang April 2023

Im April ist es wieder soweit und die neuen plus-MINT Anwärter:innen dürfen sich bei den Auswahltagen am Birklehof präsentieren.

„Wir nehmen uns bewusst viel Zeit, um die Schüler:innen kennen zu lernen. Es wird gemeinsam geforscht, experimentiert und konstruiert. Anschließend entscheidet die Auswahl-Jury über die Aufnahme in das Programm“, erklärt Sven Meier, plus-MINT Projektleiter.

Die Beurteilungsaspekte sind neben Interesse und Begabung ein außerunterrichtliches Engagement im MINT Bereich, Persönlichkeit und soziale Kompetenz sowie die Bereitschaft, aktiv am plus-MINT Programm teilzunehmen.

Mehr Informationen unter: www.plus-mint.de

Die Steinmühle freut sich schon auf die neuen plus-MINT Schüler:innen und natürlich auf das nächste plus-MINT Camp!

 

Nachhaltige Produkte: WU von Maria Ramos hat wieder einmal „gezaubert“
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Schulleiter Björn Gemmer war so begeistert, dass er die wohlriechenden und liebevoll verpackten Produkte gleich im Bild festhielt: Der Wahlunterricht (WU) der Klassen 8/9 von María Ramos hat wieder einmal „gezaubert“ und bot im Lehrerzimmer kleinere und größere Artikel  gegen eine Spende an. Unter dem Motto des WUs „wir denken nachhaltig“ hatten die Schülerinnen während des Kurses folgende Produkte hergestellt: Bio Grüntee mit Pfefferminze aus dem Schulgarten, Lavendeltee, Bio-Oregano-Salz und getrockneten Salbei ebenfalls aus dem Schulgarten. Auch wiederverwendbare Geschenkbänder, Bio Rosmarin-Essig, Ratatouille und Lavendelsäckchen konnte man erwerben – alles liebevoll vorbereitet und präsentiert. Maria Ramos: „Die Schülerinnen waren stolz auf ihre Produkte, die sie mit Herz, Hand und einer Menge Fleiß und Selbstverantwortung hergestellt haben. Und ich bin total stolz auf sie alle“.

Wald-Projekt der Klassen 7: Eine „Bushaltestelle“ mitten im Wald
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Den Lebensraum Wald näher kennenlernen – darum ging es bei den Waldtagen der Klassen 7. Steffen Ullwer leitete das Wald-Projekt mit der Klasse 7b und berichtet:

Zu Beginn des Waldtages der Klasse 7b standen einige Aufwärmübungen vor dem Atrium in der aufgehenden Sonne. Diese wurden mit vollem Körpereinsatz und mit viel Freude absolviert. Im Anschluss ging es dann von der Steinmühle los zur Gisselberger Grillhütte, wo wir unser Lager aufschlugen. Dort sollten die Schülerinnen und Schüler in ausgelosten Kleingruppen aus den vorgefundenen Materialien eine kleine Hütte bauen. Einige orientierten sich an Resten bereits vorhandener Hütten, andere Gruppen fingen mit einem Neubau an. Es entstanden sehr unterschiedliche, kreative kleine Unterschlupfe vom Rundbau mit Moosteppich bis zur überdachten Bushaltestelle.

Nachhaltige Ranzenspende erfreut Kinder in Rumänien
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Mehr als 50 gut erhaltene Schulranzen gingen im Rahmen eines Hilfstransports auf die Reise in unsere rumänische Partnerstadt Sibiu. Schon seit Jahren unterstützt die Steinmühle unter Regie von Schulleiter Bernd Holly die Schulranzen-Aktion des Kinder- und Jugendparlaments (KiJuPa) Marburg und arbeitet dabei mit dem Verein “Hilfe für Sibiu/Hermannstadt” zusammen. Alljährlich fragt Bernd Holly bei den neuen Fünftklässler*innen nach abgelegten, fast immer noch sehr gut erhaltenen Ranzen, um diese noch einer nützlichen Verwendung zuzuführen. “Bei nicht wenigen Kindern in Rumänien liegen die Ranzen unterm Tannenbaum, da sich die Familien oft keine neuen Schultaschen leisten können”, berichtete er. “Fast 600 Ranzen sind auf diese Weise aus der Steinmühle schon nach Rumänien gelangt,” bilanzierte Holly. Auch beim „Transport 2022“ wurden wieder ausrangierte Schulmöbel, mehr als 30 Tische und ca.50 Stühle und mehrere Kisten Schulmaterial der Steinmühle per Hilfstransport in die Partnerstadt geliefert.

Hoch hinaus – ganz genau so geht’s!
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Eine längere Wartezeit kann man vielfältig nutzen: Man kann schimpfen und quengeln, man kann dösen – oder man kann etwas Kreatives schaffen. Für letzteres hat sich am Samstag ein Schüler entschieden, der mit seinen Eltern auf den Beginn seines Aufnahmegespräches bei der Schulleitung wartete. Er schnappte sich die vor Ort bereitliegenden Kapla-Steine, einige Bücher und konstruierte daraus dieses eindrucksvolle Bauwerk. Als der Turm eine zu große Höhe erreichte, kam sein mitwartender kleiner Bruder ins Spiel. Er bat diesen, mit Hilfe einer von ihm selbst gestellten „Räuberleiter“ doch bitte weiter hoch zu bauen. Gesagt – getan. Als die Wartezeit um war, war auch der Turm fertig, der zum Bestaunen vor dem Schulleiterzimmer stehenblieb.

Nun darf man spekulieren, was für diesen Vorgang eine Rolle spielte: Die Lust am Errichten von Gebäuden, das Hoch Hinaus-Wollen, das Wissen um sensible Abhängigkeiten einzelner Elemente untereinander, angeborene Fähigkeiten zum effektiven Zeitmanagement oder auch gute Social Skills, wenn es darum geht, gemeinsame Erfolge zusammen mit Menschen zu erzielen, mit denen man sich im Alltag nicht unbedingt immer grün ist. Die Steinmühle hat jedenfalls gestaunt und das Bauwerk so lange stehen gelassen, bis es irgendeiner ruppigen Begegnung nicht mehr standhalten konnte.

Projekt zur Alkohol-Prävention für den Jahrgang 8: „Hackedicht – besser geht’s dir ohne“
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Am 17. Oktober fand wieder das Alkoholpräventionsprojekt „Hackedicht – besser geht’s dir ohne“ für die Klassen 8 statt. In jedem Jahr wird der Jahrgang 8 im Rahmen eines Projektes darüber informiert, was Alkohol grundsätzlich mit unserem Körper macht.

Dr. Birgit Wollenberg, die Leiterin des Gesundheitsamtes im Landkreis Marburg-Biedenkopf, hat den Schüler*innen im ersten Teil des Projektes viele Informationen zu den entsprechenden Themen gegeben: Was bewirkt Alkohol im Körper, der Umgang mit Alkohol, Alkoholsucht und ihre Folgen.

Im zweiten Teil wurde es dann praktischer: mit Hilfe von Alkoholbrillen, die die Effekte eines Alkoholrausches simulieren, konnten die Schüler*innen erfahren, dass auch einfache Dinge wie kleine Gegenstände zu sortieren oder Ballspielen unter dem Einfluss von Alkohol sehr schwierig werden können. Dabei entstanden auch Fotos. Außerdem tauschten sie sich über das Thema „Gruppendruck und Alkohol“ aus.

Im Allgemeinen geht es in diesem zweistündigen Projekt darum, die Schüler*innen für das Thema zu sensibilisieren und ihnen u.a. die Folgen eines zu frühen Alkoholkonsums klarzumachen.

Plus-MINT Tagung in der Steinmühle
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Am 10. und 11. November trafen sich die sechs plus-MINT Internate auf Einladung des Vereins zur plus-MINT Talentförderung e.V. in der Steinmühle. Neben inhaltlichen Programmpunkten und der Vereinsarbeit gab es bei der Tagung viel Raum für Kennenlernen, Austausch und fachliche Impulse.  

Die Teilnehmer:innen der sechs plus-MINT Standorte erlebten in der Universitätsstadt zwei abwechslungsreiche Tage MIN(T)einander.

Fachliche Impulse und Austausch auf Augenhöhe bei der „Science-Fair“

Prof. Albrecht Beutelspacher, der Gründer und Direktor des Mathematikums in Gießen, hielt einen inspirierenden MINT-Vortrag.

Direkt im Anschluss hatten die Schüler:innen aller plus-MINT Internate die Möglichkeit, eigene Projekte in Kurzpräsentationen vorzustellen. Die plus-MINT-Schüler:innen der Steinmühle präsentierten gemeinsam mit den Tagesschüler:innen ihre Forschungsvorhaben in einer „Science-Fair“. Die Experimente wurden auf Tischen aufgebaut und an Stellwänden dargestellt. Die Schüler:innen standen als Ansprechpartner:innen neben ihrem Experiment Rede und Antwort. Diese Art der Präsentation führte zu vielen intensiven Gesprächen und wurde von allen Beteiligten als sehr bereichernd empfunden.

„Wir haben viele interessante Tipps für unser Projekt bekommen“, erzählt Toshiro (14).

„Ich fand es toll, weil ich ganz vielen Leuten meine Experimente präsentieren konnte. Auch der Mathevortrag war super, das war die bessere Seite von Mathe. Aber am allerbesten war, dass mein Vater mich erst spät abgeholt hat, so konnte ich mit den anderen am Abend in der Teestube noch dabei sein“, schwärmt Akaash (10).

„Es sind genau diese Begegnungen und Gespräche auf Augenhöhe, die den Charme von solchen Veranstaltungen ausmachen. Hier wird entspannt getalkt und mit Gleichgesinnten gefachsimpelt. Genau das haben wir uns von der Tagung in der Steinmühle erhofft“, zeigt sich plus-MINT Projektleiter Sven Meier begeistert. „Wir möchten ein starkes Netzwerk aus Schüler:innen, Lehrern und Wissenschaftler schaffen und den jungen Menschen eine Plattform geben, wo sie ernst genommen werden und sich gegenseitig inspirieren.“

MINT in der Steinmühle

Im Sommer 2021 wurde die Steinmühle eines von sechs plus-MINT-Internaten in Deutschland. Zum Schuljahr 2022/2023 startete das plus-MINT-Programm mit vier Schüler:innen. Clara, Marlene, Luis und Fabian bewarben sich im Herbst 2021 über die plus-MINT-Website online und konnten sich im Auswahlprozess durchsetzen. Mittlerweile sind sie ein fester und wichtiger Bestandteil der Internatsgemeinschaft. „Die vier bereichern unsere Gemeinschaft im Internat sehr, schön, dass sie da sind!“, weiß Internatsleiterin Anke Muszynski zu berichten.

In der Steinmühle ist MINT schon lange eine feste Größe und die Schüler:innen feiern alljährlich große Erfolge bei landesweiten Wettbewerben wie beispielsweise „Jugend forscht“. „Wir arbeiten hier seit Jahren daran, den MINT-Bereich für die Schüler:innen attraktiv zu gestalten. Wir haben das Konzept des ‘Offenen Schülerlabors‘ entwickelt, dort können Tages- und Internatsschüler:innen nach dem jeweiligen Interessengebiet forschen und es entwickeln sich ganz natürlich Projekte aus diesen Interessen heraus“, berichtet die MINT-Koordinatorin der Steinmühle Jutta Töhl-Borsdorf stolz.

Die Verknüpfung des plus-MINT Programms mit den zahlreichen anderen MINT-Aktivitäten der Steinmühle ist eine spannende Aufgabe. Die Tagung in der Steinmühle und die gemeinsame Teilnahme an plus-MINT Camps sind dabei wegweisend für die Zukunft. So ging es zuletzt schon mit fünf Tagesschüler:innen und den vier plus-MINT Schüler:innen ins Astronomie-Camp nach Heidelberg, eine tolle Erfahrung für alle Beteiligten.

„Die Kooperation mit plus-MINT ist ein großer Gewinn und bringt tollen neuen Input und Möglichkeiten für alle Schüler:innen der Steinmühle mit sich!“ ergänzt Björn Gemmer, Schulleiter der Steinmühle.

Gründung Schüler:innenbeirat und Ausbau der Zusammenarbeit

Bei der Jahreshauptversammlung des plus-MINT Vereins wurde neben dem Vorstand erstmals auch ein Beirat der Schüler:innen gewählt. „Die Schüler:innen werden zukünftig noch mehr Mitsprache- und Gestaltungsrecht haben, das ist uns im plus-MINT Programm sehr wichtig“, erläutert Sven Meier, Projektleiter des plus-MINT Programms.

Für das kommende halbe Jahr ist eine Podcast-Serie geplant, welche vom plus-MINT Internat Louisenlund aus gesteuert werden wird. „Für den Podcast dürfen alle Internate Input liefern. Wir überlegen in der Steinmühle schon, was wir überregional den MINT-Interessierten präsentieren möchten“, sagt Fabian (15). Er und seine Mitschülerin Marlene (14) wurden von der Steinmühle in den plus-MINT Beirat gewählt.

Weiter berichtet Fabian: „Das plus-MINT Netzwerk bietet uns so viele Möglichkeiten, unsere Leidenschaft im MINT-Bereich auszubauen. Ich habe mit einer plus-MINT Schülerin aus Louisenlund schon eine konkrete Idee zu einem Projekt entwickelt. Das könnte ich alleine nur schwer realisieren.“

Plus-MINT Camp Anfang 2023 in der Steinmühle

Die nächste Gelegenheit für gemeinsame Aktivitäten ist schon bald: „Im Januar haben wir hier in der Steinmühle eine Premiere. Zum ersten Mal wird bei uns ein plus-MINT Camp stattfinden“, informiert MINT-Koordinatorin Jutta Töhl-Borsdorf. „Das Thema Mathematik wird dabei im Mittelpunkt stehen. Am genauen Ablauf feilen wir noch, aber es wird auf jeden Fall ein spannendes und abwechslungsreiches Programm geben.“