Gastgeberin Steinmühle: Zukunftswerkstatt zur Fachkräftesicherung
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Im Rahmen ihrer Kooperation mit dem Landkreis Marburg-Biedenkopf war die Steinmühle Gastgeberin einer ganztägigen „Zukunftswerkstatt“ zum Thema Fachkräftesicherung. Dazu eingeladen hatten die neugegründete Wirtschaftsförderungsgesellschaft Marburg-Biedenkopf mbH mit ihrem Geschäftsführer Tobias Kurka sowie die Stabsstelle Fachkräftesicherung im Hessischen Ministerium für Soziales und Integration.

Bei Begrüßung der Teilnehmenden erwähnte Steinmühlen-Geschäftsführer Dirk Konnertz sowohl die enge und kontinuierliche Zusammenarbeit mit dem Landkreis, betonte aber auch die Verbindung zwischen dem Thema der Tagung und der Steinmühle als Bildungseinrichtung. Schulleiter Björn Gemmer führte die Gäste in der Mittagspause über den Steinmühlencampus.

Die Zukunftswerkstatt mit über vierzig Teilnehmerinnen und Teilnehmern sei ein hervorragendes Beispiel für die gelungene Kooperation im Landkreis, betonte Landrat Jens Womelsdorf. Zur Tagung waren unter anderem Vertreterinnen und Vertreter der IHK, der Philipps-Universität Marburg, der Technischen Hochschule Mittelhessen, der Banken und führender Unternehmen am Standort eingeladen.

 

Bis 2028 fehlen im Kreis mehr als 4.000 Fachkräfte mit Berufsabschluss

„Fachkräftesicherung ist eine echte Gesellschafts- und Zukunftsaufgabe, die alle Akteurinnen und Akteure fordert. Ich bin dankbar, dass wir uns in Hessen der Fach- und Arbeitskräftesicherung gemeinsam stellen. Es braucht abgestimmte Fachkräftestrategien, um regionale Ressourcen zu bündeln, Synergien zu schaffen und weitere Potenziale zu erschließen“, sagte Claudia Wesner von der Stabsstelle Fachkräftesicherung im Hessischen Ministerium für Soziales und Integration.

Dr. Christa Larsen, Leiterin des Instituts für Wirtschaft, Arbeit und Kultur an der Frankfurter Goethe-Universität: „Die Lage auf dem Arbeitsmarkt im Kreis Marburg-Biedenkopf ist schon heute deutlich angespannt und wird sich in den kommenden Jahren noch verschärfen. Allein bis zum Jahr 2028 werden im Kreis etwa 4.000 Fachkräfte mit akademischen oder beruflichen Abschlüssen fehlen. Die Fachkräftelücken werden aufgrund des Berufsaustritts der Babyboomer-Generation in den kommenden Jahren noch größer werden. Deshalb sollen die bisherigen Fachkräftesicherungsansätze auf den Prüfstand gestellt und sondiert werden, welche neuen Ansätze notwendig sind. In der Zukunftswerkstatt werden Ideen dafür entwickelt.“

Einen Beitrag gegen den Fachkräftemangel soll die im Mai 2023 gegründete Wirtschaftsförderungsgesellschaft Marburg-Biedenkopf mbH (WFG) leisten. Diese wird mit den Ergebnissen der Zukunftswerkstatt weiterarbeiten, um die Wirtschafts- und Beschäftigungsstruktur im Landkreis nachhaltig und gemeinsam mit allen Akteurinnen und Akteuren zu stärken.

WU Garten bietet wieder Schönes und Köstliches an
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Um die Tradition fortzuführen, hat die WU-Gruppe von María Ramos wieder ihren weihnachtlichen Stand im Lehrerzimmer aufgebaut. Dort bieten die Schülerinnen und Schüler Köstlichkeiten wie Ratatouille und schöne kleine Geschenke wie Lavendelsäckchen oder Upcycling-Produkte zum Verkauf an. „Alles mit Liebe gemacht“, berichtet María Ramos und erläutert: „Im vergangenen Schuljahr hat die Gruppe 100 Euro für das Hühnerprojekt in unserer Partnerschule in Tansania gesammelt und ein ganzes Jahr lang für das Kochen eingekauft. Dazu bezahlen die Schüler auch einen jährlichen Betrag von 20 Euro“. Wir wünschen gute Verkaufserfolge!

Großer Dank an Familien: Wieder gingen Ranzen auf die Reise ins rumänische Sibiu
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Auch in diesem Jahr haben wir aus der Steinmühlenschüler- und elternschaft tatkräftige Unterstützung erfahren für die menschenfreundliche Aktion des Kinder- und Jugendparlaments ‚Schulranzen für Rumänien‘. Die Familien der Klassen 5 waren gebeten, zum neuen Schuljahr gut erhaltene ‚Zweitranzen‘ aus der Grundschulzeit abzugeben für die Reise nach Sibiu, in Marburgs Partnerstadt. Dort können sich Kinder sich einen Ranzen und gute Schulmaterialien zum Teil nur eingeschränkt oder gar nicht leisten! So gingen die über Wochen gesammelten Ranzen am 10. November auf Reise, zunächst zum Haus der Jugend in Marburg, um dann in noch größerer Zahl nach Rumänien gebracht zu werden. Wir danken allen Kindern und Familien herzlich, die einen Ranzen gespendet und diesen zum Teil sogar noch mit Schulmaterialien aufgefüllt haben.

Meilenstein kurz vor dem 75jährigen Bestehen: Schule und Internat Steinmühle wirtschaftlich unter einem Dach
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Zum 75jährigen Bestehen der Steinmühle im kommenden Jahr haben Schule und Internat einen Meilenstein gesetzt: Ab 1. Januar 2024 arbeiten beide Institutionen wirtschaftlich unter einem Dach. Dazu übernimmt die Steinmühle gGmbH als hundertprozentige Tochter des Schulvereins Steinmühle Marburg e.V. den Geschäftsbetrieb der Landschulheim Steinmühle GmbH & Co. KG. Geschäftsführer der neu gegründeten Gesellschaft ist ebenfalls Dirk Konnertz, der die Geschäfte des Schulvereins bereits seit 2013 führt.

Der Steinmühlen-Campus ist groß: Er umfasst weit mehr als die Gebäude von Gymnasium, internationalem Gymnasium, bilingualer Grundschule, Kindestagespflegegruppe, Forum und zwei Sporthallen. Die gGmbH wird Eigentümerin aller Grundstücke, der weiteren Schul- und Wohngebäude sowie von Mensa, Reitstall und Wasserkraftwerk.

 

Win-Win nach fairen Verhandlungen

Ein Jahr lang hatten Internatsgeschäftsführer Olaf Bien und Schulgeschäftsführer Dirk Konnertz über den geplanten Schritt verhandelt, um alle Details im Konsens zu klären. „Diese Zeit für faire Verhandlungen haben wir uns bewusst genommen, um letztendlich eine Win-Win-Lösung herbeizuführen“, blickt Dirk Konnertz zurück. Beide Seiten sind stolz auf ihr Ergebnis und den historischen Schritt, der kurz vor dem 75jährigen Bestehen der etablierten Bildungseinrichtung unternommen wurde.

Während die Feierlichkeiten zum Jubiläum im Juni 2024 anstehen, wurde auf den aktuellen Vertragsschluss bereits angestoßen: Nach zweistündigem notariellem Vortrag der Inhalte durch Notar Dr. Anton Schmölz setzten die Beteiligten ihre Unterschrift unter das Dokument. Gefeiert wurde mit der zweiten und dritten Generation der Gründerfamilie Buurman, dem Vorstand des Schulvereins, Egon Vaupel und Gerhard Müller, leitenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Internats und dem Schulleitungsteam um Schulleiter Björn Gemmer: „In ihrer pädagogischen Zielrichtung waren sich Schule und Internat schon immer einig, was uns auf operativer Ebene, also wenn es um die Schülerinnen und Schüler ging, schon immer gut hat zusammenarbeiten lassen“, erinnert sich Gemmer und ergänzt: „Ich habe großen Respekt vor Familie Buurman, dass sie ihr Familienunternehmen verkauft hat, um der Steinmühle eine positive Zukunft zu sichern. Emotional war das sicher nicht einfach“.

 

Weiterentwicklung einer modernen und international aufgestellten Bildungseinrichtung

Die Schaffung der systemischen Voraussetzungen, um am Steinmühlenweg die gemeinsame Pädagogik in sinnstiftenden Konzepten und Angeboten noch besser umsetzen zu können, geht zeitlich mit einem Imagewandel in der deutschen Internatslandschaft einher. Die Steinmühle, mitten in Deutschland und mitten in Hessen vor den Toren der Universitätsstadt Marburg gelegen und unweit der Metropole Frankfurt, gehört zu den talentorientierten, modernen und international aufgestellten Einrichtungen, die mit ihrem außergewöhnlich vielseitigen schulischen Angebot Spezialisierung und Persönlichkeitsentfaltung gleichermaßen ermöglicht und am Ende der schulischen Laufbahn junge weltoffene Menschen in die Gesellschaft entlässt.

Geschäftsführer Dirk Konnertz: „Diese dank unserer engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter möglichen Entwicklung kann durch den vollzogenen Schritt noch weiter voranschreiten und gesichert werden. Das Zusammenwachsen unserer Steinmühle zu einer zukunftsfähigen Bildungseinrichtung auch für die nächsten Generationen hat nun eine erfolgversprechende Grundlage“.

 

Das gemeinsame Finale nach zwölfmonatigen fairen Verhandlungen waren die Unterschriften am vergangenen Freitag. Vorne von links: Dr. Anton Schmölz, Dirk Konnertz, Olaf Bien, Dr. Randolf Boetzkes. Hinten von links: Anke Saß, Johanna Buurman-Rogalla, Frerich Buurman, Christiane Buurman, Gerrit Buurman, Gisela Buurman, Friedhelm Faecks, Gerhard Müller, Erwin Löber, Egon Vaupel.

Abordnung des Zentrums für Konfliktforschung an der Steinmühle: Jahrgang 13 führt eine fiktive UN-Konferenz
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Warum können die sich nicht auf dem diplomatischen Weg einigen? – Angesichts der vielen politischen Konflikte auf unserem Globus wird diese Frage immer wieder gestellt. Aktuell kam eine Abordnung des Zentrums für Konfliktforschung der Marburger Philipps-Universität an unsere Schule. Unter Simulation eines internationalen Konflikts durften Schüler:innen des Jahrgangs 13 die Verhandlungen bei einer fiktiven UN-Konferenz führen. Bald stellten sie fest: Eine Einigung zu finden, ist gar nicht so einfach.

Otium-Union, Anceps, Tavus, Furland und Gratenia: Es waren Fantasie-Staaten mit Fantasie-Namen, deren Vertreterinnen und Vertreter sich in informellen Gesprächen und später am runden Tisch austauschen sollten. Schülerinnen und Schüler nahmen die Rollen ein, mit Namensschildern versehen und bitte per „Sie“. Es galt, sich  einzudenken in die eigene Rolle und in die des Gegenübers, wobei es um Selbstverständnis, territoriale Ansprüche, wirtschaftliche Faktoren und Friedenssicherung ging.

 

Beharren auf eigenem Standpunkt

Alle beteiligten Seiten erläuterten mit einem kurzen Statement, wofür sie stehen. Schon bald war festzustellen: Hier treffen verschiedene Charaktere zusammen. Nicht alle Seiten ließen mit sich reden oder nur schwer, viele beharrten auf ihrem Standpunkt, wehrten sich beispielsweise vehement gegen eine „Umsiedlung“, die vom Verhandlungsgegner vorgeschlagen wurde.

 

Zeitweise „frustrierend“

Die abschließende Auswertung sollte zutagebringen, wie sich die Schülerinnen und Schüler in ihrer Rolle gefühlt haben. Es fiel das Wort „Frustration“, dass es schwierig sei, eine Einigung zu finden und das insbesondere dann, wenn die Verhandelnden primär eigene Interessen verfolgten, anstatt sich am gemeinsamen Ziel zu orientieren. Angeführte Gründe unter anderem: Abhängigkeiten, die Einigungen schwierig machen, sowie viele Partikularinteressen. Das Volk sei nicht bereit für einen Kompromiss.

„Haben Sie eine Idee, wo das spielte?“ Natürlich wurde am Ende aufgelöst, über welchen geographischen Teil der Welt man sich möglicherweise in den drei Schulstunden auseinandergesetzt hatte. Die universitären Gäste ließen zunächst raten und gaben dann die Info, dass das in der Präsentation skizzierte Szenario grob den Transnistrien-Konflikt zwischen der Republik Moldau und der selbsternannten Transnistrischen Republik unter Beteiligung Russlands trifft.

 

Uni-Kooperation greifbar machen

Bernd Hülsbeck, Fachlehrer und Leiter des gesellschaftswissenschaftlichen Aufgabenfelds innerhalb der Fachschaft Politik und Wirtschaft an der Steinmühle, sieht Veranstaltungen wie diese primär unter dem Motto „Öffnung von Schule“: „Wir haben eine Kooperation mit der Marburger Philipps-Universität, und die müssen wir greifbar machen“. Bei der Uni-Abordnung, bestehend aus Prof. Dr. Thorsten Bonacker, Dr. Stéphane Voell, Dr. Kerstin Zimmer und Tabea Hanke, bedankte sich der Steinmühlenlehrer mit einem Präsent für deren Kommen. Durch solche Veranstaltungen werde der Unterricht, der in der Jahrgangsstufe 13 gerade Internationale Beziehungen zum Thema habe, etwas praxisorientierter gestaltet.

 

Der Studiengang „Friedens- und Konfliktforschung“ qualifiziert unter anderem für Arbeit bei der UN, wenn Mitarbeiter:innen in Krisengebiete geschickt werden.

Schulinterne Lehrerfortbildungstage: Mit diesen Konzepten und Ansätzen arbeiten andere Schulen erfolgreich
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Das eigene Konzept regelmäßig hinterfragen und sich ständig weiterentwickeln: Nicht nur auf dem Papier ist die Steinmühle eine Schule, die selbst immer weiter dazulernt. Die schulinternen Lehrerfortbildungstage wurden genutzt, um sich andere Schulen in Deutschland anzusehen, die mit unterschiedlichen modernen Ansätzen arbeiten: Um zu sehen, wie es auch gehen kann, um Anregungen zu holen und Denkanstöße zu bekommen. Die Exkursionen der vier Lehrer:innen-Gruppen führten an das Sächsische Landesgymnasium Sankt Afra zu Meißen, ins Baden-Württembergische Wutöschingen an die Alemannenschule, an die Anne Frank-Schule nach Bargteheide bei Hamburg sowie ans Ratsgymnasium in Minden.

 

St. Afra: Durch Addita Interessen vertiefen

Sich konsequent an den Stärken der Schüler:innen zu orientieren, ist die Philosophie von St. Afra. Der Persönlichkeit wird Freiraum gelassen, das Übernehmen von Verantwortung trainiert. Mentoren-Arbeit in Internat und Gymnasium und das Schaffen von Beziehungen sei die Grundlage für alles. Im Hochbegabteninternat St. Afra wird mit Kindern auch Handwerkliches geübt, Lehrkräfte führen an Angebote für Hobbys heran. Mit so genannten Addita können zusätzlich zum Fundamentum eigene Interessen vertieft werden, die nicht im Lehrplan stehen. Man brauche mehr Verbindlichkeiten, so das Credo der Schulleitung, die bei der Schulatmosphäre totale Konzentration auf die Sache forciert. In „Lerntandems“ arbeiten gute und durchschnittliche Schüler:innen im Chemieunterricht. Ein Element, das sich bewährt hat.

 

Alemannenschule Wutöschingen: Graduierungssystem für Sozialverhalten

An der Alemannenschule in Wutöschingen wird das Leitbild gelebt: Anstand, Respekt, Selbstverantwortung. Hier heißen Lehrer „Lernbegleiter“, Schüler sind „Lernpartner“. Alle sitzen zusammen im selben Raum, alle sind am Arbeiten. Es herrscht Flüsteratmosphäre. Die Ansprechpersonen sind immer zugegen, Rückzugsorte gibt es kaum. Jede Woche reflektiert man den persönlichen Plan mit dem eigenen Coach. Klare Regeln sind ein Eckpfeiler des Konzepts an der Alemannenschule. Alles ist extrem sauber und gepflegt, statt im Gebäude wird nur im Speisesaal gegessen. Niemand benutzt Handys, weder die Mittel-, noch die Oberstufe. „Lernen durch Erleben“ ist eine Prämisse. Experten, die Nicht-Lehrer sind, lassen die Kinder und Jugendlichen das echte Leben erfahren. Für das Sozialverhalten gibt es ein Graduierungssystem, mit dem sich Freiheiten erarbeitet werden können.

 

Anne Frank-Schule Bargteheide: Keine Noten für Klassen 5-7

Zwei gleichwertige Klassenlehrer hat jede Klasse der Jahrgänge 5-9 an der Anne Frank-Schule in Bargteheide. An der inklusiven Gesamtschule arbeitet immer nur ein Teil der Klasse mit Tablets, die Schüler teilen sich die Geräte. In den Klassen 5-7 wird auf Zeugnisse mit Noten verzichtet. Stattdessen gibt es Mappen und ein Portfolio-Gespräch, das die jeweiligen Stärken beleuchtet – abermals betont durch eine entsprechende Urkunde am Ende des Schuljahres. Eine durchgängige Verkürzung der Unterrichtsstunden um 5 Minuten generiert freie Zeit, in der in AGs oder im Wahlunterricht persönliche Neigungen vertieft werden. Ein hohes Maß an Achtsamkeit lässt eine sehr persönliche Atmosphäre an der Schule entstehen, die sich „Bindung vor Bildung“ auf die Fahnen geschrieben hat.

 

Ratsgymnasium Minden: Praktiziertes „Deeper Learning“

Um die Öffnung des Lernens geht es dem Ratsgymnasium in Minden, das sich mit dem so genannten Deeper-Learning-Konzept auf den Weg gemacht hat, in ausgewählten Unterrichtseinheiten zu Anfang Grundlagen erarbeiten zu lassen, um dann das Wissen als Können an authentischen und relevanten Aufgaben Gestalt werden zu lassen. Diese sollen anschließend – im Großen oder Kleinen – nach Möglichkeit in der Schulgemeinde Wirkung entfalten, als relevantes Ergebnis oder Produkt. Für die Kulturschule Ratsgymnasium ergeben sich solche Aufgaben zum einen oft aus verschiedenen Aufführungsformaten wie Konzerten oder Theateraufführungen. Es können aber auch Erklärvideos, eine Schulrallye und weitere individuell bedeutungsvolle Formate sein, die sich aus den Ideen der Lernenden entwickeln. Nicht nur bei den Aufführungen arbeitet die Schule in enger Kooperation mit externen Partnern. Neben Theater und Konzerteinrichtungen waren dies z. B. professionelle Handwerker, mit denen Schüler:innen selbst die Außensitzmöbel der Schule gebaut haben.

 

Innovative staatliche Schulen gaben Impulse

Die Besuche der vier Schulen haben in jedem Fall gezeigt, dass ein reformierter und innovativ gestalteter Schulalltag keine ausschließliche Sache einer freien Trägerschaft ist: Alle vier der besuchten Einrichtungen sind staatlich, sie liegen auch in verschiedenen Bundesländern.

Die Steinmühle hat eher umgekehrt erlebt, dass man von innovativen staatlichen Schulen lernen kann. „Das heißt aber nicht, dass die Steinmühle ihr Konzept nun auf den Kopf stellt“, fasste das Schulleitungsteam zusammen. In der Aussprache über das Gehörte trug das Steinmühlenkollegium mehrere aufgenommene Ideen und Leitsätze zusammen, um sie zu überdenken und zu prüfen, ob und inwieweit sie Eingang in Schulalltag und Konzept der Steinmühle finden können.

 

Aufgezählt wurden unter anderem folgende To-dos, Gedankengänge und Statements (Auswahl):

  • Die Schule mit der Region vernetzen, Schüler:innen mit (externen) Menschen zusammenbringen, Öffnung der Schule für Menschen von außerhalb
  • Freiheit hängt mit Verbindlichkeiten kausal zusammen
  • Schwerpunkte Sozialverhalten, Solidarität und Fürsorge betonen
  • Schule als sozialer Ort
  • Hausschuhkultur, anderes Level der Lebensqualität
  • Noten bei jüngeren Schüler:innen auf den Prüfstand stellen
  • Betriebe haben Interesse an jungen Menschen, die sich an (eigene) Leitlinien halten
  • Wir sollten schauen, was wir schon haben und Ergänzungen in einem guten Gesamtkonzept auf eine neue Schiene bringen
  • Stärkenorientierung
  • Wir als Lehrkräfte müssen Regeln selbst ernstnehmen und Vorbilder sein
  • Mentorensystem und Zwei-Klassenlehrer-System beleuchten
  • Fundamentum und Additum beleuchten

Unser Foto vor dem Forum zeigt die Lehrkräfte der Steinmühle am zweiten Fortbildungstag, an dem alle Ergebnisse zusammengetragen wurden.

Wirtsleute des Gschößwandhauses kamen nach 40 Jahren zum Gegenbesuch
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Nach 40 Aufenthalten von Skikursgruppen der Steinmühle auf dem Gschößwandhaus hoch über Mayrhofen im Zillertal waren die Wirtsleute Christa und Gerhard Mitterer Mitte November zum ersten Mal zu Besuch in Marburg. Seit 1984 hatten sie Generationen von Steinmühlenschülerinnen und -schülern in ihrem Haus beherbergt und bestens versorgt, und über die Jahre war eine herzliche Freundschaft zu den begleitenden Lehrkräften des Skiteams entstanden. Eine Nachtwächter-Stadtführung durch den ehemaligen Kollegen Willi Stehling hatte Christa Mitterer schon vor Jahren „gewonnen“ und nun eingelöst. Natürlich stand auch ein Besuch der Steinmühle auf dem Programm der Gäste. Beim Rundgang über das Gelände zeigten sie sich sehr beeindruckt von der Weitläufigkeit und den vielen Gebäuden. „Es sieht hier aus wie auf einem Schulcampus. So hatte ich mir das nicht vorgestellt“, sagte Christa Mitterer. Ein Blick in die Küche durfte nicht fehlen, und Gerhard Mitterer tauschte sich im Gespräch mit dem stellvertretenden Küchenleiter Florian Romang aus, was die Kinder und Jugendlichen besonders gerne essen und wie es gelingt, 500 bis 600 Essen täglich auf den Tisch zu bringen. Auf dem Gschößwandhaus sind nämlich neben den Schulgruppen auch noch Tagesgäste zu versorgen, die beim Essen den herrlichen Blick auf die umliegenden Berge genießen. Ein kleiner Empfang bei Schulleiter Björn Gemmer nebst Begrüßung von einigen Lehrerinnen und Lehrern, die schon auf dem Gschößwandhaus waren, rundete den Besuch ab.  (Gisela Opper)

 

Gruppenfoto: Hinten von links nach rechts: Willi Stehling, Björn Gemmer, Theo Nauheimer. Vorne von links nach rechts: Gerhard und Christa Mitterer, Gisela Opper

 

Aufenthalt Nummer 40: Beim Eintrag ins Gästebuch des Gschößwandhauses im Februar 2023 wurde das Jubiläum passend hervorgehoben.

 

Rotary-Berufsinformationstag: Profi-Tipps aus erster Hand
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Alljährlich gehört das Atrium der Steinmühle für einen Abend im November dem Jahrgang 12 und Vertreter:innen des Rotary-Clubs Marburg-Schloss. Unter dem Motto „Schüler fragen – Profis antworten“ haben die jungen Erwachsenen die Möglichkeit, sich über einzelne Berufe zu informieren, sich Einblicke zu verschaffen und Fragen zu stellen.

Damit der Informationsfluss möglichst effektiv ist und die Repräsentant:innen auch solche Berufe vertreten, die die Schüler:innen interessieren, hat der Jahrgang 12 im Vorfeld Einfluss auf die Zusammensetzung des Expert:innenteams. Die Schüler:innen können Wünsche äußern, über welche Berufe sie Details aus der Praxis erfahren möchten. Steht die Profi-Runde fest, erhalten sie vorab in einer pdf-Datei Informationen über die jeweilige Person und ihre Aufgaben in dem entsprechenden Beruf. So kann die Einwahl für die insgesamt drei möglichen Experten-Gespräche ganz gezielt erfolgen.

Für diese Voraborganisation und den reibungslosen Veranstaltungsablauf zeichnen alljählich Dr. Claudia Röder und Hans-Heinrich Bähr verantwortlich. „Wir sind mittlerweile schon ein eingespieltes Team“, sagen sie. Die Steinmühlenlehrerin ist an der Schule für die Studien- und Berufsorientierung zuständig, Hans-Heinrich Bähr im Rotary-Club Marburg-Schloss für den Berufsinformationsdienst. Schulleiter Björn Gemmer bedankte sich bei beiden für die zuverlässige Vorbereitung, bevor er die Veranstaltung eröffnete.

 

Konkrete Angebote kamen gut an

Während im vergangenen Jahr einzelne wenige Angebote der absolute Renner waren wie der Beruf des Psychologen/der Psychologin und diverse Möglichkeiten bei der Bundeswehr, so waren die Hauptinteressensgebiete diesmal etwas breiter gestreut. Gut frequentiert wurden beispielsweise auch Beratungsangebote für die verschiedenen beruflichen Möglichkeiten beim Rettungsdienst Mittelhessen, beim Polizeipräsidium Mittelhessen, die Berufsfelder strategischer Dienstleistungen für Hotelkonzerne oder der Studiengang Nachhaltigkeitsmanagement an der TH Mittelhessen – die beiden letzteren neu im Angebot des Berufsinformationstages, genau wie der Studiengang Materialwissenschaften. Gefragt waren auch kreative und kommunikative Berufe wie Design und Art Direktion oder Journalismus, um nur Beispiele zu nennen. Zahlreiche interessierte Zuhörer:innen kamen auch zur Info-Runde über das Berufsbild des Rechtsanwaltes/der Rechtsanwältin, des (Zahn)Arztes/der (Zahn)Ärztin und des Unternehmensberaters/der Unternehmensberaterin. Eine größere Gruppe versammelte sich auch bei der DRK Schwesternschaft, die zum Beispiel die Möglichkeit eines Freiwilligen Sozialen Jahres avisierte. Insgesamt wurden 22 verschiedene Berufsbilder vorgestellt.

„Uns hat gefallen, dass die Berufsvertreter von sich aus einfach erzählt haben, ohne dass wir Fragen stellen mussten“, freuten sich die Schülerinnen Vivien Ettrich und Amelie Schröder. Sie hatten sich für Psychologie und für Journalismus interessiert, fanden aber auch die Möglichkeit interessant, zunächst ein Freiwilliges Soziales Jahr zu absolvieren. Ina Arnold und Paula Henke bewerteten die Informationen der Polizei als sehr aufschlussreich:“Sie waren mit drei Leuten aus verschiedenen Bereichen da und man konnte gleich erkennen, wie vielseitig die Möglichkeiten bei der Polizei sind“. Angesprochen fühlten sich beide auch von den Informationen des Bundeswehr-Vertreters: „Er hat Praktika angeboten, die Teilnahme an Camps und auch Studiengänge“, berichteten sie.

 

Beste Möglichkeiten zur Verbindung von Abi und Handwerk

Constantin Mensing, Johnny Eckardt und Manu Yárnoz waren angetan von den Schilderungen des Vertreters der Hyatt-Hotelgruppe, bewerteten die Informationen als „sehr authentisch“ und wissen nun, dass es gerade in diesem Berufsbereich sehr gute Aufstiegsmöglichkeiten gibt, wenn man bereit ist, sich mit bestimmten Gegebenheiten wie den Arbeitszeiten zu arrangieren. Gute Einblicke erhielten sie auch in das Berufsbild des Architekten und des Juristen mit breit gestreuten Möglichkeiten. Sehr informativ fanden die Schüler das Gespräch mit Stefan Gräser über die Tätigkeit eines Gebäudeenergiemanagers. Fazit: Es gibt beste Möglichkeiten, Abitur und Handwerk zu verbinden.

Baris Cem Tutu und Selim Özcan fanden den Besuch bei den Vertretern der Sparkasse Marburg-Biedenkopf aufschlussreich und ebenfalls die Ausführungen des Bundeswehr-Vertreters, der Inhalte „super vermittelt“ habe. „Einen groben Einblick besitze ich jetzt“, sagt Selim. „Ein bisschen mehr Zeit wäre insgesamt gar nicht schlecht gewesen“.

Neben den erwähnten Angeboten wurden auch folgende Berufsfelder vorgestellt: Diplom-Kaufmann bzw. -Kauffrau, /Geschäftsführer/in, IT-Fachmann/-Fachfrau, Steuerberater/in/Wirtschaftsprüfer/in, Anlageberater/in/Versicherungsagent/in, Physiker/in.

Workshop zur Bibliotheksverwaltung
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Die Landesarbeitsgemeinschaft Schulbibliotheken in Hessen e.V. (LAG) war mit ihrem LAG-Café und Workshop am Montag, dem 6. November in der Schulbibliothek der Steinmühle zu Gast. Von 16 bis 18 Uhr hatten interessierte Lehrkräfte mit Bibliotheksaufgaben und andere Schulbibliotheksmitarbeitende verschiedener hessischer Schulen die Möglichkeit zu einem Gedankenaustausch bei Kaffee, Kuchen und Snacks. Die Steinmühle beschäftigt für die Aufgaben rund um den Bibliotheksbetrieb mit Katrin Reichel eine eigene Bibliothekarin, die selbst dem Beirat der LAG Schulbibliotheken angehört. Sie begrüßte insgesamt 12 Interessierte, die an den erschienenen Referenten Matthias Matzen, Lehrer an der Gesamtschule Gießen Ost, LAG-Vorstand und Mitarbeiter der EDV-Servicestelle für Schulbibliotheken Hessen, Anwenderfragen zum Bibliotheksverwaltung-Programm LITTERA Windows richteten und sich dazu verschiedene Tipps und Tricks holten. Die Gäste waren ausnahmslos begeistert von diesem niederschwelligen Angebot und der Möglichkeit zur Vernetzung und wünschen sich eine baldige Wiederholung der Veranstaltung.

„Rauchentwicklung im Chemieraum“: Freiwillige Feuerwehr löscht und evakuiert
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Ihre Jahresabschlussübung führte die Freiwillige Feuerwehr Marburg-Cappel in der Steinmühle durch. Der vorgestellte Ernstfall: Ein Brand im Chemie-Raum! Zu späterer Stunde, im Dunkel des neunten Novemberabends, rückte ein Löschzug mit Blaulicht an: Fünf Fahrzeuge inklusive Drehleiter passierten nach heruntergefahrenem Poller den Eingang des Schulgeländes und positionierten sich geschickt zwischen den Beeten auf dem Innenhof und auf dem benachbarten Freigelände.

Bei Alarmierung war von mehreren Internatsschülerinnen und -schülern die Rede, die sich im ersten Stock des Hauptgebäudes bei unklarer Rauchentwicklung im Chemieraum befanden. Während Kameraden und Kameradinnen mit dem Ausrollen des Löschschlauches beschäftigt waren, galt es für vier mit Pressluftatmern ausgerüstete Feuerwehrleute, den Weg über die Treppe nach oben zu bahnen, sich selbst und den gefährdeten Personen im Qualm, durch Bühnennebel ernstfallgetreu inszeniert, Orientierung zu geben und die Schüler:innen zu evakuieren. Die Rettung wurde durch Herausziehen der Personen über die Treppe vollzogen, teilweise wurde auch über die Drehleiter evakuiert.

 

Die Aufgaben: Wasserversorgung und Menschenrettung

Insgesamt 31 Feuerwehrmänner und -frauen waren für die Übung auf den Steinmühlencampus gekommen. „Ein Teil“, so berichtete Steinmühlenlehrer Jonathan Gröb, „wird dabei in solchen Fällen mit der Wasserversorgung, der andere Teil mit der Menschenrettung betraut“. Warum sich Jonathan Gröb so gut auskennt, hat seinen besonderen Grund: Der Lehrer für Mathematik und Physik ist selbst Wehrführer in seinem Heimatort im Vogelsbergkreis, und dank des kurzen Drahts von Kollege zu Kollege sagte er gerne zu, als der Cappeler Wehrführer Dominik Wagner nach einer Übungsmöglichkeit fragte.

Die Angelegenheit ist eine Win-win-Situation. Während die Feuerwehr derlei Einsätze in kurzer Entfernung von ihrem Stützpunkt in der Umgehungsstraße vollumfänglich üben kann, lernt die Steinmühle bestimmte Verhaltensregeln und Abläufe für den Ernstfall. Nicht ganz zufällig ist Jonathan Gröb auch Brandschutzbeauftragter der Steinmühle, und eine aktualisierte, den neuen Gebäudesituationen angepasste Brandschutzordnung ist bereits in Arbeit.

 

„Herr Gröb, wir wollen noch Drehleiter fahren“

Nachdem die an der Übung beteiligten Schülerinnen und Schüler bemerkt hatten, dass es bei derlei Einsätzen situationsbedingt auch manchmal etwas rau zugehen kann, hob sich die Stimmung kurze Zeit später wieder umso mehr. Sie sangen zwar nicht „Hurra hurra, die Schule brennt“ wie seinerzeit die Gruppe Extrabreit Anfang der legendären Achtziger, einen geselligen Teil forderten sie aber ein: „Herr Gröb, wir wollen noch Drehleiter fahren“, baten sie zum Schluss. So kam es, dass eine Schüler:innengruppe unter fachlicher Begleitung im Korb der ausgefahrenen Drehleiter noch gute 20 Meter in den Nachthimmel gehoben wurde und die Aussicht auf Marburg genießen konnte.

Die Steinmühle dankt der Freiwilligen Feuerwehr Cappel, den beteiligten Schülerinnen und Schülern sowie unserem Lehrer Jonathan Gröb, dass wir die geschilderten Erfahrungen machen und unsere Kenntnisse rund um die Arbeit der Feuerwehr erweitern durften!