Ausgewählt fürs 25. Erfinderlabor: Sam Tadjiky präsentiert geladenen Gästen seine Forschungsergebnisse
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Das 25. Erfinderlabor des Vereins „Zentrum für Chemie“ (ZFC) aus dem südhessischen Lorsch ging im Hause des Darmstädter Chemie- und Pharmaunternehmens Merck ins Finale. Unter den rund 200 Bewerberinnen und Bewerbern aus ganz Hessen schafften es bis dorthin insgesamt 16 hochbegabte Schülerinnen und Schüler aus 16 Schulen, darunter Steinmühlenschüler Sam Tadjiky aus der Jahrgangsstufe 12.

Vor rund 170köpfiger Prominenz aus Wirtschaft, Schule, Hochschule und Ministerien präsentierten die Schülerteams zum Abschluss ihre Forschungsideen und Lösungswege unter dem Oberthema „Organische Elektronik“. Der Veranstalter würdigte die „Stars von morgen“ als „Hessens Wirtschaftsnachwuchs auf dem Sprung in die Zukunft.“

Mit Spannung erwartete Chemie-Lehrerin Dr. Jutta Töhl-Borsdorf die Präsentation von Sam Tadjiky, der gerade Abitur macht. Sie hatte ihn bei seiner Bewerbung unterstützt. Begeistert waren auch Constanze Oestreicher-Gold, Leiterin des Aufgabenfeldes III (Naturwissenschaft und Mathematik) und Schulleiter Björn Gemmer. Sams Tutorin Elke Karasek (Leistungskurs Mathematik) war sogar mit nach Darmstadt gefahren, um alles aus nächster Nähe verfolgen zu können. Ein einwöchiger Workshop mündete an diesem Tag in eine anschaulich aufbereitete Präsentation zu den Lösungen der Aufgaben, die die jungen Forscher im Rahmen des Erfinderlabors entwickelt hatten.

Bei Sam Tadjiky und seinen drei Teammitgliedern ging es um die Herstellung Organischer Halbleiter zur Verwendung unter anderem als Photovoltaik-Zelle. Die gängige Zelle besteht aus Silicium – ein effizienter, aber teurer Weg, um letztlich Strom zu erzeugen. Alternativ synthetisierte das Team eigene Polymere, die sogar funktionierten, solange auf Reinheit und Sorgfalt im Herstellungsprozess geachtet wurde. Das Eindringen von Sauerstoff macht die Polymerketten instabil – ein aufwändiges Verfahren also, das unter Idealbedingungen jedoch funktioniert und entsprechende Ergebnisse liefert. Die Forschung daran ist noch nicht abgeschlossen.

Sam, mit Leistungskursen Mathe und Physik, war nach eigenem Bekunden „nicht nervös bei der Präsentation, eher entspannt“. Spaß hat es jedenfalls gemacht. Er sieht seine Bewerbung zum Erfinderlabor als einen Schritt auf der Leiter zur Berufsfindung. Die MINT-Fächer, Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik, haben es ihm angetan. Die Materie des Wettbewerbs soll es beruflich aber nicht werden: „Mal sehen. Informatik vielleicht.“

Zum Wettbewerb

Das 25. Erfinderlabor fand im Unternehmen Merck und an der TU Darmstadt, Fachbereich Chemie (Prof. Matthias Rehahn) statt. Darüberhinaus unterstützen die Veranstaltung unter anderem das Hessische Kultusministerium, das Hessische Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung sowie die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU). Das Erfinderlabor ist Teil der Initiative „Schule 3.0 – Energiewende in den Unterricht“.

In den Vorjahren hatten sich bereits die Steinmühlenschülerinnen und -schüler Jan-Eric Wichmann, Lisa Kemena und Philipp Kreiter für die Teilnahme am Erfinderlabor qualifizieren können.