MdL Nina Eisenhardt (Bündnis 90/Grüne) zu Gast in der Steinmühle
Wann immer es die Möglichkeit gibt, sich mit Politikerinnen und Politikern auszutauschen, sind die Oberstufenschüler*innen der Steinmühle engagiert dabei. Sie schätzen die Gelegenheit, über aktuelle Themen zu diskutieren, Meinungen zu hören und Fragen zu stellen, die sie derzeit beschäftigen. Auch beim Besuch der Landtagsabgeordneten Nina Eisenhard war das so. Die 32jährige ist seit 2019 Abgeordnete des Hessischen Landtages und hochschulpolitische Sprechering der Grünen Landtagsfraktion.
Der von Erno Menzel und Bernd Hülsbeck mit Unterstützung der Kolleginnen und Kollegen im Fach Politik und Wirtschaft organisierte Besuch war im Unterricht vorbereitet worden. Teilgenommen hatten die Jahrgangsstufe 12 und der künftige PoWi-LK des Jahrgangs 11. Doch auch spontan ergaben sich einige Fragen, zum Teil begründet durch den Ukraine-Konflikt. Es ging um Rüstungsausgaben, um die Frage, wie man als grüner Koalitionspartner überhaupt einige Beschlüsse inhaltlich mittragen kann und darum, dass die Digitalisierung gerade im Hochschulbereich so furchtbar langsam geht.
Trotz ihres jungen Alters konnte Nina Eisenhardt vor einem eigenen persönlichen Erfahrungshintergrund berichten. Bei ihr ging es nicht von der Schulbank direkt auf die Abgeordnetenbank. Die Politikerin berichtete von ihrer Erfahrung als selbständige Unternehmerin mit einer Firma, die sich mit Webentwicklung befasste. „Dies hat mein Verständnis von den Dingen deutlich verbessert,“ erzählte sie. Die Digitalisierungsgeschwindigkeit auf dem Bildungssektor hapert nach Beurteilung von Nina Eisenhardt nicht etwa an bereitstehender Hardware: „Die ist vorhanden.“ Es fehle vielmehr an der Personalabdeckung für Wartung und dauerhafte Zuständigkeit. „Es geht schlicht um Stellen.“
Ob nicht die fallenden Entscheidungen in der Koalition inhaltlich unzufriedenstellend für sie seien, fragten die Schülerinnen und Schüler um das Moderatorenteam Tilmann Molzberger und Mara Mensing. Die Abgeordnete wertete die Koalitionskompromisse als Begleiterscheinungen eines „Zweckbündnisses auf Zeit.“ Wenn man dabeisein und grundsätzlich mitgestelten wolle, seien auch Entscheidungen dabei, die gegen die persönliche Haltung erfolgten.
Die Fragesteller – durchgehend männlich – interessierte auch, wie die Besucherin zu einer möglichen Herabsetzung des Wahlalters eingestellt ist.
Wählen, so Nina Eisenhardt, ist ein Recht, für das man keine Qualifikation brauche. Man müsse nicht begründen, warum man wählen wolle. Es gebe keinen Grund, das Wählen unter 18 Jahren zu verweigern. Die Abgeordnete weiter:“ Ich bin für ein Wahlalter ab 14. Ab diesem Alter kann man arbeiten, ein Gehalt beziehen, muss Steuern zahlen. Nina Eisenhardt abschließend: „Wählen ab 14 – das wäre eine Riesenchance.“