Preis für Forscher-Trio: Und es stimmt doch! Öko-Äcker bieten den besseren Boden
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Leontin Schmidt, Mats Egbring und Leonard Berger haben bewiesen, was oft nur als Behauptung in den Raum gestellt wird: Öko-Äcker sind gegenüber normalen Äckern weniger belastet und daher eine bessere Basis für den Anbau gesunder Lebensmittel. Für ihre Arbeit erhielten die Schüler und ihre Lehrerin Dr. Jutta Töhl-Borsdorf jetzt einen Anerkennungspreis und Urkunden vom „BundesUmweltWettbewerb“ (BUW), einer Inititiative des Bundesministeriums für Forschung und Bildung.

Schon zu Jahresbeginn, bevor die pandemiebedingten Maßnahmen griffen, hatte das naturwissenschaftlich interessierte Trio seine Ausarbeitung zum Wettbewerb eingereicht. „Bodenanalysen und Konsequenzen für unser Schulessen“ betitelten die damaligen Sechstklässler ihre Arbeit, die bei ihnen und ihrer betreuenden Lehrerin viel Zeit gebunden hatte. Diverse unterschiedliche Bodenproben wurden auf ihren Nitratgehalt untersucht, aber auch auf Ammonium, Phosphat, Kalium und auf ihren ph-Wert sowie auf ihren so genannten KAK-Wert. Er ist ein Maß für die Fähigkeit des Bodens, Nährstoffe freizugeben.

 

Nitratbelastung als Mess-Schwerpunkt

Im Fokus der Untersuchungen stand der Nitratgehalt. Nitrat, im Körper zu Nitrit umgewandelt, hemmt den Sauerstofftransport im Körper und steht im Verdacht, in höheren Mengen aufgrund weiterer Reaktionen zu so genannten Nitrosaminen, krebserregend zu sein.

Nicht allein die aufwändigen Untersuchungen waren Gegenstand des Projektes. Zum Thema gehörte auch eine Umfrage innerhalb der Schulgemeinde. Erfragt wurden die Konsum- und Essgewohnheiten hinsichtlich ökologisch angebauter Produkte sowie deren Einschätzung hinsichtlich ihres gesundheitlichen Nutzens. Die Sechstklässler wollten außerdem wissen, ob die Steinmühlenschülerinnen und -schüler sich noch mehr Bio-Angebote in Mensa und Bistro der Steinmühlenküche wünschen.

Was die Bodenproben angeht, so sprechen die Ergebnisse eine eindeutige Sprache. Es zeigte sich, dass die Böden aus ökologischer Landwirtschaft tatsächlich bessere Messwerte aufweisen, was besonders an den Nitratwerten abzulesen war. Erfreut war das Gremium, im Rahmen des Experimentes herausgefunden zu haben, dass die untersuchten Waldböden alles in allem noch gute Werte aufweisen.

 

Ergänzende Umfrage zu Bio-Lebensmitteln

Die positive Einstellung der befragten Schülerinnen und Schüler zum Thema Bio-Lebensmittel bestätigte den drei Schülern und ihrer Lehrerin, dass das Gesamtthema ihres Experimentes absolute Aktualität hat und einen „Nerv getroffen“ hat. Es brachte aber auch das Ergebnis zutage, dass in der Steinmühlenküche bereits jetzt die Lebensmittel-Auswahl weitgehend unter der Prämisse „bio-regional-fair“ erfolgt. „Wir würden,“ so die Schüler, „uns aber auch freuen, wenn nicht nur in der Küche der Steinmühle, sondern auch zu Hause bei den einzelnen Familien das Umdenken bezüglich der Lebensmittel-Auswahl weitergeht.“

Bei Durchführung des Projektes halfen neben Projektbetreuerin Dr. Jutta Töhl-Borsdorf, die alle Vorgänge eng begleitete und dafür mit einer eigenen Urkunde ausgezeichnet wurde, auch Dr. Dietmar von der Ahe für Hilfestellung bei den zahlreichen Bodenprobenentnahmen sowie Dirk Lange für die Steuerung der Surveymonkey-Umfrage.

Obwohl die Jury des BUW resümierte, dass das Projekt nach einer möglichen Weiterentwicklung noch einmal eingereicht werden könne, konzentrieren sich die drei Jungforscher nun auf Wasseranalysen. Sie haben bereits damit begonnen, Nitratgehalte in der Lahn zu untersuchen.