Definition des Irrsinns und die Tiefen des Internatslebens
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Wer hat eigentlich festgelegt, was normal ist? Dieser Frage ging in der Jahrgangsstufe 11 der Kurs „Darstellendes Spiel“ mit seinem Beitrag „Der ganz normale Wahnsinn“ auf den Grund. Im Rahmen einer so genannten Szenencollage brachten die Jugendlichen dabei verschiedene theatrale Mittel auf die Bühne: Darstellung durch Körper, Rhythmus, Stimme, Requisiten. Viel ist dabei vom Horizont des Empfängers, also des Publikums abhängig, lernten die Besucher. Es komme sehr darauf an, was der Zuschauer und Zuhörer aus den vermittelten Botschaften mache.

Mit einer bewussten Überzeichnung der Abläufe in einem alt-konservativen Internat und seiner gerade deshalb alternativlosen Befürwortung durch ein Teil der traditionellen Elternschaft präsentierte der DS-Kurs 12 das Stück „Club der Toten Dichter“.  Disziplin und Selbstentfaltung stehen hier im scheinbar unüberbrückbaren Gegensatz, der Suizid einer Schülerin wird den wenig schulkonformen Unterrichtsmethoden eines einzelnen Lehrers zugerechnet – weil das bequemer ist, als sich als Eltern oder Internat selbst zu hinterfragen. – Ein großartiger Abend mit durchgehend sehr guter darstellerischer Leistung.