Mit neuer Betriebsleitung in die Reiter-Zukunft der Steinmühle
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Know-How trifft Neuplanung: In der Reitanlage der Steinmühle wurden zu Jahresbeginn die Weichen in Richtung Zukunft gestellt. Thomas Trischberger und Isabella Ranz haben ihren Wohnsitz von Oberbayern nach Marburg verlegt und heben das Thema Reiten an der Steinmühle auf ein zeitgemäßes Level. Der zweifache bayerische Meister U25 und die routinierte Bereiterin bringen nicht nur einige Pferde, sondern reichlich Erfahrung mit. Sie begeistern damit Geschäftsführung, Einsteller und Reitschüler.

Gebäude kommen automatisch in die Jahre, Vorschriften ändern sich. Mit Zusammenlegung von Schule und Internat wurde klar: In der Reitanlage der Steinmühle gibt es Investitionsbedarf. Dank der Gründerfamilie Buurman ist die Steinmühle mit dem Reitsport seit Jahrzehnten verbunden und hat über die Region hinaus ein entsprechendes Image entfaltet. Junge Reiter, häufig internatsinteressierte Mädchen, fanden und finden in der Steinmühle eine neue Heimat für sich selbst, auch für das eigene Pferd und in jedem Fall für ihr Hobby. „Es wäre uns schwer gefallen, auf diesen Leuchtturm der Steinmühle zu verzichten“, erläutert Geschäftsführer Dirk Konnertz.

 

Steinmühlen-Netzwerk führte zum Volltreffer

Jemanden zu kennen, der einen kennt, bringt manchmal die Lösung, von der man träumte. Ruder-Cheftrainer Martin Strohmenger, das Gesicht des zweiten großen Sport-Angebots im Steinmühlen-Portfolio, kennt viele Leute. Dem Macher, nur „Stromi“ genannt, fiel Petra Stähle in Süddeutschland ein, die einst in der Reitschule Steinmühle bei Buurmans das Reiten lernte und diesen Sport noch heute betreibt. Über sie entstand der Kontakt zu Thomas und Isabella, die sich schnell intensiv mit der Situation in Marburg befassten. Nach einem Vorort-Termin mit der Geschäftsführung war beiderseits schnell klar: Da wird ein Schuh draus.

Als Erwartungen und Möglichkeiten auf der einen mit Erfordernissen und Vorstellungen auf der anderen Seite abgeglichen waren, ging es auch schon in die Umsetzung. Seit Anfang Februar arbeiten Tom und Isa als Betriebsleiter, verantworten Unterbringung der Pferde, Putzen, Misten, Hufschmied, medizinische Versorgung, Beschaffung und Kontrolle der Futtermittel. Drei Mitarbeiter helfen dabei. Für den Reitunterrricht ist nicht nur die Verfügbarkeit geeigneter Schulpferde Voraussetzung, sondern auch die der Reitutensilien. Insbesondere Sättel, Trensen, Gamaschen gehören dazu. Und alles muss gepflegt werden.

 

Ziel: Eine zukunftsorientierte moderne Reitanlage

Baulich arrangiert sich das junge Paar derzeit mit den Gegebenheiten, die zwar befristet Bestandsschutz, aber keine Zukunft haben. Boxen erfüllen nicht mehr die aktuelle Norm, die Halle hat keine Turniermaße. Aktuell liegt der Fokus von Tom und Isa darauf, den Übergang für Schulkinder, Pferde und Mitarbeiter so reibungslos wie möglich zu gestalten. Eine solche Umstrukturierung braucht jedoch Zeit – sei es in der Organisation des täglichen Ablaufs, der Anpassung der Haltungsbedingungen oder der Planung zukünftiger Maßnahmen. „Unser Ziel ist es, die Steinmühle schrittweise in eine moderne und zukunftsorientierte Reitanlage zu verwandeln, die optimale Bedingungen für Reiter und Pferde bietet. Sobald dieser Übergang abgeschlossen ist, werden wir den Fokus verstärkt auf Beritt, Unterricht und die sportliche Weiterentwicklung legen“.Das Betriebsleiterpaar möchte nicht nur eine Grundlagenausbildung in allen reiterlichen Sparten geben und Einstellerpferden ein Zuhause bieten, sondern Voraussetzungen schaffen, die der Schülerschaft auch Reitturnierteilnahme auf verschiedenen Niveaustufen ermöglicht.Einige Sponsoren haben bereits erkannt, dass hier Wissen und Können auf Zielsetzung trifft – und zwar mit einer gemeinsamen Vision.

 

Die Unterstützergemeinschaft ist für weitere Mitglieder offen.

 

Isabella Ranz  machte ihre ersten Schritte als Stallhilfe am Rande von Wien. Dort begann ihre Reise mit den Pferden – nicht als Reiterin auf einem geförderten Turnierpferd, sondern mit harter Arbeit im Stall, wie beim Füttern, Misten und Versorgen. Diese Zeit lehrte sie nicht nur den respektvollen Umgang mit Pferden, sondern auch ihr Verständnis für die Bedürfnisse der Tiere.

Mit dem Wunsch, tiefer in die Welt des Dressursports einzutauchen, wechselte sie zu der renommierten nationalen Dressurausbilderin Tamara Brandner, die zahlreiche Pferde bis zum Grand Prix brachte. Der nächste Schritt führte sie nach Kärnten, wo sie neben ihrem Studium für Christian Schumach, zweifacher Olympiateilnehmer und Ausbilder zahlreicher Grand-Prix-Pferde, sowie für Stephanie Dearing, die renommierteste Jungpferdereiterin Österreichs, ebenso mit Erfahrung in der Ausbildung bis Grand Prix, tätig war.

Anschließend verlief Isabellas Weg nach München zu Uwe Schwanz, Träger des Goldenen Reitabzeichens in Springen und Dressur. Mit seiner Erfahrung als Ausbilder zahlreicher Grand-Prix-Pferde und seinen Erfolgen in beiden Sparten bot sich Isabella hier die Gelegenheit, ihr Wissen weiter zu vertiefen und wertvolle Einblicke in die Ausbildung auf höchstem Niveau zu gewinnen. Über ihn lernte sie zwischenzeitlich ihren heutigen Verlobten Thomas Trischberger kennen. Das führte dazu, dass sie sich anschließend für eine Tätigkeit bei der Dressurausbildung Trischberger am Tegernsee entschied und nicht wie geplant für den Wechsel in den Norden zu einer bekannten deutschen Hengststation.

 

Thomas Trischberger  hatte bereits früh Kontakt zum Reitsport. Vom 8. bis zum 15. Lebensjahr trainierte ihn sein Bruder. Unter dessen Anleitung entwickelte er eine solide Basis im Dressursport und lernte bald, Verantwortung im Umgang mit Pferden zu übernehmen. Diese Zeit legte den Grundstein für seine Leidenschaft und sportliche Ambitionen.

Mit 15 Jahren wechselte Thomas zur zweifachen Olympiasiegerin und zweifachen Weltmeisterin Ulla Salzgeber und durfte bis zu seinem 18. Lebensjahr von ihrer außergewöhnlichen Expertise profitieren. Parallel dazu war er von seinem 15. bis zu seinem 25. Lebensjahr Mitglied des Bayernkaders. Diese Zeit ermöglichte es ihm, wertvolle Turniererfahrung auf nationaler und internationaler Ebene zu sammeln, von den besten Trainern des Landes zusätzlichen Input zu erhalten sowie Wissen und Fähigkeiten stetig zu erweitern.

Nach der Zeit bei Ulla Salzgeber begann Tom seine berufliche Laufbahn im Reitsport. Er absolvierte seine Lehre bei Pferdewirtschaftsmeisterin Isabell Dehning, wobei er auch im Springen ausgebildet wurde. Diese Phase ermöglichte die Erweiterung des reiterlichen Spektrums und wertvolle Erfahrungen im Springparcours.
Parallel dazu wurde Thomas Trischberger von Christian Lanterdinger trainiert. Unter seiner Anleitung verfeinerte er sowohl das eigene reiterliche Können als auch die Ausbildung der eigenen Pferde kontinuierlich. Vom 23. bis zum 25. Lebensjahr wurde er schließlich in den Bundeskader berufen, auf höchstem Niveau gefördert und stellte sein Können auf internationalem Parkett unter Beweis. Neben diesen Erfolgen war es Thomas Trischberger stets ein besonderes Anliegen, sein Wissen weiterzugeben, seine Leidenschaft für den Reitsport mit der nächsten Generation zu teilen und sie auf ihrem Weg zu begleiten.

 

Isabella Ranz und Thomas Trischberger gehören auch dem neu gewählten Vorstand des Reitvereins Steinmühle an. Dieser setzt sich wie folgt zusammen:

 

🔹 Petra Stähle, 1. Vorsitzende
🔹 Isabella Ranz, 2. Vorsitzende
🔹 Kassenwart, Maike Lorenz
🔹 Schriftführer, Sabrina Schneider
🔹 Sportwart, Tom Trischberger
🔹 Jugendwart, Chiara Cordes