Themenwochenende an der Steinmühle: Auftakt für die psychische Gesundheit
Das Internat Steinmühle unter der Leitung von Anke Muszynski hat sich für deses Schuljahr für jedes Quartal ein Themenwochenende für die Entwicklung der Internatsgemeinschaft und aller ihr angehörenden Mitmenschen vorgenommen. Dabei stehen unter anderem “Nachhaltigkeit”, “physische Gesundheit” und “Medienwelten” auf dem Programm. Der Auftakt wurde am Wochenende zu dem Themengebiet “psychische Gesundheit” ausgestaltet. Die Workshops und AGs boten viel Anlass zum Austausch, zur Selbstreflexion und zum gegenseitigen Wahrnehmen sowohl unter Schüler:innen als auch unter Pädagog:innen.
Sich mal auf eine andere Art kennen lernen
Darüber reden, in Kontakt bleiben, um Hilfe bitten. Eigentlich selbstverständliche Dinge, die wir im Alltag jedoch allzu oft vergessen oder bewusst meiden. Mein Inneres nach außen kehren, ist das nicht peinlich? Was sollen die anderen denken? Und ich soll mich mit meinen Schwächen auseinandersetzen? Na toll! Und ich wusste gar nicht, dass ich Stärken habe – und wenn ja, wie viele? Diese Fragen wurden am Wochenende bewusst in kleinen Gruppen sehr sensibel gestellt.
Das besonders schöne Ergebnis dieser gemeinsamen Runden fasste Pädagogin Luisa Völker am Ende des Themenwochenendes zusammen: „Es war beeindruckend zu sehen, wie sich innerhalb kürzester Zeit bei vielen Schüler:innen ein Perspektivwechsel vollzog. Sie wurden sich bewusst, dass es nicht nur ‚meine Welt‘ gibt, sondern dass Menschen ganz unterschiedliche Erfahrungen gesammelt haben und sich deshalb für sie die Welt ganz anders darstellen kann.“
Denn jeder hat sein Päckchen zu tragen
Zu Beginn gab es an vielen Stellen anfängliches Unbehagen. Bedenken, was genau auf einen zukommt, wie viel man von sich preisgeben soll – und die Scham vor den anderen. Jedoch waren die Aktionen so gut ausgestaltet, dass diese Unsicherheiten schnell verflogen. Die Schüler:innen lernten bewusst ihre Umwelt wahrzunehmen und waren schnell bereit, sich aktiv an den Gesprächen zu beteiligen.
Sich annehmen, sich beteiligen, sich nicht aufgeben: Das wurde vielen Schüler:innen zum ersten Mal wirklich bewusst an diesem Wochenende. „Es war toll zu sehen, wie die einzelnen Schüler:innen begannen, sich nicht nur für sich selbst zu sensibilisieren, sondern begonnen haben sich auch für andere zu sensibilisieren“, berichtet Pädagoge Michel Hermens begeistert.
Es ging um Glück, Ressourcen und Selbstwert
Aktiv bleiben, Neues oder Kreatives tun und sich bewusst entspannen lernen – das wurde an diesem Themenwochenende bspw. beim Origami-Kurs bewusst geübt. Sich selbst kennenlernen und vor allem die eigenen Stärken und die eigenen Bedürfnisse schätzen lernen. Den Mensch und die Freundschaft wieder bewusst als Ressource zu erkennen und wertschätzen zu können. Sich als Teil einer haltgebenden Gemeinschaft zu fühlen und sich gleichzeitig seiner individuellen Größe bewusst werden. Das konnte dieses Wochenende hervorrufen. So wurde unserer Schülerin Lydia in dem Workshop zum Thema ‚Soziale Medien und psychische Gesundheit‘ plötzlich bewusst: „Mir ist es gar nicht so wichtig, mich in den sozialen Medien darzustellen – Ich habe meine Freunde doch hier!“
Tiefgründig und nachhaltig war dieses Wochenende
Auch Abende nach dem Themenwochenende finden noch Gespräche zu dem Erlebten statt. Workshops wirken nach, neue Sichtweisen haben sich eröffnet und das Schönste: Wir beginnen über etwas zu sprechen, das uns alle zutiefst am Herzen liegt – unser aller Wohlbefinden. Sich dessen wieder bewusst zu werden, sich selbst zu reflektieren und aktiv positiv auf das Wohlergehen der Internatsgemeinschaft einwirken zu können, hat dieses Themenwochenende zeigen können. Ich bin nie alleine und gerade am Internat bin ich in einer Gemeinschaft, die tragen kann.