Internat Steinmühle packt an: helfende Hände im Ahrtal
Sechs Schüler:innen begleitet von zwei Pädagogen reisten am Samstag vor den Herbstferien mithilfe der Organisation „Helfer Shuttle“ ins immer noch schwer verwüstete Ahrtal um dort ehrenamtliche Hilfe zu leisten.
Mit Stemmhammer, Maske und Arbeitsschuhen ans Werk
Unsere achtköpfige Delegation erhielt einen Auftrag bei einem Anwohner in Bad Neuenahr in Ahrweiler, dessen Haus und Garten durch die Flut im Sommer verwüstet und in großen Teilen zerstört wurden.
„Es bleibt noch viel zu tun bei diesem Haus“, berichtet unser Pädagoge Phillip Rumpel, „jedoch konnten wir zumindest für etwas Ordnung sorgen, das macht Hoffnung.“
Mit gemeinsamer Kraft holten die Schüler:innen den Putz von der Wand und halfen bei der Entsorgung der Mengen an Schutt vor dem Haus. Auch im Garten des Anwohners gab es viel zu tun: Ein Baum musste gefällt werden, die Beete wurden vom Schlamm befreit und die wild verstreuten Pflastersteine stapelten sie auf einer Palette.
„Obwohl wir nur zu acht waren, haben wir richtig viel geschafft!“
Besonders bei den Schüler:innen war die Anteilnahme und gleichzeitig auch der Enthusiasmus groß. „Das Besondere für mich war, den Leuten Vorort wirklich helfen zu können, ihr eigenes Haus reparieren zu können!“, berichtet Schüler Felix stolz.
Die gesamte Spannbreite der Emotionen durchlaufen – an nur einem Tag
Schüler Julian reagiert ergriffen nach dem Einsatz: „Es ist erschreckend, wie es dort noch immer aussieht. Aber gleichzeitig war es so toll zu sehen, wie unglaublich viele Menschen geholfen haben – und wir konnten ein Teil davon sein.“
Die volljährigen Schüler:innen erleben an diesem Tag viele Emotionen mit. Aus Respekt vor dem Leid der Anwohner:innen nennen wir an dieser Stelle keine persönlichen Details, doch für die Schüler:innen war es ein besonders ergreifender Moment, teilhaben zu können.
„Es ist ganz anders, als wenn man das im Fernsehen sieht“, meint Schüler Jan, „Das war echt heftig. Aber wir haben geholfen, so viel wir konnten. Und dabei hat es eigentlich auch noch Spaß gemacht!“
Gemeinschaft ganz neu erleben
Alle beteiligten Schüler:innen waren besonders von einem Gefühl ergriffen: dem Gemeinschaftsgefühl. Schülerin Emilia, die erst zu diesem Schuljahr neu an das Internat Steinmühle gewechselt hat, war besonders begeistert: „Es war, als würde man sich schon lange kennen. Der Zusammenhalt und die Gemeinschaft unter den Helfenden aber auch unter uns als Gruppe waren beeindruckend.“
Alle würden bei einer weiteren Aktion nochmals mitkommen
Organisator des Projekts war Nils Schwandt, Hausleiter am Internat Steinmühle. „Leider konnten dieses Mal nur volljährige Schüler:innen mitkommen, daher konnten wir leider nur mit acht Schüler:innen unterstützen.“
Insgesamt hatten sich knapp 40 Schüler:innen und Pädagog:innen des Internats Steinmühle freiwillig zum Helfereinsatz gemeldet. Aus versicherungstechnischen Gründen konnten jedoch nur Volljährige an der Aktion teilnehmen.
„Vielleicht klappt es ja aber noch einmal mit mehr Leuten an einer anderen Stelle“, meint Nils Schwandt, „Die Bereitschaft zu helfen ist auf jeden Fall da in der Internatsgemeinschaft hier.“
In Gedanken jedenfalls spendet die gesamte Internatsgemeinschaft Steinmühle viel Hoffnung und Kraft allen Anwohner:innen des Ahrtals und wir hoffen, dass unsere achtköpfiger Helfertrupp etwas Ruhe und Zuversicht für die Zukunft vermitteln konnten.