Ein Novum: Revue zeigte Kultur-Highlights der Oberstufe
„Wir haben alle Kräfte gebündelt – mit Disziplin und vor allem mit Leidenschaft“. 160 Mitwirkende aus den Bereichen Darstellendes Spiel, Kunst und Musik begeisterten an zwei Tagen das Publikum im vollbesetzten Forum. Als „Revue“ wurden die Ergebnisse der Steinmühlen-Arbeit im musischen Bereich in einer gemeinsamen Aufführung präsentiert. Ein Format, das es so noch nicht gegeben hat.
Die Kultur hat besonders gelitten während Corona. Viele Proben mussten ausfallen oder trafen auf erschwerte Bedingungen. An Veranstaltungen mit Publikum war nicht zu denken. Dabei gab es so vieles, was die Gedankenwelt der Schüler:innen prägte: Der Krieg in der Ukraine, der Protest der Klimaaktivist:innen, das Leben in der Schule, Persönliches, das eigene Liebesleben. Doch wo sollten diese Themen Gehör finden?
Daniel Sans ist Kulturbeauftragter der Steinmühle. „Ich sehe es als meine Aufgabe, alle kulturellen Bereiche zusammenzuführen und dabei eine Plattform für alle zu schaffen“. Ein Versuch wurde gestartet, der gesamten Oberstufe einen Auftritt zu bieten, bei dem sich alle präsentieren können.
Sans dachte an eine lose Abfolge von Nummern, an Darstellendes Spiel, Gesang, Musik, Akrobatik, Zauberei. „Ich suchte das Gespräch mit den Leiter:innen dieser Abteilungen“, erinnert er sich, „und diese wiederum das Gespräch mit der Schülerschaft“. Aus dieser Mitte kamen Themen, die die jungen Leute bewegen. Es entstand der Arbeitstitel „Revue”.
In einzelnen Gruppen machten sich Oberstufenschüler:innen Gedanken und trugen Themen zusammen. Schauspielstücke wurden einstudiert, viele Kunstobjekte gestaltet, ein Musikquiz ausgearbeitet und Lieder zusammengetragen, die zu dem Überthema passten. Jenes Überthema, gleichzeitig Titel der Veranstaltung, war treffend und so, wie es besser nicht sein konnte: „Die Welt und ich – Ich und die Welt“.
Neben dem herausfordernden Einstudieren, dem großen Probenwochenende mit 160 Beteiligten und dem damit verbundenen Einsatz aller Akteure war auch praktische Hilfe unabdinglich wie das Entwerfen von Plakaten und Eintrittskarten. Künstlerisch gestaltet von Fachlehrerin Heike Rabben-Martin, genannt Rado, gaben die Tickets bei der Ausgabe im Sekretariat Aufschluss darüber, dass ein größeres Publikum zu erwarten ist. Die Revue sollte keinen Eintritt kosten, das Prozedere nur die Übersicht bieten, wieviele Zuschauer:innen zu erwarten sind.
Das Ergebnis aller Mühen waren Kunst und Entertainment vom Allerfeinsten. Große Schauspieltalente kamen zum Vorschein, die Ansprache zum schon bald gefesselten Publikum gelang blendend. Besonders auflockernd die Einlagen, bei denen die Zuschauer ihre Tanzkünste testen sollten, besonders beeindruckend, wie insgesamt zwischen ernsthaften Themen und humorvollen Beiträgen gewechselt wurde. Ein Kompliment an die Regie!
Viele Lehrkräfte und ein umfangreiches Steinmühlen-Equipment waren in Vorbereitung und Präsentation der Veranstaltung involviert. In der Reihenfolge des Auftritts erlebte das Publikum den DS-Kurs von Melisande Lauginiger „DS 13 hat’s faustdick hinter den Ohren“, die Solokünstler Laura Salvati (Violine) und Iliya Zand (Piano), das „Welt-Musik-Quiz“ des Musikkurses 12 von Ulrike Wilmsmeyer, den mit Standing Ovations honorierten Auftritt des Tenores Félix Müller, den DS-Kurs 11 von Ines Vielhaben mit „Ich will mich sein wie Ihr“ und den Oberstufenchor unter Leitung von Daniel Sans. Olaf Roth und der Musikkurs des Jahrgangs 11 präsentierten Neues mit der Band „One World“. Im Foyer zeigten Ines Vielhaben und der LK Q1 Figuren der Kulturallee „All welcome“.
Dass der Abend mit wechselnder Moderation nicht ohne Unterstützer:innen aus der Schulgemeinde hätte stattfinden können, versteht sich von selbst, sollte aber dennoch erwähnt werden. Zu nennen ist Frank Wemme, der nicht nur Leiter der Sekundarstufe I, sondern auch in Musik und Organisation zu Hause ist, sowie als neues festes Kollegiumsmitglied Anna Prokop. Zuverlässige Technik durch „Sound & Light“ unter Leitung von Matthäus Otte sowie Unterstützung durch die Hausmeister sorgten für gute Voraussetzungen, den Abend genießen zu können. „Dass die Schulleitung uns unterstützt und Termine zur Verfügung gestellt hat, war natürlich die Basis für alles,“ blickt Daniel Sans zurück.
„Es ist ein Experiment“, hatte der Kulturbeauftragte im Vorfeld der Aufführung gesagt und ergänzt, dass bei Gelingen an Wiederholung gedacht ist. Aus Sicht des begeisterten Publikums, das Zugabe forderte, ist die Entscheidung gefallen.