Die Schule
Idyllisch an der Lahn gelegen, bietet die Steinmühle jungen Menschen einen Lebens- und Bildungsraum, in dem sie sich zu eigenständigen, glücklichen und verantwortungsbewussten Menschen entwickeln können.
Das Gymnasium der Steinmühle ist eine gebundene und verlässliche Ganztagsschule mit Nachmittagsunterricht an drei Tagen für die Unter- und Mittelstufe. In der Oberstufe verteilt sich der Unterricht an allen Tagen auf vormittags (8.10 – 13.10 Uhr) und nachmittags (14 – 17.45 Uhr). Derzeit besuchen rund 700 Schüler:innen die Steinmühle, 85 sind Internatsschüler:innen und rund 615 so genannte „Externe“. Jeder Jahrgang hat 3 Klassen à ca. 20 Schüler:innen.
Die Steinmühle hat eine lange reformpädagogische Tradition. Wichtige Elemente sind Unterricht in Doppelstunden, methodisches wie auch projektorientiertes Lernen und Arbeiten, kooperative Lernformen, kleine Lerngruppen, individualisierter Unterricht, halbjährliche Feedback-Gespräche zwischen Lehrenden und Lernenden, außerschulische Praktika und vieles mehr. Begleitend sorgen Morgenkreis, Klassenteams, Klassenrat und Mediationsprogramme dafür, dass Gemeinschaft gelebt und geübt wird.
G8 oder G9?
Schülerinnen und Schüler der Steinmühle können frei wählen, ob sie nach acht oder nach neun Jahren Abitur machen möchten (G8 / G9 Optionsmodell). Die Entscheidung dazu wird erst im zweiten Halbjahr der 7. Klasse getroffen. So haben sie ausreichend Zeit, sich gemeinsam einzuleben, Lernen zu lernen und für sich zu erkennen, welche Variante für sie im Weiteren am besten geeignet ist.
Projektunterricht
Zum Rhythmus des Steinmühlen-Schuljahres gehören bis zu drei Projekttage zu Schuljahresbeginn und zwei Projekttage am Ende des Schuljahres. Einen wichtigen Schwerpunkt bildet auch das sechsstündige Hauptfach Projektunterricht in den Klassen 5 bis 10. Er ist handlungsorientiert, selbstorganisiert und bevorzugt kooperative Lern- und Arbeitsformen. Die Schülerinnen und Schüler führen insgesamt 60 Unterrichtsprojekte durch, die zum einen die Inhalte der klassischen Unterrichtsfächer abdecken, zum anderen überfachliche Kompetenzen schulen.
Wahlunterricht
Wahlunterricht belegen die Schülerinnen und Schüler der Klassen 8 und 9 (bei G9 auch im 10. Schuljahr). Sie können Angebote aus dem sprachlich-künstlerischen (u. a. Theater, Band, Kalligraphie), aus dem naturwissenschaftlich-technischen (u. a. Elektronik, Informatik, Fahrradwerkstatt) oder aus dem gesellschaftswissenschaftlichen Bereich (z. B. Fremde Länder) wählen.
Praktika
Schülerinnen und Schüler der 8. Klassen behandeln im Fach Politik und Wirtschaft das Thema „Demokratie in der Gemeinde“, wobei insbesondere auf die Möglichkeiten bürgerschaftlichen Engagements eingegangen wird. Begleitend gibt es ein Sozialpraktikum, bei dem die Schülerinnen und Schüler fünf Tage lang in einer sozialen Einrichtung hospitieren. Schüler:innen der 9. Klassen absolvieren ein zweiwöchiges Betriebspraktikum, welches ihnen exemplarisch Einsichten in Arbeits-, Berufs- und Wirtschaftsleben vermitteln soll. In Klasse 12 folgt ein zweiwöchiges Berufspraktikum.
Qualifikationsphase (Oberstufe)
Die Qualifikationsphasen (G8: Jahrgangsstufen 11 und 12, G9: Jahrgangsstufen 12 und 13) sind als Profiloberstufe organisiert. Das bedeutet, dass sich die Schülerinnen und Schüler in ein Profil einwählen. So können sie fächerübergreifend in kleinen, stabilen Gruppen lernen. Derzeit werden Deutsch, Kunst, PoWi, Geschichte, Mathematik und Sport als Profile angeboten.
Sprachen und Internationalität
Alle SchülerInnen beginnen in der 5. Klasse mit Englisch als 1. Fremdsprache. In der 6. Klasse können sie im Rahmen eines speziellen, 1-stündigen Fra-La-Spa-Unterrichts erste Erfahrungen mit den Fremdsprachen Französisch, Latein und Spanisch machen, von denen sie eine dann in der 7. Klasse als zweite Fremdsprache wählen. Eine weitere Fremdsprache kann mit Beginn der gymnasialen Oberstufe belegt werden: Spanisch, Russisch oder Italienisch.
Sprache überwindet Grenzen. Bilingualer Unterricht genießt daher in unserer internationalen Schule einen besonderen Stellenwert. Unsere Schülerinnen und Schüler haben die Möglichkeit, weltweit anerkannte und gefragte Sprach-Zertifikate in Englisch (Cambridge-Zertifikat), Französisch (DELF-Zertifikat) und Spanisch (DELE-Diplom) zu erwerben. In allen Prüfungen werden Schreib- und Lesekompetenzen, Hörverstehen sowie Sprachfertigkeiten untersucht, denen eine intensive Vorbereitung durch unsere Lehrkräfte vorausgeht.
Die Schule pflegt internationale Kooperationen. So gibt es eine Partnerschaft mit der amerikanischen Schule Fairfield Junior-Senior High School in Goshen (Indiana) und eine mit dem französischen Lycée und dem Collège St. Pierre in Lille. Das Internat hat im Schnitt etwa 15 internationale (meist chinesische) Schüler:innen.
Naturwissenschaften und Nachhaltigkeit
In den Klassen 5 und 6 befassen sich die SchülerInnen mit lebensnahen Fragestellungen zu den Themenbereichen Wasser, Feuer, Leben, Licht, Luft, Stoffe im Alltag. Dieser spezielle „Naturwissenschaftliche Unterricht“ („NaUnt“) schließt die Lücke zwischen dem Sachunterricht der Grundschule und den naturwissenschaftlichen Einzeldisziplinen ab Klasse 7. Im Wahlunterricht der Klassen 8 und 9 werden Bionik, Elektronik, experimentelle Chemie, Fahrradwerkstatt, Gewächshaus, Informatik, NaWi und Technik oder auch „No risk no fun“ angeboten.
Verantwortungsvoll und zukunftsgerichtet mit Menschen und der Natur umzugehen, gehört zur Philosophie von Schule und Internat. Die Steinmühle hat seit mehr als 30 Jahren ein eigenes Wasserkraftwerk, das umweltfreundlichen Strom für den gesamten Gebäudekomplex produziert und gleichzeitig als praxisnaher Lernort für Physik, Umwelttechnik und Biologie dient.
Wettbewerbe und Schulpreise
Zum festen Bestandteil einer gelungenen Förderung junger Menschen gehört auch die Teilnahme an namhaften Wettbewerben. So sind die Vorbereitungen zu und Teilnahme an Wettbewerben in den sog. MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) sowie an dem bekannten Nachwuchswettbewerb „Jugend forscht“ mittlerweile umfassend in den Schulalltag integriert. Dank unserer Schwerpunktsetzung in den entsprechenden Fächern sowie der Finanzierung und Einrichtung eines Schülerlabors 2015 konnten in den vergangenen Jahren zahlreiche Preise von Schülerinnen und Schülern der Steinmühle errungen werden. Die Auszeichnung zur „MINT-freundlichen Schule“ durch den hessischen Kultusminister mag dabei nur beispielhaft als ein Prädikat für das von der Steinmühle eingebrachte Engagement stehen.
Besuch anderer Schulen in Marburg
Für die Internatskinder, die einen Realschulabschluss anstreben, besteht auch die Möglichkeit, die Sophie-von-Brabant Schule in Marburg zu besuchen, eine Grund- und Mittelstufenschule, mit der das Internat schon seit langem erfolgreich zusammenarbeitet.
Die SvB unterrichtet alle Kinder bis einschließlich 7. Klasse gemeinsam in einem kleinen Klassenverband von maximal 22 Schüler:innen. Die 8. Klasse dient der Orientierung. Mit Beginn der Jahrgangsstufe 9 teilt es sich auf in Haupt- und Realschulklassen, welche dann individuell auf ihre Abschlussprüfungen vorbereitet werden.
In der Mittelstufenschule wird der berufsorientierte Unterricht besonders gefördert. Die Schüler:innen besuchen ab der Jahrgangsstufe 8 den berufsbezogenen Unterricht an den Beruflichen Schulen Marburgs, können dort in verschiedene Berufsfelder hinein„schnuppern“ und ihre Neigungen und Interessen entdecken. Es werden Schwerpunkte in den drei Fachrichtungen Wirtschaft, Technik sowie Gesundheit und Sozialwesen angeboten. In den Jahrgangsstufen 9 und 10 sind zudem berufs- und studienorientierte Schwerpunktstunden angesetzt, in denen die eigenen Interessen weiterverfolgt werden können.
Download: Flyer_Sophie_von_Brabant_Schule