Kultusminister Armin Schwarz besuchte die Steinmühle
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Eine Runde auf dem Campus mit gleich mehreren „Highlights“

Gerade einen Monat ist er im Amt – und schon besuchte der neue Hessische Kultusminister die Steinmühle – als erste Marburger Schule.  „Freie Schulen, sogenannte Ersatzschulen, sind ein elementarer Bestandteil unserer Bildungslandschaft“, erläuterte Armin Schwarz und verschaffte sich einen Eindruck von verschiedenen Unterrichtsstunden.

Im Dialog mit Schülerinnen, Schülern und Lehrkräften merkte man dem CDU-Politiker gleich an: Hier bewegt sich jemand auf bekanntem Terrain. Geboren in Arolsen, studierte der Minister, Jahrgang 1968, in Marburg und Wolverhampton Englisch, Politik und Pädagogik und arbeitete lange Zeit als Lehrer, bevor er den Weg in die Politik einschlug.

Der Gast, der die erhaltenen Informationen über die Steinmühle nicht nur überflogen, sondern auch verinnerlicht hatte, zeigte sich über die Gegebenheiten an unserer Schule orientiert. Ihm machte es sichtlich Freude, im Profilvorbereitungskurs der Klasse 11 zu erfahren, auf welche Weise hier dazu beigetragen wird, die Kurswahl in der Oberstufe zu erleichtern.

In dem von Schulleiter Björn Gemmer geleiteten Kurs erklärte Mathilda Lambach das Prinzip der Profiloberstufe und Jingyi Li berichtete von ihrem plus-MINT-Forschungsprojekt zu Organischen Leuchtdioden (OLEDs).

Ein Schüler berichtete über das von ihm wahrgenommene Angebot der Steinmühle, auch in acht statt neun Jahren zum Abitur zu gelangen. Dieses so genannte Optionsmodell, G8 oder G9, gibt es im Landkreis Marburg-Biedenkopf nur an der Steinmühle.

Da kam der Englischlehrer durch

Bei der nächsten Station im Bremerhaus, der Klasse 6 des Internationalen Gymnasialzweiges, schien der politische Gast in seinem Element zu sein. Der ausgebildete Englischlehrer lauschte einem Schülervortrag auf Englisch über „Ancient Rome“, das Römische Reich, stellte einzelne Fragen und animierte zu weiteren Redebeiträgen. Die Unterrichtsstunde bei Aylin Yüzgülen-Bienek bei stand unter dem Thema Global Perspectives, was sich als Fach im Internationalen Gymnasialzweig etabliert hat. In dieser Klasse hätte Minister Armin Schwarz sicher noch einige Zeit verbracht, wenn nicht der Blick zur Uhr an weitere Tagestermine erinnert hätte.

Ein kurzes Intermezzo bei der Grundschulklasse Flex b, ein kleiner Blick in die große neue Sporthalle – und dann ging es auch schon ins Atrium, wo Anna Prokop, die 8c und der Projektunterricht warteten. Hier war ein Zeitungsprojekt das Unterrichtsthema. Ausgerüstet mit Tablets und der App der heimischen „Oberhessischen Presse“ erhielten die Schülerinnen und Schüler gerade einen Überblick über die Arbeit in einer Redaktion. Wie kürzt man Texte? Wie ordnet man Inhalte einzelnen Ressorts zu? Wie sieht es unter Zeitdruck mit dem Zeitmanagement aus? „Wer von euch möchte Journalist werden“, fragte der Kultusminister, und da war die Resonanz doch eher zurückhaltend.

Dennoch ließen es sich die Achtklässler:innen nicht nehmen, dem Besuch aus Wiesbaden an ihren mobilen Geräten über die geleistete Projektarbeit zu informieren und berichteten anschließend begeistert von ihrem jeweiligen Lieblingsprojekt aus den vergangenen Schuljahren.

 

Gelegenheit zum Austausch genutzt

Etwas Verschnaufen war schließlich zum Ende des Besuchsmorgens angesagt. Im großzügigen Raum 615 des Atriums kamen der Kultusminister, der begleitende heimische Landtagsabgeordnete Dirk Bamberger, das Leitungsteam Björn Gemmer, Dirk Konnertz (Geschäftsführer) und Anke Muszynski (Internatsleiterin) sowie das gesamte Schulleitungsteam, bestehend aus Frank Wemme (Leiter der Sekundarstufe I), Constanze Oestreicher-Gold (Oberstufenleiterin), Tobias Karlein (Leitung Schulorganisation) und Dirk Lange (Leitung Qualitätsmanagement) bei Schnittchen, Kuchen und Getränken zusammen. Mit dabei auch Bianca Zenker vom Vorstand des Schulelternbeirats. Der Minister und die Anwesenden „tauschten“ Schriftstücke: Während Armin Schwarz einen Beitrag für den Förderverein der Steinmühle übergab, nutzte Geschäftsführer Dirk Konnertz die persönliche Anwesenheit des Ministers, um in einer schriftlichen Darstellung auf die wirtschaftlichen Herausforderungen der Bildungseinrichtung Steinmühle angesichts hoher Inflation und Tarifabschlüsse aufmerksam zu machen. Bianca Zenker überreichte in einem Umschlag „Lesestoff für Ihre Weiterfahrt“. Der Schulelternbeirat hatte schriftlich festgehalten, welche Dinge aktuell seitens der Elternschaft als Herausforderung betrachtet werden. Hier ging es um das Thema Leistungsnachweise in der Oberstufe.

Gesprächspartner des Kultusministers war in dieser größeren Runde auch das Schulsprecherteam, bestehend aus Joela Schwing und Lennart Holly. Klar, dass dabei auch das Rudern zur Sprache kam – nicht nur, weil das Bootshaus im Blickfeld lag, sondern mit Lennart gleichzeitig ein aktiver Leistungsruderer zugegen war. Natürlich sollte es nicht so wirken, als ob es mit dem Rudern an der Steinmühle sportlich sein Bewenden hat. Dem Minister wurde gleichermaßen vom erfolgreichen Mädchenfußball berichtet, wie auch von den zahlreichen Sportarten, mit denen sich die Steinmühle in den vergangenen Jahren sogar bei den Wettbewerben „Jugend trainiert für Olympia“ engagierte. „Nicht zu vergessen unsere Kooperation mit dem größten Marburger Fußballverein, den Sportfreunden Blau-Gelb Marburg“, ergänzte Geschäftsführer Dirk Konnertz zum Schluss und erwähnte das gemeinsame Unified-Team – eine Herzensangelegenheit des Schulvereinsvorsitzenden Egon Vaupel, dessen Grüße er überbrachte.