Hoch hinaus – ganz genau so geht’s!
Eine längere Wartezeit kann man vielfältig nutzen: Man kann schimpfen und quengeln, man kann dösen – oder man kann etwas Kreatives schaffen. Für letzteres hat sich am Samstag ein Schüler entschieden, der mit seinen Eltern auf den Beginn seines Aufnahmegespräches bei der Schulleitung wartete. Er schnappte sich die vor Ort bereitliegenden Kapla-Steine, einige Bücher und konstruierte daraus dieses eindrucksvolle Bauwerk. Als der Turm eine zu große Höhe erreichte, kam sein mitwartender kleiner Bruder ins Spiel. Er bat diesen, mit Hilfe einer von ihm selbst gestellten “Räuberleiter” doch bitte weiter hoch zu bauen. Gesagt – getan. Als die Wartezeit um war, war auch der Turm fertig, der zum Bestaunen vor dem Schulleiterzimmer stehenblieb.
Nun darf man spekulieren, was für diesen Vorgang eine Rolle spielte: Die Lust am Errichten von Gebäuden, das Hoch Hinaus-Wollen, das Wissen um sensible Abhängigkeiten einzelner Elemente untereinander, angeborene Fähigkeiten zum effektiven Zeitmanagement oder auch gute Social Skills, wenn es darum geht, gemeinsame Erfolge zusammen mit Menschen zu erzielen, mit denen man sich im Alltag nicht unbedingt immer grün ist. Die Steinmühle hat jedenfalls gestaunt und das Bauwerk so lange stehen gelassen, bis es irgendeiner ruppigen Begegnung nicht mehr standhalten konnte.