Vollgas feiern – nüchtern fahren: Ein guter Rat nicht nur zum Fasching
Unter dem Namen „Aktion BOB“ ist der Workshop bekannt, bei dem die Polizei alljährlich im Vorfeld der Fastnachtszeit die Jahrgangsstufe 11 über die Gefahren von Alkohol am Steuer aufklärt. Die Inhalte des zweistündigen Kurses gehen jedoch über die Schilderung der Gefahren von Alkohol hinaus und gelten selbstverständlich das ganze Jahr.
Polizeioberkommissar Thorsten Frey vom Regionalen Verkehrsdienst der Polizeidirektion Marburg schilderte an zwei Vormittagen den jeweils zwei Klassen sehr anschaulich, wo für Autofahrer*innen Gefahren lauern, welche Verhaltensweisen es zu beachten und welche es zu vermeiden gilt. Organisiert wurde das Gesamtprojekt von den Steinmühlenlehrerinnen Heike Rabben-Martin und Nicole Hohm.
Auch gefährlich: Alte Brille, Medikamente und Zeitnot
Anhand wahrer Begebenheiten aus dem heimischen Raum berichtete der Referent, welch schreckliches Ende schon Autofahrten genommen haben, bei denen Alkohol im Spiel war. Doch auch aus anderen Richtungen kann Gefahr lauern. Beispielsweise verbergen sich in vielen Medikamenten Substanzen, die das Reaktionsvermögen herabsetzen. Eine nicht mehr aktuelle Brille setzt das Sehvermögen herab, ein Gipsbein oder Gipsarm gewährleisten keine zuverlässige Bedienung des Kraftfahrzeugs mehr. Neben schlechten Bremsen oder Reifen, die eine Mindestprofiltiefe von 1,6 mm aufweisen müssen, würden Ablenkung durch Handy, mitfahrende Kinder oder unruhige Beifahrer oft unterschätzt. Im Falle von Zeitnot sei man nicht gut beraten, nach einem Unfall den Stress oder Termindruck auch noch zu Protokoll zu geben. „Damit räumt man praktisch ein, die Geschwindigkeit vorsätzlich überschritten oder eine Übertretung des Tempolimits zumindest in Kauf genommen zu haben.“ Auch warnte der Polizist vor einer Auto- bzw. Weiterfahrt in übermüdetem Zustand: „Bevor man den Sekundenschlaf riskiert, bitte anhalten!“ (Hei)