„Hier kommt die Maus“: Unterstufenfasching mit viel guter Laune
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Ausgelassen und fröhlich schlängelt sich eine Polonaise mit Kindern der Klassen 5 und 6 zur Musik durch die Steinmühlenturnhalle. Alle sind richtig gut drauf und es macht Freude, das zu beobachten: Schule jenseits von Noten und Lernen.

Und doch bedarf der alljährliche Faschingsnachmittag für die Unterstufe seitens der Lehrer*innen einiger Vorbereitungen. Für Deko muss gesorgt sein, auch der Tanz muss durchgeprobt werden. – Wer steht vorne, wer bildet den Kopf? Hier ist Unterstützung der Lehrer*innen Nicole Hohm und Stephan Steinebach gefragt. Dann geht es ans Dosenwerfen – eine bewährte wie auch beliebte Aktion. Der nächste Programmpunkt ist die Disco. Nach einer Playlist mit Wünschen der Klassen 6, zusammengestellt von Lehrer Dirk Lange, spielt in bewährter Weise Sam Kempkes (AG Sound & Light) all das, was ausgesucht wurde: Hier kommt die Maus, Helikopter 117 – und weitere Lieder, die Stimmung machen. Öffnet man die Tür nach draußen, so ist er bereits vernehmbar: Der einzigartige Duft von Pommes. Die gehören in der Tradition des Unterstufen-Steinmühlenfaschings einfach dazu und werden nach der Disco genüsslich verzehrt.

Auch dieser Faschingsnachmittag im neuen Jahrzehnt ging zu Ende und im nächsten Jahr wird es wieder eine Neuauflage geben. Gesamtorganisator Frank Wemme dankte den beteiligten Kolleginnen und Kollegen, von denen noch weitere hier ungenannte die Veranstaltung durch nötige Handreichungen und ihre Präsenz unterstützten.

Vollgas feiern – nüchtern fahren: Ein guter Rat nicht nur zum Fasching
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Unter dem Namen „Aktion BOB“ ist der Workshop bekannt, bei dem die Polizei alljährlich im Vorfeld der Fastnachtszeit die Jahrgangsstufe 11 über die Gefahren von Alkohol am Steuer aufklärt. Die Inhalte des zweistündigen Kurses gehen jedoch über die Schilderung der Gefahren von Alkohol hinaus und gelten selbstverständlich das ganze Jahr.

Polizeioberkommissar Thorsten Frey vom Regionalen Verkehrsdienst der Polizeidirektion Marburg schilderte an zwei Vormittagen den jeweils zwei Klassen sehr anschaulich, wo für Autofahrer*innen Gefahren lauern, welche Verhaltensweisen es zu beachten und welche es zu vermeiden gilt. Organisiert wurde das Gesamtprojekt von den Steinmühlenlehrerinnen Heike Rabben-Martin und Nicole Hohm.

 

Auch gefährlich: Alte Brille, Medikamente und Zeitnot

Anhand wahrer Begebenheiten aus dem heimischen Raum berichtete der Referent, welch schreckliches Ende schon Autofahrten genommen haben, bei denen Alkohol im Spiel war. Doch auch aus anderen Richtungen kann Gefahr lauern. Beispielsweise verbergen sich in vielen Medikamenten Substanzen, die das Reaktionsvermögen herabsetzen. Eine nicht mehr aktuelle Brille setzt das Sehvermögen herab, ein Gipsbein oder Gipsarm gewährleisten keine zuverlässige Bedienung des Kraftfahrzeugs mehr. Neben schlechten Bremsen oder Reifen, die eine Mindestprofiltiefe von 1,6 mm aufweisen müssen, würden Ablenkung durch Handy, mitfahrende Kinder oder unruhige Beifahrer oft unterschätzt. Im Falle von Zeitnot sei man nicht gut beraten, nach einem Unfall den Stress oder Termindruck auch noch zu Protokoll zu geben. „Damit räumt man praktisch ein, die Geschwindigkeit vorsätzlich überschritten oder eine Übertretung des Tempolimits zumindest in Kauf genommen zu haben.“ Auch warnte der Polizist vor einer Auto- bzw. Weiterfahrt in übermüdetem Zustand: „Bevor man den Sekundenschlaf riskiert, bitte anhalten!“ (Hei)

 

Politik, Medien und Rechtsstaatlichkeit: Arbeitsrichter erzählte aus seiner Praxis
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Während einer Unterrichtsstunde im Fach Politik und Wirtschaft berichtete Schüler Anton Schneider seiner Klasse 9c und seiner Lehrerin Eva Stelz voller Begeisterung, dass sich sein Vater Michael Schneider, im Rahmen seiner Tätigkeit als Arbeitsrichter am Gericht vor nicht allzu langer Zeit mit einem Fall auseinandergesetzt hatte, der die Themenfelder Politik & Medien und Rechtsstaatlichkeit berührte – zwei Bereiche, die aktuell im PoWi-Unterricht der 9. Klasse behandelt wurden! Anton schlug vor, dass man seinen Vater in den Unterricht einladen könne, damit er der Klasse ein wenig über den Fall und von seiner Arbeit am Gericht berichten kann.

Gesagt, getan! Arbeitsrichter Schneider besuchte die Klasse wenige Tage später und sorgte mit seinem eindrucksvollen Bericht, seiner Fachkompetenz und seinem offenen Umgang mit den Fragen der Schülerinnen und Schüler für Begeisterung und großes Interesse. Die Schülerinnen und Schüler konnten sich in den Fall hineinversetzen und wurden auch nach ihrer eigenen Meinung hierzu befragt, sodass sie ihre Kenntnisse aus dem Unterricht anhand eines echten Falls anwenden und ausweiten konnten.

Die Klasse und Lehrerin Eva Stelz freuten sich sehr darüber, dass durch den Besuch des Experten eine praxisnahe PoWi-Stunde gelungen war, die den Schülerinnen und Schülern mit Sicherheit noch lange in Erinnerung bleiben wird.
Eva Stelz

„Haut euer Wissen raus in die Welt“ – Der erfolgreiche Mathe-YouTuber Daniel Jung sprach in der Steinmühle
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Bei namhaften Firmen sei er regelmäßig als Redner zu Gast, von einer Schule sei er aber noch nie eingeladen worden. – Diese Äußerung von Deutschlands bekanntestem Mathe-YouTuber Daniel Jung in einem Beitrag des Kundenmagazins der Deutschen Bahn mochte Schulleiter Björn Gemmer nicht so stehen lassen. Schulleitung und Steinmühlen-Geschäftsführung erreichten die Zusage des „Mathe-Rockstars“ für einen Vortrag in der Steinmühle. Der füllte am Mittwoch Abend die Zuschauerreihen des Forums.

Lange Vorreden hält er in seinen Videos nicht. Daniel Jung kommt gleich zur Sache – und genau das scheint seinen weit über 600.000 Followern zu gefallen. Es geht nicht um Beauty, Mode oder Fitness wie bei unzähligen anderen YouTubern. Daniel Jungs Leidenschaft ist – die Mathematik! Gelächter im Saal, als der Referent auf der Steinmühlenbühne imitiert, wie er im Video ins Bild vor die Kamera tritt – und wieder hinaus. So kennen ihn viele, die im Internet Lösungen für mathematische Probleme suchen – und finden.

Beiträge über Stochastik, lineare Gleichungssysteme und andere mathematische Aufgabenstellungen, die vielen Schülern und auch Studenten das Leben schwer machen, hat der 1981 in Remscheid geborene Jung in über 2.200 Erklärvideos zusammengefasst. Die Beiträge, jeweils nur wenige Minuten lang, sind der Renner auf YouTube. Über 200 Millionen mal wurden seine Videos bereits angeklickt. Die Dankeskommentare unter seinen Beiträgen sprechen ihre eigene Sprache. „Oh mein Gott, du hast mir im Abi den A…. gerettet“, heißt es da zum Beispiel. Oder:“Ich habe bei dir in 60 Sekunden mehr gelernt als in einem halben Jahr Matheunterricht.“

 

Einen Generationenkonflikt aufbrechen

Dabei sieht sich der eloquente Enddreißiger, der Mathe und Sport studierte, aber letztlich doch keine Lehrer-Laufbahn im schulischen Sinne einschlug, nicht als Konkurrenz zur Schule, sondern als Ergänzung: Es brauche das schulische Kolloquium, „aber der Mensch ist nicht für 45 Minuten Druckbetankung gemacht.“ Neben diesem Umstand könne erwiesenermaßen ein Einzellehrer mehr erreichen als Unterricht in der Gruppe. Und: „Mein Stoff ist von überall aus jederzeit abrufbar.“ Daniel Jung, der unter anderem auch die Plattform mathefragen.de bespielt und die Daniel Jung Academy gründete, sieht sich als Unternehmer. Sein Anliegen ist, „new learning“ zu entschlüsseln, einen Generationenkonflikt aufzubrechen und klarzumachen: „Nicht nur dicke Bücher können Wissen vermitteln, sondern auch das Internet.“
Mit seinem Ansatz – aufrüttelnd auf die Leinwand des Forums geworfen – setzt Jung einen Donnerschlag: „Die Art, wie wir lehren und lernen, steht an einem Wendepunkt, wie wir ihn seit eintausend Jahren nicht erlebt haben.“ Daran änderten auch Statements der Andersdenkenden nichts, die Lernvideos verteufelten mit dem Hinweis, sie seien für schulisches Lernen das, was Amazon für den Einzelhandel sei. „Wir sollten junge Menschen dort abholen, wo sie sich sowieso aufhalten, nämlich im Internet,“ so der Referent.
Schüler- und Lehrerschaft ermutigte er daher zur Nutzung des Internets, um interessante Inhalte zu verbreiten: „Haut euer Wissen in die Welt. Es macht Spaß, anderen zu helfen.“

Der Unterricht an der Steinmühle fällt am Montag, 10. Februar, aus!
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Vor dem Hintergrund der bevorstehenden Sturmlage bleiben die staatlichen Schulen im Landkreis Marburg-Biedenkopf am Montag, 10. Februar, geschlossen. Dies gilt auch für die Schulen in der Universitätsstadt Marburg. Das haben Landkreis, Stadt Marburg und Staatliches Schulamt am Sonntag in einer kurzfristig anberaumten Besprechung beschlossen. Von der Schließung sind an öffentlichen Schulen auch die Betreuungsangebote an den Schulen betroffen. Die Steinmühle bietet eine Notbetreuung an, warnt aber ausdrücklich davor, die Schüler*innen durch den Orkan zur Notbetreuung zu schicken.