Kanufahren, Wandern, Zelten, Filmstudio: Erlebnispädagogisches Wochenende des Internats Steinmühle schult Umgang mit Ungewohntem
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Für den einen Schüler ist es ein Genuss, mal im Zelt zu übernachten. Die andere Schülerin träumte schon immer von einem Besuch im Filmstudio Babelsberg. – Das alljährlich im Internat Steinmühle stattfindende „Erlebnispädagogische Wochenende“ bot in bewährter Weise Auswahlmöglichkeiten für die Schülerinnen und Schüler, gleichzeitig ihren Interessen nachzugehen und ihre Persönlichkeit weiterzuentwickeln – abseits vom Alltag und dem gewohnten Umfeld.
Zur Wahl standen Ziele, wie sie unterschiedlicher kaum sein konnten: Zelten am Edersee, Wandern im Sauerland, eine Kulturfahrt nach Potsdam oder eine Kanutour auf der Fulda. „Jeder konnte sich aussuchen, was sie oder er wollte – aber die Teilnahme ist Pflicht,“ erläutert das Leitungsteam des Internats Steinmühle. Mit dem erlebnispädagogischen Wochenende ist verbunden, in neuen Gruppenkonstellationen gemeinsam Zeit zu verbringen und neue Eindrücke zu sammeln.

Zelten am Edersee: Durchhaltevermögen auf dem Fahrrad bewiesen
Zunächst ging es mit dem Zug nach Kassel und anschließend nach Wolfhagen. Die Fahrradtour von dort zum Edersee hatte eine Strecke von knapp 40 Kilometern und war aufgrund der vielen zu überwindenden Höhenmetern für die angemeldeten Teilnehmerinnen und Teilnehmer recht anspruchsvoll. Wenngleich die Gruppe abends erschöpft am vereinbarten Treffpunkt eintraf, waren letztlich alle in der Lage, die Strecke vollends durchzuziehen.
Frisch zubereitetes Grillgut und kleinere Spiele, unter anderem das bei den Kindern sehr beliebte Werwolf-Spiel, machten den Abend zu einer angenehmen Sache, und alle fielen später erschöpft in ihre Betten. Der nächste Tag wurde am Lager verbracht. Nach einem ausgiebigen Frühstück verging der Tag mit vielen kleineren Spielen und Sportangeboten, unter anderem Bogenschießen, Wikinger-Schach oder Schwimmen im Edersee – wobei das Wasser doch noch recht kalt war und einige schneller wieder aus dem selbigen draußen waren als sie hineingegangen waren, was zur Erheiterung der übrigen Gruppenteilnehmer beitrug.
Am nächsten Morgen, nachdem die Zelte abgebaut und das Gepäck verstaut waren, fuhr die Gruppe mit dem Fahrrad vom Edersee am sehr schönen und zu empfehlenden Ederradweg nach Frankenberg, um sich von dort aus mit dem Zug weiter nach Marburg zu begeben. Alle waren stolz und heilfroh, die Strecke von insgesamt circa 80 Kilometern erfolgreich und ohne nennenswerte Probleme geschafft zu haben und verbuchten das Wochenende insgesamt als vollen Erfolg.

Wandern durch das Sauerland
Für zwei Pädagogen und 8 Schülerinnen und Schüler war eine Ferienwohnung in Bödefeld bei Schmallenberg die vorübergehende Unterkunft beim Wandern durch das Sauerland. Den ersten Tag verbrachte die Gruppe mit gemeinsamem Grillen, Routenplanung und Gesellschaftsspielen. Als beliebt erwiesen sich dabei Skipbo und verschiedene Kartenspiele. Am nächsten Tag war Wandern angesagt: 14 Kilometer standen auf dem Plan. Auf der Strecke lagen mit dem Kreuzberg und dem Irreplatz zwei Aussichtspunkte. Letzterer lud bei strahlendem Sonnenschein zu einer ausgiebigen Pause mit Stärkung ein. Am Abend standen Burger und Spiele auf dem Plan. Der Besuch einer Sommerrodelbahn gehörte am letzten Tag nach einem ausgedehnten Frühstück zu den Highlights der gesamten Fahrt.

Zu Besuch in Potsdam: Filmstudios und Sanssouci

Bekannte Serien und Filme wurden in den Filmstudios Babelsberg gedreht: Schloss Einstein, GZSZ, Homeland, Counterpart, Berlin Station und das Bourne-Ultimatum, v wie vendetta, drei Musketiere,Tribute von Panem – um nur Beispiele zu nennen. Dort einmal hineinschnuppern zu können, war Wunsch einer weiteren Gruppe von Internatsschülerinnen und -schülern, die sich für den kulturellen Besuch in Potsdam entschieden hatte. Zum Aufenthalt in der Stadt vor den Toren Berlins gehörte auch die Besichtigung von Schloss Sanssouci, der einstigen Sommerresidenz des Preußenkönigs Friedrichs des Großen. Übernachtet wurde in einem Hostel. Voller Eindrücke trat die Gruppe des Internats Steinmühle den Heimweg an.

Kanutour: Ein Gefühl bekommen für das Boot
Eine Tour von 15 Kilometern von Kämmerzell nach Pfordt unternahm die vierte Internatsgruppe, die sich fürs Kanufahren entschieden hatte. Die insgesamt 11 Schülerinnen und Schüler und 2 Pädagogen machten Bekanntschaft mit Stromschnellen und Kenterung. Zum Programm gehörte ebenso ein abendliches Grillen und gemütliches Beisammensein. Übernachtet wurde in einer Scheune in Pfordt.

„Die sozialen Kompetenzen dabei erweitern“
Die so genannten Häuserfahrten haben sich für das Internat Steinmühle bewährt. „Es geht nicht nur um körperliche Betätigung in der Natur, sondern unter pädagogischem Aspekt um die Erlangung weiterer sozialer Kompetenzen, den Umgang mit Ungewohntem und Neuem und um ganzheitliche Persönlichkeitsentwicklung,“ sagt das Leitungsteam. „Es ist Erlebnispädagogik im Kontext ganzheitlicher Erziehung.“

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