Erst in der Muttersprache verinnerlicht, dann deutsch auf die Bühne gebracht
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Internationale Schülergruppe inszenierte Ringparabel aus „Nathan der Weise“

Mit Schülern des 11er-Mathe-Profils, die Deutsch als Grund- oder Leistungskurs haben, hat Deutschlehrerin Dr. Claudia Röder die Ringparabel aus „Nathan der Weise“ auf die Bühne gebracht. In mehrerlei Hinsicht eine Herausforderung, setzt sich die Gruppe doch aus syrischen, chinesischen, afghanischen und deutschen Schülern zusammen. Schon für sich gesehen ist das Drama, das zur Zeit der Kreuzzüge in Jerusalem spielt und neben dem Humanismus den Toleranzgedanken der Aufklärung als Schwerpunktthema hat, nicht einfach darzustellen. In einer anderen als der eigenen Muttersprache gilt es, zusätzlich eine beträchtliche Hürde zu überwinden.

Um dies bestmöglich zu meistern und den Verständnisprozess zu fördern, lasen die ausländischen Schüler das Werk zunächst in der eigenen Muttersprache. Das letzte Werk Lessings mit seinem Protagonisten Nathan fokussiert ein Vorbildverhalten ungeachtet der jeweiligen Situation und Religion der Beteiligten – ein aktuelles wie emotionales Thema. Authentisch verstanden es die Akteure, die Vorgaben – nämlich Prosasprache mit einer Stilebene, die der heutigen Sprache ähnelt – umzusetzen. Auch brachten sie anforderungsgemäß gezielt Körpersprache zum Einsatz.  Abgeliefert wurde letztlich ein gelungenes und authentisch inszeniertes Stück, berichtete Lehrerin Dr. Claudia Röder. Wir sagen: Hut ab vor dieser Leistung!