Einweihung des neuen Mittelstufengebäudes: ein Vorzeigeobjekt auf solidem Fundament
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Vor 36 Monaten gehörte dem Schulverein Steinmühle Marburg noch nicht einmal der Grund und Boden, heute wurde das neue Mittelstufengebäude der Steinmühle bereits seiner Bestimmung übergeben. Zur offiziellen Einweihungsfeier kamen knapp 100 Gäste nach Cappel, von denen mehrere das Wort ergriffen: Staunend, dankend und begeistert.

Das „Atrium“, wie es benannt wurde, steht als eindrucksvolles Entrée gleich rechts auf dem Steinmühlencampus. 8800 Kubikmeter umbauter Raum, 1780 Quadratmeter Nutz- und Nebenflächen. 12 Räume für die Klassen 7-10 sind hier entstanden mit ökologischer Gebäudetechnik, modern und zukunftsorientiert ausgestattet. Egon Vaupel, Vorsitzender des Schulvereins, fasste es zusammen: „Alle Bedingungen und Grundlagen für erfolgreiches Lernen sind hier erfüllt.“

In der Tat lässt das Atrium keine Wünsche offen.  Ein Gruppenraum und ein Lagerraum für jede Jahrgangsstufe, außerdem ein flexibler und teilbarer Raum, Küche und Lehrerstützpunkt. Interaktive Smartboards mit Multitouchsystem haben das Ende der Kreidezeit längst eingeläutet. Die Aussicht aus jeder Fensterperspektive ist hervorragend: Südlich schaut man ins Lahntal, ansonsten in Richtung Schloss. Da möchte man nochmal zur Schule gehen – dieser Satz war im Auditorium zu hören. Geladen waren Gäste aus Politik, Wirtschaft, Verwaltung sowie das Lehrerkollegium. Und viele derer, die sonst noch Anteil am Gelingen hatten.

 

Sachverstand und Kompetenz

Das Projekt war nicht in den Schoß gefallen. Die Steinmühle als Schule in freier Trägerschaft kann nicht automatisch auf öffentliche Gelder zurückgreifen. Eigenmittel waren für das Projekt gefordert, das mit einem Gesamtkostenaufwand von 6,5 Millionen Euro entstand. Über 150.000 Euro waren gespendet worden, allein 35.000 Euro flossen durch den Förderverein. Eine Bürgschaft des Landkreises Marburg-Biedenkopf stützte den Teil des durch Darlehen gedeckten Kapitalbedarfs.  Dass die Kosten im Budget blieben und die Fertigstellung im Zeitplan, zeugen von Sachverstand und Kompetenz der Verantwortlichen. Der Schulvereinsvorsitzende: „Alles wurde richtiggemacht.“

Der besondere Dank des Tages ging an Geschäftsführer Dirk Konnertz. „Er hat Außergewöhnliches und Herausragendes geleistet, ohne ihn hätten wir es nicht geschafft,“ erklärte Vaupel. Konnertz verwies auf den Rückhalt und das erstklassige Teamwork mit den Schulleitern Björn Gemmer und Bernd Holly. Die Arbeit Hand in Hand habe das, was heute sichtbar sei, möglich gemacht.

 

„Die Überzeugungskraft der Steinmühle ist stark“

„Schule soll ein Ort des Wohlfühlens sein, hinsichtlich des Umgangs miteinander und hinsichtlich der Atmosphäre, auch optisch,“ freute sich Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies in seiner Ansprache. Das Erhalten persönlicher Bande sei an der Steinmühle besonders ausgeprägt, ein positives Zeichen. „Wir freuen uns auch über die Bilinguale Grundschule,“ sagte das Stadtoberhaupt bei dieser Gelegenheit, auch wenn man mögliche Auswirkungen auf Schülerzahlen an staatlichen Grundschulen grundsätzlich im Blick haben müsse. Der neue Schulzweig, der zum Schuljahresbeginn 2019/20 an der Steinmühle startet, erweitere das Pädagogische Spektrum der Stadt, „ein weiterer attraktiver Bildungsbaustein.“ Die Schule setze Maßstäbe für den Bildungsbereich, von dem letztendlich alle profitierten. Spies anerkennend: „Die Überzeugungskraft der Steinmühle ist stark.“

 

Hilfe zur Entfaltung der eigenen Persönlichkeit

„Schulen stehen in einem natürlichen Wettbewerb um die besten Konzepte,“ befand auch Marian Zachow, Erster Kreisbeigeordneter. Bildung solle Sicht- und Denkweisen verändern und dabei helfen, die eigene Persönlichkeit zu entfalten. Diesem Auftrag komme die Steinmühle in hohem Maße nach.

 

Georg Ritter, Geschäftsführer des hinter dem Internat Steinmühle stehenden Trägerunternehmens Steinmühle GmbH & Co. KG, fand anerkennende Worte für die Leistungen des Schulvereins und seine Projekte. Die verstärkte Zusammenarbeit von Internat und Schule, die unlängst auf solide vertragliche Grundlagen gestellt worden war, sei bereits jetzt sehr gedeihlich und auf die Zukunft gerichtet: „Wir haben gemeinsam noch sehr viel vor.“

 

Mit heimischen Unternehmen

Architekt Thomas Oesterle zog zum Steinmühlenneubau abschließend eine Bilanz aus baulicher Sicht. Der Bau sei in jeder Hinsicht zukunftsfähig errichtet. Bodenverbesserungen durch Kieseinbau in bis zu vier Meter Tiefe hätten dem Gebäude, das im Hochwassergebiet stehe, ein solides Fundament verschafft. Das Objekt, das in Händen der Gade Schlüsselfertigbau GmbH gelegen hatte, sei ohne Bauunfall, im vorgeschriebenen Zeitfenster und bis auf eine Ausnahme nur mit Unternehmen aus dem Landkreis errichtet worden. Oesterle nicht ohne Stolz: “Ein Vorzeigeobjekt.“

Diese Worte passten in jedem Fall zu der musikalischen Eröffnung der Veranstaltung durch Konzerttenor und Steinmühlen-Musiklehrer Daniel Sans. Begleitet am Klavier von Konzertpianistin und Ehefrau Marie-Gabrielle Sans hatte er stimmgewaltig prophezeit: „Heut ist der schönste Tag in meinem Leben.“ Irgendetwas – aus Sicht der Steinmühle jedenfalls – war dran.